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GastroGuide-User: Kaus
Kaus hat Kam Yin Jade in 96450 Coburg bewertet.
vor 10 Jahren
"Schnell mal was für zwischendrin"

Geschrieben am 17.01.2015
Besucht am 03.01.2015
Am Samstagnachmittag beschlossen meine Kumpels und ich, abends mit unseren Freundinnen essen zu gehen. Zuerst versuchten wir in einem anderen Lokal für zwölf Personen zu reservieren. Da dies aber nicht klappte, entschieden wir uns fürs Kam Yin Jade, reservierten dort und erlebten dadurch einen etwas anderen, außergewöhnlichen Abend. Dazu aber später mehr. Das Restaurant liegt direkt neben dem Parkhaus Mauer, also nicht weit von der Fußgängerzone entfernt. Das Lokal selbst hat keinen eigenen Parkplatz, sodass man quasi gezwungen wird, im Parkhaus zu parken, denn die Parkplätze an der Straße sind rar gesäht. Das Restaurant besteht aus einem Raum, in dem schätzungsweise 35 Personen Platz finden. Während wir dort von 19 Uhr bis circa 21 Uhr verweilten, war das Restaurant meistens nicht einmal halb voll. Jedoch kamen einige Kunden vorbei, die Essen zum Abholen bestellt hatten.



Bedienung
Ich bin zwar nicht der Meinung, dass die Servicekräfte in chinesischen Restaurants akzent- und fehlerfrei Deutsch sprechen müssen, aber die beiden Bedienungen, ich vermute mal es handelte sich hierbei um den Chef und die Chefin, sprechen wirklich sehr schlecht deutsch, sodass man sich teilweise mit Händen und Füßen verständigen musste. Das Aufnehmen der Speisen und Getränke war somit ein kleines Abenteuer. Auch wirkten die Bedienungen stellenweise etwas unfreundlich und schroff, was aber, wie ich glaube, nicht einmal böse gemeint war, sondern einfach ihre Art ist. Die Getränke haben etwas länger auf sich warten lassen. Ich bestellte ein Kristallweizen von Paulaner für 2,60 Euro. 
In diesem Lokal habe ich auch etwas erlebt, was ich bisher noch nie erlebt habe. Die Bedienung nahm beim Abkassieren von uns partout kein Trinkgeld an. Auf Nachfrage erzählte sie, dass sie selbst drei Kinder in ungefähr unserem Alter hat, die allesamt studieren, und sie daher weiß, dass junge Leute kein Geld übrig haben. Das hat sie sehr sympathisch gemacht.


Das Essen
Die Speisekarte ist die unübersichtlichste, die ich je gesehen habe. Die Karte, die sich aus einer Hauptkarte und drei oder vier doppelseitig bedruckten Einlegeblättern zusammensetzt, besteht aus bestimmt über hundert Gerichten. Allen Gerichten werden Nummern oder Buchstaben zugeordnet, was das Ganze aber nicht übersichtlicher macht. So gibt es z.B. die B9 oder die 9B oder auch die KY ... . Außerdem strotzt die Speisekarte nur so vor Rechtschreibfehlern.
Ich entschied mich für die gebackenen Wan-Tan (3,80 Euro) als Vorspeise und knusprig gebratenes Hühnchenfleisch mit süß-sauer Soße (9,50 Euro und wird mit Reis und Gemüse serviert). Eine gebratene Ente mit Sauce, Reis und Gemüse kostet 12 Euro. Zu erwähnen ist noch die, wenn man den Preis von 1,50 Euro betrachtet, unglaublich rießige und günstige Frühlingsrolle.
Die Wan-Tan kamen nach circa zehn Minuten und waren richtig heiß. Das war jedoch das einzig Positive an der Vorspeise. Die Wan-Tan bestanden einfach nur aus panierten und frittierten Scheiben gekochten Schinkens. Diese waren nicht wirklich knusprig, sondern größtenteils lapprig, und trieften zudem vor Fett. Alles andere als lecker.
Das knusprig gebratene Hühnchenfleisch setzte den Eindruck der Vorspeise fort. Das Fleisch war paniert, frittiert und ebenso außerordentlich fettig. Außerdem sah das Fleisch aus wie Geschnetzeltes, also wie in Fetzen gerissenes Hühnchenfilet. Das Hühnchenfleisch kam Chicken-Nuggets am ähnlichsten. Die Sauce, bzw. war es eher ein Dip in einem Extraschälchen, so wie der Reis waren in Ordnung. 
Die Portionen waren reilich, nach etwa der Hälfte des Hauptgangs war ich satt. Angerichtet waren die Speisen im typisch chinesischen Imbissbuden-Style. Nicht besonders appetitanregend oder extravagant.
Ich hätte dem Essen eigentlich zwei Sterne gegeben, da jedoch die meisten (bis auf ein oder zwei) meiner Mitesser mit dem Essen zufrieden waren oder dieses sogar gelobt hatten, gebe ich drei. Ich persönliches würde das Restaurant nicht weiterempfehlen, aber falls man sich mal schnell eine Portion gebratene Nudeln holen will, ist es wohl noch okay.


Das Ambiente
Das Kam Yin Jade erfüllt alle kitschigen Klischees eines China-Restaurants. Chinesische Musik, Lampions, ein Aquarium mit Kois. Ganz besonders war allerdings unsere Tischdeko. Da im Lokal kein Tisch für zwölf Personen vorhanden ist, wurden einfach Tische zusammengeschoben und als Tischdecke Papierservietten verwendet. Und dann der Hammer: Auf unseren Tischen lagen insgesamt bestimmt über dreißig, wahllos hingeworfene, Bierfilze, die kein Mensch benötigt hat. Das sah einfach nur bescheuert aus. Ich würde gerne mal wissen, was sich das Personal dabei gedacht hatte.


Sauberkeit
Das Lokal an sich war sauber. Den Raum, in dem sich die Toiletten befanden, hätte man mal wieder putzen können. Dort war es sehr staubig.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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