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GastroGuide-User: Hanseat1957
Hanseat1957 hat Restaurant Delphi in 26548 Norderney bewertet.
vor 1 Jahr
"Brummender kleiner Grieche mit leckerer Grundversorgung"

Geschrieben am 28.06.2024
Zeche: 93,30 Euro (zwei Personen)
Besucht am: 03.06.2024

Allgemein

Seit vielen Jahren verbringen wir im Juni eine Woche auf Norderney und das bedeutet Einkehr in sieben verschiedene Restaurants. Da baut sich im Laufe der Jahre ein ordentlicher Erfahrungsschatz auf und da einige Restaurants immer gesetzt sind, ergeben sich für diese auch „Zeitreihen“, die die Entwicklung aufzeigen. Auch heuer waren es sechs wohlbekannte Restaurants, die wir aufgesucht haben und worüber ich berichten werde. Dazu ein Neuversuch (Al Monumento).
Hier aber ein kurzer Vorspann für Alt- und Neuinselbesucher zur Entwicklung seit unserem Besuch 2023.
Im Vorfeld hatte ich leider schon in Erfahrung bringen müssen, dass frühere Konstanten geschlossen wurden. Von Scheerers wussten wir, dass das Wirtspaar altersbedingt aufhören wollte. Ein zwischenzeitlicher Nachfolger musste erfolglos schon wieder schließen und die Räumlichkeiten werden jetzt von einem Makler angeboten. Auch die Wirtin des Kleinen Fischrestaurants hat ihr Restaurant aufgegeben und es ist ein Café eingezogen. Weitere Gastros mit klassischer Küstenverpflegung bestehen nicht mehr: Störtebeker (hat Nachfolger, der es mit Dauerbuffet versucht), Zweite Heimat (jetzt Pizzeria), Neptun (kein Nachfolger), Scarpetta (geschlossen), City Restaurant (kein Nachfolger), Tide (Nachfolger La Mere, hochpreisig). Neue Gastros bieten ansonsten Pizza und Pasta, was wohl immer geht und beim Gast nicht so zu Buche schlägt. Apropos Preise: Die Inflation ist auch in den Norderneyer Restaurants spürbar, allerdings ist der Abstand zur Bremer Gastronomie als unsere Referenz nicht gewachsen. Für gezapftes Pils (Schankmaß 0,25 l) liegt die Spanne zwischen 3,20 und 3,80 Euro. Wasser 0,75 l kommt auf 6,00 bis 8,20 Euro und 0,2 l Wein steht zwischen 6,50 und 8,20 Euro auf dem Bon, es sei denn, man spricht ihm im Oktopussy zu, da startet man mit 12 Euro (oder 6,50 für 0,1 l)! Die Bepreisung der Speisen liegt auf Bremer Niveau, teils sogar darunter. Mit 100 bis 120 Euro einschl. 10 % Trinkgeld kommt man mit zwei Personen hin. Was wir dafür bekommen haben, steht in den Einzelberichten.

Delphi

Seit einigen Jahren ist das Delphi von den drei Inselgriechen unser Favorit. Es ist klein, es geht eng zu und ist immer ab 17 Uhr bis auf den letzten Platz besetzt. Die Nichtreservierer müssen dann auch bei 15 Grad auf der Terrasse ihre griechischen Klassiker genießen.

Ich hatte freilich reserviert. Wie immer sieht man Wirt Zisis im Thekenbereich und heuer waren es eine junge Polin und ein Mann, die den Service schmissen. Nicht immer abgestimmt, aber trotz allem Gewusel brachte uns die gutgelaunte Polin alle Orders zügig heran. Herr Zisis hat bei der Personalauswahl ein gutes Händchen. Auch in den Vorjahren erlebten wir engagierte und sehr freundliche Polinnen.
Bei den Getränken liegt das Delphi marginal über unserem Bremer Preisniveau: Jever 3,90 Euro/0,3 l, Wasser 6,50 Euro/0,7 l, Wein 6,50 Euro/0,2 l.
Bei den Speisen war ich erstaunt, dass ich gut gegrilltes Lammfilet für 22,50 Euro bekam; da werden bei unserem Bremer Stammgriechen mittlerweile 10 Euro mehr fällig! Die gegrillte Leber gegenüber mit 15,50 Euro sowie Dolmadakia (6,50 Euro) und Gigantes (9,50 Euro) auf Bremer Niveau. Alles hat gut geschmeckt und das Delphi ist für alle Inselbesucher, die auch mal beim Griechen einkehren wollen, eine klare Empfehlung, aber bitte reservieren!


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