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GastroGuide-User: AndiHa
AndiHa hat Peter's Imbiss in 86508 Rehling bewertet.
vor 7 Jahren
"Wenn Hax'n schöner sind als Beine (Holladriöö)"
Verifiziert

Geschrieben am 08.09.2017 | Aktualisiert am 08.09.2017
Besucht am 17.08.2017 Besuchszeit: Mittagessen 6 Personen
Epilog
Tag 5 unseres Aufenthaltes in Oberbayern war angebrochen. Tag der Heimfahrt.
In der noch dünn bewerteten Gegend mit Namen 5-Seen-Land rund um Starnberger- und Ammersee (nebst Wörthsee, Pilsensee und Weßlinger See) fanden wir in den von uns besuchten Häusern Licht und Schatten vor. Natürlich war kein Schwerpunkt auf regionale Küche gesetzt. So wir diese besuchten waren wir zufrieden bzw. begeistert. Alleine, es fehlte irgendwie die geliebte Hax’n. Ich erspähte sie schon, dies aber in einem Haus in sehr prominenter Lage am See und dann zu einem sehr prominenten Preis in weniger prominenter Größe (halbe Hax’n). So bald aber der See verlassen wird gleichen sich die PLV’s dem Normalmaß an oder werden fast schon günstig.
 
Es half alles nix. Die Hax’n blieb der offene Wunsch speziell meines Aufenthaltes hier. Ja, klar es gibt mittlerweile auch temporäre Hähnchenbratstände bei uns die auch Hax’n anbieten. Aber mitnehmen und zuhause essen ist und bleibt irgendwie nicht das was mir vorschwebt. Vorort essen, frisch und lecker. Das möchte ich. Im Wirtshaus sogar noch lieber, denn es ist einfach eine kleine Auszeit.
Imbiss ist ok, dann aber nur zur nötigsten Nahrungsaufnahme (Curry, Rote, Pommes oder so).
 
Denkste.
 
Die Freundin unserer Tochter wurde auf dem Weg nachhause in Augsburg abgeliefert. Mit ihren Eltern war schon zuvor ausgemacht, daß wir dann alle zusammen irgendwo zusammen einkehren würden. Küchenrichtung sollte von uns entschieden werden. Zuvor schon wurde abgeklopft. Lieblingsitaliener (welchen wir voriges Jahr schon mit großer Zufriedenheit besuchten): Sommerpause. Lieblingsgrieche: Sommerpause.
So hielten wir uns die Wahl offen bis zum Tag vor unserer Abreise und wählten dann was uns (oder mir ;-)) irgendwie gefehlt hatte. Hax’n.
Jepp, und da war sie dann doch.
Nicht im Restaurant oder Wirtshaus. Da war an einem Wochentagmittag auch in Augsburg nicht viel zu gewinnen. Nein im Imbiss. Aber schon ein spezieller Imbiss. So bekannt und beliebt, daß der Vater der Freundin unserer Tochter (boah, was für ein Wortgewurstel! Im weiteren Text der Einfachheit halber VaFreTo genannt) uns erzählte, daß sie hier schon oft Hax’n für „Events“ in seiner Firma bestellt hatten er selbst aber leider noch nie hier vor Ort gegessen hätte. Die Hax’n aber immer saugut ankamen.
 
A8 Augsburg Ost. Da haben wir uns getroffen und sind dann so um die 8-9 km nach Norden gefahren. Einmal abbiegen und alles überland. Ist durchaus als autobahnnah zu bezeichnen und keine 8 Minuten von der A8 weg.
Eingangs Rehling liegen die vereinigten Hüttenwerke welche sich Peter’s Imbiss nennen. Ein ausladender Schotterparkplatz davor war schon gut belegt und zeugte von guter Frequentierung.
 
Ein spezieller „Grillwagen“ steht recht ortsfest daneben den man sich auch sonst auf Märkten oder Veranstaltungen vorstellen kann. Mehrere Dutzend Hax’n rotierten darauf zum erfolgreichen Speicheleinschuß.
Der Rest besteht aus einem befestigten Speisepavillon mit Sitzplätzen und einem Küchentrakt in den man geht um zu bestellen. Natürlich hat in Letzterem die Fritteuse eine dominante Stellung aber auch der Grill und diverse Herdplatten sprechen von mehr als einem Wochenmarktsimbiss.
Die einfachen laminierten Karten lagen auf den Tischen aus und gaben klassische Küche der leicht aufgebohrten Imbissküche preis. Was es letztlich alles war kann ich leider aus Gründen der einseitigen Fokussierung meinerseits auf ein spezielles Gericht nicht mehr sagen. Ich meine, daß auch Grillhähnchen (dienstags?), Leberkäs’ (korrekterweise Fleischkäs’ aber in Bayern darf das so heißen weil der Wortstamm nicht von der Leber sondern vom Laib kommt), panierte Schnitzel und sogar Kartoffelsalat. Mehr kann ich nicht mehr aus den Tiefen meines Gedächtnisses kramen.
 
Donnerstag ist Hax’ntag.
Es war Donnerstag.
Mein Tag.
 
Wir (die Herren) sammelten die Wünsche der Damen zusammen und bestellten im Küchentrakt. Die Getränke konnten wir gleich mitnehmen, die Speisen wurden gebracht.
Jetzt war das keine Edelherberge aber sauber eingerichtet und einigermaßen wohnlich war es schon. Für einen Imbiss aller ehren wert.
 
Und dann kam sie. Die Langersehnte. Durchaus ein Träumchen von einer Hax’n. Mit einer dünnen Soße und von einem Kartoffelklos begleitet. Die Soße und der Kartoffelklos sind schnell abgehandelt. Aller Voraussicht und dem Geschmack nach Convenience. Ganz nett.
Aber die Haxe.da isse endlich

Geile Kruste, sehr schön gewürzt und butterzartes Fleisch das beim zweiten scharfen hinkucken von alleine abfällt. Meine Frau nahm ebenfalls eine Hax’n und schwärmt heute noch davon. Klitzekleines Manko: Durch die Soße und die dann doch etwas schwachen bzw. billigen Messer musste man die Kruste in die Hand nehmen und so abbeissen. Zeugen eines ersten erfolglosen Versuches diese mit Messer und Gabel gefügig zu machen fanden sich umgehend auf meinem Hemd. Egal, es ging danach eh nur noch heim.
Dem Vernehmen nach sollen Leberkäse mit Spiegelei ganz anständig geschmeckt haben.
 
Getränkepreise und auch die Essenspreise habe ich auch nicht mehr im Kopf denn wir wurden von VaFreTo eingeladen und ich hatte vorab gar nicht vor darüber eine Bewertung zu schreiben. Kein Gericht am Tisch hatte die 7€ gerissen, so viel ich mich erinnere. Beim Leberkäse war noch Kartoffelsalat dabei der zwar keine Jubelstürme auslöste aber definitiv deutlich oberhalb von Kaufware angesiedelt sein durfte.
 
Unterm Strich ein Imbiss in Schlagdistanz zur A8 der von mir sicher mal wieder angesteuert wird. Die Haxe definitiv einen Abstecher wert. Und wenn man die Alternativen in Autobahnnähe betrachtet ist der Imbiss den kleinen Abstecher ebenfalls wert.

PS: Die Wertung ist natürlich auf Basis "Imbiss" zu gewichten!
 
 
 
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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