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Von außen sieht es nicht besonders einladend und nach einem Bau aus den 70ern aus. Und als wir dann die Stufen bei strahlendem Sonnenschein in die im Untergeschoß liegende Gaststätte antreten, möchte ich am liebsten wieder umdrehen. Bei so schönem Wetter sitze ich gerne bei Tageslicht oder noch besser im Freien.
Im Untergeschoss, das mit viel Holz ausgestattet ist, werden wir außergewöhnlich freundlich begrüßt. Auch während des ganzen Abends ist diese osteuropäische Servicekraft überaus aufmerksam und sehr besorgt, dass alles in Ordnung ist und kommt öfters (auch als notwendig) an unseren Tisch. Am Schluß entschuldigt sie sich für das kalte Gebläse von oben mit einem Schnaps.
Der Gruß der Küche, was ich in so einem einfachen Lokal nicht für angemessen halte, kommt auf einem Löffel mit einem Kalbfleischgemisch und eine kleines Stück geräuchertem Lachs mit einer Baguettescheibe. Für meinen Geschmack paßt es nicht zusammen und ich reiche es gleich an mein Gegenüber weiter.
Einen bleibenden Eindruck haben bei uns die Garnelen mit Ajoli hinterlassen. Auf einem kleinen Salatbouquet sind die ca. 11 Jungs angerichtet. Sie sind perfekt entdarmt und werden, da wir sie nicht selbst schälen wollen, schon in der " Küche ausgezogen" (oton des Service). Sie sind geschmacklich einwandfrei und frisch. Ich mag sie auch gerne noch ganz leicht glasig und keinesfalls zu lange gegart. Wie das die Küche so auf den Punkt hingebracht hat: großes Lob. Wir können uns nicht erinnern, mal in einem bürgerlichen Restaurant solch gut zubereiteten Garnelen gegessen zu haben.
Bei meinem Hauptgang, obwohl ich Fleisch seit kurzem meide und die Fischgerichte mich nicht ansprachen, landete ich beim "Züricher Kalbsgeschnetzelten" mit Champignons in einer leichten Rahmsauce, dazu hausgemachte Spätzle und ein Salatteller (19,20 Euro). Der bunt gemischte Salatteller wurde zuerst serviert und enthielt sehr sehr guten Kartoffelsalat, Rettich, Gurkenscheiben, grüner und Chicoree. Das Gericht selbst hatte ich anderswo schon wesentlich besser zubereitet gegessen. Schon das Fleisch empfand ich als eher trocken, auch die Rahmsauce war nicht mein Ding. Die frischen Champignons waren in dünne Scheibchen geschnitten und die hausgemachten Spätzle und das ist für mich ein Faux-pas ... in einer Pfanne mit Fett erwärmt. Schade um die hausgemachten Spätzle und es ist für mich einfach ein großer geschmacklicher Unterschied, ob sie frisch aus dem siedenden Wasser direkt auf den Teller kommen oder zum erwärmen in Fett geschwenkt werden.
Mein Gegenüber war mit seinem Zander-Gericht zufrieden. Mir hat auch dazu die Soße nicht gefallen. Auch diese Portionen war mächtig und ich schätze eher den nicht so voll gehäuften Teller.
Die Garnelen sind als eine der besten gespeichert, und trotzdem wird es bei uns bei diesem einmaligen Besuch bleiben. Das Restaurant war bis auf zwei weitere Tische (der insgesamt ca. 13 Tische) leer.