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Den Hintergrund unseres Abends auf der viktorianischen Terrasse des Fährhauses Munkmarsch bildete ein sehr ausgelassenes Pärchen aus Motorbootfahrer und Wasserskiläufer. Gern hätte ich Euch ein Foto eines Gewaltsprunges beigefügt, aber dafür reicht ein Handy-Tele dann doch nicht.
Wir hatten unseren Tisch schon von Hannover aus reserviert. Herr Stache, der uns ja in den vergangenen Jahren überwiegend bedient hatte, begrüßte uns mit Handschlag und echt wirkender Freude. Auch die Restaurantleiterin kam nach wenigen Minuten zu uns an den Tisch für ein wenig Smalltalk. In ihrem dunkelblauen Dienstkleid wirkt sie immer wie klassisch aus dem Ei gepellt und elegant.
Da im Fährhaus nach wie vor kein Champagner der Klasse 30-40 Euro zur Verfügung steht, verkniffen wir uns den Ruinard blanc de blanc (19,50/0,1) oder rosé (21,50/0,1) und begnügten uns mit einem Fürst Metternich rosé (8,00/0,1). Er kam gut gekühlt in deutschtypischem blassrosa.
Da wir mit dem eigenen Auto angereist waren, fragte ich routinemäßig nach einem Secco oder Prisecco. Immerhin wusste Herr Stache diesmal gleich, was ich meinte und sagte, hätten Sie gehabt, sei aber unwirtschaftlich, weil schneller alternd als eine Flasche verbraucht werde.( Flasche mit 0,75 l im Einkauf 7,00 €, Glas mit 0,2l für 8,00 € im Verkauf???). Ich nahm also 0.5 Erdinger Weißbier ohne Alk, meine Frau zwei Gläser des schon aus dem Vorjahr bekannten Pinot Noir von Stigler (7.-/0,1).
Unser Vierer-Tisch war – wie gewohnt – blitzsauber eingedeckt mit den obligatorischen Flauschdecken über den Stuhllehnen , brennendem Windlicht und Peugeot-Salzmühle. Drei Brotsorten im Holzkasten, aufgeschlagene und aufgespritze Salzbutter und eine rote, wenig fettige Gemüsecreme wurden schnell an den Tisch gebracht. "Meine" beiden Amuse gueule bestanden heute aus geschnittenem Thunfischtatar mit Knoblauchmayonnaise und Mandelcrunch im Weckglas, ein sehr guter Einstieg mit schönem Zusammenspiel der drei Texturen.
Meine Frau fragte, ob Feldsalat mit gerösteten Pinienkernen zu bekommen sei. Er war es und tauchte mit bescheidenen € 4,50 auf der Rechnung auf.
Ich wollte es ein wenig opulenter und wählte das Sashimi vom Thunfisch. Es war nett angerichtet mit je einer Thunfischscheibe auf einer Scheibe eingelgter gelbe Rübe, zwei Häufchen unterschiedlich gefärbter und schmeckender Weißkohlzubereitungen. Gern hätte ich auf die zweifellos schöne Optik verzichtet und stattdessen einen netten Thunfischquader gehabt (18 €). Gut verzichten können hätte ich auch auf die Wasbikugel, die mir die Tränen in die Augen trieb.
Meine Frau bekam dann das Kalbskotelett mit Blattspinat und Meersalzkartoffeln mit Schale. Leider sieht mein Foto weitwinkelbedingt so aus, als sei es nur Knochen. Tatsächlich war es ein prachtvolles Stück Fleisch mit wunderschön bei hoher Temperatur kandierter Oberfläche und vorbildlich saftig (32.-). Leider hatte man eine Scheibe Friesisch Blue über dem Fleisch zerlaufen lassen. Meine Frau hatte zwar gelesen, dass dieser für sie abstoßend penetrante Schimmelkäse enthalten war, hatte sich aber vor dem geistigen Auge ein separat und leicht zu entsorgendes Käsestück ausgemalt.
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Mein recht kapitales Stück Seeteufelschwanz lag auf geschmorten Kirschtomaten, glasigen roten Zwiebeln und Oliven, umgeben von Limettenespuma. Zur Sättigung war der Seeteufel eingerahmt von zwei Chilli-Polenta-Quadern, nicht übertrieben scharf.
Es war noch Raum für ein Dessert. Schokolade/Banane ist ja eine langjährig bewährte Kombination, die wir somit beide nahmen. Rechts lag eine ordentliche Nocke eines offenbar hausgemachten sehr intensivem Bananeneis auf einer kleinen dunkeschokoladigen Keksplatte (dekonstruierter Oreo?). Links waren zwei Stücke Mousse au chocolat auf Kekskrümlen gebettet. Eine Portion war gewickelt aus einer Platte und war verfeinert/verdorben mit etwas Chilli, eine war rein schokoladig luftig fluffig. Dazwischen waren Bananenscheiben arrangiert, und es waren kandierte Nüsse eingestreut. Das Spiel mit vielen verschiedenen Texturen und die Kombination von Schokoladen-Zuckersüße mit feinen Fruchtsäuren war ein Highlight (11,50).
Der unaufdringlich höchst aufmerksame Service war wieder dieser höchsten Hotel.Klassifikation angemessen.
Ich bezahlte am Tisch per EC-Card und Geheimzahl, und Herr Stache machte uns noch eine Reservierung für den nächsten Freitag. Er verabschiedete sich mit Handschlag von uns. Wir hatten wieder einen wunderschönen Abend bei gutem Wetter und in diesem herausragend netten Ambiente.
2. Besuch am 26.7., 154 Euro
Frau Simon war nicht da. Aber Herr Stache hat alles gut im Griff. Der Service war wieder jedes Sternerestaurants würdig. Sogar Zeit für ein wenig Smalltalk war vorhanden. Amuse diesmal Thunfisch-Tatar, Lachskaviar, Creme fraiche. Vorspeise Gazpacho mit drei perfekt gebratenen Garnelen, für meine Frau San Danile, hauchdünn und reichlich mit hausgemachten Grissini. Kalbskotelettes ohne Käse, gut, aber viel zu durchgebraten ohne die karamellisierte Oberfläche des vorigen Males. Meine Frau und ich einigten uns, dass diese Terrasse der schönste Platz der Insel ist.
Die neuen Bilder habe ich hochgeladen.
Am Mittwoch kommen wir noch einmal.