Gaststätte Maxim
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Brückenstraße 1, 63741 Aschaffenburg
Restaurant Partyservice Gaststätte
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GastroGuide-User: Ehemalige User
Ehemalige User hat Gaststätte Maxim in 63741 Aschaffenburg bewertet.
vor 7 Jahren
"Humor ist, wenn man trotzdem lacht!"
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Geschrieben am 03.11.2016
Da wir das Restaurant Maxim mehrmals im Jahr aufsuchen und von mir schon eine Rezi auf GG vorhanden ist, möchte ich es heute mal bei einer Rezi ohne Bewertungssterne belassen.
 
Intro
 
Allerheiligen, Feiertag der Katholiken in Bayern und einigen anderen Bundesländern. An diesem Tage wird traditionell an die Heiligen sowie auch alle Verstorbenen gedacht. Aus diesem Grund werden auf den Friedhöfen an den Tagen vorher fleißig die Gräber für die kirchliche Friedhofsandacht mit Segnung sowie die kalte Jahreszeit zurechtgemacht. Die Bayern unter den Lesern werden das Procedere kennen. Ich brauch mich also nicht näher darüber auszulassen. Fakt ist, dass wir anschließend zusammen mit einem Teil der Verwandtschaft meiner Frau einkehren. In den letzten Jahren eigentlich immer ins Maxim, da dies zentral zu den beiden Friedhöfen liegt und wir bei unseren diversen Besuchen der Lokalität immer sehr zufrieden waren.
 
 
Handlung
 
Gegen 16 Uhr betraten wir vier Paare das Restaurant. Es war um diese Zeit schon gut besetzt, da ab 14.30 Uhr geöffnet ist. Auf den meisten Tischen, an denen noch niemand saß, standen Reserviertschilder. Zwei 4er-Tische im Innenraum waren nebeneinandergestellt, keine Reservierung zu sehen, also sofort von uns in Beschlag genommen. Nachdem wir saßen, kam dann auch nach wenigen Minuten, die zu der Zeit einzige Bedienung und begrüßte uns freundlich.
 
Groß Essen wollten wir eigentlich nicht. Höchstens ne Kleinigkeit, um die Uhrzeit haben viele noch keinen Hunger. Nachdem die Frauen lieber ein Kännchen Kaffee tranken und dazu sich ein Stück Torte gönnten, war für uns Männer das dunkle Bier im Steinkrug der Privatbrauerei Krug aus Waischenfeld in der Fränkischen Schweiz der Favorit.
 
Nachdem das zweite Bier bestellt war, und die Damen sich mittlerweile dem roten Wein widmeten, warf ich mal einen Blick in die Speisekarte, denn bei mir regte sich plötzlich Hunger und ein frühes Abendessen kann ja niemals schaden. Ein besonderes Angebot fiel mir auf:
 
Hausgemachtes Rinderhacksteak in vier Varianten: einmal klassisch mit Zwiebelsauce in gebratenen Zwiebeln; außerdem mit Pfefferrahmsauce und grünen Pfefferkörnern oder auch mit Pilzrahmsauce. Und dann noch in der Griechischen Version, mit Schafskäse, Oliven, Tomaten und Zwiebeln überbacken. Bei den Beilagen konnte man wählen zwischen Röstis, Bratkartoffeln, Pommes oder Kroketten. Das Ganze für 10,80 €. Ein Beilagensalat war im Preis inkludiert.
 
Das war doch mal was für meines Vaters Sohn: Als das Bier geliefert wurde, bestellte ich flugs bei der mittlerweile sehr gestressten Bedienung die Griechische Version des Rinderhacksteaks. Da das Restaurant mittlerweile sich sehr gut mit Gästen gefüllt hatte, stellte ich mich innerlich auf eine mittlere Wartezeit ein. Da aber in der Zwischenzeit das Kontingent an Bedienungen aufgestockt wurde, musste ich nicht lange warten, bis der Beilagensalat vorab serviert wurde.
 
Der Salat war frisch, einige Blattsalate, Krautsalat, dünne Radieschenscheibchen, Schnitze von gekochten Karotten, die aber erkaltet waren. Ein sagenhaft gut schmeckendes Dressing, nicht sauer, eher in Richtung süßlich, mit einer gut herausschmeckenden Note von Curry. Toller Auftakt. Nachdem ich den Salat am Tisch über den grünen Klee gelobt hatte, reklamierte Schätzchen das letzte Drittel für sich und war genauso begeistert.
 
Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht der Gedanke gekommen, dass ich eine Rezi schreiben würde, deshalb auch kein Foto.
 
Als das Rinderhacksteak dann nach etwas längerer Wartezeit serviert wurde, hab ich Gott sei Dank erstmal auf den Auslöser gedrückt, bevor ich mich über die optisch doch sehr kleine Portion ausließ. Okay, wenn die separat servierten Bratkartoffeln mit auf dem Teller gewesen wären, hätte ich vielleicht nicht das Gefühl gehabt.
Doch es kommt noch schöner. Durch lauter Gebabbel am Tisch und auch, weil mir die ersten Bissen sowie auch die Bratkartoffeln wirklich wohl schmeckten, fiel mir gar nicht auf, dass es ja eigentlich überbacken hätte sein sollen. Dies war aber erstmal egal. Das Hacksteak war gut gebraten, obendrauf ein paar Tomatenscheiben, der Schafskäse in leicht zerbröselten Stücken. Bei den Oliven wurde schwer gegeizt. Die paar Scheibchen auf dem Teller hätten zusammengesetzt nicht mal eine ganze Olive ergeben. Dafür waren für meinen Geschmack zu viel Zwiebeln drauf, die ich deshalb mehr oder weniger bei Seite schob. In einem Schälchen auf dem Teller befand sich auf einem Salatblatt eine kleine Menge köstlichen Aivars, dessen ausgezeichnete Schärfe mit dazu beitrug, dass ich das Essen wirklich lobte, auch wenn schon mein Nebenmann über die nicht überbackene Version feixte.
 
Und jetzt die Krönung: Schätzchen wollte auch was von dem ach so guten Hacksteak abhaben. Gönnerhaft schob ich ihr den Teller rüber. Sie schnitt einmal ins Fleisch, lachte und sagte mir ins Gesicht. Hast du nicht gemerkt, dass das Hacksteak in der Mitte durchgeschnitten ist. Die untere Hälfte hat gefehlt. Jetzt ging das Mutmaßen, wie so etwas passieren kann, los. Ich war düpiert.
 
Fakt war, dass es mir auch in dieser Variante gut geschmeckt hat. Okay, satt war ich nicht wirklich, wollte aber deshalb kein Fass aufmachen. Und so kam es, dass ich beim Bezahlen doch die Bedienung auf das von mir Erlebte aufmerksam machte und sie bat, in der Küche mal nachzufragen, was da passiert ist. Sie war bestürzt und wollte das gleich klären. Und in der Tat: Die Erklärung, die sie vom Küchenmeister bekam, wurde uns kurz darauf mitgeteilt: „Das macht er nur in der überbackenen Version so, damit alles besser zusammenhält“. Wäre ja noch eine wenn auch schwache Erklärung gewesen, wenn es wirklich überbacken gewesen wäre. So fand ich mich auf Deutsch gesagt, verarscht. Eine Kompensation in irgendeiner Weise für den Fauxpas gab es übrigens nicht.
 
Wie heißt es so schön: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht!“ Und so werden wir auch in Zukunft weiterhin im Maxim einkehren. Denn solche Dinge passieren nun mal. Und meine sieben Begleiter hatten ihren Spaß.
 


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