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Fazit (für den schnellen Leser vorab)
Wer ausgezeichnetes Essen (1 Varta Diamant) in der angenehmen Atmosphäre eines nicht alltäglichen mediterranen Restaurants, zu bezahlbaren Preisen genießen möchte, der ist hier am richtigen Patz. Der kleine Abstecher von der A8 (ca. 10 Km) wird reichlich belohnt.
Lage und Anfahrt
Notzingen liegt zwischen Plochingen (Neckar) und Kirchheim Teck. Mit dem Pkw ist es einfach zu erreichen über die A8 (Ausfahrt 57), B 297 oder über die B 10 Ausfahrt Hochdorf/Notzingen. Das Restaurant liegt im Ortskern von Notzingen und ist gut ausgeschildert. Vor dem Haus sind ausreichend Parkplätze vorhanden.
Historie
Die Kelter, ein altes Fachwerkhaus, das um 1700 erbaut wurde hat so manchen Sturm erlebt. Ich verweise dazu auf die sehr informative Homepage (HP) des Restaurant. Seit 2002 beherbergt das von Grund auf sanierte Gebäude ein mediterranes Restaurant mit Galerie und regelmäßigen Events. Es wird geleitet von Oliver Sagrati - einem passionierten italienischen Koch von Kindesbeinen an, der sein Handwerk im "Lindenhof" in Unterlenningen erlernt hat und heute das Zepter in der Küche schwingt - sowie seiner deutschen (?) Ehefrau, die den Service voll im Griff hat.
Sagrati betreibt auch noch eine Manufaktur in der traditionell handgemachte Gourmetsoßen und Fonds ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern, künstlichen Aromen oder Farbstoffen kreiert werden. Die Soßen kann man im Restaurant erwerben.
Besuchsmotivation
Angelockt durch die sehr ansprechende HP (die hält was sie verspricht, was sich später herausstellte) und dem Varta Diamanten habe beschlossen dem Restaurant einen Besuch abzustatten. Die bisher aussageschwachen RK Kritiken taten ein Übriges dazu. Ich habe es nicht bereut und kann "Die Kelter" bedingungslos weiterempfehlen.
Bedienung
Begrüßung
Gleich nach dem Eintreten wurde ich von Frau Sagrati, einer sehr attraktiven Erscheinung, sehr freundlich in Empfang genommen. Da es noch früh am Abend war, hatte ich freie Platzwahl.
Service
Frau Sagrati brachte mir unverzüglich die Speisekarte, die dem Vernehmen nach im Zweiwochenrhythmus gewechselt wird. Sie beherrscht die "Hohe Schule" des Bedienens. Fachkundig und kompetent sind ihre Beratungen zu Essen und Trinken.
Als erstes kam die Frage, ob ein Aperitif gewünscht sei. Danach die heute allgemein übliche Vorabfrage der Getränke, sie sei ihr verziehen, weil sie die Bitte um Geduld bis zur Speisenwahl verständnisvoll entgegennahm.
Zu jedem Gang wird neues Besteck serviert, die nicht mehr gebrauchten Teile bzw. Gläser zügig abgeräumt, sodass man immer genug Freiraum auf dem Tisch hat. Ich mag es einfach, wenn sich nichts auf dem Tisch stapelt.
Gekonnt werden die in separaten Schälchen servierten Beilagen den Gästen vorgelegt, was ich am Nebentisch beobachten konnte. Gerne lässt sie sich auf kleine Unterhaltungen ein, ohne dabei die Contenance zu verlieren.
Die Rechnung wird im eleganten schwarzen Lederetui überreicht, ein Service, den man auf dem Land nur noch selten antrifft. Besser geht’s nicht.
Das Essen
Die Speisekarte ist klein, aber sehr fein. Das Angebot bewegt sich im moderaten bis gehobenen Bereich. Ich habe mich für das Tagesmenue (30,50 €) entschieden.
Dazu einen Merlot D.O.C.Venezie Corte delle Rose (0,2 ltr. 5,80).
Das sommerliche Menü (kalt wegen der Hitze) bestand aus:
Besser geht’s nicht. Daher 5 Sterne, was bei mir nicht oft passiert.
PN: Das Roastbeef war so reichlich, dass ich mir die Hälfte einpacken ließ um es genüsslich am nächsten Morgen zum Frühstück zu verzehren.
Das Ambiente
Allgemein
Das außen eher unscheinbare, über 300 Jahre alte Fachwerk-Gebäude entpuppt sich als kleines Juwel in dieser ländlichen Gegend. Gekonnt wurde das alte Gebäude saniert. Der Gastraum fasst ca. 60 Plätze, die Galerie darüber 30. Der Raum ist bis zum Dachfirst offen, was eine leichte Atmosphäre schafft. Die teilweise Verglasung des Giebels und der Seitenwände sorgt für eine angenehme Helligkeit. Die Abendsonne tat ein Übriges zu dieser Stimmung.
Gastraum und Einrichtung
Die Einrichtung besteht aus soliden Holztischen und Stühlen. Die Tische sind mit weißen Läufern, Stoffservietten, Besteck, Wein. und Wasserglas eingedeckt. Gekonnt fügen sich die wenigen Antiquitäten in das Gesamtbild ein
Die Ausstellung wechselnder zeitgenössischer Maler, deren Werke man auch erwerben kann, gibt dem Ganzen einen besonderen Pfiff.
Ich verweise dazu auf die ausführliche Darstellung in der HP.
Toiletten
Schön fand ich den Blumenschmuck in den Toiletten, die leider bauartbedingt sehr eng sind. Wohlbeleibtere oder Körperbehinderte haben da wohl ihre liebe Not damit. Wegen diesem Handicap kann ich nur 4 Sterne verteilen.
Sauberkeit
Alle Räume die ich sah waren wie "geschleckt", man könnte sprichwörtlich vom Boden essen.