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GastroGuide-User: AndiHa
AndiHa hat STROHBECKs Restaurant im Voggenhof in 71566 Althütte bewertet.
vor 10 Jahren
"Herrliche Lage, schönes Anwesen und regionale Küche"
Verifiziert

Geschrieben am 12.08.2015
Besucht am 08.08.2015
Mal wieder unterwegs mit Schwiegeropa brachte uns hinaus in die lieblichen Gefilde des Schwäbisch Fränkischen Waldes. Backnang, wo Schwiegeropa wohnt, ist beim derzeitigen Temperaturniveau nicht wirklich lustig und erstrebenswert.

Also Opa geschnappt und raus gefahren in die Teilbereiche des Murrharter und Welzheimer Waldes. Im Großen und Ganzen so um die 600m üNN. lassen dann doch die Temperaturen auf ein zwar nicht gerade kühles  Maß fallen aber doch spürbar angenehmer werden. 6°C Differenz sind da schnell drin zur Stadt unten an der Murr (300m üNN).
So war es erstmal eine kleine Rundfahrt mal mit Kaffeetrinken hier und mal kurz anhalten dort.
Als es sich dann gegen Mittag bewegte, kam dann die Frage auf ob und wo?
Das ob war schnell geklärt: ja!
Blieb noch das wo.
Draußen und Waldnähe wäre schön. Da fiel der Voggenhof ein. Von dem dort ansässigen Strohbecks hatte man doch schon gehört. Sollte schön und lauschig sein und auch ganz gut schmecken.
 
Man muß den Abzweig mitten im Wald auf der abschüssigen Straße zwischen Ebni und Althütte kennen um das Hinweisschild nicht doch zu verpassen. Da geht es rein zum Voggenhof. Die Straße mit dem Charakter eines gut befestigten Feldweges ist eigentlich eine kleine Schleife, welche den Voggenhof und ein paar versprenkelte Häuser passiert, in’s Tal führt, dort die ehemalige, abgebrannte und nun wohl wieder im Aufbau begriffene Nonnenmühle (einst ein bekanntes Ausflugslokal) besucht und dann zur Straße in der Senke zurückkehrt.
Es bleibt nur zu sagen: die Ecke ist so pittoresk, daß es manchem vielleicht fast schon zu viel ist!
 
Lage/Ambiente:
Nach wenigen Metern verlässt man den Wald und kommt gleich am Strohbecks an. Vorderseits ein großzügiges Parkplatzangebot vor dem Altbau mit seinen Pensionszimmern. Rückwärtig (Tal- und Aussichtseitig) ist ein Neubau entstanden, der sich einigermaßen in das Ensemble einfügt, aber auf jeden Fall einen guten Eindruck macht. Restaurant mit großzügigem Wintergarten, lauschigem Biergarten mit altem Baumbestand und Kinderspielplatz.
Im Haus waren wir zwar nicht, aber vor wenigen Jahren war ich mal auf ein Bier hier zur Rast bei einer Fahrradausfahrt. Von daher kann ich aus dem kortikalen Speicher noch eine sehr moderne, helle Einrichtung abrufen, die nicht allzu viel Schnickschnack oder dergleichen beinhaltete. Wie es jetzt ist, weiß ich aus oben genanntem Grund natürlich nicht.
Draußen der Biergarten hatte es uns angetan.
Liegt er doch unter schönen alten Bäumen im Schatten und man spürte schon eine angenehme Luft das Tal herauf ziehen. Zudem ist die Aussicht sehr schön.
 
Service:
Wir nahmen Kontakt mit einer der gerade anwesenden und beschäftigten Servicedamen auf. So wirklich auffallend begrüßt wurden wir zwar nicht, aber das ist in Biergärten irgendwie vielleicht auch etwas schwierig, da man da nicht so schön blöd rumstehen und warten kann um angesprochen zu werden. Wir fragten direkt nach einem Platz und uns wurden ein paar freie Tische zur Wahl gelassen. Das wiederum wurde freundlich erledigt und von daher soll dieses Thema abgehakt sein.
Des Weiteren war die Dame regelmäßig zugegen aber auch viel beschäftigt. Eine Kontaktaufnahme war aber jederzeit möglich.
Ein Glas Leitungswasser, für Opa zum Einnehmen seiner Tabletten erbeten, kam ohne Probleme und unentgeltlich an den Tisch.
Zum Schluß wurde noch nach der Zufriedenheit gefragt (allerdings so allgemein, daß ich mir dann doch auf die Zunge biss).
 
Essen:
Die Karten waren nett gemacht. Zweiseitige Kartonkarten mit Einschub und Eckenschutz Es gab sogar noch Extrakarten mit Pfifferlingsangeboten, welche wir aber nicht näher in Augenschein nahmen. Die Getränkeabfrage erfolgte übrigens mit Reichung der Karten. Und zwar nicht so, ob wir es schon wüssten sondern eher: „was darf ich denn zum Trinken bringen“. Diesmal egal, aber ich habe es der Vollständigkeit halber erwähnt.
 
Unter schwäbischen Klassikern wie Zwiebelrostbraten, Kutteln und hausgemachten Maultaschen fanden sich auch ein paar vegetarische Gerichte und Fisch wie Zander oder hausgebeizten Lachs. Traditionelle Suppen und Vesper wurden ergänzt von versch. Salaten.
Speziell ausgewiesene Gerichte gab es auch als kleine Portion. Eine Reminiszenz an das vorwiegende Publikum?
Die Hauptspeisen konnten durch eine Zuzahlung von 1,90 um einen Beilagensalat ergänzt werden.
Letztlich strotzte die Karte vor regionalen Produkten.
 
Wir wählten sodann nach langem Hin und her:
 
Schwabenteller klein (13.40) Schweinelendchen, Rahmchampignons, Käsespätzle
Jägerschnitzel (11,30) mit Pommes (anstatt Spätzle)
Hausgemachte Maultaschen (9,90) mit Zwiebelschmelze und Kartoffelsalat
 
Zu allen Hauptspeisen zogen wir die Option Beilagensalat.
 
Letztere kamen dann natürlich auch vorab und damit als Erstes.
Die Beilagensalate waren ein traditioneller Mix aus eigens und separat angemachten Salaten, welche fast ausnahmslos gut schmeckten. Rettich-, Kraut-, Karrotten-, Gurken-, Kartoffel- und Blattsalat (wahrscheinlich habe ich sogar noch einen vergessen). Der Kartoffelsalat war noch warm aber leider etwas leise in der Würze und der Gurkensalat war irgendwie etwas ungewöhnlich angemacht. Der Rest stieß aber auf große Zustimmung. Das war ein Beilagensalat! Und was für Einer!
 
Zu meinen Maultaschen kam dann noch ein extra Kartoffelsalat (das wusste ich vorher). Und hier erlebte ich, daß der zuvor genossene Kartoffelsalat doch stark von den versch. Dressings der anderen Salate profitierte. War er doch etwas sehr zurückhaltend gewürzt. Schade eigentlich. Die Ansätze waren nämlich erkenn- und schmeckbar.
 
Die Maultaschen optisch sehr schön angerichtet mit einer feinen und guten Zwiebelschmelze. Jedoch die Maultaschen fast ausschließlich aus Brät mit schwacher Würzung bestehend konnten so gar nicht gefallen. Da habe ich mir von Hausgemachten deutlich mehr Bums versprochen. Natürlich kann ich selbst Maultaschen machen und würzen und habe auch Verständnis wenn auf viele Geschmäcker Rücksicht genommen werden muß. Aber so schmecken sie gerade noch anständig und mitnichten besonders! Letztlich lebten sie geschmacklich sehr stark von den guten angeschmelzten Zwiebeln.
 
Das Jägerschnitzel war wiederum sehr gut!
Angenehm zart im Biss und mit einer Rahmsoße mit Champignons geliefert (so nicht auf der Karte erkenntlich) haben sie gut geschmeckt. Die Pommes perfekt und ordentlich gesalzen.
 
Der Schwabenteller, obwohl die kleine Variante bestellt, war quantitativ immer noch ein rechter Sattmacher. Dafür sorgten natürlich auch die Kässpätzle die in nicht unerheblicher Menge dabei waren. Sie wurden betont von einem spürbar würzigen (Berg-) Käse. Von der Konsistenz her waren sie mir aber deutlich zu weich. Es tendierte punktuell leicht zu Breiigem.
Auch hier war wieder eine Champignonramhsoße dabei. Auch das trägt zur Sättigung bei. Ob sie dieselbe wie beim Jägerschnitzel war habe ich jetzt nicht explizit probiert.
Die zwei Lendchen waren nett angebraten aber eine kleine Spur zu trocken und damit etwas fest im Biß. Das hatte sich der Opa natürlich zarter erhofft. Auch die Lendchen wären mir persönlich zu leise gewesen.
 
 
Das wollte ich in Summe durchaus anmerken, aber, wie oben erwähnt, hatte ich nicht so sehr den Eindruck, daß es wirklich von großem Interesse gewesen wäre.
 
Sauberkeit:
Das Haus und das Anwesen machten einen sauberen und gepflegten Eindruck. Drinnen waren wir zwar nicht aber auch der Biergarten passte. Die Tische, holzbeplankte Stahlgestellklapptische waren abgewischt und mit einem Tischläufer bedeckt. Kein Laub oder dergleichen was die Natur fallen lässt störte. So wage ich eine Prognose von Drinnen und bewerte hier mit gut.
 
PLV:
Die Preise sind der Lage und Gegend angemessen und es gibt ja auch ordentliche Portionen. Trotz des leicht schwachen Essens ist es dennoch soweit ok.
 
Fazit:
Das Alles macht schon einen guten Eindruck. Der Service ist anständig und zügig. Die Lage besticht natürlich ebenfalls.
Ich habe im Bekanntenkreis schon oft und viel Gutes hierüber gehört, daß ich diese Bewertung sicher auch einst mal verifizieren werde. Vielleicht war es in der Küche wirklich ein schlechter Tag, Versehen oder Ersatzkoch. Was weiß ich.
 
Letztlich nach Küchenreise eine 3 - wenn es sich ergibt wieder
 
 
 
 
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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