Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Das Ambiente ****
Das Aggerschlösschen fällt mit seinem gelblichen Anstrich in den grünen Auen der Agger als alleinstehendes Gebäude direkt ins Auge.
Eine schmale Brücke mit sehr begrenzter Tragkraft – Krankenwagen sind noch zugelassen – führt hier über die Agger, zu deren beiden Seiten es geräumige Restaurantparkplätze gibt. Zur Agger hin schließt sich der Biergarten an das Gebäude an, auf der anderen Gebäudeseite liegt der Eingang zum Restaurant.
Bei unserer Ankunft ist der Biergarten schon gut besucht. Etliche Fahrräder stehen im Zugangsbereich zum Biergarten, an der Agger entlang führt ein beliebter Radweg. Die Parkplätze sind auch schon gut belegt.
Wie in diesen Zeiten üblich, gebietet ein Empfangstisch mit einem Zettel „Bitte hier warten!“ zuerst einmal Halt auf dem Seitenweg zum Biergarten, der Zettel direkt vor der Plastikflasche mit der Virentöterlösung. Eine junge Dame nimmt beim Servieren im Biergarten schnell Notiz von uns. Mit einem „Mal sehen, was ich für Sie tun kann!“ lässt sie uns nach Durchsicht des Reservierungsbuches die Wahl zwischen zwei freien Tischen im Biergarten. Glück gehabt!
Nicht schlecht, hier am Aggerufer an einem noch lauen Spätsommerabend an hellbraunen Biergarten-Tischgarnituren mit dem Schriftzug einer Freisinger (Ur-)Brauerei. Vier Sterne!
Der Service ***/****
Beim Platznehmen fallen uns die kleinen Schilder mit QR-Code auf den Gartentischen auf. Smartphone-Kamera auf den QR-Code gerichtet und schon ploppt im „Digital Waiter“ das Formular zur Gästeerfassung auf. Schnell die notwendigen Daten eingetragen, abgeschickt, und die Speisekarte öffnet sich auf dem Handy-Bildschirm. Eine feine Lösung, sogar DSGVO-konform und keine Zettelwirtschaft, die ansonsten geboten ist.
Und da wir schon bei Corona sind: Italiener scheinen aus Bergamo gelernt zu haben. Wir sehen Servicepersonal, durchweg junge Damen und Herren, die mit Desinfektionsmitteln zum freigewordenen Tisch eilen. Und die Maske sitzt perfekt, bei allen Servicekräften.
Ein junger Mann bedient uns - jedenfalls großenteils – den Abend über, mit Maske und freundlich. Aber auch Servicedamen finden den Weg zu unserem Tisch, essenbringend oder fragend, ob wir schon bestellt hätten. Einen Hauch von Unkoordiniertheit hinterlässt der Service in unseren Erinnerungen. Aber unterm Strich bleibt doch ein befriedigender bis guter Eindruck von den Dienstleistungen im Don Caruso, dreieinhalb Sterne.
Essen und Getränke ***/****
Unser junger Serviceherr nimmt die Getränke auf, ein
• Mineralwasser (0,25 l zu 2,50 €) für meine Liebste und ein
• Hausbier (0,3 lzu 2,50 €) für mich.
Die Getränke bringt uns der junge Servicemann wenig später gut gekühlt auf den Tisch. Das Hausbier ist süffig und schmeckt sehr gut, vom Geschmack her wie ein helles Export- oder Lagerbier.
Inzwischen haben wir aus der bei einem Italiener typischen Speisekarte gewählt. Für uns beide soll es jeweils eine Pizza sein. Meine Frau wählt eine
• Bresaola: Bresaola, Rucola und Parmesan zu 13,50 €. Für mich soll es eine
• Aggia e Uggiu: Tomatensauce, Knoblauch, Peperoncino und Mozzarella zu 9,50 €
sein.
Dass ich als „Chili-Junkie“ ein gerüttelt Maß an Peperoncini auf der Pizza haben möchte, macht keine Probleme. Der junge Mann speichert es in seinem digitalen Helferlein.
Einen Gruß aus der Küche gibt es nicht. Stattdessen wabert nach einiger Zeit eine kräftige Knoblauchwolke über unseren Tisch, als uns eine junge Dame die Pizzen serviert. Das knobige Odeur entweicht offensichtlich meiner Pizza, weshalb die junge Dame sie als „Knoblauch-Pizza“ annonciert.
Die Pizza ist gut mit Peperoncino-Stückchen belegt. Am Rand geht es hinsichtlich der Schärfe noch harmlos zu, aber je näher ich der Mitte komme, desto mehr schlagen meine Geschmackspapillen Alarm. Mein Sonderwunsch nach Schärfe ist erfüllt worden. Die Pizza ist „hot“ und knobig, sie hat hinsichtlich Chili und Knoblauch ordentlich Wumms, mir schmeckt sie sehr gut.
Die Bresaola meiner Frau ist gut belegt mit Rucola und Bresaola, lässt aber Würze vermissen. Die Tomatensauce ist relativ geschmacklos und verlangt nach mehr als nur Salz und Pfeffer, um zu begeistern. „Das kann ich besser“, höre ich meine Frau murmeln.
Meine Angetraute wünscht noch einen
• Espresso (2,50 €),
der wenig später heiß serviert wird. Als geschmacklich kräftig stuft ihn meine Liebste ein.
Ich bezahle coronagemäß kontaktlos mit Apple-Pay, ob dieser modernen Zahlweise zur Verwunderung des jugendlichen Kellners, dessen Opa ich sein könnte. Für das Cash-Trinkgeld bedankt er sich artig.
Die Sauberkeit **
Draußen im Biergarten haben wir an der Sauberkeit nichts zu mäkeln. Tische, Bestecke und Geschirr sind sauber. Aber nach dem Gang zur Damentoilette wird das Bild eines sauberen und gepflegten Restaurants getrübt. Meine Frau berichtet von einem ungenutzten Gastraum, in dem die Stühle hochgestellt sind, einer ungepflegten Damentoilette und einer schmutzigen Treppe dorthin. Der ungenutzte Gastraum mag ja seine Begründung in der Corona-Krise und der Schönwetterperiode finden, aber eine ungepflegte Toilette und eine schmutzige Treppe lassen sich damit nicht erklären. Im Gegenteil: Je voller der Biergarten, desto intensiver sollten die Toiletten gepflegt werden. Hier rauscht der Sauberkeitsindex in den Keller: Zwei Sterne!
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***/****
Service und Küchenleistung liegen beide zwischen okay und gut. Die Preise sind auf örtlichem Niveau und durchaus angemessen. Für das Preis-/Leistungsverhältnis sind deshalb dreieinhalb Sterne probat.
Das Fazit ***
Eine bedingungslose Empfehlung fällt uns schwer. Essen und Service sind ja soweit ganz okay und der Biergarten beeindruckt auch. Aber wir erwarten gepflegte Sanitäranlagen, besonders in virusgeschwängerten Zeiten. Vielleicht ist der Eindruck bei unserem Besuch ein Ausrutscher. Eine zweite Chance sollte Don Caruso haben, aber keine glatte Empfehlung.