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Sehr gepflegtes, zeitlos dezent rustikal eingerichtetes Restaurant mit handwerklich solider Küchenleistung und kompetentem, charmantem Service. Die Preise sind für die gehobenen Küchenleistungen erfreulich moderat.
Anfahrt und Parken
Der Alte Bahnhof liegt mitten im nordwestlichen Dortmunder Ortsteil Huckarde. Das ehemalige Bahnhofsgebäude wurde in den 80erJahren zum Restaurant mit Kegelbahn umgebaut und 1989 eröffnet. Die Terrasse befindet sich auf dem ehemaligen Bahnsteig, an dem noch immer gemächlich Regionalbahnen vorbeifahren. Mehrere Stufen führen hinauf zum Eingang. Im Restaurant angelangt, sind die WC ohne weitere Stufen erreichbar.
Parkplätze findet der Auto fahrende Gast vor dem Gebäude auf einem kleinen Parkplatz oder in nächster Umgebung.
Ambiente
Der Boden ist dunkelrot gefliest, das Podest in der Mitte des Raumes ist mit alten Holzplanken belegt. Die Wände sind cremefarben gestrichen und im unteren Bereich holzvertäfelt.
Gemütliche, teils farbige Bleiverglasung links in den Trennwänden verwehrt diskret den direkten Blick zum links liegenden Schankraum. Rechts ist ein separater Raum, der durch eine ebenfalls bleiverglaste Trennwand vom Hauptraum getrennt ist. Hauptraum und rechter Raum lassen sich bei Bedarf durch große Glastüren miteinander verbinden.
Die Bestuhlung in zeitlosem Design hat rotgestreifte Polster, insgesamt ca. 60 Plätze in beiden Räumen. An den Tischen stehen ergänzend zu den Deckenleuchtern und Wandleuchten teilweise moderne, kegelförmige Leuchten.
Bei dem separaten rechten Raum ist mir persönlich die Deckenbeleuchtung zu grell und damit ungemütlich. Ein Dimmer und zusätzliche Leuchten auf den Fensterbänken würden diesen Raum gemütlicher erscheinen lassen.
Mit Details wie hellen bunten Raffgardinen an den Fenstern und moderner Malerei an den Wänden versucht man, den Räumlichkeiten behutsam ein zeitgemäßeres Ambiente zu geben.
Die Tische waren am Tag unseres Besuches eingedeckt mit weißen Stoffdecken, wobei beliebig auf einigen Tischen zusätzliche weinrote Läufer oder Mitteldecken lagen. Darauf befanden sich Messer und Gabel, weiße Brotteller mit kleinen Brotmessern, Wassergläser und große Papierservietten der besseren Qualität an jedem Tisch in unterschiedlichen Farben. Ein Glaswindlicht und rote Rosen in einer langen Glasvase komplettierten das gepflegte optische Gesamtbild jedes Tisches.
Service
Die reizende Chefin Ilona Cwielag und die ebenso reizende Servicedame Alexandra waren sehr freundlich, flink, kompetent. Sie waren nicht hektisch und hatten immer den Überblick. Wir fühlten uns wie immer rundum gut versorgt.
Speisenkarte
Das Speisenangebot wechselt saisonal.
Derzeit 5 Vorspeisen (€ 9,20-11,50), 3 Suppen (€ 4,80—5,60), 3 Fischgerichte (€ 15,60-17,80), 6 Steakgerichte (€ 11,50-30,00), 7 Fleischgerichte (€ 15,60-23,00), 5 Desserts/Käse (€ 4,50-8,50).
Unsere Speisen
Vorab gab es vom Haus drei Sorten frisch aufgebackenes Brot, Baguette, dunkles Roggenbrot und ein Kürbiskernbrot. Dazu einen aromatischen Curryquark. Ein weiteres Amuse gab es nicht.
Rahmsuppe von schwarzen Möhren mit Ingwer und Orange (€ 4,80)
Mein Mann war sehr angetan von dieser dunkel rotbraunen pürierten Suppe mit kräftigen, fruchtig-pikant-süßlichen Aromen, die ausgewogen und sehr aromatisch waren.
Und als geschmackliches Highlight steckte auf einem Metallspieß eine optimal glasig knackig gegarte Garnele, die mein Mann schnell verputzte, bevor sie im dunklen Suppenmeer versank.
Kross gebratene Garnelen an Curry-Ananas-Cous Cous (€ 12,50)
Fünf große Garnelen - top glasig, knackig und saftig gegart, ohne Schalen und Därme – lagen lässig um einen Haufen Ananas-Couscous rum auf einem Bett von intensiv würziger Sauce aus indischem Curry und Sahne, die dieses Gericht schmackhaft abrundete. Wobei die saftigen Stücke Ananas eine erfrischende saftige Süße verliehen. Ein feiner Gaumenschmaus! Herrlich!
Hier weiß, ich dass Garnelen immer perfekt gegart die Küche verlassen.
Lediglich das blöde, sinnlose Balsamico-Gekrackel rechts auf dem Teller war völlig überflüssig, weil es weder optisch noch geschmacklich dieses ohnehin aromenstarke Gericht bereicherte.
Hirschröllchen mit Parmesan und Cashewkernen gefüllt auf Maronensauce mit Kartoffel-Gemüse-Auflauf (€ 19,50)
Auf unseren Wunsch durften wir uns dieses Gericht sogar ohne Aufpreis teilen. Die Hauptspeisen sind hier üppig bemessen und mein gieriger Mann wollte anschließend unbedingt noch ein Dessert genießen.
Der Koch hatte je ein Röllchen diagonal halbiert, so dass die feine schmelzig-nussige Parmesan-Cashew-Füllung nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch überzeugte. Das Fleisch lag auf einem Spiegel von sahniger Sauce – dezent nach Maronen schmeckend - und dunkler Demi Glace (Sauce). Dazu als Beilage in Alufolie der Auflauf aus Kartoffelmasse, auf dem gegarte gewürfelte Gemüse wie Paprika u. a. lagen. Das alles mit Käse gratiniert.
Der Fäden ziehende Auflauf hat mich nicht ganz überzeugt. Jedoch das butterzarte saftige Hirschröllchen überzeugte uns voll!
Mascarpone-Nougat-Törtchen mit Passionsfruchtsorbet (€ 5,60)
Da jubiliert der Gaumen aller süßen Schleckermäuler! Kein Törtchen, sondern ein dickes Stück Torte aus schmelziger, fluffiger Mascarpone und Nougat. Oben drauf für die Zähne ein knuspriges Etwas sowie eine Physialis und für die Deko zwei dünne Schokoladen-Rollen. Mein Mann war begeistert! Ich auch, weil ich unaufgefordert zum Naschen eine Kuchengabel und einen Kaffeelöffel gereicht bekam! :-)
Getränke
Selters Mineralwasser 0,75 l zu € 4,50
Grauburgunder trocken 0,2 l zu € 4,00
2014 Cabernet Sauvignon Rosé trocken, Penedes Spanien, 0,1 l zu € 2,40
Auf meine Frage nach einem Glas trockenen Rosè brachte mir Alexandra zwei Rosé zum Verkosten
- eine Cuvée vom Chateau Bellevue La Forêt aus Fronton, Südwest-Frankreich
- und den o. g. Cabernet Sauvignon aus Spanien.
Alle Weine wurden sehr gut gekühlt mit einer Temperatur unter 10 Grad serviert.
Bemerkenswert die beachtliche Anzahl an Digestif für die Liebhaber dieser verdauungsfördernden Tropfen.
Fazit
Inhaber und Chefkoch Sigurd Marmetschke beherrscht sein Handwerk exzellent. Raffiniert zusammengestellte Speisen, perfekte Garzeiten der frischen Produkte und beherztes intensives Würzen.
Die Portionen sind gästefreundlich groß. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für den Raum Dortmund unschlagbar.
5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)