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Tag der Arbeit, 1. Mai. Wandern oder Fahrradtour, das war hier die Frage. Die Antwort ergab sich von selbst, da uns das Wetter zum Radfahren zu kühl und unbeständig erschien. Also Wanderschuhe an und ab durch den schönen Vorspessart zum Hotel Restaurant Berghof Heeg in Johannesberg (Ortsteil Steinbach - hinter der Sonne, weil so abgelegen - nicht hinter den Bergen bei den sieben Zwergen), um nach dem ständigen, aber nicht allzu anstrengenden Aufstieg ca. 100 Minuten später mal wieder gute deutsche Küche zu genießen.
So hatten wir es geplant (meine Frau, ihre Schwester, deren Mann und ich) und so wurde es auch durchgeführt. Um 11 Uhr starteten wir vom neuen Feuerwehrhaus in Kleinostheim aus. Es sprach sich innerhalb der Verwandtschaft rum und so schlossen sich noch drei nicht so lauffreudige Gesellen zum Essen an, die den Weg zum Berghof mit dem Auto absolvierten.
Der Berghof Heeg ist ein bodenständiger Gastronomiebetrieb im Familienbesitz, bei dem die Mutter und wohl gleichzeitig auch die Chefin an der Theke und in der Küche mit wirkt, der Sohn kocht und dessen Lebensgefährtin bedient. Der Berghof ist uns schon seit zig Jahren bekannt ist und wird von uns mehrmals im Jahr besucht. Die Gäste sind überwiegend Familien und ältere Herrschaften. Im Sommer kann noch auf einer Balkon-Terrasse Platz genommen werden. Auch etliche Zimmer sind für Urlauber zu vermieten. Einsehbar auf der Homepage des Berghofs unter www.berghof-heeg.de
Für Autofahrer empfiehlt sich die Fahrt über Aschaffenburg-Damm aus. Man fährt den Berg rauf, unter der A3 durch, nach Oberafferbach, gleich links geht es dann Richtung Steinbach (ca. 1,5 km bis zum Berghof). Ausreichende Parkplätze sind vorhanden. Man kann fast ebenerdig reingehen (1 kleine Stufe).
Bedienung
Sicherheitshalber wurde morgens schon telefonisch ein Tisch für 7 Personen reserviert. Als wir Wanderer kurz vor 13 Uhr das Restaurant betraten, wurden wir freundlich von der heute für den Service allein zuständigen Lebensgefährtin des Sohnes begrüßt. Sie hat ein freundliches Wesen, wirkt eigentlich nie gestresst und nimmt sich immer mal wieder Zeit für einen kleinen Smalltalk, die Zufriedenheit des Gastes betreffend. Heute wurde sie an der Theke von einem jungen Mann unterstützt, der fürs Zapfen und Einschenken da war, aber auch teilweise die Getränke servierte. Verblüfft, aber gleichzeitig auch erfreut, fiel mir dabei auf, dass er dies bei jedem immer, so wie es eigentlich sein soll, von rechts tat. Sieht man in der Kategorie heutzutage recht selten.
An einem großen runden Tisch, an dem 8 Personen Platz finden, warteten schon erwartungsfroh unsere Autofahrer darauf, dass sie endlich ihr Essen bestellen können, denn damit hatten sie selbstverständlich gewartet, bis wir komplett waren.
Nachdem wir uns unserer Klamotten entledigt hatten (nicht aller natürlich J), gesellten wir uns durstig und mit Vorfreude auf ein gutes Essen dazu.
Sodenthaler Gourmet Mineralwasser (0,7 l, 3,80 €), dazu Gläser für die Damen, die gleichzeitig noch einen Rotwein bestellten (Pinotin aus der Pfalz vom Alten Weingut Steigelmann aus Neustadt/Mußbach (0,2 l, 3,90 €). Die Herren der Schöpfung nahmen entweder wie ich ein frisch gezapftes Bitburger Pils (0,4 l 2,60 €) oder ein Schlappeseppel Export (0,5 l 2,70 €), auch vom Fass.
Weitere Getränke waren ein Apfelwein (0,5 l, 2,50 €) und ein Weißwein aus Franken, Sulzfelder Silvaner trocken (0,2 l, 3,60 €). Die perfekt temperierten Getränke kamen zügig und die Essensaufnahme konnte beginnen.
Nachschub an Getränken wurde vom Service rechtzeitig nachgefragt prompt geliefert.
Die Wartezeit aufs Essen war angemessen. Und auch die Chefin fragte mehrmals nach unserem Wohlergehen. Zum Schluss bot sie uns noch einen Digestif aufs Haus an. Nachdem wir ihr offerierten, das die Herren gerade kurz vorher schon eine derartige Bestellung bei der Bedienung in Auftrag gegeben hatten, sagte sie: „Macht nichts, da kriegt ihr halt jeder noch ein Eisbällchen mit Erdbeeren als Dankeschön aufs Haus.“ Und diese kleine Aufmerksamkeit war in der Tat köstlich und ein guter Abschluss.
Was soll ich sagen? So geht Kundenbindung! Wir fühlten uns wie immer wohl und gut bedient. 4 Sterne halte ich deshalb für angemessen.
Das Essen
Sonn- und feiertags steht zum Mittagessen nicht die ganze Bandbreite der Speisekarte zur Verfügung, da gibt es immer eine Extrakarte. Das wussten wir von vielen früheren Besuchen her. So auch diesmal: 1 DIN-A4-Zettel, bedruckt mit den heute zur Verfügung stehenden Speisen.
Suppe, Fleischgerichte wie Schweinesteak, Rumpsteak oder Schnitzel in diversen Zubereitungsarten, einmal Fisch (Zander) und selbstverständlich der jetzt saisonal übliche Spargel wie auch ein, zwei Desserts standen zur Auswahl. Ich sag‘s gleich vorneweg. Es war alles frisch und selbstgemacht. Zur Hauptkarte kann man sich auf der Website schlau machen.
Wir bestellten:
2x Schweizer Steak mit Champignonsauce, Schinken und Käse überbacken, dazu wunschgemäß entweder Pommes oder Kroketten. (11,00 €).
2x Waliser Steak mit Champignonsauce, Schinken und Käse und Spargel überbacken, dazu auch hier wunschgemäß entweder Pommes oder Kroketten. (12,00 €).
1x Schnitzel mit Pfefferrahmsauce, Pommes (9,20 €).
Als dann die Schweizer Steaks serviert wurden, gingen den Essern gleich wieder die Augen auf. Eine wirklich große Portion, die es galt zu vertilgen. Und da alles sehr gut schmeckte und mit entsprechenden Kommentaren gewürdigt wurde, kämpfte ein jeder ganz schön, um die Portion auch wirklich zu schaffen. Schnitzel war superzart, die Pfeffersauce ein Gedicht, so die Aussage des Essers, was meine Gattin bestätigte, denn sie war es, die ein paar Gabeln voll davon probierte.
Zu diesen Speisen gab es noch einen Beilagensalat, der zwischen Leberknödelsuppe (3,00 ³) und Hauptgang serviert wurde.
Verschiedene Blattsalate, Gurkensalat mit Dill, frische Karottenschnipsel sowie frisch gemachter Krautsalat und Tomatenschnitze. Angemacht war das Ganze mit einem aromatischen, wirklich hervorragend schmeckenden Öl-Kräuter-Dressing, das in einer nicht zu sparsamen, aber auch nicht zu umfangreichen Menge über dem Salat aufgetragen war. Sehr schmackhaft.
Da ich am Vortag mit einer großen Hausmacher Wurst-Portion gesündigt hatte, wollte ich meinem Körper wieder mal etwas Gesundes antun und bestellte das einzige, heute in der Karte stehende vegetarische Gericht. Ein Gemüseschnitzel mit Kroketten und Salatbouquet (7,50 €). Das Schnitzel war ca. fingerdick, nicht allzu groß, schön mit einer knusprigen Panade versehen. Die unterschiedlichen kleingeschnittenen Gemüse waren gut raus zu schmecken und auch die Würzung des Ganzen war pikant. Ein kleiner Klecks Sauce Hollandaise passte gut dazu. So was sollte ich vielleicht öfter mal essen.
Mein Schätzchen, die ja sehr gerne Spargel isst, entschied sich für die einfache Variante. Spargel mit Sauce Hollandaise und Salzkartoffeln (13,- €). Die Portion war ausreichend, der Spargel war sehr gut geschält, ließ sich einwandfrei schneiden, die Sauce war nicht allzu mächtig, geschmacklich prima, die Menge in Ordnung, die Kartoffeln gut gekocht, schön bissig. Schätzchen hat es geschmeckt.
Da auch alle anderen mit ihrem Essen nicht nur zufrieden waren, sondern es einhellig lobten, vergebe ich auch hier gerne als Sterne.
Das Ambiente
Nach dem Eintreten in die Gaststube sieht man drei längliche, ineinander übergehende Räume. Helles Interieur, schon etwas älter, aber nicht abgenutzt. Durch eine große Fensterfront auch hell in der Gaststube.
Die Wände hell gestrichen. Sieht einladend, aber auch konservativ aus.
Der Tisch war heute mit cremefarbigen Stoff-Tischdecken belegt, dazu passende feste, schön gefaltete Papierservietten, 2 Alu-Kerzenständer mit Kerzen, die bei Ankunft von der Bedienung angezündet wurden. Auch eine Vase mit Blümchen fehlte nicht. Alles in allem schön anzusehen.
Sauberkeit
Alles ist ordentlich sauber. Das gilt auch die Toiletten, die sich im Untergeschoss befinden, schon etwas älter sind, aber gepflegt.
Fazit:
Deshalb ganz klare Empfehlung von mir. Besonders auch, was das wirklich sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis betrifft.
Die Qualität ist seit Jahren gut. Ehrliches Handwerk, ehrliche Preise.
Gesamteindruck: (nach „Küchenreise“)
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)