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Schummrig-dunkel ist es immer noch im Arrenberger Viertel, wenn man sich um diese Jahreszeit zwischen 18:00 und 19:00 Uhr dort umsieht. Hier und da leuchtet es in einem Hauseingang, als sei man eingeladen. Das trifft zumindest bei der Nr. 14 in der Gutenbergstraße zu. Das Kneipen-Restaurant „Roberts“ lockt und lädt ein. Von Dortmund, Sprockhövel, Solingen, Remscheid und Wuppertal kamen sie, Kritikerinnen und Kritiker, die nach dem Verkauf der Plattform „Restaurant-Kritik“ auf „GastroGuide“ ein neues Forum für sich gefunden haben.
Als erstes begegnet dem Gast ein an eine Taverne erinnernder Raum, schlichte Einrichtung in gewolltem Kaputt-Weiß, gleich links ein Tresen, in dessen Umgebung auch eine Art Garderobe untergebracht ist, wo man seine Jacke etc. ablegen kann. Der Gast muss da selbst aktiv sein, er darf sein geliebtes Kleidungsstück aber auch mit an den Platz nehmen.
Von hier aus erstreckt sich der Raum in die Tiefe und tröstet am Ende mit den Insignien der innerweltlichen Erlösung.
Den Service bestreiten Damen in unterschiedlichem Dienstgewand, zwei recht individuell nach persönlichem Stil gekleidet, die dritte eher uniform ausgestattet. Man bekommt zur Orientierung eine übersichtliche Speise- Getränkekarte. Eine sperrige Tafel mit der Auflistung des Tagesangebotsl wird von der uniform ausgestatteten jungen Dame von Tisch zu Tisch geschleppt.
Nachdem unser Tisch an der Reihe ist, kommen die Getränke zügig und ebenfalls zügig werden die Bestellungen aller acht Personen am Tisch aufgenommen.
Für die Zeit bis zur Vorspeise wird ein frisch gebackenes Brot serviert, an dem die Gäste sich mit dem beigefügten scharfen Messer abarbeiten können. Dazu gibt es schmackhafte Dips, die für die Personenzahl etwas knapp ausfallen.
Mein Möhren-Orangen-Cremesüppchen (5,90 €) ist gut temperiert und unauffällig im Geschmack. Ein Gag hingegen die Aufmachung: Man serviert es in einem Weckglas mit Deckel und einer blanchierten Möhre. Ein schlichter tiefer Teller wäre mir lieber gewesen, weil praktischer und ästhetischer.
Das Lamm Filet in der opulenteren Gesamtfassung zum Hauptgang (22,50€) ist ebenfalls gut gegart, innen schön rosa, aber ohne geschmackliche Raffinesse, also auf dem Stand einer soliden Hausmannskost. Die Portion fällt knapp aus.
Als Begleiter wähle ich, neben dem Stillen Wasser, einen Syrah als offenen Wein, gute Qualität, und einen Primitivo in der Flasche (19:50 €), da sich inzwischen die Zahl der Rotweinfreunde erhöht hat, ebenfalls von guter Qualität.
Auf ein Dessert verzichte ich. Meine Umgebung zeigt sich von ihrer Wahl, Zabaione bzw. Panacotta mit Basilikum angetan bis enttäuscht.
Je später der Abend umso seltener der Service. Das Phänomen ist auffallend. Nach dem Dessert, auch das lässt schon recht lange auf sich warten, kostet es fast Anstrengung, die Rechnung zu begleichen. Nach Wünschen wird nicht mehr gefragt.
Fazit: Im Halbdunkel des Arrenberg ist das Roberts ein Lichtblick. Das Lokal ist solide, durchschnittlich, schlicht ok. Wohnte ich in dem Viertel, kehrte ich dort immer wieder mal für ein Glas Wein und etwas zum Essen ein. Immerhin, hier wird frisch gekocht. Das Preis-Leistungs-Verhältnis darf man alles in allem positiv hervorheben.
Insgesamt bewerte ich das Lokal mit drei Sternen.