Zum alten Fritz
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Zimmerackerstr. 5, 72488 Sigmaringen
Restaurant Gasthaus Biergarten
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GastroGuide-User: Tribun
Tribun hat Zum alten Fritz in 72488 Sigmaringen bewertet.
vor 11 Jahren
"Nach einem anstrengenden Tag hatte ..."

Geschrieben am 04.03.2014
Nach einem anstrengenden Tag hatte ich keine Lust mehr noch irgendeinen Handschlag zu machen, also ab in die Stadt auf ein schnelles Abendessen. Die Gaststätte "Zum Alten Fritz" fiel mir ein, da wollte ich doch schon seit längerer Zeit mal hin, also habe ich dort auch das Abendessen eingenommen. Der Alte Fritz ist also eine Gaststätte mit einer über 30jährigen Tradition und offenbar hat man alles auch seit dieser Zeit so gelassen, wie bei der Eröffnung, zumindest sieht es so aus. Fazit: eine sehr einfache Speisegaststätte, die aber keineswegs zum Verweilen nach dem Essen einlädt. Keinesfalls würde ich hierhin Gäste ausführen, zumindest keine, die mir am Herzen liegen.

Das Ambiente könnte man auch als Ausflug in die Vergangenheit bezeichnen. Deutsche rustikale Eiche auf einem rötlichen PVC Boden, rötlich-braune Holzverkleidung bis zu Decke und dort beginnen dann die Holzbalken. Holzschnitzereibilder und ein paar alte Bilder, sowie alte Hängeleuchten mit Stoff. Holzwagenräder, Holzfiguren und die Sitzbezüge auf den Bänken im rötlichen Ton passend zum Fußboden. Keinerlei jahreszeitliche Dekoration auf den Tischen oder im Restaurant, überhaupt keine Deko auf den Tischen, da ist aber nur noch Tristesse angesagt. Bierdeckelhalter mit Firmenwerbung, Angebote in Halterung mit Firmenwerbung und eine abgegriffene Plastikmenage, wie sie in alten einfachen Kantinen stehen, mit Geschmacksverstärker in flüssiger und pulverisierter Form (wozu überhaupt?), Salz- und Pfefferplastikstreuer und Zahnstocher. Das sieht einfach nur billig aus. Den ganzen Pröll hat man dann platziert auf einem kleinen Mittelset in bordauxrot, damit auch ja kein Farbkleks die allgegenwärtige Monotonie stört. Die abgegriffenen Einsteckfolien in der Speisekarte bedürfen einer Erneuerung und runden den Eindruck ab. Suppe mit einfachster Serviette, zum Essen eine einfache Papierserviette (schon erraten? ja auch in bordauxrot natürlich, wer hätte es gedacht), keine Tischdecken, Kerzen oder irgendetwas Nettes für das Auge. Also Augen zu und durch und da kann auch die nette einladende Aussenbeleuchtung nicht mehr punkten. Mit ein paar Kleinigkeiten kann man da schon etwas mehr rausholen, aber hier vermag ich nicht einmal das Bemühen um ein wenig Behaglichkeit erkennen. Schade eigentlich für eine Traditionsgaststätte, die mit ihren vielen interessanten und regionalen Gerichten in der Karte sicherlich bei einem entsprechenden Rahmen auch punkten könnte.

Beim Eintreten fiel mir bereits das Salatbuffet auf und das daran befestigte Hinweisschild: Frische Kürbissuppe und somit bestellte ich diese bereits bei der Begrüssung. Eine Servicekraft nahm meinen Getränkewunsch auf und brachte mir auf Wunsch noch die Karte. Der Service funktionierte soweit, aber hatte auch ansonsten nicht viel zu tun und nahm dann ihr eigenes Abendessen im Gastraum ein.

Die Kürbissuppe war von ihrer Konsistenz mir etwas zu sämig, die Sahne löste sich nicht leicht in der Suppe und ohnehin hätte ich Kürbiskernöl als die auch geschmacklich eindeutig bessere Alternative zum Sahnelklecks gefunden. Dann wäre es auch für das Auge etwas interessanter, so sah die Suppe halt einfarbig aus mit einem weissen Klumpen in der Mitte. Geschmacklich war die Suppe soweit in Ordnung, aber ich habe schon bessere Kürbissuppen gehabt und ich auch etwas mehr erwartet. Die Kartoffelpuffer mit Apfelmus gingen auch in Ordnung, wobei das Apfelmus keinesfalls selbstgemacht war. Die Kartoffelpuffer waren kross gebraten und nicht zu dick und das Gericht habe ich genau deshalb bestellt, weil es sonst kaum irgendwo so zu bestellen gibt.


Tribun findet diese Bewertung gut geschrieben.