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GastroGuide-User: AndiHa
AndiHa hat Ristorante Pizzeria Da Giorgio in 71576 Burgstetten bewertet.
vor 5 Jahren
"Etwas diffuser Eindruck mit geringem Wiederholungspotenzial"
Verifiziert

Geschrieben am 12.10.2019 | Aktualisiert am 12.10.2019
Besucht am 22.09.2019 Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 40 EUR
Von den guten Ansätzen der letzten Monate, welche zwar nicht durchgehend gehalten wurden aber durchaus Potenzial zeigten, waren wir guter Dinge ein weiteres uns noch nicht bekanntes Haus zu besuchen.
Mehr oder weniger unbekannt.
Ein Lapelosa führt das Haus. Und wie bei alle uns bekannten Lapelosas war es ein Vereinsheim. Vordermals pachtete dieser Wirt das Schützenhaus in Beutelsbach. Nun weiß ich zwar meine damalige Rezi nimmer (Pächterwechsel) aber ich hatte sie auch nicht in schlechter Erinnerung.
Nun eben das Vereinsheim der SKG Erbstetten.
Fußballvereinsheime sind heutzutage ja nicht mehr nur die Baracken mit Duschbereich und abgetrennter Theke. Die können heutzutage oftmals wirklich was.
So auch hier als wir an einem sonnigen Sonntag nachmittags das Haus aufsuchten.
Immer wieder Sonntags sind uns die nachmittäglichen Öffnungszeiten solcher Häuser ganz lieb.
Immer wieder Sonntags findet das Frühstück eben entspannt spät statt und um 13 Uhr mag man nicht schon wieder am Tisch sitzen.
 
Es war ein Heimspiel angesagt, welches auch gerade lief und es war durchaus sportlich einen Parkplatz zu finden. Wer aber auf dem Land groß geworden ist findet  eben auf dem Land immer einen. Vielleicht weil man einen Blick für ein parktaugliches Straßenbankett bekommt oder was weiß ich ;-)
 
Beim Betreten des Hauses war eine einzige Stufe zu erklimmen. Eine daneben angebrachte Rampe wurde der Barrierefreiheit beraubt durch das drappieren von zwei Erzeugnissen italienischer Edelschrottschmieden (Vespas) und es sah wahrlich nach Deko aus und nicht nach verkapptem Parkplatz. Für nicht bewegungseingeschränkte Mitmenschen sicherlich schön anzusschauen. Für die Betroffenen eher mehr als ärgerlich.
Auch drinnen stand solch eine Kreiselkunst herum. Wie auch der ganze Raum sehr angenehm eingerichtet war. Lichtdurchflutet und aufgelockert. Meine Befürchtung auf der Terrasse keinen Platz zu finden (Zuschauer) entpuppte sich als unbegründet. Die meisten Gefolgsleute dieses eher niederklassigen Vereins befanden sich an den Seitenlinien.
Wir wurden jedenfalls sehr freundlich begrüßt und es wurde uns ein netter Platz auf der Terrasse angeboten. Wirklich angenehm zu sitzen, aber die Wachstischdecken waren, nun ja, etwas gewöhnungsbedürftig.


 
Eine, oder besser die Servicedame war alsbald am Tisch und reichte uns die Karten. Dabei wurden dann auch gleich ein paar Offerten unterbreitet welche außerhalb der Karte angeboten würden.
Anschließend wurde uns aber genügend Zeit gelassen die Karten zu konsultieren und bei ihrer Rückkehr erfragten wir nochmals die anderen Angebote.
 
Ein Antipastiteller (11,90) weckte unser Interesse. Dieser wurde, zwar für eine Person gedacht, für uns beide als Vorspeise geordert.
Meine liebe Frau interessierte sich für das Bistecca di maiale ai funghi (11,90) lt. Karte Schweinesteak mit Pilzen. „Zu jedem Fleischgericht Gemüse oder Kroketten oder Pommes als Beilage und ein kleiner Beilagensalat". Stand darunter.
 
Meine Wenigkeit fand Interesse an…. nein, nicht der Diavolo. Da sollte das „scharf“ mal wieder über eine spezielle Salami kommen und darauf hatte ich keine Lust. Ist mir in manchen Häusern etwas zu „seifig“ im Geschmack und manchmal, so auch an dem Tag, hatte ich schon grundsätzlich gar keine Lust darauf. Das „scharf“ sollte von Chili kommen und darum wurde es einfach eine Pizza Salami (7,90) zzgl. Kapern (0,50) gepaart mit der Frage nach einem scharfen Chiliöl (welches zu meiner Zufriedenheit bejaht wurde).
 
Getrunken wurde ein Weizenbier (3,90) und ein Spezi (2,80) welche beide alsbald, gut gekühlt, an den Tisch finden sollten.
 
Alsbald fand auch der Antipastiteller an den Tisch.
 
Ho… ho… hoppla. Das war mal schön übersichtlich!


Ein sog. Vitello Tonnato in der einen Ecke, gekrönt von 2 (!) Kapernlein, in der anderen Ecke eie halbe Ciabattascheibe, getoastet mit Tomatenwürfeln als sog. Bruschetta. Die dritte Ecke teilten sich eine scharfe salamiartige Wurstscheibe der angenehm würzigen Art und eine Art Schafskäse (gewürzt). Die letzte Ecke eine Tomatenscheibe der geschmackslosen Supermarktklasse mit einer Nocke Mozzarella. Zentral tummelten sich zwei grüne und zwei geschwärzte Oliven bekannter (schwächlicher) Geschmacksintensität.
Wenn alles was kann kann auch das zufrieden stellen. Aber das Bruschetta war kalt. Zumindest der 4. Aggregatszustand von Wasser darauf (holländische oder Supermarkttomate). Das Fleisch des Vitello war jetzt nicht schlecht aber eine genauere Definition fiel dem geschmacklosen Mayotopping zum Opfer. Da war kein Thunfisch heraus zu schmecken. Basta.
 
Bald darauf kam ein solcher Antipastiteller für mehrere Personen auch an den Nachbartisch. Begleitet von einem guten Körbchen frischer Pizzabrötchen. Hach, ich glaube das hätte uns auch gefallen.
 
Als unsere Hauptgerichte dann kamen erwähnten wir dies bei der Dame was uns ein ausgesprochen flapsiges „kann an manchen Tagen passieren“ einbrachte. Keine Entschuldigung kein nix.
Ja super. Wir waren eher baff ob solch einer Verhaltens dem Gast gegenüber.
 
Naja, es war ja angerichtet und wir konnten zuschlagen.
Meine Frau kuckte leider etwas konsterniert.


Sie hatte eher so etwas wie eine Pilzcremesoße oder dergleichen erwartet. Das, meinte sie auch so rückgefragt zu haben. Nun, im Netz gegoogelt kam wirklich Schweinesteak natur (kein Problem) mit eben angebratenen Pilzen zum Vorschein. Keine Sahne etc.
Wohl ein Kommunikations- bzw. Verständnisproblem.
Aber das hatten wir ja schon.
Daß dies nun nicht das letzte Problem darstellen sollte offenbarte sich bei den mitgelieferten Pommes. Nicht mehr ganz heiß. Die standen wohl etwas zu lange am Pass. Aber eben gerade noch warm genug um nicht wirkungsvoll beanstanden zu können.
Bei der Trulla sowieso nicht.
Als Frau Schnippisch wieder vorbei kam erwähnte meine Frau etwas von einem Beilagensalat gelesen zu haben. Der fehle wohl noch.
„Ach wurde der noch nicht gebracht?“
„Nein, wurde er nicht!“ Zumindest können wir ihn auf dem so schön bunten Tisch nicht entdecken.
Er wurde dann wenigstens bald geliefert.

Dafür war er dann aber auch bekannt belangloser Natur wie man ihn beim Italiener gerne mal kredenzt bekommt.
Ok, die Schnitzel waren soweit i.O., wenngleich etwas sehr zurückhaltend im Geschmack.
 
Bleibt noch meine Pizza.
Die sah schon mal ganz gut aus.

Der Boden war angenehm dünn und auch der Teig hatte soweit Geschmack. Oben drauf halfen die Kapern und, vor Allem, das scharfe Öl nach.

Den Rand hätte ich mir jetzt etwas luftiger gewünscht und nicht ganz so staubtrocken wie erhalten. Dennoch war sie durchaus ein Highlight auf allerdings tendenziell niedrigem Niveau am Tisch.
Diesem Niveau passten sich die Messer an. bekommt man anderswo auch mal ein spezielles Messer für die Pizza, durfte ich hier mit dem Standardbesteck Kraft ausüben um den Boden der Pizza zu trennen. Es war schlicht nahezu kaum möglich und machte dadurch noch weniger Spaß. Dann hätte die Küche auch gleich in Achtel schneiden können und nicht nur Viertel. Dann hätte ich sie wenigstens anständig aus der Hand essen können.
 
Allgemein gab es nach dem Essen (für alle Gäste) ein Eis auf’s Haus. Das war sehr gut und hatte eine klasse Konsistenz und sehr fruchtigen Geschmack.
 
Fazit:
So nett und schön es dort auch ist aber ich glaube ich kann mir die Bewertung nach Küchenreise ersparen.
Der Antipastiteller war für den Preis eine Frechheit. Der Rest war dem Preis in Teilen zwar angemessen aber neben dem „Schmecken“, was eben nicht durchgehend so gegeben war, gehört auch das „Wohlfühlen“ dazu. Und wenn man so pampig und flapsig behandelt wird dann fühlt man sich nicht recht wohl bzw. geradzu vera****t.
Die Pizza bekomme ich in ähnlicher Entfernung besser und da fühle ich mich dort auch als Gast.
Dieser Besuch war aber dennoch wertvoll. Er dient dem geneigten Leser das Haus vor dem Besuch einschätzen zu können und mir der Erkenntnis, daß ich dort zu einem Fußballspiel durchaus mit einem Kumpel auf der Terrasse ein gepflegtes Bier trinken kann. Dummerweise spielt mein favorisierter örtlicher Verein 2 Klassen höher und von daher wird es wohl nicht mal mehr dazu kommen.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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simba47533 und 19 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.