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Ambiente
Der kleine Landgasthof liegt ruhig und abgeschieden, umgeben von viel Grün in direkter Nachbarschaft zum namensgebenden Rittersturz-Felsen und der Ruine von Schloss Veldenz. Das historische Gebäude, mit viel Geschmack und Liebe zum Detail restauriert, ist eine Wohlfühloase. Die ansprechende Einrichtung in warmen Brauntönen sowie die geschmackvolle Deko vermitteln einen heimeligen Charme der ganz besonderen Art, ein perfekter Rahmen, um die gekonnt in Szene gesetzten Küchenkreationen von Patron Volker Kruft zu genießen.
Service
Für den perfekten Service sorgte Frau Sömisch, unterstützt von zwei aufmerksamen jungen Bedienungen. Die Begrüßung war unaufgesetzt herzlich, der Service am Tisch, unaufdringlich und flott, ließ den ganzen Abend über nichts zu wünschen übrig. Getränke und Speisen kamen nach angenehmer Wartezeit und die einzelnen Menü-Gänge in optimaler Zeitfolge.
Küche
Die Speisekarte des Landgasthofes ist überschaubar, dennoch abwechslungsreich und bietet saisonal themenbezogene Menüs, wahlweise 3 Gänge zu 42.-€ und 4 Gänge zu 50.- €
Wir entschieden uns getreu dem Motto der aktuellen Themenwoche auf „kulinarische Weltreise“ zu gehen und orderten das 4-Gänge Menü.
Vorspeisen
1. Schweiz Steinpilzsalat mit Schinkencrumble, Alpkäse-Dressing / Wildkräuter
2. Kanada Hummersüppchen mit Cognac, Lauchstreifen / Chilipopcorn
Hauptgang
1. Mexiko (meine Wahl)
Hauchdünne Rinderlende mit Limonenpfeffer gebraten, Guacamole / Salsa / gefüllte Weizentortilla
oder
2. Portugal
Dorade mit Aromen gebraten, Rote Zwiebeln / Oliven/ Gebratene Tomaten / Safrannudeln
Nachspeise
Rendezvous mit Genuss – Hausgemachte Dessertleckereien mit Mousse / Parfait / Sorbet / Früchte
Bewertung
Wir waren rundum zufrieden. Volker Kruft versteht sein Handwerk. Seine kulinarischen Kreationen konnten überzeugen. Der Küchenchef beweist nicht nur ein gutes Händchen bei der Auswahl der Zutaten, die sich allesamt durch einwandfreie Qualität und Frische auszeichnen, sondern versteht es auch, die perfekt und kreativ zubereiteten Speisen ansprechend zu präsentieren. Jedes Gericht ist Augen – und Gaumenschmaus zugleich.
Los ging es mit einer auf einem Porzellanlöffel mundgerecht servierten Burrata, schön cremig, bekrönt von marinierten Orangenfilets mit Fenchel und grünen und schwarzen Oliven als Gruß aus der Küche.
Der als erste Vorspeise servierte Steinpilzsalat war eine delikate Komposition aus in dünne Scheiben geschnittenen Steinpilzen, golden angebraten, lauwarm angerichtet auf einem Bett aus verschiedenen Blattsalaten und mit einem unaufdringlichen nicht das Pilzaroma überdeckendem feinen Dressing aus Alpkäse überzogen, ergänzt von hauchdünn geschnittenem mildaromatischen von krossem Schinkencrumble bekrönten hauchdünn gehobelten Käsestreifen, garniert mit Kerbel und Majoranblüten - ein toller Auftakt, der neugierig stimmte.
Das als zweiter Gang folgende Hummersüppchen übertraf meine Erwartungen noch; herrlich schaumig und intensiv hummeraromatisch durch wohl intensives Köcheln vorher gerösteter Hummerschalen, mit delikater Hummerfleischeinlage, mit einem Schuss Cognac und garniert mit Kerbel und Bockshornkleeblüte, war sie ein exquisiter Übergang zum Hauptgang.
Die dünn geschnittene Rinderlende, üppig portioniert, absolut sehnenfrei, auf beiden Seiten scharf angebraten, perfekt medium, innen mit rosa Streifen, zusammengeklappt, nicht nur wegen der Optik, sondern wohl auch um Platz für die Beilagen zu schaffen, war zum Hinknien, ein einmaliger Leckerbissen, zart in Schnitt und Biss, saftig und aromatisch mit leichter Sommerfrische durch Limonenpfeffer; passend dazu Guacamole, cremiger Avocado-Dip, und als peppiger Kontrast Salsa, die mit Chili gewürzte Sauce aus der mexikanischen Küche. Auch die beiden Weizentortillas mit klassischer Füllung mundeten sehr.
Meine Begleiter waren mit Ihrer Wahl ebenso zufrieden, die Teller gingen leer geputzt zurück. Meine Frau, sonst eigentlich nicht so geizig, ließ mich nur ein kleines Stück von der Dorade kosten. Perfekt auf den Punkt gebratenes, festes, weißes, grätenfreies Filet mit einem angenehm würzigen Geschmack.
Zum Abschluss dann noch ein Genussfeuerwerk und krönendes Finale einer fantastischen kulinarischen Weltreise. Rendezvous mit Genuss – köstliche selbstgemachte Dessertvariationen, eine perfekte Komposition: Creme Brülle, Schoko Minze Mouse, Krokantparfait und Pfirsichsorbet, verführerisch eingebettet in frische Beeren und Früchtescheibchen.
Als Begleiter zum Essen hatten wir die Weinempfehlung, einen 2016er Riesling Kabinett, vom Weingut Veldenzer Hof (1 Fl. 0,75l zu 19,50€), einen 2015er Blanc de Noir vom Weingut Jörg Thanisch Lieser (1 Fl. 0,75l zu 22,50 €, und da wir so vorausschauend waren, fußläufig in einer Pension Zimmer anzumieten, neben Espressi und Mineralwasser auch noch verschiedene andere Wässerchen.
Anmerkung: der Ritterssturz kann sich über eine Auszeichnung im Guide Michelin freuen. Die Inspektoren loben in der Ausgabe 2017 das Restaurant mit folgenden Worten: „Das hat Charme: liebenswerte, gemütliche Räume, freundlicher und aufmerksamer Service und dazu die idyllische Lage im Grünen! Nicht zu vergessen die guten klassisch-saisonalen Gerichte…“. Die Verleihung eines roten MICHELIN-Tellers sowie einer MICHELIN Gabel verbunden mit dem Prädikat: „Eine Küche von guter Qualität“ verdienen erwähnt zu werden. So wurde das Restaurant zwar nicht mit dem begehrten MICHELIN Stern ausgezeichnet, aber bereits die Aufnahme in den Guide kann man als Wertung für eine überdurchschnittliche Küchenleistung betrachten.
Fazit: ambitioniert, kreativ, innovativ - gehobene, aber nicht abgehobene Gourmet-Küche zu fair kalkulierten Preisen. 100% Weiterempfehlung.