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Schön, wenn man sich gut versteht! So gut, dass es nicht bei einem einmaligen Treffen bleibt. Nun habe ich es schon zu 2 Onlinebekanntschaften in meinem Leben gebracht! Beide entstanden über das Hobby-Gastro-Kritiker-Schreiben!
Wir trafen uns vorab mit Nolux und seiner Partnerin in der Vinothek in Bad Kreuznach. Meine Nachricht, dass wir dort schon mal gemütlich sitzen, brachte dem Nolux-Boliden sicherlich 50 PS extra ein. So viel kennt man sich schon: Der Weinköder zieht bei Nolux!
Das Treffen, so ca. in der Mitte zwischen Mainz und Idar-Oberstein war für beide Kritikerparteien ganz praktisch. Nolux wählte Restaurant und reservierte auch.
Das Bella Italia liegt in der Kreuznacher Fußgängerzone. Parken vor der Türe geht also schon mal nicht, öffentliche Parkplätze sind aber in der Nähe reichlich vorhanden.
Service:
Etwas früher als reserviert trafen wir ein. Ein 4er-Tisch war außen reserviert und bei dem tollen Wetter genießt man dann auch die Frischluft. Die Reservierung war absolut erforderlich, es ging schon hoch her. Ein freundlicher Herr im erfahrenen Alter zeigte uns den Tisch. Dieser Herr überzeugte an unserem Abend durch äußerste Aufmerksamkeit. Während er im Gespräch mit anderen Gästen war, registrierte er doch unmerklich, wenn wir einen Wunsch hatten. Toll! Zuerst dachte ich, es sei der Chef. Auf unserem Zahlungsbeleg erscheint aber bei diesem „Durch-und-durch-Italiener“ der Inhabername Hasan Yildiz… Da bin ich doch sehr erstaunt!
Etwas holprig und langsam unser Start. Die Speisekarten gab es dann zur eigentlich reservierten Zeit und dann nur eine Karte mit den Tagesempfehlungen. Etwas unverständlich, es kann doch nicht daran liegen, ein paar DIN-A-4 Seiten mehr auszudrucken.
Wartezeiten auf Getränke und Essen noch akzeptabel. Das Restaurant war wirklich gut besucht und wir hatten ja auch viel zu erzählen, da fiel die Wartezeit nicht so auf.
Mindestens 5 Mitarbeiter waren im Service, am Personal wird nicht gegeizt. Im Großen und Ganzen lief alles rund. Teilweise wurde uns Wasser sogar nachgeschenkt. Mehrmals die Frage ob alles Recht sei.
Die Rechnung gab es dann, ohne weitere Nachfrage und typisch italienisch, komplett an den Tisch. Sehr amüsant, mein Mann erkannt als der Älteste der Runde, bekam die Rechnung als „Dottore“ serviert. Wir warfen die Scheine als kleine Pokerrunde zusammen, passt.
Speisen und Getränke:
Wasser stand an diesem sehr warmen Abend hoch im Kurs.
Die Flasche 0,75 l San Pellegrino wird mit fairen € 5,00 abgerechnet. Da haben wir schon für einheimisches Wasser deutlich mehr bezahlt.
Bei den Weinen bleiben wir in der Nahe-Heimat, hier gibt es eine sehr schöne Auswahl.
Wir geniessen:
Grauburgunder trocken, 0,2 l, Weingut Gälweiler zu € 4,50
und ich später noch, auf Empfehlung von Nolux‘ ständiger Begleiterin
Spätburgunder Weißherbst trocken, 0,2 l, Weingut Gälweiler zu € 4,50.
Preislich kann man hier für wirklich gute Weine nicht meckern!
Gleich nach unserem Eintreffen kam der „Gruß aus der Küche“. Ein Mini-Schälchen mit einem Händchen voll Oliven, dazu etwas Weißbrot. Vielleicht wurden mein Mann und ich vorher bei kleinen Naschereien in der Vinothek beobachtet und daher die Menge reduziert? So haben wir dann Nolux und Partnerin den Gruß überlassen.
Die Wahl der Speisen gestaltete sich schwierig, einfach zu viele Verlockungen stehen auf der Karte.
Letztlich als Vorspeisen:
Für mich das Carpaccio di Polipo zu € 14,00. Ich vermute, daß das Carpaccio vom Oktopus als Block in der Gastronomie eingekauft wird. Sehr fein aufgeschnitten und mit einigen Flußkrebsen aufgepeppt wurde es serviert. Laut Karte schlicht mit Olivenöl kam das Dressing wunderbar cremig und zitronig abgeschmeckt daher. Frisch gemahlener Pfeffer, rosa Beeren und Zitrone machten mich mit dieser ansehnlichen Vorspeise sehr froh!
Mein Mann wählte das Carpaccio de Filetto de Manzi zu € 11,00. Das Filet hauchdünn geschnitten, obenauf Rucola (auf der Speisekarte nicht erwähnt), frische Champignon- und Staudenselleriescheiben, Parmesanhobel, Olivenöl und Zitrone.
Der Brotkorb wurde sehr aufmerksam zu unseren Vorspeisen nochmals aufgefüllt.
Hauptspeisen:
Trüffel und vegetarisch gab es leider nur als Gnocci mit Ziegenkäse und Trüffel gefüllt, dazu schwarzer Trüffel zu € 18.00.
Pasta mit Trüffel hätte mir besser gefallen, ich werde wohl kein Gnocci-Fan werden. Man versicherte mir, die Gnocci seien hausgemacht. Da habe ich ein paar Zweifel in welchem Haus sie entstanden sind… Von der Konsistenz gut, aber halt wie Gnocci. Der Ziegenkäsegeschmack kam angenehm durch, die leichte Sahnesoße war gut bemessen und ertränkte das Gericht nicht. Und der Servicemitarbeiter geizte nicht am Trüffelhobel. Er wollte auch gleich noch Trüffelöl dazugeben. Hier konnte ich ihn gerade noch bremsen, ich wollte erst einmal schmecken, ob der Trüffel auch ohne Öl Aroma hat. Er hatte! Der Teller war sehr puristisch angerichtet. Ein paar frische Kräuter hätten das Gericht attraktiver gemacht.
Mein Mann blieb bei der (irgendwo) hausgemachten Pasta und bestellte:
Fettuccine Bella Italia mit Garnelen und Hummersauce zu € 13.00. Eine großzügige Portion wurde im sehr tiefen Teller serviert. Die Pasta schön al dente, eine gute Portion kleinerer Garnelen in der Sauce. Obenauf trumpfte eine kompett gebratene Garnele, hübsch angerichtet und fast nicht zu essen. In dem tiefen Teller und bei romantischer Kerzenbeleuchtung war es schwer, der Garnele ihren Schutzpanzer zu rauben.
Mein Mann schaffte die Portion nicht. Ich habe ja einen Ruf als guter Esser, den wollte ich nicht verlieren. So konnte ich hier auch noch reichlich kosten (auch dies blieb dem aufmerksamen Serviceherr nicht verborgen). Geschmacklich gut, für den Preis auch wirklich großzügig bemessen. An die Hummersauce durfte man die Erwartungen nicht zu hoch hängen.
Den guten Grappa, den es zur Rechnung auf´s Haus gab, hatte ich mir wirklich verdient!
Beide Hauptgerichte wurden, trotz des Trubels, schön heiß serviert.
Sauberkeit und Ambiente:
Außen sind die Tische schlicht mit guter Papierserviette, Besteck, Topfpflanze und Kerze eingedeckt. Salz und Pfeffermühle stehen auch bereit.
Rings herum sind noch einige Gastronomiebetriebe. Als es dunkler wurde, fühlten wir uns fast wie in Italien. Hierzu trugen auch die feinen Gerüche der andern Speisen um uns herum bei.
Innen sieht es sehr ansprechend und nobel aus. Sehr schön!
Die Toiletten sauber, gepflegt, edel-pompöös tapeziert. Frotteehandtücher liegen sauber gerollt im Regal bereit!
Ein gelungener, genußvoller und fröhlicher Sommerabend in toller Gesellschaft! Daumen hoch!