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Service
Unmittelbar nachdem wir Platz genommen hatten, wurde uns von einer freundlichen jungen Dame die Karten überreicht und nicht sofort nach einem Getränkewunsch gefragt. Obwohl ich für mich das Weizen schon fest eingeplant hatte, fand ich es doch angenehm, daß einem zunächst die Möglichkeit der Orientierung gegeben wurde. Kurz darauf erschien ein junger Mann in knielangen Jeans und orangefarbenem T-shirt und nahm emotionslos unsere Getränkebestellung entgegen. Weizen - kein Problem. Alkoholfreies Radler - gibt's nicht. Komisch, wo doch auch alkoholfreies Bier auf der Karte stand. Na gut, dann eben eins mit Alk für meine Frau, vermutlich eine Fertigmischung. Die Getränke kamen nach kurzer Zeit und bis dahin hatten wir uns auch unsere Speisen ausgesucht. Die Essensbestellung wurde aufgenommen. Der junge Mann war nicht unfreundlich. Das war's aber auch schon. Da war seine Kollegin anders drauf. Freundlich lächelnd bediente sie uns und nahm zum Schluß meinen Einwurf "Nur Bares ist Wahres" lachend auf, als sie meinen Zahlungswunsch per Kreditkarte ablehnen mußte.
Essen & Trinken
Ich hatte mir den Wimpfener Teller erkoren: Rinderroulade, Spanferkelrollbraten und Maultasche mit Spätzle (€ 12,90). Meine Frau wählte eines ihrer Lieblingsgericht: geschmälzte Maultaschen mit Schmorzwiebeln (€ 8,90). Zu beiden Gerichten gehörte jeweils ein Beilagensalat. Der wurde zuerst serviert und wurde als Vorspeise genosssen. Eichblatt, Lollo bianco, Gurkensalat und Rettich. Der Rettich war mit Salz, Pfeffer und Sahne angemacht und die drei "grünen" zierte ein hausgemachtes Dressing aus Essig, Öl, div. Gewürzen und Dill. Ein leichtes Knoblaucharoma machte die Sache rund. Wir waren begeistert. Die Blattsalate wie eben vom Beet geholt und das Dressing ... Hätte ich mich unbeobachtet gefühlt, hätte ich dessen Rest vom Teller geschlürft. Dieser Salat hätte als extra Beilage mit € 1,70 (!) zu Buche geschlagen. 5*****
Auf mein Essen war ich gespannt. So viele Komponenten in einem Gericht. Wie mochte da wohl die Rindsroulade aussehen? Etwa in Scheiben geschnitten? Ein erster Blick entlockte mir ein Grinsen. Hatte man mir da eine Zigarre auf den Teller gelegt? Nein, keine Cohiba. Es war die Roulade, geschickt zu einer dünnen Rolle geformt und trotzdem gut gefüllt. Dazu drei Scheiben vom Spanferkelrollbraten und ein gutes Stück einer Maultasche, die in ihrer Ursprungsgröße mindestens die Fläche einer Postkarte bedeckt hätte. Dazu zwei leckere Saucen. Das hätte das zweite fünf-Sterne-Gericht werden können, wären da nicht die Champignons gewesen. Während alle Komponenten unser beider Gerichte frisch und hausgemacht waren, kamen die Pilze aus der Dose, für mich unverständlich. Ich möchte der Küche wohlwollend unterstellen, daß es da vielleicht eine Panne mit der Lieferung gab oder sonst ein unglücklicher Umstand den Koch zu dieser Untat veranlaßt hat. Dies, und die etwas zurückhaltende Würzung kosten leider einen Stern. Meine Frau dagegen widmete sich voller Begeisterung ihrem Teller und hat trotzdem nicht alles geschafft.
Dem schon erwähnten Weizenbier (Sanwald 0,5l /€ 3,10) folgte ein Zweites und meine Frau gönnte sich noch einen Espresso (€ 1,90)
Die Karte bot neben den üblichen Getränken noch einige regionale Weine. Das Spanferkel, Bestandteil meines Gerichts, wurde noch in verschiedenen Variationen angeboten und natürlich durfte auch der Schwäbische Zwiebelrostbraten neben den anderen, allgemein üblichen Gerichten nicht fehlen.
Ambiente
Hierzu kann ich nur wenig sagen, da wir den Gastraum, der anderenorts als urig, gemütlich und rustikal beschrieben wird, nicht aufsuchten. Der Außenbereich war jedoch schön gestaltet mit Metallstühlen plus Kissen und Textildecken auf den Tischen. Man saß mitten im Altstadtbereich wo nur Anliegerfahrzeuge verkehrten und sich auch die Touristenströme in Grenzen hielten. Der Topographie und dem originalen Altstadtpflaster war es geschuldet, daß man seinen Stuhl etwas hin- und herrangieren mußte, um schließlich einen einigermaßen standfesten Sitz (welche Wortschöpfung, aber wie soll ich's anders ausdrücken) zu erreichen. Das schöne Wetter tat ein Übriges und wir haben uns rundherum wohl gefühlt.
Sauberkeit
Auch hier gibt es keine Kritik. Das Personal ist sichtlich bemüht auch den Außenbereich sauber zu halten. Eine vom Winde verwehte Serviette wurde vom Service sofort zur Kenntnis genommen und beseitigt. Auch die Toiletten sind sauber, wenn auch sehr eng und "old fashioned".
Fazit
Ich kann das Lokal bedenkenlos weiterempfehlen. Der faux pas mit den Champignons ist inzwischen verziehen. Sollten wir nochmals nach Bad Wimpfen kommen, würden wir trotzdem mal ein anderes Lokal ausprobieren. Bei Ausflügen bietet sich der Wechsel ja an, wo wir doch zu Hause oft immer wieder auf die selben Lokale zurückgreifen.