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GastroGuide-User: Jenome
Jenome hat Hotel und Gasthof zur Post in 02627 Hochkirch bewertet.
vor 8 Jahren
"Gutbürgerliche Küche in angenehmen Ambiente"
Verifiziert

Geschrieben am 16.11.2015
Besucht am 24.10.2015
Auf dem Heimweg unseres Ausfluges ins Zittauer Gebirge und den Löbauer Berg übermannte uns noch vor Bautzen der Hunger auf ein zünftiges, deutsches  Abendbrot. In Hochkirch, 10 km vor Bautzen, wurden wir ca. 200 Meter abseits der Bundesstraße 6 mit dem Hotel und Gasthof „Zur Post“ fündig. Das Auto konnten wir bequem vor dem Gasthof abstellen und uns sodann auch gleich in die Gaststube begeben. Drei der sieben Tische waren bereits besetzt, wir hatten die freie Auswahl wo wir uns platzieren wollten. Also nahmen wir den runden Stammtisch in der Ecke, und hatten so den Gastraum im Überblick. Dieser ist rustikal mit dunklen Holzmöbeln eingerichtet, an der Wand hängen unzählige, alte Bilder der örtlichen Feuerwehr und die Sieger der diversen Skatturniere. Überfrachtet waren die Wände deswegen aber nicht. An der Ecke zur Küche steht eine rustikale Bar mit weiteren vier Barhockern.
Nachdem die freundliche Kellnerin uns fünfen die Speisekarte an den Tisch brachte, hatten wir, so wie es sich gehört, erst einmal paar Minuten Zeit die Getränkekarte zu studieren. Nach knappen fünf Minuten war die freundliche Dame wieder am Tisch, und nahm unsere Getränkewünsche auf. Wir wählten für die Herren je ein großes Pilsner a´3,10 €, meine Frau und meine Tochter wählten je einen Kiba a´1,70 € und unsere weibliche Begleitung ein kleines Eibauer Schwarzbier a´ 2,80 €. Nun hatten wir erst mal etwas Erfrischendes zu trinken, und konnten uns der umfangreichen Speisekarte hingeben. Diese enthält typische deutsche und Oberlausitzer Speisen.  Angefangen von Knoblauchsuppe und Soljanka gab es über Würzfleisch, Männertoast, Sülze mit Bratkartoffeln bis zum Steak für so jede Geschmacksrichtung etwas. Wir entschieden uns für Soljanka a´ 4,10 € und meine Frau wählte die Knoblauchsuppe für 4,30 €. Als Hauptgang wählte meine kleine Tochter das Kasseler mit Klößen und Sauerkraut für 9,80 €, meine Wenigkeit entschied sich für das Bautzener Senfschnitzel mit Pommes und Salatbeilage für 9,80 €, und die drei anderen am Tisch wollten sich nicht von einem Eibauer Braumeistersteak mit Zwiebeln, Thymian, Schwarzbier, Zwiebeln und Bratkartoffeln a´ 10,80 € abbringen lassen. Nachdem die Bestellung in der Küche eingegangen war, konnte man emsiges Treiben und klopfen aus den Küchenräumen vernehmen. Das ließ uns zumindest erahnen, dass unsere Speisen frisch zubereitet werden. Die Suppen brauchen nicht so lange, und waren nach knapp 10 Minuten am Tisch. Lecker sahen sie aus die Suppen, die Zutaten zur Knoblauchsuppe, Käse und Brotkrumen, wurden sogar auf einem extra Teller serviert. Die Soljanka war himmlisch gut. So eine leckere Soljanka hatte ich lange nicht mehr. Die Konsistenz zwischen sämig und dicker Soße, ausreichend Fleisch-und Wurststücken waren vorhanden, und im Nachgang kam eine leichte, aber angenehme Schärfe auf. Aber was war das? Das Gesicht meiner Frau sah nicht gerade glücklich aus….. Die Knoblauchsuppe war sehr weit entfernt vom „warm“ sein. Der Käse zog nicht, und nach gefühlter Temperatur stand die Suppe schon ne halbe Stunde in der Küche. Warum meine Frau diese Suppe nicht zurückgegeben hat, kann ich bis heute nicht verstehen. Als die Kellnerin unsere leeren Tassen, und die halbvolle meiner Frau holte, verwies ich die Kellnerin auf die kalte Suppe. Leider kam seitens der Küche null Reaktion zurück.
Dafür waren dann die Hauptgerichte besser. Mein Bautzner Senfschnitzel war zart, unwahrscheinlich dick, und richtig stark mit Bautzner Senf eingerieben. Geschmacklich wunderbar. Pommes und Salat waren frisch und ok. Die Eibauer Braumeistersteaks waren medium gebraten, die Zwiebel angenehm glasig gedünstet, einzig die Bratkartoffeln waren für „meinen“ Geschmack zu blass und zu fettig, meiner Frau und unserer Begleitung haben´s aber geschmeckt. Der Salat auch hier wieder frisch, und was ich noch gar nicht kannte, mit Kohlrabisalat verfeinert. Die zwei Scheiben Kasseler meiner Tochter waren ebenfalls sehr zart und nicht zu salzig. Das Sauerkraut war aber ziemlich weich und schmeckte mehr nach Weinkraut(ein Kraus für mich, der sein Sauerkraut noch immer nach alter Rezeptur der Großeltern selbst hobelt und einlegt), die selbstgemachten Klöße waren aber ganz tolle lecker, zumindest nach den Worten meiner Kleinen. Alles in allem gab es keinen nennenswerten Beanstandungen am Hauptgericht. Einzig die kalte Knoblauchsuppe zieht die Sternebewertung runter.
 
Zum Abschluss gönnten wir Erwachsenen Nicht-Autofahrer uns noch einen Kräuter der Schnapsbrennerei Jonas aus Neukirch für je 2,80 €, bevor wir 92,30 € zahlten und Das Lokal verließen.
 
Zusammenfassung:

Essen: gute deutsche Küche, alles lecker und reichlich, einzig die kalte Suppe vermiest den Gesamteindruck

Sauberkeit: Gastraum und Toilette waren in einwandfreien Zustand

Bedienung: freundlich, flott aber der Kommentar zur/von der  Küche ging verloren

Ambiente: typische, deutsches Gasthaus, gemütlich und rustikal

Preis/Leistung: die Vorspeisen gegenüber den Hauptspeisen etwas teurer, aber allgemein ok

Gesamteindruck: unbedingt zu empfehlendes Lokal zwischen Bautzen und Löbau
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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