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GastroGuide-User: Ehemalige User
Ehemalige User hat Bräustüberl in 82467 Garmisch-Partenkirchen bewertet.
vor 5 Jahren
"Dreimal während unseres Aufenthaltes zum Abendessen eingekehrt. Das allein sagt schon alles."

Geschrieben am 16.07.2019
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Bräustüberl
Besucht am 07.07.2019 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
 
Allgemein
 
Nach drei Jahren waren wir mal wieder eine Woche in Garmisch zum Wandern. Die gleiche Unterkunft wie damals. Nach unserer, wegen hohen Verkehrsaufkommens auf der A7 und Österreicher Schikane bei Reutte, 6-stündiger Anfahrt, bezogen wir bei schönstem Wetter gleich mal unser Quartier. Nach dem Auspacken der Koffer ging es dann zu Fuß gleich mal zum Marienplatz. Kaum dort angetroffen, wurden wir von einem heftigen Regenguss erwischt. Also kehrt Marsch.
 
Als wir dann gegen 19 Uhr ein deutliches Hungergefühl spürten, regnete es immer noch in Strömen. Da traf es sich gut, dass das Bräustüberl fußläufig nur etwa 70 m von unserer Unterkunft entfernt lag. Schirme aufgespannt und nix wie hin.
 
 
 
Service 5*
 
Ein junger Mann in Lederhosen begrüßte uns freundlich mit den Worten „kann ich Ihnen helfen?“ Meine Antwort: „Ja gerne. Zwei Plätze für uns!“ Er führte uns in die große Gaststube rechts vom Eingang und ließ seinen Blick durch den gut mit Gästen gefüllten Raum schweifen. Ein 4er-Tisch am Fenster war noch nicht besetzt. Er führte uns an diesen. Die Speisekarte in Form eines Buches wurde jedem von uns in die Hand gereicht und uns genügend Zeit gelassen, sie zu studieren, was es an Essensangeboten und Getränken so gab.
Cover der neuen Speisekarte

Nach angenehmer Zeit nahm er unsere Bestellung auf. Die Getränke kamen zügig. Auch auf das Essen mussten wir nicht lange warten. Immer mal wieder schaute er nach uns. Und auch die weiblichen Kolleginnen vom Service ließen sich gerne am Tisch blicken, wünschten guten Appetit, fragten nach, ob es schmeckt, und ob wir noch einen Wunsch hätten. Unserem Wunsch, dass wir zahlen möchten, wurde prompt stattgegeben. Wir bezahlten in bar, und bekamen dafür auch einen ordentlichen Bon.
 
Da wir ja drei Mal während unserer Urlaubswoche dort einkehrten, war der Umgang mit uns als Gast eigentlich immer der gleiche. Nur die Bedienungen sowie unser Platz wechselten teilweise. Dem gesamten Servicepersonal kann ich bestätigen, dass sie sich rührend ums Wohl der Gäste gekümmert haben. Wir fühlten uns an allen drei Abenden bestens umsorgt.
 
 
Essen 4,5*
 
Erster Tag Sonntag:

Meine Frau entschied sich für die Fleischpflanzerl mit Kartoffelsalat (10,90 €) aus der Rubrik bayrisch. Dazu einen Pinot Grigio (0,2 l, 4,50), der durchaus mundete.
 
Die Fleischpflanzerl, in unserer Gegend würde man Frikadellen sagen, hatten eine ordentliche Größe, gut gewürzt, geschmacklich gut. Auch der Kartoffelsalat konnte gefallen. Die Soße war auch köstlich. Dass der Kartoffelsalat teilweise in der Soße lag tat dem ganzen keinen Abbruch. Schätzchen war gesättigt und geschmeckt hat es ihr auch.
Fleischpflanzerl mit Kartoffelsalat

Meine Wenigkeit hatte Appetit auf den ofenfrischen Krustenbraten mit Kartoffelknödel und Rotkraut (11,90 €).
 
Zwei dicke Scheiben vom Schwein, gut zart, ein Stück Kruste obendrauf, die Soße ausreichend, der Kartoffelkloß perfekt in der Konsistenz und im Geschmack sowie das Rotkraut aus einem Extra-Schüsselchen ließen mich freudig der Portion eine gute Wahl meinerseits zu attestieren.
Ofenfrischer Schweinekrustenbraten

Als Getränk wurde ein Grüner Veltliner aus dem Nachbarland, man ist ja nicht nachtragend, geordert (0,2 l 4,20 €). Perfekt gekühlt passte er gut zu meinem Essen.
 
 
 
Zweiter Tag Montag, wieder Regen am Abend:
 
Etwas kleiner sollte das Abendessen sein, da wir schon am späten Nachmittag eine Mahlzeit unterwegs eingenommen hatten.
 
Schätzchen hatte am Abend davor am Nebentisch Käsespätzle serviert gesehen, die ihr gut gefallen haben. Also bestellte sie heute Käsespätzle (10,80 €). Da ja die Portion am Vortag schon groß ausgesehen hatte, bestellte ich mir nur eine Kleinigkeit, weil mit klar war, dass ich ihre voraussichtlich übrig bleibenden Käsespätzle noch verdrücken musste.
Käsespätzle

Als Getränk wählte sie einen Roten vom Kalterer See (0,2 l, 4,20 €), der ihr zusagte.
 
Also entschied ich mich für 6 Nürnberger Rostbratwürste mit Sauerkraut (8,90 €). Dazu gab es noch drei dicke Scheiben frischen, schmackhaften Brotes. Die Würste waren perfekt gebraten, das Sauerkraut super, wie auch die Soße. Einzig allein das Senfschälchen mitten in der Soße störte und wurde deshalb von mir rausgenommen und auf einen Bierdeckel gestellt. Insgesamt ein kleines, aber feines Gericht, das mir gut schmeckte und völlig ausreichte, da ich ja doch tatsächlich noch mindestens ein Viertel der Käsespätzle vertilgen musste. Dazu passte als Getränk ein Kellerbier vom Fass in einem 0,5-l-Krug (3,60 €).
Nürnberger Rostbratwürste mit Sauerkraut

 
Dritter Tag Donnerstag, man kann es kaum glauben, wieder Regen am Abend:
 
Also den kurzen Weg ins Bräustüberl genommen.
 
Für mich von der Vesperkarte den lauwarmen Schweinebraten, auf dem Holzbrett serviert mit frischem Kren, Essiggemüse und dem gleichen köstlichen Brot wie am Montag. Optisch schön angerichtet auf dem Holzbrett, was ich eigentlich gar nicht so gern mag wegen der Hygiene, aber hier hat‘s gepasst, lagen zwei schöne Stück Schweinebraten, lauwarm. Dazu ein krosses Teil von der Kruste mit tollem Geschmack. Der Kren hatte eine angenehme Schärfe und passte hervorragend zu dem Fleisch. Ebenso das Essiggemüse wie auch das kleine Radieschen. Die Zwiebelportion rechts auf dem Teller habe ich liegengelassen.
Lauwarmer Schweinebraten auf dem Vesperbrett

An diesem Tag nahm Schätzchen die Nürnberger Rostbratwürste zu sich, wurde satt, geschmeckt haben sie ihr auch.
Unsere Getränke waren die gleich wie am Montag.
 
Ambiente 4*
 
Das Bräustüberl ist wohl in Garmisch das traditionsreichste Gasthaus. Und genauso hat man den Eindruck, wenn man die paar Stufen zum Eingang gegangen ist und mittendrin in der Nostalgie steht.
 
Die Atmosphäre im Stüberl gleich links, wenn man reinkommt, sucht ihresgleichen: der Jahrhunderte alte Kachelofen, die groben Tische aus Ahornholz, das Gewölbe - also wenn die Wände sprechen könnten, die hätten was zu erzählen!
 
 
Sauberkeit 5*
 
Die Räumlichkeit sowie Besteck, Gläser etc. waren tadellos sauber. Dies gilt auch für die hochmodernen renovierten Toiletten, die über ein paar Stufen zu erreichen sind, also leider nicht barrierefrei. Lästig waren allerdings die permanent anwesenden Fliegen, wo es doch angeblich keine Insekten mehr geben soll.
 

Fazit:
 
Uns hat es im Bräustüberl dreimal gut gefallen. Durchgehend warme Küche wie vor drei Jahren gibt es allerdings nur noch an Samstag und Sonntag. An den anderen Wochentagen wird erst ab 17 Uhr geöffnet. Eigentlich brauche ich das Bräustüberl gar nicht weiter zu empfehlen, denn es ist ein Selbstläufer. Mit einer Einkehr hier kann man nichts verkehrt machen.
 
 
Gesamteindruck:
 
5 – unbedingt wieder, falls wir mal wieder nach Garmisch kommen!
 
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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