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GastroGuide-User: kgsbus
kgsbus hat Ristorante Pomodoro in 42897 Remscheid bewertet.
vor 8 Jahren
"Solides italienisches Restaurant am Rande der Altstadt"
Verifiziert

Geschrieben am 29.10.2015
Besucht am 29.10.2015
Heute hatten wir etwas in Lennep zu erledigen. Die ehemalige Kreisstadt wurde von Remscheid 1975 eingemeindet.
Früher war der Ort einmal sehr bedeutend: Er war unter anderem einer der vier Hauptorte im Herzogtum Berg.
Noch heute besitzt der Ortskern die  Grundstruktur einer mittelalterlichen Altstadt. Die Klosterkirche – heute ein Kulturzentrum -, die Stadtkirche, das Röntgen-Museum, das Tuchmuseum sind echte Glanzlichter.
Aber die vielen kleinen Geschäfte, die vor Jahren hier bestanden, sind zum großen Teil verschwunden. Der Leerstand von Räumen ist augenfällig.
Es gibt jedoch noch einige Gaststätten in der Altstadt. Doch um 12 Uhr mittags waren kaum Menschen auf den Straßen zu sehen. Später auf dem Rückweg hatten viele Geschäfte wegen der Mittagspause wieder geschlossen. So fällt ein Bummel recht schwer.
 
Die Suche nach einem Lokal bei GG ergab eine Menge Treffer. Aber nicht alle Gaststätten mit ansprechender Bewertung hatten mittags auch geöffnet.
Nach einer Durchsicht der Speisekarten im Internet entschieden wir uns für die „Pizzeria Pomodoro“. Bei Pasta und Pizza gibt es oft zufrieden stellende Ergebnisse bei italienischen Restaurants. Und wir gehen nicht essen, um das Lokal zu prüfen, sondern um Freude zu haben.
 
Ambiente 4*
 
Als wir die Altstadt durchquert hatten, sahen wir schon das Lokal – direkt neben der katholischen Pfarrkirche St. Bonaventura. Es sah von außen schon ganz ansprechend aus. Auch innen gefiel uns die Einrichtung – vielleicht etwas viel Dekoration an den Wänden. Die Tische haben eine weiße Tischdecke. Darauf befinden sich frische Blumen, eine Kerze und ein Fläschchen mit Öl. Die Stühle haben eine rote Farbe. Die Papierservietten sind ebenfalls rot.
 
Sauberkeit 4*
 
Das Lokal war gut gepflegt (es war gerade geöffnet worden).
 
Sanitär 3-4*
 
Die Herrenabteilung ist ordentlich und sauber. Bei den Damen ist die Ausstattung etwas üppiger bzw. ansprechender; es gab sogar eine Blumendekoration.
 
Service 3*
 
Der junge Mann kümmerte sich um uns. Fragte nach unseren Wünschen. Erkundigte sich auch, ob es uns schmeckt. - Fragen zu der Herstellung konnte oder wollte er jedoch nicht klären: Mein neu erwachtes Interesse an der Zubereitung von Pizza blieb mehr oder weniger unbeantwortet im Raum (Ofentemperatur, Gärzeiten etc.). Ich vermute, dass er die Sinnhaftigkeit nicht nachvollziehen konnte oder Werkspionage vermutete.
Wir waren „neu“ im Gasthaus; weitere Gäste (die nach und nach eintrafen) wurden mit etwas mehr Aufmerksamkeit behandelt. Aber zum Ende hin taute der Keller auch etwas auf und am Ende verabschiedete er sich sogar mit „bis bald wieder“.
 
Die Karte 
 
Es gibt eine Mittagskarte (ein Blatt) und eine allgemeine Karte (kleines Buch). Im Internet kann man sie einsehen: Von der Vorspeise bis zum Nachtisch gibt es genug Angebote. Auch offene Weine gehören zum Standard.
 
Die verkosteten Speisen 3,5 – 4 *
 
Pizzabrötchen und Kräuterbutter (0,00 €)
 
Die Brötchen waren frisch und warm. Sie hatten das typische Hefearoma und passten genau so gut zur Butter wie auch zu den Teilen der Vorspeise.
 
Antipasto misto all'italiana, klein (9,00 €)
 
Auf dem Teller befanden sich zwei Arten von Salami, roher Schinken, Tomatenscheiben, Parmesan, Pecorino, Mozzarella, und eingelegte Artischocken, schwarze Oliven, Pilze, Bohnen, Thunfisch, Zwiebeln sowie Zucchini- und Auberginenscheiben.
Die Wurstsorten waren aromatisch und pikant. Die Käsestücke schmeckten würzig bzw. cremig. Das Gemüse war weich aber nicht matschig.
Wir waren uns einig, dass das ein guter Einstieg war. Bei einer großen Portion wäre man vielleicht schon stark gesättigt, aber sicher nicht unglücklich.
Da die Speisen in der Frischetheke ausliegen, könnte man sich auch auf bestimmte Spezialitäten, die einen gerade anlachen, konzentrieren und mit frischem Brot verspeisen.
 
Pizza Diavolo (7,50 €)
 
Der Teig war dünn ausgerollt und eher sanft gebacken; er war kross, durch, aber relativ hell (auch auf der Unterseite). Auch ohne besondere Röstaromen schmeckte er gut. Die Tomatenpaste wurde angemessen eingesetzt und wurde dadurch nicht dominant.
Die Schärfe kam sicher durch die verwendeten Peperoni – sie war aber noch angenehm für uns. Die Paprikastücke hatten einen angenehmen Biss. Die Salami brachte weniger Schärfe als Salzaromen ins Spiel. Insgesamt war die Pizza etwas scharf, ein wenig salzig, kräftig in der Würze und saftig im Mund.
 
Pizza Tonno e Cipolla (8,50 €)
 
Der Teig war (natürlich) analog im Geschmack. Der Belag bestand aus reichlich Zwiebeln (gedünstet) und Thunfisch (eingelegt). Die Pizza war für mich insgesamt harmonischer in der Komposition. Die Komponenten ergänzten sich und ergaben einen vollen und runden Geschmack am Gaumen.
Da ich vor einigen Tagen eine Pizza mit hoher Temperatur, kurzer Garzeit und ausschließlich frischen Zutaten probiert und zum Richtmaß erhoben habe, schneidet dieses Exemplar gar nicht so schlecht ab. Sie hat mir auf ihre Art sogar gut geschmeckt. Aber seither weiß ich, dass der Geschmack eines Gerichts wirklich überwiegend durch die Zutaten entstehen kann und kaum weitere Gewürze braucht – vor allem wenig Salz.
Ich hatte also bei der Tonno heute nachher mehr Durst.
 
Getränke 
 
San Pellegrino 0,75l (5,50 €)
 
Espresso Macchiato (2,50 €)
 
Der Kaffee wurde in einem Glas serviert. Das hatten wir bisher eher selten. Man konnte die „Wolken“ im Getränk schön sehen. Optisch recht erfreulich. Die Bohnen gehörten wohl zu den stark gebrannten Sorten. Der Geschmack war scharf und stark. Zusammen mit relativ viel Zucker war er mir angenehm im Mund und vermittelte mir „Energie“. Nach dem Genuss konnte keine Müdigkeit aufkommen.
 
Preis-Leistungs-Verhältnis 4*
 
Einige Positionen erschienen uns auf der Karte auf den ersten Blick recht ambitioniert kalkuliert, aber die verkosten Speisen hatten ordentliche Zutaten und waren gut verarbeitet und daher am Ende völlig gerechtfertigt in unseren Augen.
 
Fazit
 
4 - Wenn wir wieder mal in Lennep sind, gerne wieder. Dann werden wir sicher auch Fleisch und Fisch auswählen und verkosten.
 
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
 
Datum des Besuchs:
 
29.10.2015 – zwei Personen - mittags
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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