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GastroGuide-User: PetraIO
PetraIO hat Pfälzer Hof in 67742 Lauterecken bewertet.
vor 10 Jahren
"Traditionshaus in 3. Generation"

Geschrieben am 31.10.2014 | Aktualisiert am 08.08.2017
Das Traditionshaus liegt zentral im kleinen Städtchen Lauterecken. Parkplätze sind in der Nähe zu finden.

Das Hotel/Restaurant wird nun in 3. Generation der Familie Jakob geführt. Es ist beliebt bei den einheimischen Stammgästen und Urlaubern, vorwiegend Wanderern.

Als ich hier zum ersten Mal zu Gast war, wurde das Haus noch in 1. Generation geführt. Am Mittwoch, nach über 20 Jahren, war ich endlich wieder Mal zu Gast. Also auch zum ersten Mal bei der 3. Generation, dem Geschwisterpaar Jakob.

Als wir das Restaurant kurz vor 19.00 Uhr betraten, musste ich feststellen, dass ich auch an einem Mittwoch Abend besser einen Tisch reserviert hätte. Im vorderen, gemütlicheren, Gastraum waren bereits alle Tische besetzt und es ging lebhaft zu.

Frau Jakob winkte uns gleich durch in den hinteren großen Gastraum. Dieser wird auch oft für Gesellschaften genutzt. Hier war nur ein großer Tisch besetzt und wir nahmen an einem kleinen Tisch Platz.

Die Karte wurde gereicht und die Getränkebestellung aufgenommen und diese zügig serviert. Unser Essen dauerte dann erheblich länger, war aber noch akzeptabel. Später, um Getränke nachzubestellen oder zu zahlen wurde es dann etwas schwieriger die Chefin zu erreichen. Sie war aber auch an diesem Abend wohl vorwiegend alleine im Service.

Wir wurden freundlich bedient, allerdings auch etwas nüchtern.

Die schöne Homepage des Pfälzer Hofes wirbt mit "Für jeden Geschmack das gewisse Extra". Außerdem heißt es: "Es liegt nun mal in der Natur der Dinge, dass das, was am liebsten gegessen wird, auch am meisten gekocht wird. So erfindet sich das Konzept der Töpfe nicht wöchentlich neu...". Die Speisekarte ist auf der Homepage nicht zu finden, sonst hätten sich eine Vegetarierin und eine "Pescetarierin" wohl für ein anderes Lokal entschieden.

Das "gewisse Extra" ist Fleisch. Und weiterhin könnte man sagen "Fleisch ist mein Gemüse", denn Gemüse ist auf der 2-Seitigen Speisekarte auch nicht zu finden. Die Karte war für mich eine riesige Enttäuschung. Von diesem Traditionshaus mit gelerntem Koch hätte ich bei jeder Speise "hausgemacht" erwartet. Weit gefehlt. Fleischgerichte in typischer Zusammenstellung. Das obligatorische Fischgericht verzweifelter Gastronomen: Lachs. Hier gehe ich nicht von Frischfisch aus. Beilagen: Pommes, Nudeln, Rösti, Kroketten. Frischeküche sieht anders aus. Keine Gemüsebeilagen sondern immer nur Salat. So läßt sich die Küche überschaubar kalkulieren und planen. Nach den Sprüchen der Homepage darf man wohl auch nicht auf wechselnde Speisen hoffen.

Den inzwischen meist üblichen "Gruss aus der Küche" gibt es hier nicht. Für uns gut, es wäre wohl Schmalz oder Leberpastete gewesen :-)

Wir entschieden uns also für:

Salatplatte Gertrud für € 9,50. Diese wurde ohne Schinken bestellt. Serviert wurde ein großer Teller mit frischen Zutaten: Blattsalat, Krautsalat, Karottensalat, eingemachte grüne Bohnen, Ei, Tomate, Gurke, Champignon, Radieschen, 3 Scheiben Käse aus dem Päckchen. Darüber ein Sahnedressing.

Nepomuk-Salat für € 10,50 für mich. Ich bewerte auch nur dieses Gericht. Laut Karte Blattsalate mit gebratenen Garnelen und Knoblauchcreme. Nach der Bestellung teilte mir Frau Jakob mit, dass die Garnelen leider aus seien, sie könne aber alternativ Flusskrebse anbieten. Das war für mich auch ok. Serviert wurde dann ebenfalls auf dem großen Teller der Salat. Auf der Karte wurde zwar nicht mehr versprochen, aber es waren definitiv nur 2 Blattsalate (Kopfsalat und eine neue knackige Salatsorte ähnlich Frisee) und einige hauchdünne Gurkenscheiben am Rand. Kreativität und Vielfalt kann man hier wirklich nicht erwarten. Dazu die Flusskrebse in geringer Dosierung, ebenfalls üppiges Sahnedressing (geschmacklich gut, schmeckte aber auch nicht hausgemacht). Die Flusskrebse (aus der Packung) hatten einen intensiven Krebsgeschmack und es war schön viel Knoblauch mitgebraten. Dennoch leider: "Luft nach oben" gibt es für dieses Gericht wirklich. Ein paar Croutons, etwas Tomate oder ein paar Sprossen... frischer Feldsalat hätte den Teller auch aufgewertet.

Dazu wurden einige Schreiben frisches Weißbrot für uns gereicht. Auch nicht die Nachfrage, ob wir noch Brot wünschen. Nachbestellen konnten wir auch nicht, während des Essens war Niemand vom Haus zu sehen.

Für die Freunde der Fleischeslust sei erwähnt: Das Rumpsteak im Pfälzer Hof soll perfekt sein. Also schließe ich nicht aus, dass es hier auch mal 5* für ein anderes Gericht gibt.

Mit dem Ambiente hat sich der Pfälzer Hof sehr stilvoll gesteigert! Ein sehr schöner und für´s Haus passender Landhausstil. Schöne alte Weichholzmöbel, alles sehr gepflegt und liebevoll dekoriert. Hier gibt es die volle Punktzahl gerne!

Das Haus wirkt sauber und sehr gepflegt. Auf dem WC viele Hinweisschilder über korrektes Verhalten und Benutzung. Schade, wenn so etwas nötig ist. Zudem ich das Publikum im Pfälzer Hof anders einschätze.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


Immer wieder gern findet diese Bewertung hilfreich.