Strönholt
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Fernsicht 1, 25997 Hörnum
Restaurant Bistro Cafe
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GastroGuide-User: Carsten1972
Carsten1972 hat Strönholt in 25997 Hörnum bewertet.
vor 5 Jahren
"Mal wieder auf der Düne...."

Geschrieben am 20.08.2019 | Aktualisiert am 20.08.2019
Besucht am 16.08.2019 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 190 EUR
....mit Blick über das Budersand Hotel, seinen Golfplatz und den Hörnummer Hafen. Mein Erstbericht war von 2017, also ist es mal Zeit, eine Pegelmeldung zu geben, ob das Strönholt seinen Level halten konnte. Zum Ambiente brauche ich nicht mehr viel zusagen, ich verweise auf meinen Bericht von 2017. Es bleibt dabei, von außen ein hässlicher Bunker oben auf der Düne, Innen sehr behaglich und bei gutem Wetter eine Terrasse mit einem der schönsten Meerblicke auf der Insel.

Kurz und knackig, wir waren 2019 zweimal im Strönholt und das haben wir gegessen und getrunken.

Am ersten Abend (wie immer unkompliziert über das Netz im Voraus gebucht) gab es einen Riesling zum Essen.

Von der Nahe, Weingut Bamberger, ein Lagenriesling Reserve 2015. Der hat uns Beiden so gut gefallen, dass dieser Wein auch am zweiten Besuchsabend bestellt wurde. Schöner, reifer, gut abgehangener Riesling, während unseres Urlaubs nur getoppt durch ein GG Bastei 2012 von WG Crusius in der Strandmuschel, für den aber auch das doppelte der knapp 50 EUR für den Bamberger Wein aufgerufen wurden.

Zur Speisenfolge des ersten Abends, die Karte (siehe Homepage) ist immer noch schön knapp gehalten, für uns Beide die Vorspeise aus dem Menüvorschlag unseres Besuchszeitraums.

Gazpacho mit Sauerrahmschaum, Krabben und Friesenbrotcroutons. Gut abgeschmeckt war sie, die kalte Gemüsesuppe für den Sommer. Mir allerdings ein wenig zu dünn, mit dem Schaum bekam sie ein wenig mehr Konsistenz. Ich selber püriere eine Gazpacho immer, dann wird sei schön sämig, genau diese Sämigkeit vermisste ich hier. Krabben passten sehr gut dazu! Darauf folgend für meine Frau Fisch.

Gebratene Meeräsche mit Artischocken-Spinat und Tomatenkernvinaigrette. Mit den Worten meiner Frau, ein tadellos gut gebratenes Äschen Filet, leckere Artischocken Böden und viel zu viel Spinat. Uneingeschränkt glücklich war sie nicht, sie vermisste etwas Konsistenz in diesem Teller, der durch die Vinaigrette/ Sauce noch mehr feuchte Bestandteile erhielt. Genuss mit Einschränkung, war das Fazit an der gegenüberliegenden Tischseite. Für mich Geflügel

Ich war uneingeschränkt glücklich mit meiner Wahl, Schwarzfederhuhn auf Pfifferlingsrisotto, mit Sommertrüffel und Frühlingslauch. Obendrauf ein sehr gutes Stück Geflügel im Supreme-Schnitt, krosse Haut, saftiges Inneres, dazu noch Trüffel darüber gehobelt. Der fand sich auch im Saucenspiegel wieder. Zusammen mit einem auf den Punkt zubereiteten und aus einem geeignetem Reis hergestellten Risottto sehr lecker. Auch Pfifferling verträgt sich natürlich sehr gut mit einer solchen Jus. Geschmorten Frühlingslauch mag ich auch! Ich war sehr zufrieden mit meinem Gang und meine Frau angemessen neidisch auf mein Gericht! Hinterher noch zwei Desserts

Aus dem Menüvorschlag für meine Frau "Hörnumer Kieselsteine", Schokolade-Zwetschge-grüner Tee. Blick aufs Foto klärt eventuelle Fragen auf, meine Frau war wieder glücklich. Für mich

Crème brûlée mag ich, dass ist eines meiner liebsten Desserts. Die hier war mit Holunderblüten aromatisiert, und begleitet von Beerenragout und Himbeersorbet. Ganz wichtig, nichts obendrauf, super! Hinzu kamen an diesem Abend noch Wasser, Aperitif und ein Digestif. Zwischenfazit Besuchsabend eins, kleine Mängel bei Gazpacho und Hauptspeise Frau, aber sonst sehr lecker.

Zum zweiten Abend, wieder voraus reserviert per Internet, wieder ein schöner Platz an der Fensterfront mit Panoramablick zum Meer hin. Wasser und Wein wurden wie schon geschildert nochmals bestellt. Aber bei den Speisen gingen wir einen neuen Weg. Vorspeise für meine Frau war, ebenso wie für mich

Hummer-Avocado-Bowl, mit Safrancreme, Sommerfrüchten und buntem Kaviar. Das war ja schon mal ein optischer Leckerbissen. Ob es auch im Munde ein Leckerbissen sein würde, wurde umgehend getestet. Ein halber Hummerschwanz auf jedem Teller, kalt, wirklich lecker zusammen mit der Safrancreme. Auch die Guacamole war so zurückhaltend gewürzt, dass die fette Creme hervorragend zum Hummer passte. Das bunte Beiwerk kann man machen, Optik halt, aber zum Geschmack trug es nur unwesentlich bei. Trotzdem, ein toller, kreativer Teller. Danach gab es für meine Frau, eingedenk ihres Neides beim letzten Besuch, Risotto.

in der vegetarischen Version, rahmiges Pfifferlingsrisotto mit Artischocken und Ziegenfrischkäse. Diesmal war der Neid ein bisschen auf meiner Seite, schon wieder so ein gutes Risotto, und hier mit den von uns beiden geliebten Artischocken. Ich hatte mich für Fisch entschieden.

Confierter Island-Kabeljau mit eingewecktem Gemüse und Kartoffelstampf. Klingt jetzt erst Mal nicht so spektakulär, aber mich hatte die konfierte Zubereitung gelockt. So hatte ich Dorsch noch probiert. Im eigenen Fett kann man einen Dorsch ja nicht konfieren, aber ich vermute, dass man hier ein sehr neutrales Pflanzenöl verwandt hat, der Fisch war äußerst saftig und hatte trotzdem seinen Eigengeschmack behalten. Spannend wurde es vor allen Dingen durch das Gemüse, dass durch seine Säuerlichkeit einen tollen Gegenpol zum Fisch und dem Stampf mit Sauce setzte, dass war sehr gut kombiniert, eines der besten Gerichte im Sommerurlaub 2019. Dessert hatten wir auch noch

Praline von friesischem Rohmilchkäse mit Tomaten-Rosmarin-Marmelade und Haselnussbrot. Einzig der Sinn der Salatblätter auf dem Teller erschloss sich meiner Frau nicht (Zitat: was sollen die da?), ansonsten kreatives Dessert, wenn man noch ordentlich Appetit hat. Die Praline war aus verschiedenen Käsen mit unterschiedlichen Konsistenten hergestellt, ein Blauschimmel hatte aber unverkennbar sein Aroma darin hinterlassen. Für mich Schokolade

Schokoladen-Tarte mit Himbeeren und Mangosorbet. Ein Saucenspiegel aus Himbeeren war auch noch dabei. Nicht ganz so unkonventionell wie bei meiner Frau, aber eine Tarte mit einer leckeren Ganache drin, perfekt ergänzt mit Sorbet und Beeren.

Fazit zu den Speisen insgesamt, keine Ausrutscher wie beim ersten Abend, über alle Gänge eine gute und kreative Küchenleistung ( well done Mr. Günther Schwarz!), so wie wir es vom Strönholt gewohnt sind. Ebenso souverän die Servicecrew um Restaurantleiter Thomas Kallenberg und seine Vertreterin Julia Barth. Das war alles tipptopp.

Und so kann ich ein Gesamtfazit ziehen, wie ich es mir gewünscht und erhofft habe. Wir kennen das Strönholt seit 3 Jahren und haben bisher immer sehr ordentlich bis sehr gut gespeist. Und wir kommen ganz sicher im nächsten Jahr wieder.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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