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Ohne Reservierung im Touristenstädtchen Quedlinburg um 19:00 Uhr ein Restaurant zu suchen, ist ein Glücksspiel. In der Regel sind die Lokale mit bürgerlichem und meist grauhaarigem Publikum ausgebucht - besonders auch das Kartoffelhaus No.1, ein Systemgastronomiebetrieb mit rustikal-uriger Einrichtung und dem Antrieb, die meisten Hauptgerichte unter 10,-€ anbieten zu wollen/müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Speisen ost-/mitteldeutsch geprägt sind und der Tourismusverband Logisgutscheine im Wert von 10,-€ p.P. für u.a. diese preisgünstige Location im Rahmen von Hotelpaketen ausstellt. Klar, das diese gemütliche und unkomplizierte Gaststätte von Einheimischen und Gästen deswegen hoch frequentiert wird - zumindest stoßweise.
Bedienung:
Sehr freundlich; bot uns an, am Tresen Platz zu nehmen, dort zu essen oder sich zu melden, wenn der nächste Tisch frei wird. So hatten wir noch etwas Gelegenheit, dem aus Pfannen, Töpfen und Tellern schaufelnden Publikum zuzusehen. Die Stimmung war locker und etwas laut. Im Laufe des Abends wurden wir weiter gut, höflich-persönlich und aufmerksam betreut. Die Ankündigung unseres Logisgutscheins stellte kein Problem dar; er wurde wie Bargeld verrechnet.
Der Rivaner 0,2l 3,60€ war etwas dünn-wässrig und wich später einem etwas besseren Müller-Thurgau zum gleichen Preis (oder war es umgekehrt?).
Essen:
Das Angebot ist üppig und es sollte für jeden etwas dabei sein; die Karte ist regional angepasst. So wählten wir, nachdem ein Tisch für uns frei war, vorab einen Tomaten-Mozzarella-Salat mit Knobibaguette (zu teure 5,50€ aber ziemlich groß) und eine Soljanka mit Sauerrahm und Baguette(scheibchen) (3,10€): Der Salat blieb durchschnittlich und nicht im Gedächtnis; die Suppe hatte exakt die gleiche Konsistenz und Geschmack wie das Produkt aus dem Glas von Netto (der gelbe mit dem Scottie) - und da ist eigentlich nichts persönliches oder herausragendes drin.
Eine ungarische Kartoffelpfanne (mit Debreciner, Letscho, weiterer Fleischeinlage und Bratkartoffeln) für 9,20€ sollte es dann richten: In der heißen Gusspfanne befanden sich u.a. zerbratene, sehr würzige Mini-Wurststückchen mit Zwiebeln, Gemüse tomatig abgeschmeckt an/auf labberigen süß abgeschmeckten und nicht krossen Bratkartoffeln - die armen Ungarn! Das zweite Hauptgericht "2 Lammfiletspieße und Schafskäse" (11,90€), zu dem uns ein weiteres (überflüssiges) Knobibrot für nur 1,-€ zusätzlich empfohlen und serviert wurde - es war eine große Salatgarnitur dabei - erhöhte unsere Meinung zur Küchenleistung nicht. 2 totgebratene ausdruckslose Minifilets jeweils untrennbar um/mit einem Schaschlikspieß verheiratet mit einigen Krümeln trockenem Schafskäse. Wirklich lecker war jedoch der Schierker Feuerstein (2cl 1,80€), mit dem man das Vorbezeichnete runterspülen musste - und der war Gott sei Dank nicht selbstgemacht.
Ambiente:
Wer die Kartoffelhäuser kennt, weiß was ich meine: Nischen, allerlei altes Gerät, Hausrat und Kurioses an Wänden und Decke, alte knorrige Holzmöbel (möglichst nicht zusammenpassend) und witzige Sprüche/Karten und Accessoires. Das kann schon Spaß machen oder zur Geselligkeit auffordern, auch wenn es etwas hellhörig ist.
Sauberkeit:
In Ordnung.
Preis-Leistung:
Na ja, das geht besser - die fleißigen Damen hier habens (mal wieder) wettgemacht bzw. die Küchenleistung etwas ausgeglichen! Im Schweriner Ableger habe ich schon besser gegessen!
Fazit:
Für Stammtische, Herrenabende, Frustsaufen und Nahrungsaufnahme geeignet. Günstig aber mittelmäßig; trotzdem nett!