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GastroGuide-User: Siebecko
Siebecko hat Ristorante Nuragus in 44135 Dortmund bewertet.
vor 10 Jahren
"Feine italienisch-sardische Küche in zeitlos eleganter Einrichtung mit ausgezeichnetem Service"
Verifiziert

Geschrieben am 20.03.2015 | Aktualisiert am 22.03.2015
Besucht am 17.03.2015
Zu Beginn dieser Bewertung wiederhole ich zur Lage und zum Ambiente einige Beschreibungen für Leser, die meine erste Kritik nicht gelesen haben.

 
Das Nuragus liegt im Kaiserstraßenviertel/Gerichtsviertel in der östlichen Innenstadt in einer Seitenstraße direkt am Kaiserbrunnen. Schräg gegenüber residiert das italienische Konsulat.
Die U-Bahn-Station ist nur wenige Meter entfernt. Parkplätze muss man auf eigene Faust suchen.
 

Ambiente

Über einige Stufen tritt man durch die dunkle, verglaste und mit Edelstahlgriffen ausgestattete Windfangtür in das kleine, stilvoll elegante, L-förmige Restaurant.

Der Boden ist sandfarben gefliest. Sandfarben gestrichen sind auch die Wände. Etwas dunkler beige hängen schwere Vorhänge von der Decke. Dezente, zeitlose Wandleuchten und auf den dunklen Fensterbänken schöne Schirmtischleuchten spenden ein warmes Licht. An der Decke hängt ein großer, opulenter Kronleuchter. Im linken Bereich am Ende des Raumes lädt eine durchgehende, bequeme Sitzbank mit edlen Stoffen und Leder in Beige-Braun-Tönen abwechselnd gepolstert zum längeren Aufenthalt ein Die dunklen, bequemen Holzstühle sind passend dazu gepolstert.
Mir gefällt das niveauvolle Ambiente sehr.

Die Tische sind mit hochwertigen weißen Tischdecken, weißen Stoffservietten, Weingläsern, Wassergläsern, Messern, Gabeln, Brotmessern und Brottellern komplett eingedeckt. Ein einfaches Windlicht aus Glas komplettiert das Tischarrangement. Sehr fein und gepflegt.
 
 
Service
 
Marco Oggiano, der Inhaber, ist kompetent, souverän, charmant, herzlich. Ich schätze seine Beratung und seine Aufmerksamkeit sehr.
 
 
Bei dieser Bewertung habe ich zwei Restaurantbesuche vom 17.03.2015 und 19.03.2015 zusammengefasst.
 
 
Besuch am 17.03.2015 abends:
 
 
Die Speisenkarte
 
Die kleine, gut zusammengestellte Karte (im Format DIN A4) bietet an:
 
Antipasti/Vorspeisen - 5 (12,50 - 16,00 €)
Zuppe/Tagessuppe und Fischsuppe (6,00 und 14,50 €)
Primi Patti/Pasta – 5 (12,50 – 14,50 €)
Secondi/Carne/Fleisch – 5 (20,50 – 28,00 €)
Secondi/Pesce/Fisch – 3 (23,00 – 25,00 €)
 
Es lohnt sich, zusätzlich nach Tagesangeboten zu fragen.
 
Als Entrée gibt es einen Korb frisches Ciabattabrot mit frischem Dip aus Mascarponecreme – Couvert extra 1,50/Person
 
 
Unsere Speisen
 
Vorab knabbern wir das Ciabatta mit der Mascarpone-Quark-Creme. Alternativ lockt gutes Olivenöl zum Verzehr auf dem Brot.
 
 
Domanda – Suppe des Tages (6,00 €)
 
Der Chef bietet eine frisch gekochte Minestrone an. Mein gieriger Begleiter ist sofort begeistert. Her mit dem Süppchen für den Suppenkasper. Und schon steht das Objekt der Begierde vor ihm.
 
Eine kräftige italienische Gemüsesuppe, gekocht aus den Zutaten, die die Küche sowieso hergibt. Knochen, Fleischreste, Gemüsereste, die die Basis für eine gute Suppe sind. Als Einlagen die Gemüse, die sowieso in der Küche zu den Hauptgängen verwendet werden. Eine gute Suppe.
An den Nebentischen schaufeln andere Gäste ebenfalls diese klassische italienische Suppe hinein. Suppe wie bei Mama! Das macht glücklich!
 
 
Ciccioneddos – Gnocchetti Sardi in einer „sugo con salsiccia“ (Fenchelwurst) und reifem Pecorinokäse
(12,50 €)
 
Dicke gnocchiähnliche ovale Nudeln optimal bissfest gegart mit kleinen Stücken von saftiger Fenchel-Salsiccia in einem leichten Sugo von Kirschtomaten, einem Hauch Knoblauch und etwas gewürfelten Zwiebeln. Und darüber frisch geriebener würziger Pecorino, der schnell schmelzend zerfließt. Meine Lieblingspasta hier!
 
 
Duetto del giorno – Zwei Edelfischfilets des Tages speziell zubereitet (25,00 €)
 
Das heutige Fischduett besteht aus Meeräsche und Loup de mer/Wolfsbarsch. Zwei ordentliche saftige Stücke auf einem sehr aromatischen Weißweinsud mit winzigen frischen Tomatenwürfeln, kleinen Zwiebelstücken und dezenten Knoblaucharomen. Die Meeräsche ist belegt mit  würzig-pikanten Kapernäpfeln, den unreifen Früchten des Kapernstrauches, die voll von Samen sind.
 
Knusprig gebratene Kartoffelviertel in einer separat gereichten Schale fungieren als Sättigungsbeilage.
Ebenso eine Variation von tagesfrischen Gemüsen wie Blumenkohl, flache lange Bohnen in Querstreifen geschnitten und wirklich frischer, nur ganz kurz geschwenkter Blattspinat. Das Gemüse ist in etwas Olivenöl geschwenkt worden und mit einem Hauch von Knoblauch aromatisiert. Alles keine Aromenbomben, jedoch kochtechnisch einwandfrei mit etwas Biss gegart und der Eigengeschmack der Gemüse ist voll erhalten.
 
 
Getränke
 
1 Flasche 2013 Karmis Tharros, ein trockener sardischer Weißwein aus der Vernacchia-Traube 0,75 l zu 32 €
 
Mineralwasser San Pellegrino 1 L zu 6 €
 
Als Digestif gibt es zwei Sorten eiskalten Myrtelikör.
Rosso Mirto di Sardegna wird aus den Beeren gewonnen und ist im Geschmack kräftig, süß bitter und würzig.
Bianco Mirto di Sardegna wird aus den Blättern gewonnen und ist im Geschmack kräfig, etwas trockener und würzig.
 
 

Besuch am 19.03.2015 mittags:
 
Zufällig bin ich allein in der Gegend und besuche spontan das Nuragus.
 
Signor Oggiano begrüßt mich wie immer ausgesprochen herzlich. Er präsentiert mir die Tafel mit den heutigen Tagesgerichten:
 
Rigatoni mit Filetspitzen 12,50 €
Gnocchetti Sardi mit Tomatensoße und Pecorino 8,50 €
Muggine al forno – Meeräsche Filet vom Backofen mit Nudeln 16,00 €
Anatra al Vino Rosso – Entenbrust mit Rotweinsoße mit Beilage 16,50 €
 
Dies ist eine kleine Auswahl aus der Hauptkarte mittags in kleineren Portionen zu reduzierten Preisen.
 
 
Ich entscheide mich für die Meeräsche, die meinem Begleiter vor zwei Tagen vorzüglich geschmeckt hatte.
 
Das obligatorische frische Ciabatta und die Mascarponecreme besänftigen etwas die Hunger signalisierenden Organe.
 
 
Nach für die Zubereitung des Fisches und der Nudeln angemessenen 15 Minuten serviert mir Signor Oggiano den Fisch.
 
Ein herrlicher Duft von Knoblauch, gedünsteten Zwiebeln, Weinsud und Tomaten strömt mir entgegen. Jetzt ein Glas kühlen Weißwein dazu? Nein! Das Auto will heil nach Hause.
 
Das Meeräschenfilet sieht von oben gut aus. Oben drauf wie vorgestern einige Kapernäpfel, die ich beiseite lege, da ich sie nicht mag. Das konnte der Koch ja nicht wissen.
 
Und.....was mache ich meistens, wenn ein Stück Fisch oder ein Stück Fleisch mich anlächelt? Ich ignoriere das Lächeln und schwupps hebe ich beherzt die Unterseite an!
Aha! Ich habe es geahnt. Auf der Unterseite eine breite graue Schicht, die nach meiner Meinung Abfall ist, weil sie einfach tranig schmeckt. Mühsam kratze ich alles ab und lege es zu den Kapern.
Das gibt Punktabzug, Signore!!! – Signore gelobt Besserung beim nächsten Mal.
 
Die Beilage: Ich bitte statt Nudeln um Gemüsebeilage, was mir Signore zusagt. Es kommen doch die Nudeln laut Tafel. Kein großes Problem, ich esse die Nudeln. Sie sind bissfest, mit dem aromatischen Tomatensugo vermengt und schmackhaft.
 
 
Getränk
 
0,5 l San Pellegrino gut gekühlt zu 3,50 €
 
 
 
Bewertung
 
5 – unbedingt wieder
 
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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