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Wir wollten unsere sizilianischen Eindrücke etwas vertiefen, so dass wir vorgestern Abend das Ziel hatten Vito Corleone (kein Witz) ein Besuch abzustatten. Also Handy raus und das Ziel ins Navi eingegeben. Ich überlegte noch kurz, kann das sein, aber wie von der Schnur gezogen, zog unser sportlicher Franzose uns aus Mannheim Richtung Ludwigshafen. Allein der Auftakt der großartigen „Der Pate“-Trilogie geht unter die Haut: Erst erklingt das bekannte Musikthema des Komponisten Nino Rota, dann äußert sich der Leichenbestatter Bonasera zu seiner Vorstellung von Amerika. Aus unserem Radio kam Bruce Springsten und unser Blick eilte von Haus zu Haus. - Wir waren angekommen in Oggersheim am Schillerplatz bei „DaVito“ - aber da wollten wir natürlich gar nicht hin. >Vito Corleone<, in Ludwigshafen Friesenheim, also nochmal Navi eingestellt und keine 5 Minuten später führen wir in die BASF Vorstadt ein. Schick ist es hier, die BASF hat komplett alle fast vom Zerfall drohende Fachwerkhäuser sanieren lassen. In der Hohenzollerstraße zb kommt eine edle Wohlfühlatmosphäre auf, welche eigentlich gar nicht so zu Ludwigshafen und seinen Vorurteilen passt.
Den Franzosen stellen wir in einer Seitenstraße ab und blicken rüber zu „Vito“, das Haus hat wohl einen neuen Außenanstrich bekommen. Helle cremefarbene Pastell-Töne, dazu das neu wirkende blaue Schild „Vito Gourmet“, wir treten die Türe ein und schon kommen uns die holzvertäfelten Wände „entgegen“. Um die Tische serviert und bedient eine rassige schwarzhaarige Bedienung, die festen Brüste schauen 3/4 raus, auf den Hügeln steht ein italienischer Spruch, genau kann ich das aber nicht entziffern bzw traue mich nicht so recht, da ich ja mit meiner besseren Hälfte da bin. Meine bessere Hälfte hat aber auch schon Miss Baywatch gesehen und geschmunzelt. Sie zeigt auf einen freien Tisch, den nehmen wir auch sofort, leider hat der Tisch keinen freien Blick zu der großen Glasvitrine, wo zahlreiche rote Ferrari als Modellautos stehen. So habe ich natürlich einen Grund hin und wieder aufzustehen und nach den roten Möpsen äähh Ferraris zu schielen. Wir bekommen die Speisekarte, unsere Bedienung macht uns auf das Tagesspecial aufmerksam: Tagliatelle mit Zuchini und Black-Tiger Garnelen für 9,90.
„Ich mache ihm ein Angebot, dass er nicht ablehnen kann“, so dachte sich das wohl auch Inhaber Vito Corleone, als er seine doppelseitige Gourmet Karte für seine Gäste schrieb. Kleines Gourmetmenü: Straciatella Suppe/ drei kleine Schweinelendchen mit Gorgonzola Soße und hausgemachte Fettuchini/kleines Tiramisu für 17,90.
Ich war hin und weg, habe ich doch auch bei den Pastavariationen meinen Favorit gesehen „Tris Pasta“ für 9,90. Zum Durst bestelle ich ein Schöfferhofer Hefe (3,80) meine Frau eine Cola Light. Als Gruß aus der Küche kam eine Art Bruschetta mit orange Paprika/Tomatenstückchen.
Sehr lecker, denn die Fuchtstückchen schwammen in einer kleinen, aber feinen Kräutersauce auf dem Brot. Ein erstes Highlight von Vito Corleone und seiner Küchencrew.
Die Speisekarte gibt alles was die sizilianische Küche ausmacht her. Grundbestandteile der sizilianischen Küche sind in erster Linie Produkte der eigenen Landwirtschaft und des Fischfangs. Vereinfacht lässt sich die Küche beschreiben mit Pasta, pesce e pasticceria, also Nudeln, Fisch und Süßspeisen. Natürlich gibt es Cassata sowie mit Ricotta gefüllte süße Nudeln zum Dessert.
Für die Carnivorenfans
gibt es eine extra Seite mit Fleisch (Rind, Schwein und Kalb, dazu ausgewählte feine Spieße vom Grill)
Wir machen es uns nicht leicht, aber wir entscheiden uns dann doch für den Klassiker als Vorspeise (wie langweilig für den Leser, ich weiß). Italienischer Salat (7,50), gefragt werden wir nicht, wie wir ihn haben wollen. Muss man auch nicht, wenn man so ein famoses leicht nach Eier und Essig/Öl schmeckendes leichtes Yoghurt-Dressing hat, welches perfekt zu dem Salat gepasst hat.
Das Dressing war dermaßen gut, dass wir das dazu gereichte leicht angewärmte Weißbrot in endlos viele Kleinteile „teilten“ um den ganzen Salatsaft aufzusaugen. Warum denke ich jetzt an Saft wenn ich an die >rassige Servicekraft< bei Vito denke ? Dieser weiße, klebrige, nach Eiern schmeckende Vitaminsaft ?
Das Hefe ist leer, ich bestelle mir bei der reizenden Dame einen Montepulciano (3,90), der wird sehr großzügig (eher 0,3) in einem Rotweinglas serviert. Meine Frau entscheidet sich beim Hauptgang für Spaghetti Carbonara, die Servicekraft erklärt, die Carbonara wird „eingedeutscht“ zubereitet (7,50). Ich entschied mich für die Tris Pasta (9,50), dazu sollte es das erstklassige Vito Pizzabrot sein (3,00).
Um es gleich vorweg zu nehmen, volle Punktzahl für das Pizzabrot. Von der Konsistenz und des zubereitetetn Teiges einzigartig im Rhein Neckar Dreieck. Klasse gesalzen, hervorragend mit Gewürzen abgeschmeckt, der Teig knuffig und saftig, unser Favorit. "Luigi, das nächste Mal bitte einen Lancia voll mit Pizzabrota, aber al dente." Die Spaghetti Carbonara schmeckten leicht nach Parmesan, Speck (Schinken), Ei und überhaupt nicht nach Sahne, obwohl sehr viel Sahne wohl vermengt wurde. Ich habe probiert, mir waren die Spaghetti etwas zu weich, auch fehlte wohl etwas Salz beim Spaghetti kochen.
Ich kann es gar nicht glauben, dass wir fast zwei Jahre Pause gemacht haben um bei Vito Corleone vorbei zu schauen. Im Sommer werden wir bestimmt mit dem Rad vorbeischauen (der Salat mit der weißen Vitaminsoße und das knuffige Pizzabrot höre ich schon schreien) - in den Sommermonaten ist draußen für Vito`s Gäste alles nett eingedeckt. :-)