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Spätestens beim Betreten der Gaststube sind wir einer Meinung: das war eine gute Idee! So unspektakulär das behäbige Wirtshaus von aussen wirkt, so gemütlich zeigt es sich von innen: rustikales Interieur mit viel Holz, getäfelte Wände, rot gepolsterte Sitzbänke, dunkle Holzdielen, zünftiges Accessoire. Ausser uns befinden sich noch eine tropfnasse Wandergruppe und einige Rentner im Raum. Kein Wunder, schliesslich sind wir an einem schnöden Donnerstagmittag hier gestrandet, dazu ausserhalb jeglicher Ferien. Ein glücklicher Zufall war das schon noch – denn montags und dienstags hat die Brauereigaststätte geschlossen.
Ein Blick auf die Karte verheisst beste gutbürgerliche Küche. Wir haben die Auswahl zwischen drei (vermutlich preisreduzierten) Speisen aus der aktuellen Mittagskarte oder dem kompletten Angebot aus der grossen Karte. So wählen wir einmal das günstigste und einmal das teuerste Gericht, was dann von Geschmack, Qualität und Optik gar nicht mal so weit auseinander liegt. Hier die Maultaschen mit Salat von der Mittagskarte (15,80 Euro) – dort der Zwiebelrostbraten mit Spätzle und Salat für 33,80 Euro. Die Servicedame, die heute den ganzen Laden wuppt, ist sichtlich vom Fach und weiss auch, was sie tut. Sie klärt uns über die 17 (!) verschiedenen Biere (einschliesslich den alkoholfreien) im Ausschank auf und serviert dann das best gezapfteste Pils (3,90 Euro), das uns je untergekommen ist. Dabei bleibt es natürlich nicht, denn wir testen noch das Zwickl (0,5 Liter für 4,60 Euro), sowie das Hirsch Gold in 0,5 Liter (4,60 Euro) und 0,3 Liter (3,90 Euro) an. Gerne hätten wir noch mehr probiert, wenn eine Zwischenübernachtung eingeplant gewesen wäre. Aber das liesse sich wohl beim nächsten Mal arrangieren.
Während der kurzen Wartezeit auf die Speisen haben wir genügend Ruhe, um die Karte näher zu studieren. Zu den typisch schwäbischen Gerichten (Kässpätzle mit Salat für 17,90 Euro, frische Bauernbratwurst mit Brot für 12,90 Euro, Linsen mit Spätzle und Saitenwürstle für 14,80 Euro, Flädlesuppe für 6,10 Euro) gesellen sich auch einige Salatvariationen, zwei vegetarische Speisen (gebackener Camembert und Couscous-Bratlinge) sowie zahlreiche Vesperangebote, die uns allesamt zusagen würden: Ochsenmaulsalat, Wurstsalat, Tellersülze. Das wäre dann was für den nächsten Besuch.
Unsere gewählten Mittagsspeisen überzeugen erst mal durch gehaltvolle Üppigkeit und Qualität. Der Zwiebelrostbraten vom argentinischen Rind wird etwas mehr als Medium serviert, was aber gut so ist. Bei den hausgemachten Spätzle hat man sichtlich nicht an Eiern gespart, so kräftig goldgelb kommen sie daher. Und die mit würzigem Brät gefüllten Maultaschen (drei Stück pro Portion) baden in einer herzhaft-deftigen Rahmsauce mit frischen Champignons. Auch die krossen Röstzwiebeln sind der Hit. Allein der Beilagensalat enttäuscht auf den ersten Blick. Doch dann verbergen sich unter dem schnöden Salatblatt noch reichlich fein geraspelter Möhren- und Rettichsalat, leider kein Kartoffelsalat (den wir uns hier aber sehr sämig vorgestellt hätten).
Alles in allem hat uns dieser Spontanbesuch in Wurmlingen mehr als versöhnt mit der entgangenen Tour an den See. Gerne kommen wir noch einmal wieder. Dann kann das Wetter ruhig auch etwas besser sein!