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GastroGuide-User: Shaneymac
Shaneymac hat Toni Alm in 82467 Garmisch-Partenkirchen bewertet.
vor 3 Jahren
"Man nennt sich Toni Alm 2.0. An diesem Tag präsentierte man jedoch eine desaströse Beta-Version der Sorte 0.8…"
Verifiziert

Geschrieben am 19.09.2021 | Aktualisiert am 21.09.2021
Besucht am 12.08.2021 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 50 EUR
Schaut man sich meine hiesige Bewertungs-Statistik an, könnte man meinen, ich sei doch in dieser Hinsicht ein sehr liebenswürdiger Zeitgenosse, der allzu oft fünfe gerade sein lässt und negative Aspekte bei Restaurantbesuchen eher ausblendet.
 
Der Grund ist allerdings ein völlig anderer. Schon als ich seinerzeit begann, Freude an der „gastronomischen Berichterstattung“ zu finden, war es meine ursprüngliche Intention, die Betriebe zu loben und zu beleuchten, die es verdient haben, sich wohltuend vom Wettbewerb abheben und gegebenenfalls noch nicht die verdiente Aufmerksamkeit genießen, während sich die lokalen Platzhirsche heutzutage auf Google über hunderte Stammgast-Gefälligkeiten der Sorte „Einfach immer nur mega lecker!“ (5 Sterne) von Accounts wie „Mathias0862“ freuen.
 
Und ich muss auch abermals gestehen, dass es mir einfach keine Freude macht, schlechte Bewertungen zu schreiben. Wenn ich schon einen kostbaren Sonntagnachmittag opfere, möchte ich im Bestfalle humorvoll und begeistert über die Küche berichten, empfehlen, mich schwärmerisch in Details verlieren anstatt mittelmäßige oder – selten der Fall, zumal hier in Garmisch - schlechte Leistungen zu sezieren, bei denen ich oft auch glaube, dass sie einer unglücklichen Tagesform geschuldet sind, wenn das Haus ansonsten einen tadellosen Ruf hat.
 
Wenn ich mich allerdings, wie in diesem Fall, kolossal über das Erlebte geärgert habe, der Service die enttäuschende Küchenleistung sogar noch spielend unterboten hat, ist bei mir irgendwann  der Punkt erreicht an dem ich sage: „Obacht vor diesem Restaurant in dieser Form liebe Leute!“.
 
Und trotzdem ist es mir gerade dann ein Anliegen, fair ins Detail zu gehen anstatt mich auf das Niveau der „Ein-Sterne-Bewertungen“ auf Google & Co. der Sorte „Sehr enttäuschend, alles Mist!“ zu begeben.
 
Dabei standen die Vorzeichen für einen gewohnt gelungenen Abend alles andere als schlecht, wir waren nach wie vor in bester Urlaubslaune, das Wetter war herrlich und die Stimmung bei der gemeinsamen Anfahrt mit unseren beiden einheimischen Freunden vorfreudig gelöst, als wir am wunderschön direkt neben der Talstation der Alpspitzbahn gelegenen Restaurant eintrafen.




 
Herrlich, diese Ruhe, und erst der Ausblick; alpine Postkartenidylle in Reinform am Ortsrand von Garmisch, „hier kann man es aushalten“ kündete der erste Eindruck als wir das Vehikel geparkt hatten und uns dem Gebäude näherten.
 
Während sich, wie in meiner letzten Kritik erwähnt, die Lokale im Ortszentrum  kaum retten konnten vor lauter Gäste-Ansturm, war es hier relativ entspannt, ca. 50% Auslastung würde ich rückblickend schätzen, sehr angenehm, denn ich mag proppenvolle Terrassen und das einhergehende Gewusel und die Geräuschkulisse so gar nicht.  
 
Wir hatten reserviert, ein Herr mittleren Alters in bajuwarischer Tracht „light“ (Lederhose, gepflegtes Hemd) begrüßte uns, im Service ansonsten noch zwei Damen im Dirndl, professionell freundlich aber etwas emotionslos wurde uns unser Tisch zugewiesen, wir saßen am Rande eines großen, überdachten Wintergartens, der zu allen Seiten offen war und noch von weiteren Tischen umsäumt war.
 
Zeit, anzukommen und die wie erwähnt herrliche  Aussicht zu genießen:



 
Eine junge Frau an einem Tisch in unmittelbarer Entfernung rauchte eine Zigarette und auch ich wollte zunächst diesem Laster frönen, ich bin sicher alles andere als ein Kettenraucher aber es gibt Momente, in denen ich einfach gerne und bewusst eine gute Zigarette genieße.


 
Da der Service momentan nicht zugegen war, machte ich mich auf die Suche und traf im Eingang zum Innenraum auf den Herrn, der uns soeben den Tisch zugewiesen hatte und fragte nach einem Aschenbecher, was man freundlich quittierte und ich somit mit einem solchen zu unserem Tisch zurückkehrte.
 
Um uns herum saß niemand, der Rauch zog direkt nach oben rechts durch die geöffneten Glaswände ab, da folgte der erste Auftritt von – wenn der Bon hier richtig liegt - Frau Claudia M., die mich, statt uns zunächst zu begrüßen, übellaunig anherrschte „Na, DAS ist aber eine GANZ schlechte Idee, „drinnen“ ist Rauchen verboten, da gab es Beschwerden!“.


 
Ich erwiderte verdutzt, dass mir ihr Kollege doch soeben erst eigenhändig einen Aschenbecher ausgehändigt hatte und knapp zwei Meter weiter doch auch munter geraucht werde.
 
„Ja, aber DA ist „draußen“ und der Kollege wusste sicher nicht, wo sie sitzen!“ hörte ich im besten Kasernenton von der resoluten Dame in den besten Jahren und mir wurde aber betont großzügig gestattet, meine Zigarette am Tisch zu Ende rauchen zu dürfen.
 
Nun ist das Thema „Rauchen“ sicher nicht mein Fokus im Rahmen der Bewertung einer gastronomischen Leistung, allerdings setzte dieser Einstand die Messlatte für die weitere Tonalität dieser doch sehr speziellen Service-Kraft und daher wollte ich dies nicht unerwähnt lassen.
 
Nach meiner rauchtechnischen „Ein-Nordung“ durften wir unsere Getränkewünsche loswerden und hatten hernach reichlich Zeit, uns die recht umfängliche, zeitgeistig gestaltete Karte anzuschauen, die ich vorab leider online nicht finden konnte.
 
Neben alpenländischen Klassikern wie Backhendl, Gröstel, Zwiebelrostbraten, Wiener Schnitzel, Steckerlfisch und Kaiserschmarrn auch eher urbane Bistro Küche: Caesars Salad, Pasta, Burger und Flammkuchen ergänzen die regionalen Evergreens und sorgen so für eine familientaugliche Bandbreite:




 
Ergänzt wird das Ganze noch mit einer recht ansprechend klingenden Tageskarte, die eine Art Mikro-Querschnitt der Standardkarte darstellt. Warum ein nicht näher ausgeführtes, trocken gereiftes Rib-Eye hier als „Golden Dry Aged Beef Entrecote“ zu fleischgewordenem Edelmetall gerät, verriet der olle, faltige Zettel leider nicht, vielleicht bezieht sich das ja auf die Kalkulation des Gerichtes:


 
Schon das Servieren unserer vier Getränke schien derweil das Haus logistisch an seine Grenzen und Frau M. an den Rand ihrer nervlichen Belastungsfähigkeit gebracht zu haben.
 
Insgesamt dreimal erschien sie nach einiger Wartezeit an unserem Tisch, bis wir versorgt waren, die Theke hatte entweder die falschen geschickt oder es fehlte etwas, was Frau M. zum Anlass nahm, vor uns eine kurze grantelnde Tirade über den Kollegen hinter der Theke vom Stapel zu lassen und hernach mit einem gesteigert genervten, theatralischen, von einer angedeuteten Yoga-Haltung begleiteten „Da hilft manchmal nur ein langes Oooommh!“ zu entschwinden.
 
Fürwahr großes Fremdscham-Kino, GastroGuide Kollegin Obacht! und ich schauten uns kurz an und manchmal sagt ein Blick mehr als tausend Worte.
 
Ein Verhalten, dass selbst bei einer jugendlichen Aushilfskraft im Eiscafé unangenehm aufgefallen wäre, von einer gestandenen Frau in einem gutbürgerlichen Lokal erwartet man doch „etwas“ mehr Professionalität, zumal sie ja die Bestellung entgegen genommen hatte und somit den mehrfachen Irrtum nicht erst am Tisch hätte bemerken können.
 
Ein u.a. irrtümlich geliefertes Radler fand sich hinterher auch auf meiner Rechnung, dafür die Saftschorle meiner Begleitung (0,5 l zu 4,50€) nicht, meine beiden Erdinger Urweisse zu je 4,50 € wurden jedoch korrekt abgehalten.
 
Wir konnten nun endlich auch das Essen bestellen und angesichts des alpinen Szenarios und meiner Urlaubs-Vorlieben war ich mit Suppe und Spanferkel mal wieder sehr bayrisch bei der Sache.
 
Herr Obacht!, der auch mit von der Partie war, war indes mit Carpaccio und Burger etwas anders unterwegs und brachte mich gerade mit Ersterem doch etwas ins Grübeln ob meiner Wahl und der regelrecht hochsommerlichen Temperaturen, mir war dann plötzlich auch eher nach Carpaccio und einer Dorade vom Grill.
 
Nur wenige Momente, nachdem Frau Service-Feldwebel im Inneren des Hauses entschwunden war, ging ich ihr hinterher, um meine Bestellung nachträglich zu ändern.
 
Sie kam just aus Richtung der Küche hinter der Theke hervor und ich fragte betont freundlich und mit Engelszungen, ob ich meine gerade aufgegebene Bestellung noch ändern könnte, es seien ja schließlich nur wenige Momente vergangen.
 
Spürbar weniger freundlich folgte prompt die Anwort: „Nein, das geht nicht, die Küche ist schon dabei es zuzubereiten!“.
 
Bis die Vorspeisen eintrafen, sollten mindestens noch 20 – 25 Minuten vergehen, da hatte schlicht jemand keine Lust zwei Gerichte zu stornieren, sehr ärgerlich aber rückblickend passte es trefflich ins Bild.
 
 
 
| Vorspeise |
 
Rinder Bouillon mit Gemüse und Flädle – 6,50 €

Rinder Bouillon mit Gemüse und Flädle
 
6,50 € sind für eine Pfannkuchensuppe im hiesigen Gastroversum schon am oberen Rand des Üblichen angesiedelt ließ mich Frau Obacht! wissen, die Portion sei hier aber auch eine Ansage, unsere liebe Freundin hat das Haus in grundsätzlich guter Erinnerung.
 
Und so sollten wir beide überrascht sein, als eine kleine, „handelsübliche“ Terrine mit recht spärlicher Flädle-Einlage auf den Tisch fand, das „Gemüse“ beschränkte sich auf mikroskopische Spuren von Schnittlauch. Die Flädle gefallen mir nicht nur optisch besser, wenn man den Streifen eine gewisse Bräunung ansieht, das Mundgefühl ging hier eher in Richtung übergarter Pasta.
 
Die Brühe, und damit die Hauptsache, als solche jedoch brauchbar mit hinreichend Kraft und man konnte hier ehrliches Küchenhandwerk schmecken, wenn ich auch schon wesentlich überzeugendere Vertreter ihrer Art auf bayerischen Tischen vorgefunden habe, gutes Mittelfeld was diese angeht.
 
 
 
Die Zufriedenheit wurde beim Abräumen erfragt, bis auf diese direkt notwendigen Anlässe, am Tisch zu erscheinen, war der Service eigentlich nie präsent. Um mein zweites Bier zu bestellen musste ich diesen Moment abwarten, da wurde eher stoisch das nicht gerade überfüllte Lokal auf einer logistischen Ebene versorgt. Die Tische routiniert im Blick zu haben und einen souveränen Service im Rahmen des in einer solchen Lokation Erwartbaren wurde niemals im Ansatz erreicht und es sollte sich noch steigern.
 
Nach einer weiteren sehr ausgeprägten – so viel abermals zum Thema „die Küche bereitet schon ihr Essen zu“ – wenn auch nicht völlig überzogenen Wartezeit wurden dann die Hauptgerichte vor uns abgestellt.
 
 
 
| Hauptgerichte |
 
Spanferkel mit Knödeln und Krautsalat – 17,80 €
Almgröstl – 12,90 €
 
Mein Spanferkel klang verlockend, „Sechs Stunden am offenen Holzfeuer gegart“ kündete die Karte, etwas, dass ich im Bergischen Land nicht unbedingt an jeder Ecke bekomme, ich freute mich trotz der nicht ermöglichten Umbestellung sehr auf das Gericht.

Spanferkel mit Knödeln
 
Auf den allerersten Blick sah das zwar nicht weltmeisterlich, aber dennoch ansprechend aus mit der reschen Schwarte und den natürlich hausgemachten Röstzwiebeln, wobei schon bei näherem Hinsehen insgesamt erste Zweifel aufkamen.
 
Und diese sollten nicht unbegründet sein, das wabblige, fettige Fleisch war großteils an der Grenze zur Ungenießbarkeit oder darüber hinweg, das Holzfeuer war geschmacklich in keiner Weise zu vernehmen, schmeckte eher flach nach vier Stunden Kombigarer; das meiste blieb liegen.
 
Mit dem dicken Klumpen Kruste hätten man hingegen einen Nagel in die Wand schlagen können, selbst mit Messer und Gabel war es teilweise fast unmöglich, hier genussfähige Stücke herzustellen, so etwas habe ich noch nie erleben müssen, der Großteil blieb somit auf dem Teller – schade, mit das Beste und für so manchen eigentlich DAS Beste an seinem solchen Gericht.
 
Die Soße blieb wie die Suppe halbwegs solide, aber auch hier gibt es aus Erfahrung noch so manche Luft nach oben, der Semmelknödel staubte derweil deutlich zu viel für meinen Geschmack, auch er ging fast komplett zurück.
 
Und wenn für mich, als nicht unbedingt größtem Knödelfan des Planeten, der Kartoffelknödel, zusammen mit der Soße gegessen, die mit Abstand gelungenste Komponente auf dem Teller darstellte, sagt das für meine Begriffe viel über das Gericht.
 
Dazu reichte man – man bekommt auch Blaukraut alternativ – einen bayrischen Speck-Krautsalat, der geschmacklich sehr flach bleiben sollte, Kümmel und Speck kaum zu vernehmen, eine erfrischende Säure war ihm fast völlig fremd, er hinterließ einen sehr „rohkostigen“ Eindruck.

Speck-Krautsalat
 
Mein Vorhaben, diesem mit Salz und Pfeffer geschmacklich etwas auf die Sprünge zu helfen, scheiterte im letzteren Falle an einem bemerkenswerten MHD auf der Pfeffermühle, ein antikes Relikt aus der Vor-Corona Zeit und ob die Terrasse der Toni Alm der zur Lagerung empfohlene, „kühle und trockene Platz, fern von Licht- und Wärmequellen“ ist, wage ich auch mutig zu bezweifeln.

"erntefrischer" Pfeffer (Hochformat, bitte anklicken sofern auf PC oder Mac betrachtet um alles zu sehen)
 
Meine Madame und die einheimische Frau Obacht! lieben Gröstl, die urbayerische Resteverwertung war im Garmischer Bräustüberl (RIP, seufz) immer eine verlässliche kulinarische Bank.

Gröstl
 
Aber auch hier spielte sich auf den Tellern der beiden eine ziemliche Katastrophe ab. Das Bratenfleisch stand meinem in Nichts nach, fettig und knorplig und alles andere als ein Genuss.
 
Kartoffeln und Knödelbruch hatten sich komplett mit Fett vollgesogen, von Röstung bei Kartoffel und Speck dabei nur wenig zu vernehmen, sichtlich enttäuscht stocherten die beiden in ihren Tellern herum.
 
Nun kenne ich die liebe Obacht! nun auch schon ein paar Jahre und wenn ich mich an ihren Gesichtsausdruck in diesem Moment erinnere, bin ich schon jetzt auf ihren Kommentar unterhalb dieses Textes gespannt.
 
Rückblickend hätte man eigentlich diese drei Teller zurückgehen lassen müssen, aber Herr Obacht war zufrieden mit seinem Hauptgericht und so holprig wie sich das alles bislang abspielte hätte es sicher viel zu lange gedauert, bei wenig Hoffnung auf wesentliche Besserung und wenn man gemeinsam in grundsätzlich guter Stimmung tafelt, tut man sich vielleicht auch immer etwas schwer in dieser Hinsicht.
 
Der bärtige Herr hatte übrigens den Kandahar Burger, benannt nach der berühmten, fast unmittelbar neben dem Haus endenden Kandahar-Abfahrt, seines Zeichens ein klassischer Bacon-Cheeseburger, dem Weißkraut als Topping wohl eine alpine Note verleihen sollte.

Kandahar Burger
 
Bun und Pommes Standard-Convenience Ware, die „homestyle spicy Bacon-BBQ-Sauce“ (sic!) machte optisch den Eindruck einer relativ einfachen Chipotle Mayonnaise, für 12,90 €  macht man hier je nach persönlichen Vorlieben grundsätzlich nichts falsch aber als Burger Fan sicher auch nicht allzu viel richtig.
 
Vielleicht wäre der Toni Alm Burger da die besser Wahl: Hirschfleisch, Rotkraut, Blauschimmel-Käse und Preiselbeer-Meerrettich-Sauce klingen zumindest ungewöhnlich im Kontext dessen, was für gewöhnlich auf einem Burger Bun landet.
 
Beim Abräumen wurde ich von Frau M. abermals beiläufig nach der Zufriedenheit gefragt, wobei ich mein schwer genießbares Fleisch anmerkte, musste aber lernen (beim Abräumen vor sich hin sprechend ohne mich dabei anzusehen) „Spanferkel ist immer fett!“.
 
Meine Erwiderung, dass ich in Bayern schon oft Spanferkel hatte und noch nie im Ansatz etwas Vergleichbares schien sie überhaupt nicht zu interessieren. 
 
 
Die traurigen Damen waren sich indes immerhin einig, dass hier ein Dessert trösten könnte und ich hatte schon Apfelstrudel und Kaiserschmarrn ins Visier genommen, ich ließ die gute Frau M. aus der Ferne wissen, dass wir gerne noch etwas bestellen wollten, als sie auf dem Weg zu einem der anderen Tische war. 
 
 
Danach tat sich dann 20 Minuten nichts und dann war auch unsere Geduld am Ende, ich bat nachdrücklich genervt um die Rechnung, die dann auch wieder etwas auf sich warten lassen musste. 
 
Selbst die Bezahlung per EC Karte, für die ich zur Theke gehen musste, verlief holprig, statt eines vernünftigen Karten-Terminals von bspw. Ingenico setzt man auf diese für Kleinstgeschäfte entwickelten kleinen weißen Plastikkästchen von SumUp, es brauchte zig Anläufe bis die Zahlung möglich war, „das passiert andauernd“ hörte ich als selbstverständliche Erklärung, aha.
 
Die Verabschiedung fiel danach auch eher mit beidseitigem Bühnenlächeln aus, schönen Abend noch und danke für wenig - die Tatsache, dass ich keinen Cent Trinkgeld gab, nahm man ungerührt hin.
 
Aber so einfach gaben sich die Damen in Sachen Dessert  nicht geschlagen, man bietet hier auch Eis To-Go in Zusammenarbeit mit einer örtlichen Eis-„Manufaktur“ (drunter macht heute wohl keiner mehr, der eine Eismaschine bedienen kann….) und zwei vorkonfektionierte Becher mit jeweils einer Sorte wurden mitgenommen und bei einem kleinen Spaziergang (der Obacht’sche Hund war dabei) nach dem Essen verspeist.
 
Leider mit wenig Begeisterung, der erhoffte gesteigert versöhnliche Abschluss für die süßzahnigen Damen war dies leider auch nicht, eher wässrige Eindrücke boten sich der Zunge ließ man die Herren wissen.
 
 
 
Fazit
 
Ich bin in den letzten Jahren in Garmisch eigentlich nie richtig auf die Nase gefallen und wenn ich mir die früheren Bewertungen für die Toni Alm anschaue, glaube ich fest daran, dass man auch hier mehr kann.
 
Die Betreiber rechtfertigen sich aber bei neuen negativen Kritiken auf Google auch mit Personalproblemen wie ich heute feststellte, trotzdem komme ich objektiv betrachtet auf nicht mehr als 1,5 Sterne für die Küchenleistung an diesem Abend, die Gäste können schließlich nichts für die Probleme hinter den Kulissen und andere Häuser glänzen nach wie vor.
 
Ich habe, wenn ich mich recht erinnere, noch nie nur einen Stern für den Service vergeben, heute tue ich dies aus tiefster Überzeugung auch aus Respekt an die vielen guten, motivierten Service-Kräfte dieser Welt.
 
Ach, wenn doch nur alles so gut gewesen wäre, wie die Aussicht, Terrasse und Mobiliar eher durchschnittlich aber durch die Lage gute vier Sterne für das Ambiente, ein schöner Ort.
 
Die Sauberkeit grundsätzlich auch in Ordnung, Pfeffermühlen mit abgelaufenem MHD und abgenutzte, nicht desinfizierbare Karten kosten hier einen Stern.
 
Das Preis-Leistungs-Verhältnis sehe ich mit Blick auf die gesamten Gerichte von mir und meiner Begleitung angesichts des Geleisteten bei 1,5 Sternen, wäre alles gelungen gewesen sicher spielend bei vier, aber Konjunktive helfen hier nicht weiter.
 
Und so rettet für dieses Abend nur die hinreißende Aussicht und bei mir ein Hauch von intrinsischem Wohlwollen der alpenländischen Gastronomie gegenüber den zweiten Stern für die Toni Alm in der Gesamtschau.
 
 
 
Mögen sie die 2.0, die sie werblich für sich beanspruchen, auch bald wieder auf die Teller und an den Gast bringen, dann steht die zwei vor dem Punkt hoffentlich sicher auch hier auf GastroGuide wieder für mehr als für die Pixelstern-Bewertung für das Erlebte bei einem eventuellen Folgebesuch, wenn denn die Vorzeichen besser stehen, ich bleibe hier dran.
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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