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GastroGuide-User: Ede.
Ede. hat Cafe in der Bäckerei Kauderer in 73333 Gingen an der Fils bewertet.
vor 9 Jahren
"Das Frühstücksbuffet läßt leider stark nach"
Verifiziert

Geschrieben am 26.04.2015
Besucht am 05.04.2015
Nachdem unser letztes Frühstücksbuffet bzw. Brunch schon einige Zeit zurücklag, beschlossen wir, daß Ostern der genau richtige Zeitpunkt wäre, sich mal wieder ein solches zu gönnen. Da uns das Frühstücksbuffet bei der Bäckerei Kauderer vom letzten Besuch in recht guter Erinnerung war, beschlossen wir erneut dorthin zu gehen. Dort angekommen mußten wir feststellen, daß sich zwischenzeitlich einige Änderungen ergeben haben - leider jedoch nicht zum Besseren. Aber der Reihe nach.


Empfang
Beim letzten Mal wurden wir sehr freundlich und charmant von einer Mitarbeiterin begrüßt und an den reservierten Tisch begleitet. Diese Mitarbeiterin stellte sich mit Namen vor, wies darauf hin, daß sie während der gesamten Dauer des Frühstücksbuffets für uns zuständig sei, und daß wir uns mit unseren Wünschen und Anliegen gerne an sie wenden mögen. Danach brachte sie uns den Begrüßungssekt bzw. für die Kinder ein alkoholfreies Mischgetränk an den Tisch uns schenkte dort ein.
Mit diesem freundlichen und entspannten Start ist es nun leider zu Ende. Statt dessen muß man sich zuerst an die Kasse zu begeben, und dort im Voraus bezahlen. Dies kann sich, wie bei der größeren Gruppe vor uns, hinziehen. Bei dieser Gruppe hatten offensichtlich die Großeltern ihre Kinder, Enkel usw. zum Frühstück eingeladen. Als die Dame an der Kasse abkassieren wollte, mußte der Großvater erstmals seine Frau holen, da diese den Geldbeutel hatte. Dann wollte die Dame an der Kasse das Alter der Kinder wissen, da deren Preis sich nach deren Alter sich berechnet. Da weder Oma noch Opa von allen Kinder das genaue Alter wußte, ging das Nachfragen los. Irgendwann war dies geklärt, und die Rechnung bezahlt. Dieselbe Mitarbeiterin, die abkassiert hatte, ist nun auch für den Begrüßungssekt zuständig. Dieser wird jedoch nicht mehr am Tisch ausgeschenkt, sondern am Thesen neben der Kasse. Nun mußte geklärt werden, wer einen Sekt und wer ein alkoholfreies Getränk möchte. Die Gesellschaft befand sich bereits am reservierten Tisch, also mußte jemand dorthin laufen, die Frage nach der Anzahl eines jeden Getränks klären, und dies der Mitarbeiterin mitteilen. Das letzte Stück Arbeit stand jedoch noch bevor, denn nun mußten die Gäste die gefüllten Gläser auf dem Tablett balancierend zum Tisch tragen, und sich dazu einen Weg durch die übrigen wartenden Personen bahnen.

Das Frühstücksbuffet begann um 9:00 Uhr, und die meisten Gäste kamen auch um diese Zeit an. Nach Auskunft der für das Frühstücksbuffet zuständigen Mitarbeiterin waren dies an Ostern 120 Personen. Nun gehört wenig Phantasie dazu sich auszumalen, welch eine Gedrängte die erste Stunde an der Kasse herrschte, und daß dies nicht ohne längere Wartezeiten vonstatten ging. Als wir an der Reihe waren erlaubte darauf hinzuweisen, daß bei unserem letzten Besuch das Begrüßungsgetränk noch am Tisch serviert wurde. Dies wurde mit dem lapidaren Hinweis abgetan, daß dies ein Selbstbedienungs-Cafe sei.

Nun gut, irgendwann saßen wir dann (mit unserem Begrüßungsgetränk) an unserem reservierten Tisch. Wir hatten noch Glück, daß wir einen der hinteren Tische weiter weg vom Buffetbereich zugewiesen bekamen. Um die genannte Personenzahl unterzubekommen, waren die Tisch sehr eng gestellt. Diejenigen, die nähren am Buffet saßen hatten zwar den kürzeren Weg, aber denn die sprichwörtliche A-Karte gezogen. Alle anderen Gäste mußten sich auf dem Weg zum und vom Buffet zwischen diesen Personen hindurchquetschen. Von einem gemütlichen und entspannten Frühstück konnte da keine Sprache sein. Hätte ich dort sitzen müssen hätte ich zudem stets in der Angst gelebte, daß irgendwann einer der Gäste mir beim Vorbeilaufen bei dem herrschenden Gedränge versehentlich seinen Kaffee oder Tee ins Genick verschüttet.

Frühstücksbuffet
Nach so viel Vorrede nun jedoch endlich zum Wesentlich, nämlich dem Essen bzw. Buffet selbst. Als bekennender Weißwurst-Fan ließ ich die Käse-, Wurst- und Fischplatten links liegen und suchte sogleich die Warmhaltebehälter auf. Deckel hoch, doch oh Schreck - was war das? Da schwammen einige Teile, die wohl Weißwürste darstellen sollten, im Wasserbad, und dies ganz offensichtlich bereits seit längerer Zeit. Die aus dem Wasser herausragende Oberseite war inzwischen nicht mehr weiß sondern dunkelgelb verschrumpelt und eingedorrt. Mit etwas Glück konnte ich noch ein Exemplar entdecken, welches unter seine Artgenossen geraten war und komplett im Wasser lag.
Mutig zum nächsten Warmhaltebehälter und mit bereits deutlich gedämpfter Euphorie den Deckel angehoben. Darunter befand sich eine gelb-braue Speise. Bratkartoffeln? Etwas näher ran – nein, dies sollte Rührei darstellen. Unverrichteter Dinge wieder den Deckel drauf. Etwas später kam meine Frau mit der Auflösung für die seltsame Konsistenz und Farbe des Rühreis. Als sie am Buffet war, wurde gerade dieser Behälter nachgefüllt bzw. ausgetauscht, und zwar mit einem vollen Behälter, den die Mitarbeiterin auf einen Brotbackofen herauszog. Nun mag ein Brotbackofen dazu beschaffen sein, einem Brote die gewollte braune Kruste zu verleihen, aber ob er auch über längere Zeit Rührei warn zu halten vermag, so daß es danach auch noch schmackhaft ist? Nach der gemachten Erfahrung würde ich dies verneinen.

Ansonsten ähnelt das Frühstücksbuffet dem, was man von (größeren) Hotel kennt: Marmelade, Honig, Ei, Wurst, Käse, Fisch, Tee, Kaffee, Säfte usw.. Der Kaffee kommt leider, noch immer auf der Thermokanne, und Kaffeespezialitäten wie Cappuccino oder Café Latte sind nicht inbegriffen. Hier sind die meisten Hotels inzwischen einen Schritt weiter, indem ein Kaffeeautomat zur Selbstbedienung am Buffet steht. Positiv ist die sehr große Auswahl an unterschiedlichen Backwaren, was sich jedoch in einer Bäckerei auch anbietet.

Fazit:
Die Qualität des Frühstücksbuffets hat leider seit unserem letzten Besuch deutlich nachgelassen. Es wird auf Masse mit minimalem Personaleinsatz gesetzt. Zwar ist das Frühstücksbuffets dadurch auch billiger als in den meisten anderen Gaststätten oder Cafés in unserer Umgebung, aber zum einen handelt es sich „nur“ um ein Frühstücksbuffet und nicht um ein vollwertiges Brunch mit einem warmen Essen gegen Mittag, und für das Gebotene ist es aus meiner Sicht immer noch zu teuer.
Die Backwaren der Bäckerei Kauderer sind nach wie vor hervorragend, hierfür eine uneingeschränkte Empfehlung von mir. Für das Frühstücksbuffet kann ich jedoch eine solche Empfehlung leider nicht aussprechen.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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