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GastroGuide-User: Schwalmwellis
Schwalmwellis hat Restaurant Salzburger Stuben in 34117 Kassel bewertet.
vor 9 Jahren
"Totaler Reinfall mit 8 Personen (vorbestellt) -lange Geschichte"
Verifiziert

Geschrieben am 06.11.2014 | Aktualisiert am 03.12.2014
Besucht am 28.09.2013
Allgemein

Mein gestriges Erlebnis veranlasst mich dazu meine erste Restaurantbewertung im Internet zu veröffentlichen! Schade um meine Zeit, aber daran sieht man, wie wichtig es mir jetzt und hier ist auch einmal den Mund aufzumachen und nicht zu schweigen. Und vielleicht folgen ja sogar noch weitere, positivere Kritiken meinerseits in Zukunft - nur nicht für diesen Betrieb. Und ich hoffe auch, NIE wieder eine sooo lange Bewertung – trotzdem, nehmen Sie sich bitte die Zeit zum Lesen!

Hier ist sie, die wahre Geschichte eines katastrophalen Abends, der so schön sein sollte.

Für das Beisammensein unserer kleinen Gruppe suchen wir uns immer neue uns noch nicht bekannte Lokalitäten aus. Diesmal war ein Treffen zu Acht in den Salzburger Stuben geplant. Gute Kritiken, ansprechende Speisekarte.

Wir waren für ca. eine Stunde zu Zweit die ersten der Gruppe, und uns fiel schon auf, dass „Salzburger“ feeling hier überhaupt nicht herüber kam. Keinerlei Dekoration, kein Ambiente. Aber gut gepolsterte Stühle und Bänke. Schon zu Beginn fiel uns auch eine der drei Bedienungen als sehr bestimmend und unangenehm auf.

Erstens: die Biergeschichte: alsbald waren wir zu viert, 2 Weizenbiere wurden bestellt, eines vom Fass, eines alkoholfrei. Besagte Bedienung kam und stand mit den Bieren vor uns, wusste aber nicht, welches ist welches! Ich probierte, und erwischte prompt das falsche alkoholfreie Bier. Kommentar der Bedienung „Und nun?“ Erstes Faux-pas: ohne eine „und-nun-Frage“ hätte sie uns von sich aus sofort ein neues alkoholfreies Bier bringen müssen - sollte denn nun unser Bekannter mein angetrunkenes Bier weitertrinken?

Da ich wusste im Laufe des Abend auch noch alkoholfreies Weizen zu trinken erbarmte ich mich und sagte, wenn sie es kalt stellen könne, dann könne ich es ja auch nachher noch trinken. Denn jetzt mit zwei Bieren hier zu sitzen sah ich auch nicht ein.

Mit der Antwort “natürlich“ verschwand sie und brachte ein frisches alkoholfreies Weizen für unseren Bekannten.

Inzwischen waren wir dann zu Acht. Ich war für das nächste, diesmal alkoholfreie Weizen bereit, hatte jedoch derweil überlegt, dass mein mein Vorschlag das „alte Bier“ kalt zu stellen eigentlich eine Unmöglichkeit war. Ich wollte ein frisches Bier. Der Gedanke, dass dieses Glas im Kühlschrank (von mir schon angetrunken) stand und mir nach 1 Stunde wieder serviert wird, war mir unangenehm.

Also teilte ich besagter Bedienung mit „ich möchte doch gerne ein frisches alkoholfreies Weizen, weil ….“. Antwort „ach, sie möchte es also doch nicht mehr, na gut.“ Gleichzeitig bestellten wir eine APFELSCHORLE für meine Frau.

Mein Bier kam (ich rätselte trotzdem, ist dies nun ein Frisches oder das „alte“ aus dem Kühlschrank?).

Mittelweile kamen unsere Vorsuppen, Leberknödelsuppe für mich, Hühnersuppe mit Nudeln für meine Frau, beide leider nur lauwarm. Lauwarmer Leberknödel, fand ich ekelig, aber ich ass brav meine Portion.

Sodann neigte sich mein erstes alkoholfreies Weizen dem Ende zu – die Apfelschorle meiner Frau war immer noch nicht da – und ich versuchte die Bedienung auf mich aufmerksam zu machen. Und dann begann das „Elend“. Während ich ausgiebigst winkte stolzierte sie ohne eines Blickes an unserem Tisch vorbei und ignorierte uns komplett (das muss an der Weizenbiersache liegen, dachte ich). Auch auf Ihrem Rückweg an unserem Tisch vorbei wurden wir ignoriert, und so kamen die ersten Rufe „unfreundlich“.

Wenigen Minuten später poppte wie aus heiterem Himmel eine Furie neben mir auf die fragte „WER ist hier unfreundlich?“.

Zitat so ungefähr:“ Ich bin jetzt seit 40 Jahren im Geschäft und keiner hat bisher zu mir gesagt ich sei unfreundlich“. Tut mir leid, das nehme ich ihr nicht ab! Entweder hat sich bisher keiner getraut (gut vorstellbar) oder jeder hat Rücksicht genommen (auch vorstellbar, aber eher unwahrscheinlich).

Ich wiederum gehe seit mindestens 40 Jahre in Gaststätten um dort hoffentlich gut zu essen und habe bisher nie über eine Bewertung auf Bewertungsportalen nachgedacht, auch wenn das Essen nicht sooo gut war. Aber jetzt ist es an der Zeit!

Ich muss sagen, da hat es mir persönlich geschickt! Ich sagte „ich möchte gerne den Chef sprechen!“. Antwort: „ICH bin der Chef!“. Oooops. Unvorstellbar. Tut mir leid.

Also: wenn Chefin vor Ort, dann natürlich Versuch der Klärung der Lage! Misslungen! Sie hat sogar abgestritten, dass wir die Apfelschorle bei Ihr bestellt haben. Ich erklärte meinen Unmut ob der offensichtlichen Ignorierung unseres Tisches und überhaupt: die Geschichte mit dem Weizenbier, das wäre ja gar nicht gegangen. Ihre Antwort: „natürlich hab ich ihr Bier nicht kaltgestellt etc. etc.“.

Aber im Glauben lassen …. etc. etc. das geht gar nicht!

Nun gut, ich bestellte ein weiteres alkoholfreies Weizen plus die ausstehende Apfelschorle, und beides wurde uns dann nach wenigen Minuten (!!) schon auf den Tisch, ja, leider, geknallt!! Trotzdem, noch waren wir im Guten!!!

Nur diesmal: Apfelschorle ohne Kohlensäure!

Gut oder nicht, endlich ESSEN. Die Auslieferung auch mit Problemen, aber das betraf eher die anderen 6 von uns, da kann ich nicht viel zu sagen.

Original Wiener Schnitzel sollte es laut Karte sein. Ich hatte einen Bärenhunger. Aber schon bald stellte sich heraus, dass dies kein Vergnügen werden sollte. Gut, uns Dreien, die das Wiener Schnitzel bestellt hatten, schmeckte es, wie aus der Friteuse kommend, aber der Betreiber stellte klar, das dem nicht so ist, und die Schnitzel in der Pfanne gebraten werden. Gut akzeptiert.

Trotzdem etwas zu viel Panade. Teilweise grosse Stücke sogar nur Panade ohne Fleischinhalt. Das Foto zeigt die Panade von einem kompletten Schnitzel sowie den Stücken des Schnitzel meiner Frau, in dem kein Fleischinhalt zu finden war, also grob gesagt von 1,5 Schnitzeln.

Mein eigenes Schnitzel ass ich sogar zur Hälfte auf (war ja mein Geld), aber den Rest ließ ich mitsamt Panade zurückgehen. Es war mir einfach zu flechsig. Da hatte ich wohl Pech gehabt.

Im übrigen, unserer Gruppe gehörten auch erfahrene Gastronomen an, welche mir bestätigten, dass ein Original Wiener Schnitzel weder am grossen Stück, noch mit Preisselbeeren („die haben da gar nichts zu suchen“) serviert wird. Aber vielleicht gibt es ja doch unterschiedliche Varianten, ich weiß es nicht, doch vielleicht jemand anderes aus der Community.

Ich muss sagen, ich wollte hier nur noch weg. Wir hatten uns noch einen Nachtisch ausgesucht, aber nein, lieber nicht!

Nach gefühlten Stunden kam dann besagte Bedienung zum „Abräumen“ und fragte (endlich einmal) ob es geschmeckt hätte - vier von acht sagten nein. Und dann ging es erst richtig los. Komischerweise war ich dann wieder der Buhmann und mir wurde gesagt: „ sie kenne ich doch, sie waren doch öfter schon hier, früher mal“! Wollte sie mir also jetzt in die Schuhe schieben, dass ich öfter mal Ärger mache, gar dafür bekannt bin? Ich bekam einen kleinen Lachkrampf und möchte mich bei allen anderen zu dieser Zeit anwesenden Gästen dafür entschuldigen.

Ich konnte nur noch lachen, trotz Frust, ich möchte gerne meinen Doppelgänger kennenlernen, wir sind selten in Kassel, wohnen mindestesns 1 Stunde entfernt und die Salzburger Stuben hatte keiner von uns vorher je gesehen!

Apropos andere Gäste. Wir hatten ja durch die vielen Wartezeiten genügend Gelegenheit auch andere Gäste zu beobachten.

Viele genervte, gelangweilte Gesichter, weil es entweder so lange dauerte überhaupt eine Speisekarte an den Tisch zu bekommen, Nachtisch zu bestellen oder bezahlen zu wollen.

Krönung für uns war ein Gast der wegen eines defekten/leeren Pfefferstreuers nachfragte und wahrscheinlich die Antwort erhielt „komme bald“ und sich sodann mit der Bemerkung „ich zieh mir lieber selber die Schürtze an“ kopfschüttelnd auf den Weg machte sich einen Pfefferstreuer zu organisieren (Hallo an diesen Gast, wenn er dies einmal lesen sollte – männlich, gross, sehr sportlich, ca. 25-40, Kurzhaarschnitt).

Völlige Fehlplanung und Überforderung der anwesenden Servicekräfte! Ich bin von Natur aus neugierig und so fragte ich kurz nach unserem Eintreffen um 17:30 eine noch anwesende dritte Servicekraft über die Bedeutung des zusätzlichen Raumes. Unter der Woche Raucherraum, aber wenn viel Gäste anstehen, dann wird auch dieser zum Nichtraucherraum.

Also war bekannt, dass viele Gäste (wohl wie immer) erwartet werden, warum dann bitte nur zwei Kräfte im Service?? Das ist doch pur Stress!

Fazit:

Ambiente: Hat nichts mit Salzburg zu tun. Relativ sterile Raum- und Tischdekoration, vom Titel des Restaurants kann man nicht auf die Räumlichkeiten schließen, denn es hätte genausogut ein französisches Restaurant oder gar ein gehobenes Cafe sein können. Darum hätte ich mir etwas mehr Salzburger Flair gewünscht.

Essen: Leberknödelsuppe und Hühnersuppe lauwarm serviert, Original Wiener Schnitzel für 16,80 Euro mit merkwürdigen Beilagen völlig überteuert, dazu noch mehr Panade als Fleisch und flechsig noch dazu. Die 55 Euro Rechnung tun mir heute noch weh!! Unverdient!

Wartezeit: Unmöglich!

Bedienung: Drei haben wir kennengelernt, eine entpuppte sich als unglaubwürdige Chefin, die beiden anderen waren aber äußerst freundlich (!!) und zuvorkommend, hatten aber leider nur keine Zeit für die Gäste (weil nach 18 Uhr war es u.E.n. dann nur noch eine Kraft).

Sauberkeit:
Weil insgesamt sehr steril gehalten ist eine Reinigung sehr einfach und wurde dementsprechend auch gut bewerkstelligt
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


die Hofnärrin und 2 andere finden diese Bewertung hilfreich.