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GastroGuide-User: JulPal
JulPal hat Storchen in 72070 Tübingen bewertet.
vor 11 Jahren
"Im ersten Stock eines der kleinen, ..."

Geschrieben am 14.04.2014
Im ersten Stock eines der kleinen, krummen Häuser entlang der Ammergasse liegt der Storchen. Insbesondere im Winter, wenn keine Stühle draußen auf dr Gass stehen, laufen Nicht-Wisser gerne mal dran vorbei. Ein Schild am Haus verkündet „Storchen“, eine kleine Holzbrücke spannt sich über den Ammerkanal, eine Holztür und Treppen… mehr sieht man auf den ersten Blick nicht. Aber was für Treppen… Jahrgänge von Studenten haben die Stufen doch ein wenig ausgelatscht. Wagt man den Aufstieg, wird man ab
einer Größe von 1,70 auf halber Höhe der Treppe eine leichte Limbo-Einlage hinlegen müssen, denn das alte Haus hält hier eine ausladende Kante bereit, die ein wenig (naja, ziemlich sogar..) in den Treppenaufgang hineinragt.

Oben findet man sich in einem mittelprächtig rummeligen Vorraum wieder, dem man sein Alter ein wenig ansieht. Hier liegen massenweise Flyer mit Lokalkolorit, Postkarten, sowie Partykäsblättchen aus, die mitgenommen werden sollen, können und dürfen. Hier sind auch die Eingänge zu den Toiletten, die ihren Zenit auch schon ein wenig überschritten haben… Aber der Storchen ist schließlich eine Studi-Kneipe und nicht das Hotel zu den Drei Quasten.

Durch eine weitere Tür betritt man den Hauptraum. Dunkles Holz und Dielenboden verleihen der Kneipe einen urigen Charakter. Auch hier wird man Lounge-Möbel vergebens suchen, stattdessen gibt es eher die Variante „rustikal“. Holzstühle, Eckbänke.. Kneipe eben. Achtung! Hier im Hauptraum darf geraucht werden! Edler Zwirn wird gegen Ende des Abends ein wenig streng riechen. Für Nichtraucher steht ein durch eine Glastür abgetrennter Bereich zur Verfügung, der ebenfalls mit dunklem Holz, rustikalem Charme, Kunst-Gras und einer gewaltigen Alpenlandschafts-Fototapete glänzt. Das ausgestopfte Tier in der Ecke wird sicherlich keinen Schuhplattler mehr aufführen, aber es tut dem Alpencharme auch keinen Abbruch.

Leider wird auch hier das unvermeidbare Fischer-Bier serviert. Kalt erträglich und am Ende des Glases stets ein wenig schal. Ich präferiere andere Gerstensäfte. Der Storchen ist ein Original, das studentische Personal ist immer nett und meistens auch recht aufmerksam. Einen Krampf im „Die-Rechnung-Bitte“-Winkarm hatte ich nur zweimal zu verzeichnen. Die Barrierefreiheit ist gleich null. 4 Sterne.


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