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GastroGuide-User: Huck
Huck hat Kavala in 53797 Lohmar bewertet.
vor 4 Jahren
"Feine griechische Küche – herzhaft und lecker dazu!"
Verifiziert

Geschrieben am 19.11.2019
Besucht am 16.11.2019 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 48 EUR
Auf meinem Radtouren durch den Rhein-Sieg-Kreis bin ich des Öfteren in Lohmar am Restaurant Kavala vorbeigefahren. Auf der Rückfahrt vom Besuch des Plagiarius, einem Solinger Museum, vollgestopft mit Fälschungen und Plagiaten, kehren wir – meine Frau und ich – zum Abendessen dort ein. 

Das Ambiente ****
Das wie die griechische Hafenstadt benannte Restaurant liegt im Aggertal im Lohmarer Ortsteil Donrath an der Einmündung der Pappelallee in die Bundesstraße 484. Ein sehr geräumiger Parkplatz erstreckt sich zwischen der Bundesstraße und dem Restaurant, an Parkplatz mangelt es jedenfalls nicht. Dem langgestreckten eingeschossigen Gebäude mit etlichen Dachgauben  ist balkonartig eine Terrasse vorgebaut. 

Drei Stufen führen auf die Höhe der Terrasse und zum Eingang. Innen empfängt uns ein wahrlich griechisches Ambiente. Ein großer Gastraum ist durch weiße Mauern, die bis knapp unter die ebenfalls weiße Decke reichen, in etliche Séparées unterteilt, in denen jeweils eine knappe Handvoll Tische stehen. Weiß ist jedenfalls die dominierende Farbe, viele fensterartige Rundbögen in den Mauern lassen Blicke in die benachbarten Séparées zu und geben dem Raum eine mediterrane Prägung. Dutzende weiße Vasen, Schälchen und Figürchen stehen verteilt in den Rundbögen, die barbusige Venus von Milo darf auch nicht fehlen.
Gastraum – Impression
Wir haben an diesem Samstagabend nicht reserviert, haben aber dennoch Glück. Gerade ist ein Zweiertisch in einem Séparée frei geworden, den uns eine freundliche junge Dame bei der Begrüßung anbietet.

Wir fühlen uns in eine hellenische Taverne versetzt, das Ambiente gefällt uns: Vier Sterne.

Der Service ****
Die junge Dame, die uns begrüßt hat, bedient uns den Abend über. Sie ist freundlich und gastzugewandt. Unterstützt wird sie von einem sportlichen, drahtigen Herrn mit sonorer Stimme. Sein Teint verrät südländische Herkunft, allem Anschein nach ist es der Chef des Hauses. Auch er ist sehr freundlich und aufmerksam. Beide kümmern sich um uns, sie fragen, ob wir mit den Speisen zufrieden seien und ob alles recht sei. Beide machen einen guten Service, wir geben für diese Dienstleistung vier Sterne.

Essen und Getränke ****
Nachdem wir Platz genommen haben, warten wir nicht lange auf die Speisekarten. Die junge Dame händigt sie uns aus und fragt nach unseren Getränkewünschen. Da ich wieder am Lenkrad sitze, wähle ich ein 
• alkoholfreies Weizenbier (0,5 l zu 3,80 €). 
Meine Frau entscheidet sich vor der Weinauswahl für ein Glas
• Mineralwasser.

Auf die passend temperierten Getränke warten wir nicht lange. Die Speisekarte ist sehr umfangreich, wir brauchen deshalb einige Zeit, um uns schlüssig zu werden, was wir essen möchten. Angeboten werden größtenteils typisch griechische Gerichte, die meisten davon fleischlastig. 

Schließlich notiert die junge Dame für uns zwei gemischte Grillspezialitäten, den
• Pegasos-Teller (Gyros, Souvlaki, Soutzoukakia und Tsatsiki, 14,50 €) für meine Frau und den
• Aphrodite-Teller (Gyros, Steak, Lammkotelett, Schnitzel und Tsatsiki,17,90 €) für mich.
Die gemischten Grillspezialitäten werden wahlweise mit Reis, Patates oder Pommes frites und Salat serviert. Wir beide wählen Pommes frites und Salat.

Beim Wein entscheidet sich meine Liebste für einen
• Demestica, weiß (0,25 l zu 4,90 €).

Der trockene Demestica, ein einfacher, weicher Landwein mit blumigen Bouquet, mundet meiner Frau sehr gut. Sie bestellt später noch ein Viertel, auch um die etwas längere Wartezeit auf den Hauptgang zu überbrücken.

Es ist proppevoll, alle Tische sind belegt. Die Beiden vom Service haben alle Hände voll zu tun. Dementsprechend warten wir ein Weilchen länger als erwartet auf das Fladenbrot, das die junge Dame uns zum vorweggenommenen Salat serviert. 
Fladenbrot
Beilagensalat
Das Fladenbrot ist frisch, knusprig und warm. Ein Hauch von Sesam und Schwarzkümmel dringt durch. Das Brot schmeckt gut.

Der Salat besteht aus Krautsalat mit Möhrenstreifen und in Streifen geschnittenem grünen Salat, der mit einem Joghurt-Dressing übergossen ist. Dekoriert ist der Salat mit einer Peperoni und einem Tomatenachtel. 

Der Krautsalat hätte besser gewürzt sein dürfen. Er ist laff und hat keine Säure. Das Joghurt-Dressing über dem grünen Salat hingegen ist gut zubereitet und schmeckt prima.

Und wieder müssen wir eine Weile warten, bis uns der Chef zusammen mit der jungen Dame die Hauptgerichte serviert. Meine Frau bekommt den Pegasos-Teller, auf dem die annoncierten Fleischgerichte unter einer Zwiebeldekoration neben den goldgelben Pommes frites liegen. Ein kleines Schälchen mit Tsatsiki, dekoriert mit einer Himbeere, ist dem Gericht beigestellt. Ein Zitronenachtel ist zur Verfeinerung des Fleisches beigelegt.
Pegasos-Teller (Gyros, Souvlaki, Soutzoukakia und Tsatsiki)
Die vielen Gäste an diesem Abend wirken sich zwar nachteilig auf die Wartezeit für die Gerichte aus, beim Gyros hingegen sind sie von Vorteil. Der hohe Umsatz sorgt für schön saftiges Gyrosfleisch, dem jede Zeit gefehlt hat, um am Spieß trocken und zäh zu werden. Perfekt gewürzt und schmackhaft sind die Schweinefleischstückchen, sorgen doch typisch mediterrane Gewürze wie Thymian, Oregano, Majoran, etc. für den charakteristischen Gyros-Geschmack.

Der Souvlaki-Spieß ist teilweise etwas fester, trotzdem aber noch okay.

Von den Soutzoukakia liegt leider nur ein Hackfleischwürstchen auf dem Teller, wunderbar würzig, weich und rundherum gut gebräunt.

Die Kartoffelstäbchen sind perfekt frittiert, schön goldgelb und knusprig. Es sind Pommes frites von der dünnen Sorte, an denen es nichts zu mäkeln gibt. Zu mäkeln gibt es auch nichts beim Tsatsiki – alles gut und einfach nur lecker.

Nicht minder fleischlastig und ähnlich dekoriert ist mein Aphrodite-Teller. Das Fleisch ist so reichlich bemessen, dass auf dem Teller kein Platz für die Pommes frites bleibt. Sie werden auf einem gesonderten Teller serviert.
Aphrodite-Teller (Gyros, Steak, Lammkotelett, Schnitzel und Tsatsiki)
Pommes frites zum Aphrodite-Teller
Ich beginne mit dem Schnitzel. Das Schnitzel ist saftig, sogar ein wenig zart, aber keinesfalls zäh oder trocken. Das Steak kommt beim Gargrad meinem Geschmack entgegen. Es ist medium-rare gebraten, saftig und zart. Auch das Lammkotelett ist gut zubereitet, wenn auch fester im Fleisch und nicht so zart und saftig wie das Steak und das Schnitzel – ein Kotelett eben. Das Gyros häuft sich auf dem Teller, allein von dieser Portion könnte man satt werden. 

Das, was bereits zu den Pommes frites, zum Gyros und zum Tsatsiki gesagt ist, trifft auch bei meinem Gericht zu. Bei allen Fleischsorten schmecken übrigens die typisch griechischen Gewürzkombinationen durch. 

Zum Abschluss nimmt meine Frau noch einen
• Espresso
Espresso
Der kleine Schwarze ist schön heiß und ohne bitteren Nachgeschmack.

Die junge Dame bietet uns schließlich auf Kosten des Hauses noch einen Ouzo an. Wir lehnen dankend ab, meine Frau, weil sie den Anis-Geschmack nicht sonderlich mag und ich wegen des Straßenverkehrsgesetzes.

Wir sind mit unseren Hauptgerichten mehr als zufrieden. Die Menge des Fleisches hat uns beiden zwar zu schaffen gemacht, aber andererseits war das Fleisch so gut gewürzt und so schmackhaft, dass es eine Todsünde gewesen wäre, es auf dem Teller zurückgehen zu lassen. Wir erfahren später von unserer jungen Servicedame, dass eine Köchin für das gute Essen verantwortlich zeichnet. Die Köchin hat für diese Leistung vier Sterne verdient.

Die Sauberkeit ****
Die Toiletten sind  zwar etwas in die Jahre gekommen, aber sowohl bei den Herren als auch bei den Damen gepflegt und sauber. Auch im Gastraum, auf den Tischen und beim Geschirr gibt es nichts zu bemängeln. Vier Sterne für die Sauberkeit. 

Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Unsere Grillspezialitäten waren gut zubereitet und sehr schmackhaft. Angesichts der Menge des Fleisches und der guten Zubereitung sind die Preise für die Grillteller schon recht günstig. Und der Service hat auch professionell gearbeitet. Was will man mehr: Speisen gut, Service gut, Preise günstig, vier Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis!

Das Fazit ****
Wir begleichen die handgeschriebene Rechnung mit Kreditkarte. Die etwas mehr als 48 € sind an diesem Abend gut angelegt. Zufrieden verlassen wir das Restaurant und lassen den Chef und die junge Dame  wissen, dass  uns die Küchenleistung überzeugt hat. Besonders die geschmackvolle Würzung des Fleisches loben wir.

Das Kavala ist eine Empfehlung wert. Hier lässt sich zu günstigen Preisen lecker speisen. Vier Sterne als Fazit!
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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