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Zuerst Asche auf mein Haupt: Hatte ich beim letzten Besuch nichts zum Fotografieren von Tellern und Ambiente dabei, hat mir diesmal die Kamera einen bösen Streich gespielt: schon beim Versuch den ersten Teller abzulichten erschien im Display das Signal "Akku leer". Sch...., dabei hätte es wirklich viele gelungen angerichtete und sehr schmackhafte Speisen zu fotografieren gegeben. Na ja, dann eben im nächsten Jahr.
Zum Ambiente (wir hatten für uns genau den gleichen Raum wie im letzten Jahr), zur Sauberkeit und zum Service muß ich nichts mehr schreiben: fast alles wie gehabt! Wer will kann Einzelheiten hierzu meinem Bericht vom 03.12.15 entnehmen.
Essen und Trinken: Die Speisekarte kann man im Internet unter www.diealtebrauerei.com einsehen; bis auf geringfügige Änderungen innerhalb von Menu 1 bzw. Menu 2 bezüglich der Hauptgerichte ist sie tagesaktuell. Schade, dass die (recht übersichtliche) Weinkarte auf der HP nicht auch eingepflegt ist, denn zu den angebotenen Weinen bzw. deren ErzeugernInnen ist dort auch jeweils eine kleine Story abgedruckt.
Wie schon im letzten Bericht ist es mir auch diesmal nicht möglich gewesen alles festzuhalten was die einzelnen Herrschaften verzehrt und getrunken haben; hier kann ich mich wirklich nur auf mein unmittelbares Umfeld beschränken. Getrunken wurde dort wie im Saarland üblich als Aperitiv vorzugsweise Crémant; meine Frau bevorzugte Averna (EUR 3,10) und ich stieg, da vom Fahrdienst befreit, direkt mit sehr feinem Grauburgunder (0,2l EUR 6,90) von Karl Petgen, einem sehr bekannten saarländischen Winzer aus Nennig, ein. Dieser Wein sollte mich den ganzen Abend über begleiten bis auf einen etwas "kratzigen" Armagnac (2cl EUR 7,50) als Digestif. Ansonsten hatten wir auf unserer Rechnung noch Taunusquelle (0,75l EUR 5,50) und alkoholfreies Franziskaner Weizen (0,5l EUR 3,50).
Meine Frau hatte sich für das dreigängige Business-Menu (EUR 19,50) entschieden; ich bevorzugte "Offene Ravioli du Chef mit gebratenem Hasenrückenfilet an Carbonara Sauce" (EUR 12,50) und als Hauptgericht "Magret de canard Kross gebratene Entenbrust auf Rote-Zwiebel-Confit und Crosmesquis (frittierte Basmati-Bällchen)" Ein Gedicht!"(EUR 22,50). Weiter wurden in unserer unmittelbaren Umgebung verzehrt: "Brauhaussalat Bunte Blattsalate in feinem Hausdressing, bestreut mit allerlei Sprossen und gerösteten Kürbiskernen" (kleine Portion EUR 7,50), "Salade Isabelle mit im Speckmantel gebratenem Ziegenkäse und Quinoa Gemüse" (EUR 12,50), "Gebratenes Zanderfilet an Sauvignon-Blanc-Sauce, dazu Pak Choi-Gemüse mit Erbsen-Minze-Pürée" (EUR 22,50), "Lammcarrée du Chef mit Ras-el-Hanout überkrustet, dazu Butternuts-Spinat-Tasche" (EUR 24,50) bzw. "Mit Winterfrüchten gratiniertes Hirschsteak an geschmortem Rotkraut-Gemüse, dazu Spätzle und Maronen" (EUR 26,50). Klagen hierüber habe ich nicht gehört, das Umfeld war jeweils voll des Lobes; was die einzelnen Herrschaften an Dessers hatten habe ich nicht weiter verfolgt.
Als Gruß aus der Küche gab es auf einem Holzbrettchen (mit Löffelhalterung) serviert ein Gläschen "Petersilienwurzelcreme an Basmatischäumchen" und eine Bonsai-Blättertteigpastete mit Kalbfleischfüllung. Pastete prima, der Inhalt des Gläschens nicht so unbedingt mein Fall, zumal ich ihn geschmacklich nicht definieren könnte..
Das Business-Menu meiner Frau hatte als Vorspeise "Kartoffelcrêmesuppe", als Hauptgericht "Choucrute Royale" und als Dessert "Apfelbiskuitsoufflée mit Walnußeis". Die Suppe war sehr schön sämig und wirklich gut abgewürzt. Zur Erklärung von Choucrute Royale für alle "Unwissenden": Ein deftiges und typisch elsässisches Gericht; läuft auf dortigen Speisekarten ab und an auch als "Sürkrüt Royal". Gibt es auch mit diversen Sorten Süßwasserfisch als Beilage, üblicher und bekannter ist es allerdings als eine Art Schlachtplatte. Im Gegensatz zum "Choucrute (Sauerkraut) garnie" wird das Sauerkraut beim "Royale" nicht mit viel Riesling sondern mit viel Champagner oder Cremant (dazu Gänseschmalz, Zwiebel, Möhren, Kartoffeln, Lorbeerblätter, Nelken und Wacholderbeeren) aufgekocht. Am besten schmeckt es meiner Erfahrung nach aufgewärmt; zur "Bestückung" in der fleischlichen Variante gibt es unterschiedliche Rezepte. Im Original sind es Schäufele bzw. gepökelte Schweineschulter, Bauchspeck, Knacks de Strasbourg (eine Art Knackwurst), Leberklösschen, Saucisse de Montbeliard (eine weitere Wurst), Räucherspeck und ein kleines Eisbein. Beim uns in der Brauerei" servierten "Choucrute Royale" waren die Beilagen nicht ganz so üppig ausgefallen; hier waren es "nur" eine Scheibe Kassler, zwei Leberklösschen, eine Scheibe Schweinebauch, etwas Räucherspeck und ein halbes Mettwürstchen (wäre es im Durchmesser grösser gewesen hätte es auch Krakauer gewesen sein können). Alle wirklich sehr schmackhaft; ob das Kraut nun wirklich in Champagner aufgekocht war, habe ich als ausgewiesener Schampus-Verweigerer jetzt nicht herausschmecken können. Das Soufflée mit dem (gut eingekauften) Walnußeis als Dessert war ein wirklich gelungener Menu-Abschluß. Meine Vorspeise hat mich nahezu rundum begeistert. Unter "Offene Ravioli" hatte ich mir zunächst nichts vorstellen können: das Ganze entpuppte sich als ein grösseres Stück hauchdünn ausgewalzter Ravioliteig, gekrönt mit einem Wachtel-Spiegelei und ausgebreitet über fünf Tranchen (vielleicht waren es auch sechs) von gebratenem Hasenrückenfilet in einer sehr aromatischen Sauce, die aus meiner Sicht allerdings mit "Carbonara" nichts zu tun hatte. Die Filettranchen hätten für mich ein Fitzelchen länger in der Pfanne verweilen können; sie waren fast "blue rare", ich hätte sie lieber"medium rare" gehabt. Aber das ist jetzt schon Gejammere auf sehr hohem Niveau; insgesamt überzeugte mich diese Vorspeise in jedem Fall mehr als mein nachfolgendes Hauptgericht. Die "Magret de canard" (Tranchen von der gebratenen Entenbrust) war nämlich nicht wie im Originalrezept mit Leberpastete gefüllt sondern es war "nur" eine gut gegarte aufgeschnittene Entenbrust auf einem feinen Confit; die Crosmesquis sprich die Basmati-Bällchen waren für mich entbehrlich, hier hätte ich mir lieber einen dicken Kloß gewünscht. Auf Dessert hatte ich verzichtet. Insgesamt halte ich für die Gerichte von meiner Frau und mir in der Bewertung von "Essen und Trinken" viereinhalb Sterne für angebracht; wäre die "Magret de canard" in der Originalversion auf den Tisch gekommen und wären die Beilagen zum "Choucrute Royale" etwas üppiger ausgefallen, wären möglicherweise sogar fünf Sterne "drin" gewesen. Zumal das Preis-/Leistungsverhältnis absolut stimmig und gerechtfertigt ist; die drei Menus haben z.B. noch bis auf die zweite Nachkommastelle die gleichen Preise wie vor zwölf Monaten.
Fazit: Wir kommen wieder, spätestens zum nächsten Band-Weihnachtsessen.
P.S. Bei "Service" habe ich diesmal einen halben Stern abgezogen und "nur" vier Sterne vergeben. Begründung: Der Service rannte, während ausser mir alle bei uns am Tisch schon ihren Aperitiv vor sich stehen bzw.getrunken hatten, immer noch über eine Viertelstunde lang mit der von mir gleich zu Anfang erbetenen Weinkarte (die er bzw. sie offenbar als Schreibunterlage zur Aufnahme weiterer Bestellungen benötigte) zwischen unserem Raum und den anderen Räumlichkeiten hin und her bevor ich endlich "meine" Wein-Karte ausgehändigt bekam. Das sollte auch anders gehen.