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Parkraum ist hinreichend vorhanden.
Wir hatten einen Zweiertisch für 20:00 Uhr reserviert und trafen pünktlich ein. Der Empfang war freundlich, nicht überschäumend, aber professionell. Wir wurden zu einem Tisch in einem kleinen Nebenraum geleitet, in dem nur zwei Tische standen. Dies war ein wenig störend. Wegen der fehlenden Grundgeräuschkulisse hört man jedes Wort mit („mein Auto riegelt erst bei 320 km/h ab“, wichtige Menschen). Die historische Kinderzimmerdekoration mit Teddybären in jeder Form und Lebenslage ist sicher nicht jedermanns Sache. In der Fensterbank liegen in Folie Lätzchen für die Hummerschlacht (aus eigener Hälterei), die wir am Nachbartisch mit erleben durften. Die Übergardinen werden ganz maritim mittels Messingklampen in Form gehalten. 3 Sterne, Bonus für Originalität.
Der Tisch war stilvoll eingedeckt, blütenweiße Servietten in Messingringen, Rosen auf dem Tisch, eine Kerze, die sofort entzündet wurde. Stilvolle Pfeffer- und Salzmühlen (Friesendesign) standen auf dem Tisch. 5 Sterne
Zuerst bestellten wir ein Flasche Wasser die umgehend kam (schön kalt Magnus Imperial, 6,00). Als Aperitif nahmen wir je ein Glas Champagner (0,1 l von Lanson 12,00), der zwei Minuten später vor uns stand. Als Amuse geule kam ein Korb mit hausgebackenem Karottenbrot, sehr frisch und sehr geschmacksneutral. So sehr ich oft das hausgebackene Brot der Italiener wegen der guten Harmonie mit dem Rotwein schätze, denke ich doch, deutsche Gastronomen sollten das Backen den Bäckern überlassen. Dazu gab es einen fettarmen und dem entsprechend stumpfen Quark, der reichlich mit Kresse (aus dem eigenen Garten) bestreut war. 4 Sterne
Als Wein wählten wir einen 2009er Hattenheimer Schützenhaus Kabinett trocken (32,50), der umgehend in einem Eiseimer auf einem Beistelltisch platziert und zu gegebener Zeit professionell geöffnet und kredenzt wurde
Als Vorspeise nahm meine Frau einen Feldsalat mit einer Kartoffel-Balsamico-Vinaigrette (7,50). Die Portion war gewaltig (besser ½ Portion wählen, die es für knapp fünf Euro gibt). Der Feldsalat war im unteren Teil lappig, weil geschichtet worden war (Feldsalat – Vinaigrette – Feldsalat). Der Salat war nicht 100% sandfrei. Auffallend war eine gewisse Kresse- und Knoblauchlastigkeit. Perfekt und recht fettarm waren die Croutons. An meinen drei Austern, pikant auf creolische Art überbacken, gab es nichts auszusetzen. Sie zergingen auf der Zunge. Dazu wurden zum Glück anstatt Karottenbrot und Quietschquark zwei Scheiben Toast und Butter nach Wunsch gereicht. 4 Sterne
Als Hauptgericht nahmen wir beide die Scheiben vom Rinderfilet vom Black Angus. Je ein Stück von ca. 250 g wurde für meine Frau medium, für mich medium rare gegart und dann diagonal geschnitten. Der Geschmack und der Garpunkt waren optimal. Auf eine hinreichend lange Stockzeit wurde geachtet. Es trat kein Blutsaft aus. Das Fleisch lag auf einem Schalottenbett und war garniert mit guten Möhrenscheiben, neutralem Broccoli, quietschenden Böhnchen, guten Scheiben von Teltower Rübchen, guten Zuckerschoten. Das gesamte Gemüse war bissfest. Al s Hauptbeilage hatten wir eine satte Portion sehr guter Bratkartoffeln. Die Soße zum Fleisch war wenig sämig, aber sehr schmackhaft. 70 Euro für zwei Personen. 4 Sterne mit Tendenz zu 5. Siehe Bild.
Etwas eigentümlich ist, dass das Restaurant mit ausschließlicher Verwendung von Sylter Lamm- und Galloway-Fleisch wirbt und wir Black Angus bekamen. Nun ja, ich bin nicht traurig. Mehr draußen auf der Weide als Black Angus geht ja wohl kaum.
Das Dessert war heraus ragend und optisch ein Highlight (siehe Bilder). Der Koch kann wohl mit flüssigem Zucker extrem gut umgehen, so dass ihm ästhetisch ansprechende Gebilde gelingen. Meine Frau hatte Gateau von dunkler Schokolade (Kuchen), ich Halbgefrorenes vom Eiergrog. Geschmacklich boten beide Desserts absolute Perfektion. Die abwechslungsreiche Obstbeilage war toll dekoriert (Himbeere, Brombeere, Sternfrucht, Physalis, rote Johannisbeeren, Baby. Ananas-Spelte, Erdbeere, Fruchtmark). Der Kuchen war perfekt innen flüssig. Mein Halbgefrorenes perfekt temperiert. 5 Sterne plus
Der Service lag auch im 5-Sterne-Plus-Bereich. Nett, hinreichend zwanglos, extrem aufmerksam, häufiges Nachfragen.
Das Preisgefüge liegt an der Unterkante der Sylter Oberklasse.
Insgesamt haben wir uns nicht so wohl gefühlt wie bei Hardy. Vielleicht ist es eine Frage der Gewöhnung. Für häufiges Essen ist es uns zu hochpreisig. Wir werden in lockeren Abständen wieder kommen.