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GastroGuide-User: DaueresserGK0712
DaueresserGK0712 hat Restaurant Dehus in 68169 Mannheim bewertet.
vor 9 Jahren
"Traditionelles Restaurant wo das Zigeunerschnitzel noch Zigeunerschnitzel heißt !!"
Verifiziert

Geschrieben am 24.09.2015 | Aktualisiert am 24.09.2015
Besucht am 19.09.2015
Los Angeles 1937. Alle Filmfans erinnern sich gerne an die Szene wo Douglas Hall (gespielt von Craig Bierko) mit seinem Auto die Straße/Markierung durchbricht und ans Ende fahren möchte und immer weiter fährt, bis er merkt dass er in einer Simulation lebt. Erschaffen im 13. Stock - der Film 13th Floor danach benannt - von einem grandiosen Armin Müller Stahl programmiert, stellt sich am Ende heraus, dass auch diese "reale Welt" virtuell ist. 

Letzten Samstag ist es uns ähnlich gegangen, wir fuhren (mit dem Rad) die Max Planck Straße entlang, gefühlt Kilometerlang nichts, kamen wir endlich im Dehus an. (auf der Fahrt musste ich ein paar Mal an den Film 13th Floor denken). Im Norden Mannheims, idyllisch und weit abseits des Trubels gelegen zwischen Rhein und Altrhein liegt das seit vielen Jahren bekannte Gasthaus DEHUS. Im Dehus kocht der Chef noch selbst und legt  laut Homepage größten Wert auf erstklassige Produkte und eine individuelle Zubereitung, auch wenn etliche Gerichte mit Zusatzstoffen gekennzeichnet sind.

Der Weg ist etwas abenteuerlich, kommt man aber irgendwann an erwartet dem Gast ein traditionelles Gasthaus direkt am Altrhein. Hier heißt das Zigeunerschnitzel noch Zigeunerschnitzel und das ist auch gut so. Ein Holzfällersteak heißt auch hier Holzfällersteak, auch wenn es der Holzfäller-Vereinigung wohl nicht passt. Und was wird die Jäger Vereinigung wohl sagen, wenn es mitbekommt dass im Dehus auch ein Jägerschnitzel gibt ?? Wann schafft es die Regierung endlich den "Führer-Schein" abzuschaffen und umzunennen ?? Wohl erst wenn es den deutschen Endsieg, der Euro abgeschafft und die D-Mark wieder gibt :-)

In der Zwischenzeit studieren wir die Karte, das Dehus ein Fischrestaurant, welches aber neben fangfrischen Fisch auch Fleischalternativen anbietet. Vegetarische oder Veganische Alternativen finden wir auf der Karte nicht. Unter den Vorspeisen tummeln sich Fischsuppe klein und groß, Matjes, Schnecken überbacken, als Schneckensuppe oder klassische Schnecken umher. Neben Fisch und Schweine gibt es noch eine Zusatzkarte. "Rind und Wild", regionales Rind sowie frisch erlegter Hirsch, die Preise sind fair um die 18 Euro für Rumpsteak mit Beilagen sowie Medaillons oder Ragout vom Hirsch.

Wir sitzen im 1. Stock auf der überdachten Außenterrasse, blicken auf den Altrhein und schauen mit großen Augen was die Familie am Nachbartisch serviert bekommt. Der Papa lässt es sich gut gehen, zuerst eine selbst hergestellte Fischsuppe (sah super aus), dann als Zwischengericht ein Schneckenpfännchen. Zum Hauptgang bekommt das Familienoberhaupt Aal in der Pfanne mit Knoblauch gebraten (24,80), sieht verdammt gut aus. Der Kleine göppelt, ähh löffelt (natürlich mit rechts) mit breitem Grinsen, die kleine Fischsuppe aus dem Teller.


Meine Frau und ich entscheiden uns schweren Herzens gegen den Fisch und wählen aus der Abteilung "Schwein" zwei Spieße heraus. Es sollte der Bauernspieß (oh weh, wenn das die Bauernvereinigung spitz bekommt) sowie der Knoblauch-Spieß sein. Als Vorspeise stimmen wir uns mit den gegrillten Peperoni ein. Diese kommen mit wunderbaren Röstaromen vom Grill, wo natürlich auch das saftige Schweine-Fleisch und der Fisch gegrillt werden, also nichts für unsere türkischen Landesfreunde. Komplettiert werden die Peperoni mit einem Dip (wohl Convenience). Die Peperoni eine kleine Holzfällerportion (da tappe ich schon wieder in die Falle).


Von der Fleischmenge bei den Spießen hätte man wohl ein Familie in Somalia satt bekommen, ich tippe mal auf 350-400 Gramm. Was ist die härteste Ralley in der Welt ? - Richtig, mit dem Imbisswagen durch Somalia ... Supersaftig der Bauern-, als auch der Knoblauch-Spieß. ich hoffe man kann den Fleischsaft auf den Bildern erkennen. Hätte das Fleisch einen Tick mehr Ruhezeit bekommen, hätte sich vielleicht der Fleischsaft mehr im Fleisch aufgehalten, dennoch war es ein Fleisch-Fest ohne Reue. Dazu gab es breite Pommes und Salat vom Bio-Bauer, der Salat war die richtige Vitaminschleuder und passte ausgezeichnet zum Fleischkonsum.


Fazit:
Liebhaber von Fleischgerichten (Schwein, Rind und Wild) sowie den Fischfans sollten das Dehus fett markiert im "to Do" Büchlein  haben. Liebhaber von Soja, Blumen, Grünkern und chemischen Düngern sollten einen großen Bogen um das Lokal machen, hier werden sie nicht glücklich. 







 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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