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Gestern spontan geplant, und heute Mittag standen wir dann schon hungrig auf dem Königsplatz und überlegten, wo wir ohne großen weiteren Aufwand in Laufnähe "gut" essen könnten.
Der Königskeller war uns nur dadurch bekannt, dass wir dort einmal vor vielen Jahren an einem Silvesterabend die Wartezeit bis Mitternacht bei einem Getränk und etwas Aufwärmen überbrückt hatten.
Nun standen wir wieder davor und schauten uns die viele Tafeln mit Anpreisungen von Gerichten an, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Na gut, bei Pferdegulasch und Pferderoulade blieb bei mir der Effekt aus. Probieren wollte ich dieses Neuland heute aber auch nicht. Den Ausschlag dafür, dass wir im Königskeller einkehrten, war die Tafel mit dem Matjes - Lieblingsgericht meiner Holden (während des Essens kam dann auch die Frage: wann fahren wir denn wieder einmal nach Rügen?).
Die beiden früheren Bewertungen von Trüffeline und Lavandula waren uns nicht bekannt oder nicht mehr in Erinnerung - und so gingen wir ganz unvoreingenommen an dieses Mittagessen heran. Und da schon vieles beschrieben wurde, das auch wir so empfunden haben, können wir uns beim Schreiben auf einige wenige Dinge konzentrieren.
Der Betrieb an diesem Freitag Mittag war gemäßigt. Drei Tische waren bei unserem Eintreten belegt, und wir hatten noch große Auswahl. Die drei schönsten und bequemsten Tische am Ende des schlauchförmigen Gastraumes waren jedoch alle reserviert. Ich gehe zumindest von bequem aus, denn dort gab es Sitzbänke. Die Metallrohrstühle an allen anderen Tischen sahen nicht nur unbequem aus, sie waren es auch.
Wirklich schade, denn die reservierten Tische wurden auch während unseres Aufenthaltes nicht belegt. Womöglich waren sie "Dauerreserviert" oder schon für den Abendbetrieb vorbereitet.
Die Begrüßung war freundlich. Man ließ uns auch ein bissel Zeit zum Atmen, bis wir dann schon nach den Getränkewünsche gefragt wurden. Zudem wurden uns zwei Tagesgerichte vorgetragen.
Wie gesagt, Matjes für meine Liebste war schon festes Programm. Und ich hatte die Schwierigkeiten, die- wie ich später auf der Homepage nachlesen konnte- genau dort auch so beschrieben sind. Zitat: " Eine reichliche Auswahl von ......... lassen schon manchmal die Wahl zur Qual werden."
Glücklich war ich wieder einmal eine (hessische) Kartoffelsuppe zu sehen, und die wurde auch direkt bestellt.
Von den neun aufgeführten "Kasseler Spezialitäten" wählte ich das hessische Schmandschnitzel (mit Bratkartoffeln).
Aufgefallen ist auch hier, dass das Umbestellen von Beilagen auf Bratkartoffeln 1,50 € Aufpreis mit sich bringt. Aber das hatte ich ja nicht nötig, denn sie waren Bestandteil des Gerichtes. Sonst hätte ich mich auch geärgert, denn wie ich später feststellte, wären die Bratkartoffeln den Aufpreis leider nicht wert gewesen.
Doch zuerst bekamen wir beide eine Suppe. Diesmal für meine Liebste eine Überraschung, denn sie hatte überlesen, dass zu dem Gericht eine Suppe gehört. Die Tagessuppe war eine Geflügelcremesuppe, die zwar mundete, aber recht salzig bis fast versalzen war (wir beide probierten).
Meine Kartoffelsuppe wurde in einer Tomatensuppenterrine serviert.
Und ich weiß jetzt, für meinen Geschmack passt Rote Wurst zu einer hessischen Kartoffelsuppe besser als Fleischwursteinlage. In diesem Fall schmeckte mir die Fleischwursteinlage überhaupt nicht. Für mich hatten sie einen kunststoffartigen Beigeschmack (sicherlich aber die Raucharomen), welche so den Rest der Suppe übertünchten. Kartoffelig war es für mich nicht.
Der Matjes war ok, aber leider mit viel zu wenig Schmand ausgestattet. Die grünen Bohnen fanden wir beide gut in Konsistenz und Würze. Meiner Frau haben die Bratkartoffeln jedoch überhaupt nicht geschmeckt - für sie waren es keine "Brat"kartoffeln - man sieht auch auf dem Matjes-Foto, dass kaum knusprige Stellen vorhanden waren und die Kartoffeln ansonsten recht bleich
Auch bei meinem Schmandschnitzel waren meine Geschmacksknospen leider nicht konform mit dem, was ich zu mir nahm.
Und: schon wieder waren meine Liebste und ich unterschiedlicher Meinung. Angefangen bei den Bratkartoffeln.
So schlecht fand ich sie nun nicht, was aber wohl auch daran lag, dass auf meinem Teller ein paar krosser gebratene Exemplare Platz gefunden hatte. Bei mehlig kochenden Kartoffeln - und solche waren es meiner Meinung nach soundso- eher schwierig. Mich dagegen störte eher die Würzung mit Majoran (so glaube ich).
Das Schnitzel schmeckte mir gut, auch wenn meine Frau der Meinung war, dass es dem Aussehen nach frittiert wurde. Schwer zu sagen. Der leichte Buttergeschmack, den ich verspürte sprach dagegen. Egal, es war kross und hatte diesen Buttergeschmack, und mir hat es geschmeckt.
Nicht geschmeckt hat mir wiederum der Schmand auf dem Schnitzel. Ich fand den Geschmack nach Molke und saurer Milch recht unangenehm. Geschmackssache natürlich.
Bemerkenswert auch die Portionsgröße der Bratkartoffeln. Ich habe nicht alles geschafft.
Eine kleine Geschichte noch vom Nebentisch, an dem eine Viertel Stunde nach uns eine einzelner Herr Platz genommen hatte. Der Gast bestellte sich eine Muschelsuppe. Nach Ende seines Mahls auf die Frage, ob alles gut gewesen sei, tat er kund, dass es zwar geschmeckt hätte, es aber sehr sandig gewesen sei ! Er wisse, wie schwierig es sei, den Sand zu entfernen, aber die Küche müsse dafür sorgen, dass es richtig gemacht wird. Außerdem müsse der Bart entfernt werden. Das sollte bitte der Küche ausgerichtet werden - was wohl auch gemacht wurde.
Für mich alles Muschel-Latein.
Nun, wir haben es ausprobiert. Es ist mal was anderes.
Allein das wenig schöne Ambiente (Kunstbäume, Rohrbestuhlung, Enge) und die unbequemen Sitzgelegenheiten werden mich von einem weiteren Besuch abhalten. So gut war das Essen nicht, dass die oben genannten Punkte ausgeglichen würden.
Das Verzehrte - so wie es in der Speisekarte (oder auf den Tafeln) steht:
Tagesgericht aus Tagessuppe und Matjesfilets mit roten Zwiebeln garniert, grüne Bohnen und Bratkartoffeln - 9,50 €
Hessisches Schmandschnitzel mit Salat der Saison und Bratkartoffeln - 12,50 €
Hessische Kartoffelsuppe mit Speck, Zwiebelwürfeln und Fleischwursteinlage (große Tasse) 4,60 €
Bitter Lemon 0,2 l - 2,30 €
Hefeweizen 0,5 l - 3,50 €
PS:
Ein Kommentar noch zu den Waschräumen. Zur Trocknung der Hände nach dem Waschen steht (zumindest bei den Herren) ein Warmluftgebläse zur Verfügung, das entweder seine besten Tage schon gesehen hat oder schon immer sehr schwach auf der Brust war. Ich hätte dort wahrscheinlich 10 Minuten stehen müssen um trockene Hände zu bekommen ......
Grund der Aktualisierung: fehlendr Buchstabe im Titel ;-)