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GastroGuide-User: PetraIO
PetraIO hat The Big Emma Brauhaus in 66877 Ramstein-Miesenbach bewertet.
vor 5 Jahren
"America first! Amerikanischer Service und amerikanische Dimensionen"
Verifiziert

Geschrieben am 23.02.2019
Besucht am 10.02.2019 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 50 EUR
Pest oder Cholera? Was ist die bessere Wahl, wenn man in Ramstein essen gehen will?

Dieser Gedanke kam mir, bei der Onlinesuche eines Restaurants in Ramstein-Miesenbach. Wir hatten Karten für SWR1 Hits & Stories (SEHR empfehlenswert), Einlass bereits um 18.00 Uhr, keine Sitzplatzreservierung, knapp 1 Stunde Fahrt von Idar-Oberstein nach Ramstein. Also zu Hause spätestens um 16.00 Uhr zu Abend essen? Das war uns wirklich zu früh.

Integration funktioniert hervorragend in Ramstein! Die Deutschen haben sich mit dem kulinarischen Angebot der amerikanischen Bevölkerung (bedingt durch die Airbase Ramstein) bestens angepasst. Die Restaurants, die nicht schon online vor Fett und Convenience trieften, hatten entweder sonntags Ruhetag, Urlaub oder erst ab 18.00 Uhr geöffnet.

Letztlich fasste ich die „Emma“ ins Auge. Mein Bruder war schon mehrmals mit unserem amerikanischen Freund dort. Die Speisekarte der Homepage fand ich etwas unübersichtlich, es las sich aber für mich so, als ob auch normale Portionen möglich sind. Bekannt ist das Haus für XXL-Portionen.

Reserviert hatte ich bewusst nicht, ich wollte den kontrollierten Rückzug offen lassen.
Außerdem lag auf dem Weg noch ein Thai-Restaurant. Von außen und beim Blick durchs Fenster schied dieses ungepflegte Restaurant allerdings sofort aus.

Kurz nach 17.00 Uhr trafen wir bei „Big EMMA“ (zweisprachig ist ein Muss in Ramstein) ein. Es liegt etwas außerhalb von Ramstein, Parkplätze vor der Tür. Das sah schon mal recht gepflegt aus. Vor dem Gebäude ein Biergarten, sicherlich schön im Sommer. Rechts der wohl recht neu angebaute Wintergarten (mein Bruder kannte ihn noch nicht).
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Beim Betreten des Restaurants wurden wir sofort von einem Servicemitarbeiter im erfahrenen Alter empfangen und nach unserer Reservierung gefragt. Keine Reservierung? Kein Problem! Wir wurden in den Wintergarten begleitet, hier gefiel es uns auch ausgesprochen gut.
Im Wintergarten
So früh am Abend konnten wir uns auch noch einen Tisch aussuchen. Das war alles schon mal viel besser als erwartet. Umlaufende Fenster, bequeme Bestuhlung, Kronleuchter am Himmel! Angenehme Wärme spendeten Decken-Heizstrahler.

Das ursprüngliche Restaurant ist auch modern und gepflegt, wäre uns aber zu dunkel gewesen. Bei den Toiletten war der Moderne ein jähes Ende gesetzt. Deutlich in die Jahre gekommen, nicht gut belüftet und auch nicht gepflegt.

Die, natürlich zweisprachige, Speisekarte wurde umgehend gereicht. Ein junger Mann und seine noch jüngere Kollegin waren auch noch für den Service zuständig. Hier zeigte sich sehr schnell der positive amerikanische Einfluss: Alles für den Gast, immer aufmerksam, freundlich und bereit Auskunft zu geben! Am Service gab es überhaupt gar nichts zu beanstanden bei unserer recht kurzen Einkehr!

Die Getränke wurden recht schnell abgefragt und ebenso bestellten wir:

2 x Alkoholfreies Pils, 0,5 l - € 3,90
1 x Mineralwasser, 0,5 l - € 2,90

Die Preise fair, die Größen in 0,5 l (kleinste Einheit) ungewohnt. Serviert mit umweltunfreundlichem und unnötigen Plastik-Trinkhalm.
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Beim Essen wurde es schwieriger. Ich entdeckte keine „normalen“ Portionen in dem bekannten XXL-Restaurant (für einen Salatteller war ich zu hungrig). Abstufungen ja, Schnitzel z. B. 250 / 500 / 1.000 g. Deutlicher Hinweis auf der Karte: „Ein Teilen der Speisen ist nicht möglich“. Darf ich vielleicht ein Kindergericht bestellen?

Und schon war der freundliche Servicemitarbeiter zu Stelle und wies „obwohl wir ein XXL-Restaurant sind“ auf die hochwertigen Zutaten hin. Bewusster Fleischeinkauf, die Buns werden mehrmals pro Woche von einem regionalen Bäcker geliefert. Alles sehr lobenswert… aber warum vergeudet?

Wir fühlten uns gut beraten. Denn von den Big Emma Burgern wurde abgeraten „die schaffen sie nicht!“.

Seine Empfehlung, der kleinste Burger mit hervorragendem Rindfleisch:
Big Emma High Tower, 400 g Angus Beef, € 17,90 inkl. Beilagensalat vom Buffet
Pommes Frites, € 3,90

Also gut, dann 2 x der Hochstapler-Burger (für uns beide ohne Bacon bestellt) und 1 Pommes zum Teilen (haben wir nicht verraten).

Einen kleinen Beilagensalat stellten wir am Salatbuffet zusammen. Die Salatauswahl sehr frisch, sauber und wirklich abwechslungsreich.
Ein Teil des Salatbuffets
Diverse Toppings (Croutons, Nüsse, Zwiebeln, Kürbiskerne) und Salatsaucen rundeten das Angebot ab.
Beilagensalat vom Buffet
Kurz darauf wurden unsere Burger samt Steakmesser geliefert. „Den schaffe ich nie“ rutschte mir heraus. Der junge Servicemitarbeiter sprach mir Mut zu „doch, den schaffen sie bestimmt!“. Das war ja nett, aber auch falsch! Optisch sah unser „Tower“ auf jeden Fall gut aus.
Big Emma High Tower, 400 g Angus Beef
Wir haben unseren Burger beide nicht ansatzweise geschafft. Und geschmacklich konnte er auch nicht mit dem Burger im Restaurant Hosser wenige Tage vorher mithalten. Die Fleischpatties trocken durchgebraten und kaum gewürzt. Würze kam durch die hausgemachten Saucen. Die Obere sehr currylastig und die unter dem untersten Patty sehr stark mit Paprika de la vera gewürzt. Und den Räuchergeschmack dieses Gewürzes, der ins speckige driftet, mögen wir beide gar nicht. Der dreiteilige Bun war wirklich gut, auch die weiteren Zutaten waren frisch und gut.

Die Pommes waren am Besten!
Knusprige Pommes Frites
Übrig blieb ca. ¼ des Fleisches und wohl 2/3 des Burgerbrötchens. Es wurde gefragt, ob wir die Reste mitnehmen möchten. Wir konnten beobachten dass dies viele Gäste auch tun. Aber wirklich: Möchte man einen Burger gewärmt (mit durchgeweichtem Brot, den Saucen, Salat?) essen? Ich jedenfalls nicht.

Dieses Konzept der Lebensmittelvergeudung geht mir reichlich gegen den Strich. Wer sich einen 27cm-Ø-Burger oder ein 1 kg-Schnitzel antun möchte, kann damit gerne glücklich satt werden. Aber warum kann man nicht einfach einen kleinen (für mich „normalen“) Burger anbieten? Nicht nur, dass hier reichlich Lebensmittel in den Müll wandern. Nein, auch Geld. Denn mit fast € 18,00 wurde hier fast die Hälfte weggeschmissen.

So gut der Service auch war, zum Zahlen wird der Gast zu Kasse an der Theke gebeten. Hier standen wir dann mitten im Küchenrauch, es wurde gerade kräftig angebraten. Unsere Tischnummer und unsere Bestellung war in der Kasse nicht zu finden. Also nochmal schnell alles eingetippt. Zahlen per EC hier natürlich kein Problem. Wir wurden sehr freundlich verabschiedet. You’re welcome!

Fazit: So lange wie „Zur dicken Emma“ halten sich viele Restaurants nicht und das Restaurant hat sich sicherlich sein Dasein verdient. Bei unserem Besuch waren fast ausschließlich amerikanische Gäste im Restaurant. Für uns ist es auf Grund der Portionsgrößen und der Verschwendung nichts. Sollte nochmal ein Konzertbesuch in Ramstein anstehen, werde ich einen Picknickkorb einpacken!

Es gibt noch einen schönes Liedchen der deutschen Rockband RAMMSTEIN:

We're all living in Amerika,
Amerika ist wunderbar
We're all living in Amerika,
Amerika, Amerika

 
Wenn getanzt wird, will ich führen,
Auch wenn ihr euch alleine dreht,
Lasst euch ein wenig kontrollieren,
Ich zeige euch wie's richtig geht
Wir bilden einen lieben Reigen,
Die Freiheit spielt auf allen Geigen,
Musik kommt aus dem Weißen Haus,
Und vor Paris steht Mickey Maus

 
We're all living in Amerika,
Amerika ist wunderbar
We're all living in Amerika,
Amerika, Amerika

 
Ich kenne Schritte, die sehr nützen,
Und werde euch vor Fehltritt schützen,
Und wer nicht tanzen will am Schluss,
Weiß noch nicht das er Tanzen muss
Wir bilden einen lieben Reigen,
Ich werde Euch die Richtung zeigen,
Nach Afrika kommt Santa Claus,
Und vor Paris steht Mickey Maus

 
We're all living in Amerika,
Amerika ist wunderbar
We're all living in Amerika,
Amerika, Amerika
We're all living in Amerika,
Coca-Cola, Wonderbra


https://www.youtube.com/watch?v=Rr8ljRgcJNM
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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