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Die "Diskonto-Schenke", seit mindestens 50 Jahren, höchstwahrscheinlich länger, ist eigentlich "nur" eine ganz normale Bierkneipe zwischen dem Anfang der Saarbrücker Bahnhofstrasse ("Einkaufsmeile") und dem frisch geschaffenen Rabbiner-Rülf-Platz. Auf ihrer Speisekarte( siehe unter www.diskonto-schenke.de) bietet sie Diverses in den Bereichen "Wochenkarte" (siehe auch Wandtafel), "Saisonkarte", "Hauptkarte" und "Imbiss" an. Laut Homepage "alles wie zu Großmutters Zeiten und nach Großmutters Rezepten"gekocht; angeblich soll es auch Vegetarisches und Veganes geben. Hier sieht man allerdings dann doch ganz klar den Unterschied zwischen Theorie und Praxis; auf die Frage eines Gastes an die Kellnerin:"Garnichts Veganes?" kam postwendend die klare und unmissverständliche Antwort:" Soweit kommt´s noch!" Die Preise sind akzeptabel (Speisen 5,90 - 10,90) und geöffnet ist Mo - Sa ab 10 Uhr, So ab 16 Uhr und jeweils "open end". Pro Monat werden "zwei abwechslungsreiche Highlights", die den normalen preislichen Rahmen ein bisschen sprengen, offeriert. Im November/Dezember waren bzw. sind dies "Wildgulasch mit Stragge, Preiselbeeren und Rotkraut" (EUR 11,90) und "Ofenfrische Gänsekeule auf Rotkohl mit Stragge" (EUR 13,90) Für Nicht-Saarländer: "Stragge": steht, das sei der Vollständigkeit halber erwähnt, wegen ihrer länglichen Form umgangssprachlich im Saarland auch für erigierte Penisse. Im Küchenbereich bezeichnet es allerdings Kartoffelklösse aus dem gleichen Material (rohe bzw. gekochte Kartoffelmasse) wie die runden "Gefillde" oder auch "Hoorische", aber eben nicht rund sondern gezogen.
Ambiente: Laut Homepage "dem Trubel der Stadt einfach mal kurz entfliehen". Von wegen; im Innenbereich drängen sich neben den vollbesetzten Tischen die Menschen in Warteschlange und lauern auf freiwerdende Plätze. Zumindest in der Vorweihnachtszeit, wo "aus der Not heraus" selbst die Aussenplätze trotz der niedrigen Temperaturen besetzt sind, ist dies so; im zweiten Anlauf gelang es uns Gottseidank drinnen einen kleinen Tisch zu erobern. Weiteres zum Abiente kann man meinem letzten Bericht entnehmen. Drei Sterne.
Sauberkeit: Ich habe den Eindruck dass im Gegensatz zu früher besser und gründlicher geputzt wird; das ist mir gut eine halben Stern mehr wert und ergibt somit dreieinhalb Sterne.
Service: alles Damen im etwas reiferen Alter. Im Dienst am Gast gestählt, der Umgangston ist rauh aber herzlich. Sie verlieren auch im grössten Getümmel nicht die Übersicht und sind darüber hinaus wirklich flott. Ausserdem müssen sie Gedächtnisse wie die Elefanten haben: das richtige Gericht und das richtige Glas landen auch im rappelvollen Laden stets beim richtigen Gast; wirklich bravourös. Sollte mir das etwa keine vier Sterne wert sein? Doch.
Essen und Trinken: Weil hier wirklich sehr viel Bier fliesst schmeckt es immer frisch und köstlich. Ich nehme Pils und meine Frau Panache (Pils mit weisser Limo).
"Gehste inne Stadt, wat macht dich da satt, ´ne Curywurst. Kommste vonne Schicht, wat Schönres gibbet nich als wie Currywurst" (Herbert Grönemeyer 1982). Der saarländische Bergbau ist seit Jahren tot; die noch nicht verrenteten saarländischen Bergleute wurden nach den letzten hiesigen Stilllegungen (Grube Göttelborn und Grube Luisenthal) verteilt auf die Zechen der NRW-Standorte Ibbenbüren und Kamp-Lintfort. Wir kamen also nicht vonne Schicht, gingen aber inne Stadt, also nix wie her mit der Currywurst (mit halbem Weck EUR 3,80; wir hatten sie mit Pommes für EUR 5,40). Currywurst soll laut Vorschrift "eine feine, nicht gepökelte und nicht geräucherte Bratwurst mittlerer Qualität mit einem maximalen Fremdwasserzusatz von fünf Prozent" sein. In Berlin gibt es sie überall mit oder ohne Darm (dann als Spandauer ohne Pelle), im Saarland grundsätzlich im Darm als Rostwurst "weiss" (gebräuchlicher) oder Rostwurst "rot". Wir wählten die Variante "weiss". Sehr gute Qualität, spitzenmässige Sosse und knusprige Pommes. Keine Diskussion; vier Sterne. Aber was soll ich sagen; als es mir endlich einfiel, die Teller zu fotografieren und damit die Currywurst zu dokumentieren, waren sie beide leergeputzt. Ich habe deshalb ganz kurz erwogen,für das Foto eine weitere Portion zu bestellen. Dann packte mich aber doch das Mitleid; ich hatte bemerkt, dass im Gang hinter uns zwei Herren nur darauf warteten dass wir zahlten und gingen, um dann blitzschnell unseren Tisch zu okkupieren. Wir haben ihnen den Gefallen getan; das Currywurst-Foto werde ich irgendwann nachreichen.