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GastroGuide-User: leo56
leo56 hat Duftbräu in 83122 Samerberg bewertet.
vor 8 Jahren
"Tolle Lage, tolles Ambiente, aber nur mäßig gutes Essen"
Verifiziert

Geschrieben am 26.03.2017 | Aktualisiert am 27.03.2017
Besucht am 26.03.2017 Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 36 EUR
Der Berggasthof Duftbräu liegt sehr ideal als Ausgangs- und Endpunkt für Wanderungen. Da er mit dem Auto direkt angefahren werden kann, kommen aber nicht nur Wanderer hier zum Einkehren her. Übernachten kann man übrigens auch. Bei so schönem Wetter wie heute ist jedoch mit sehr viel Andrang zu rechnen. 



Parkplätze werden schnell knapp, obwohl es im Wald und auf den Wegen rundum einige große Wanderparkplätze gibt. Heute ist das Wochenende der Krokusblüte am Heuberg (Abermillionen blauer, weißer und auch vereinzelt gelber Krokusse geben ein tolles Schauspiel ab) und vom Duftbräu aus führt ein Weg für geübte Wanderer auch zum Heuberg und zu den Daffneralmen.

Krokusse am Berg

Wer so eine Wanderung vor hat und anschließend noch einkehren möchte, sollte etwa 4 Stunden einplanen. Aber auch kleinere Wanderungen, z.B. eine Stunde zu den Wasserfällen, sind möglich. Heute ist der kürzere Weg leider gesperrt, es gab wohl einen Erdrutsch. 

Wasserfall unterhalb des Gasthofes

Für die Kinder hat der Berggasthof einen großen Kinderspielplatz mit Rutsche und ein paar Esel können auch bewundert werden. An der Straße sieht man die endlose Autoreihe. 

Esel und eine der Autoschlangen

Im Sommer bietet der Gasthof seinen Parkplatz "nur für Gäste" an. Damit ist es beinahe sicher, wenn man nur zum Essen kommt, auch einen Parkplatz zu finden.

Terrasse 

Die Terrasse war schon geöffnet und auch gut besetzt, wegen eines doch noch kalten Windes zogen wir aber die Innenräume vor. Drinnen sind ein größerer Speiseraum und davor noch ein etwas kleinerer mit 28 Sitzplätzen. Diesen kleineren ziehen wir vor, es ist hier besonders gemütlich. 



Hinter mir steht eine uralte Kaffeemaschine in einer Fensternische. Ich hätte sie niemals als solche erkannt, aber mein Mann weiß es. 

alte Kaffeemühle

Gegenüber ein uralter Ofen mit einer Platte zum Warmhalten, wie ich ihn in dieser Art auch noch nicht gesehen habe. 



Der Gasthof ist schon sehr alt, es wird aber immer wieder erweitert und die Übernachtungsplätze werden immer mehr. Auch die alten Lampen, die blank geschliffenen Tische und so manches Dekorationsmaterial aus anno dazumal, lassen den Gast hier gern verweilen. 



Wir waren hier zuletzt vor reichlich 5 Jahren, im November 2011. Damals waren zwei befreundete Wanderehepaare dabei und wir freuten uns auf einen Schweinebraten der besten Art. Im BR 3 hatten wir einen Film darüber gesehen, dass es hier den besten Krustenschweinebraten gäbe. Letztlich waren wir alle miteinander vom Essen enttäuscht.



Nun sind also mehr als 5 Jahre vergangen und bei dem frühlinghaften Wetter zieht es uns raus. Wir wollen es noch einmal im Duftbräu versuchen, jeder hat eine zweite Chance verdient.



Zu Trinken wählen wir Bier bzw. Rhabarberschorle. Ich trinke sehr gern Rhabarberschorle. Heute werde ich enttäuscht, sie ist dünn und sehr sauer. Am Ende werde ich ein Drittel stehen lassen.

Helles Bier und Rhabarberschorle

Die Bedienung bringt uns erst auf Nachfragen die Mittagskarte und mein Mann nimmt natürlich seine Lieblingsspeise: Krustenschweinebraten. Auf den ersten Blick sieht es hervorragend aus. 



Der Schweinebraten selbst ist gut, überhaupt nicht trocken. Die Kruste schmeckt etwas eigenwillig, wohl auch wegen der Soße. Die Soße schmeckt weder nach Biersoße noch nach Fettsoße, sondern wie eine künstliche Soße, die nicht zum Schweinebraten passt. Daher hat sie wohl auch die dunkle Farbe, die sonst vom dunklen Bier stammt. Schade. Die Knödel sind aber gut.



Dazu gibt es Kraut "aus dem Fass". Leider ist das Kraut noch genau so schlecht wie vor 5 Jahren, vielleicht sollten sie mal ihr Hausrezept überdenken. Kräuter oder Beeren sind nicht enthalten und es schmeckt "nach nichts", nur sauer.



Ich habe mich für eine gebratene Forelle entschieden, die mir auf einem ovalen Metallteller serviert wird, der auf einem darunter befindlichen runden Teller keinen Halt findet. Die Forelle ist groß und sehr dunkel gebraten. Innen ist sie viel zu weich und schmeckt  irgendwie nach gar nichts. Ich lasse sie zur Hälfte stehen. Die zugehörigen Kartoffeln sind in Buttersoße und mit klein geschnittenen Zwiebeln sehr schmackhaft.



Ich versuche es dann mal wieder mit Apfelkiacherl, die mit Schlagsahne und einer Kugel Bourbonvanilleeis angeboten werden. Die Kruste der Kiacherl ist mir hier zu hart und mit dem Zimtzucker hat es der Koch auch "zu gut gemeint". 



Insgesamt also ein "kulinarischer Reinfall". Gut, in einem Berggasthof erwarte ich wirklich keine Gourmetküche, aber eine gediegene Hausmannskost. Und die hatten wir keinesfalls. Mehr als 3 Sterne möchte ich hier nicht geben und überlege sogar, ob die noch zu viel sind.

größere Gaststube

Das Ambiente ist toll, alles ist sehr sauber, auch die Toiletten. Und die Umgebung spielt ja auch mit. Wenn man also für Abstriche des guten Geschmackes bereit ist und nach einer längeren oder kürzeren Wanderung einkehren möchte, ist es durchaus okay. Es gibt auch kalte Brotzeit, die am Nachbartisch serviert wurde und recht gut aussah. Wir werden wohl wieder über einen längeren Zeitraum Abstand davon nehmen hier wieder einzukehren.

DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


kgsbus und 7 andere finden diese Bewertung hilfreich.

Huck und 7 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.