Zurück zu Gasthaus Zum Adler
GastroGuide-User: Trüffeline
Trüffeline hat Gasthaus Zum Adler in 99837 Dankmarshausen bewertet.
vor 11 Jahren
"Seit Jahren hat es uns mal wieder e..."

Geschrieben am 05.06.2014
Seit Jahren hat es uns mal wieder einmal in das verschlafene Örtchen Dankmarshausen kurz "hinter" der Thüringischen Landesgrenze verschlagen.

Vieles hat sich in dem seit Generationen in Familienbesitz befindlichen Gasthof "Zum Adler" seit der "Grenzöffnung" geändert: die Inneneinrichtung, das Angebot auf der Speisekarte und die Linden im als Biergarten genutzten Innenhof sind gewachsen...

Aber wir sind mit der gleichen Herzlichkeit empfangen worden, wie nach der Grenzöffnung, was damals in Thüringen nicht der Regelfall war.
Etwas enttäuscht war ich schon darüber, dass die thüringische Küche auf zwei bis drei Gerichte zusammen geschrumpft ist, wie das unvermeidbare Rostbrätel. Hier schlägt das Herz ohnehin eher "Hessisch", was man am Dialekt des Ureingeborenen Wirtes hört, der "seine" Gäste sehr freundlich und mit viel Aufmerksamkeit bedient. Auch ein kleines Schwätzchen ist an dem einen oder anderen Tisch drin, ohne, dass die anderen Gäste unter Aufmerksamkeitsmangel leiden würden und schon geht es mit Elan an den anderen Tischen vorbei ... hier werden nochmal Getränkewünsche aufgenommen, dort ein leerer Teller abgeräumt und da dem Zahlungswunsch nachgekommen....

Es gibt eine Saisonkarte ( derzeit mit Spargelgerichten) sowie Schnitzel, Schnitzel, Schnitzel...., wobei die Beilagen (Pommes, Bratkartoffeln, Ofenkartoffel, Kroketten) frei wählbar sind. Zunächst wurden die Getränkewünsche aufgenommen und bald erfüllt, sogleich wählten wir die Speisen.

Wir wählten einmal das "Siggi" - Schnitzel (mit Schmorzwiebeln, Champignons und Knoblauchsauce)mit Bratkartoffeln sowie ein Schnitzel mit Käsesauce und Bratkartoffeln sowie vorab eine Ajoli mit Weißbrot. Das Vorweg lies nicht lange auf sich warten und es wurde - sehr aufmerksam vom Wirt - auch nochmal Brot nachgereicht. Die Ajoli schmeckte dezent nach Knoblauch, erweckte aber nicht den Eindruck einer frisch zubereiteten Knoblauchmayonnaise. Ich bin da etwas schmerzfrei, wenn es denn , was die Hauptsache ist schmeckt.

Die Schnitzel waren nett angerichtet, bereiteten aber geschmacklich keine Überraschung. Mir persönlich war das ganze zu wenig frisch und zu sehr convenient und friteusengebadet. Selbst die Bratkartoffeln waren rundum ebenso gleichmäßig gebräunt wie das Schnitzel. Die Würzung der fett triefenden Bratkartoffeln war nicht unser Fall. Die Sauce war sehr fett und "wie aus dem Eimer". Freunde schwärmten einmal von den dort servierten Steaks, die jedoch mit 20 € auch ihren Preis haben. Damit wären wir wahrscheinlich glücklicher gewesen als mit unseren Schnitzeln für ca. 10 € pro Portion.

Vorbei getragener Spargel und Salatteller sowie ein Pfännchen sahen recht gut aus. Die modernisierte Gaststube hat leider nichts mehr von dem Charme früherer Zeiten, wirkt fast edel, aber der Biergarten ist durchaus gemütlich, wobei mich allerdings ein wenig störte, dass der halb offene Fachwerkanbau offenbar als Abstellraum genutzt wird und neben dem hintersten Tisch schmuddelige Wassernäpfe für den Hund abgestellt waren, was uns dazu veranlasste, einen anderen Tisch zu wählen. Auch wenn ich selbst einen Hund besitze, bin ich doch, was die Sauberkeit von Hundenäpfen anbelangt und den Umsatnd, dass ungereinigte Hundenäpfe nicht in das Blickfeld des Gastes gehören ein wenig pingelig.

Eine Spielecke für Kinder ist im Biergarten vorhanden.
Parken kann man bequem an der Straße oder auf dem Privatparkplatz.

Für ein zünftiges Bier und eine kleine Mahlzeit möchte ich das Gasthaus jedoch durchaus empfehlen, nicht jedoch demjenigen , der thüringische oder gehobene Küche erwartet.