Cielo
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Harkortstr. 25-27, 44225 Dortmund
Restaurant Bar Loungebar Erlebnisgastronomie
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GastroGuide-User: uteester
uteester hat Cielo in 44225 Dortmund bewertet.
vor 10 Jahren
"Cielo, spanisch: Der Himmel, hier fühlt man sich auch so. Top-Gastronomie"

Geschrieben am 11.02.2015
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Cielo
Besucht am 21.10.2014
FAZIT VORAB FÜR DEN SCHNELLEN LESER:

 
Ein Restaurant der gehobenen Klasse. Das führende Food-Magazin „Der Feinschmecker“ würdigte dieses Restaurant als zu den besten Restaurants Deutschland 2015, somit wurden meine Eindrücke in meiner Rezension vom 14.02.2014 und der des Kritikers Siebecko vom 26.11.2013 voll bestätigt. Wie schon in meiner Rezension erwähnt, befindet sich dieses Restaurant im 7. Stockwerk des Kaufhauses Dustmann  in DO-Hombruch. Der spanische Name für „Himmel“. Sehr passend. Gehobene Restaurantleistung mit entsprechenden Preisen, wirklich sehr guter Küchenleistung, geradezu filigran und kunstvoll hergestellt und serviert. Ein neuerliches Update ist daher mehr als überfällig.
 
Lage:
Im südlichen Stadtteil Hombruch von Dortmund, Harkortstraße 25-27, im Kaufhaus Dustmann, Nebeneingang, mit designtem Fahrstuhl zu erreichen. Parkplätze vor dem Haus und in unmittelbarer Umgebung.
 
Ambiente:
Obwohl ich mich heute teilweise wiederhole, aber: wie schon in den bisherigen Kritiken von mir und dem  Kritiker Siebecko erwähnt, wunderschönes tolles Design mit edlen Stoffen, Wänden, Bildern, Vorhängen und wunderbar dekorierten Tischen. Hier wurde geradezu designerisch geklotzt, was die Ladenbaupalette des Inhabers hergab. Alles vom Feinsten. Ein spannender Mix aus Holz, Edelstahl, Glas, warmen Licht, trotzdem für mich absolute Wohlfühlatmosphäre, sehr bequeme Stühle, unterschiedliche Tische in Holz und weißem Kunststoff, schöner Fußboden aus matten graubraunen Holzbrettern.

Ich verweise hier auf die Kritik des o. g. Kritikers und der meinigen, um nicht alles zu wiederholen. Für mich jedenfalls perfektes und elegantes Design.
Alle Tische wunderbar mit hellen Stoffsets, Weingläsern, türkisfarbenen Wassergläsern, 1 weißem Porzellanteller für Brot, filigranes elegantes Besteck auf gebürsteten Edelstahl-Bänken eingedeckt, ein zylinderförmiges Glas mit großem Teelicht, ein Vase mit herbstlichen Kürbis und Blume, eine gerollte und gestärkte weiße Stoffserviette am Tisch, gerollte und mit weißer Stoffschleife gebunden und in edlem Papier jeweils eine Menükarte und eine Weinkarte auf den Tisch gestellt.
 
Service:
Wir wurden sehr herzlich von der uns bekannten weiblichen Servicekraft Alisa Klee bereits im Foyer des unteren Stockwerkes begrüßt und mit dem Fahrstuhl nach oben in die 7. Etage des Restaurants begleitet. Auch hier begrüßte uns der neue Restaurantleiter Herr Klumbis sehr herzlich. Wir durften uns einen Tisch an der großen Fensterfront im Süden aussuchen, Vierer- oder Rundtisch, wir entscheiden uns für einen Rundtisch mit schöner Aussicht auf den Dortmunder Süden. Beide Servicekräfte perfekt und akkurat in Schwarz gekleidet, mit weißer Bluse bzw. Hemd.
Die Mäntel wurden uns abgenommen, die in einem schönen mit matten Glastüren verschlossen wurden, dann wurden wir an unseren Platz geführt.
Der Service am Tisch geradezu perfekt, Nachfragen wurden kompetent beantwortet, die Speisen beim Servieren kompetent annonciert, allesamt sehr freundlich. Auch nahm man sich Zeit, mit den Gästen zu plaudern, wenn die Gäste – also auch wir – das Bedürfnis dafür hatten.
Die Teller mit den Speisen, das zu wechselnde Besteck, die zu reichenden Gläser, alles mit weißen Handschuhen serviert. Die leeren Gläser aufmerksam nachgeschenkt, ja so muss Service sein. Vorbildlich.
Rundherum ein perfekter Service, wir fühlten uns ausgesprochen wohl und in guten Händen. 
 
Die  gewählten Speisen:
Nach dem Studium der beiden gerollten Speisenkarten entschieden wir uns für das sog. Geburtstagsmenü (das Restaurant bestand nunmehr ein Jahr) „The new Adventure“ mit jeweils 5 Gängen (69,00 €):
 
Es begann mit jeweils pro Person einem kleinen viereckigem weißen Porzellanteller mit zweierlei Butter, einmal eine Paprikabutter, dann eine gesalzene Butter, dekoriert mit kleinen Sprossen. Dazu wurde in einer runden Stofftasche zweierlei Brot gereicht: Foccacia und Roggenbrot mit Zwiebelsamen, beide Brotsorten frisch aufgebacken.

Apero:
Als Auftakt gab es in einem schönen Glaskelch eine warme Zucchini-Espuma, mit getrockneten Himbeeren, Streifen von grüner Tomate und einem Parmesanchip. Ein wirklich gelungener Auftakt und jetzt schon eine Geschmacksexplosion für den Gaumen!

1.Gang:
Joghurt Aloe Vera Splash mit Gurke, Wassermelone und rotem Micro Kale:
Wieder in einem schönen Glasschüsselchen zweierlei (rot und grün) Farben aus Gurken- und Melonengelee, aufgefüllt mit kleinen Gurken- und Wassermelonenkügelchen, darauf ein Milchchip und einem Joghurt Aloe Vera Splash, dies musste man mit dem Löffel zerdrücken und der Splash floss über die sehr erfrischenden leichten Gurken- und Wassermelonengelees.
 
2.Gang:
Frühlingsrolle von Reispapier mit Wasserkresse, Minze, kross Softshell, Passepierre-Pulver und Primus Kaviar
Auf einem weißen Porzellanteller mit großer Fahne ein kleines Kunstwerk: In einer Art durchsichtigem Reispapier-Teig eingehüllt die krosse Softshell-Krabbe (Fleisch und deren Beine), kross gegart, eingebundenen in Wasserkresse, Passepierre-Pulver und Primus Kaviar, diverse kleine Tupfer von Wasabi, Primus Kaviar und einer aufgeschnittenen Minitomate neben der Softshell-Krabbe. Die Beine der Krabbe schmeckten sehr crunchy, die weiteren Kredenzien leicht pikant und sehr appetitanregend. Für mich nicht nur ein optisches sondern auch ein neues geschmackliches Erlebnis.
 
3. Gang:
Kabeljau mit Zimtglasur auf Ananas-Chutney und Kaffeeöl
Davon könnte ich mehr essen: Ebenfalls auf einem großen weißen Porzellanteller mit sehr großer Fahne eingebettet auf einem Kaffeeöl-Bett, obenauf ein Chutney von Ananas und etwas roter Paprika, darüber ein Kateifi-Nest, gekrönt von ganz zart gegartem Kabeljau mit einer Zimtglasur und einer Haube eines weißen Schaums mit einem Hut von Kresse. Die Aromen von Kaffeeöl, Zimt und Ananas ergänzten sich geradezu himmlisch, leicht an Weihnachtsgebäck erinnernd.
 
4. Gang:
Filet vom irischen Hereford Prime Rind und Zupffleisch von der Backe mit Spinat-Cashewkern-Plätzchen und Radieschen:
Auch hier serviert auf einem weißen großen runden Teller: Das sous-vide-gegarte und dann geröstete Filet als gleichmäßiger runder Streifen, noch rosa, aber leider etwas fest im Anschnitt, dennoch zart, dazu Zupfen von der Backe (geschmort und butterzart), daneben ein Kartoffelschwämmchen (Kartoffelpüree-Espuma, in der Mikrowelle aufgepeppt, so dass ein Schwamm entsteht – grandiose Optik). Dieses Schwämmchen schmeckte crunchy, neben der wirklich hervorragenden dunklen Soße (demi-glace?) ein grünes Püree, geschmacklich an Spinat erinnernd, dazu ein gewärmtes Radieschen. Dies sollte wohl nur der Optik dienen, denn geschmacklich brachte es für mich nicht viel.
Allein die Optik dieses Hauptganges echte Koch-Handwerkskunst, optisch super präsentiert, dazu noch geschmacklich herausragend.
 
5. Gang:
Hier trennten sich die Geschmacksvorstellungen und Wünsche meiner Begleitung und von mir: Wir wählten daher:
Eingekochte Reineclauden mit Curryblättern, Kaktusfeigensorbet und weißem Schokoladenschaum und
Birne – Belgische Schokolade – Fenchel
Vorab gesagt: Dieser Patissier ist ein Künstler, der diese Desserts gestaltet hat!
Ich erhielt die eingekochten Reineclauden, welche profane Understatement beschriebene Beschreibung für dieses Kunstwerk:
Eine viereckige kleine Kuchenform aus den eingekochten Reineclauden, vergleichbar mit der Konsistenz einer Panna-Cotta, obenauf eingekochte Curryblätter, darüber eine kunstvolle Rolle aus Karamell, gefüllt mit einer leichten Sahnecreme, neben der Reineclaudenmasse Krümmel von weißer Schokolade, daneben das Kaktusfeigensorbert und belgische dunkle Schokoladenhäufchen.
Meine Begleitung erhielt einen weißen spitz zulaufenden Porzellanteller, gekrönt mittig von einer aus Zuckerwerk geformten grünen Birne, die mit einem Birnenmus gefüllt war. Umrahmt von dunklen kleinen Schokoladenästchen aus belgischer dunkler Schokolade, dekoriert mit weißem Schokoladengekrümmel und karamelisierten hauchdünnen Fenchelstreifen und Fenchelpüreetupfern.
Beide Desserts: ein kulinarisches Feuerwerk und ein Kunstwerk!
 
Getränke:
Vorab bestellten wir eine große Flasche Mineralwasser 0,7 l Viva con Agua 0,75 l (6,50 €) – Übrigens: Am Tisch geöffnet und laut Etikett ist dies ein Wasser aus einem Projekt zum Fair-Handel. Sehr bemerkenswert und positiv.
Als Aperitif einen Duc de Raybaud Rose Brut aus der Provence, 0,1 l zu 6,40 €. Danach Hensel  Grauburgunder Pfalz 2012, 0,1l (5,00 €)  und Pinot Noir von Fitz-Ritter , 0,1 l (7,20 €). Alle Weine gut passend zu den einzelnen Speisen.
Als Aperitiv wählten wir je ein Gläschen Kuhri Baie de Houx (ein Digestiv von Stechpalmbeeren, 7,50 €) ) und ein Hierbas (ein Trester , leicht nach Anis und Myrthe schmeckend, 4,50 €).
 
Sauberkeit:
Tadellos in jeglicher Hinsicht, inkl. der designerisch gestalteten Toiletten.
 
Fazit:
Die Einrichtung dieses noblen und durchgestylten Restaurants entspricht unserem Geschmack. Uns  hat es sehr gefallen und wir fühlten uns sofort sehr wohl. Der Service sehr kompetent, unauffällig und trotzdem präsent und sehr freundlich. Wir wurden sehr aufmerksam umsorgt.
Die Küchenleistung war für mich absolut perfekt. Sicherlich ist dieses Restaurant hochpreisig, aber dafür erhält man perfekte Qualitäten, hervorragend in der Küchenleistung mit wirklich filigranem und gekonntem Handwerk, jedes Gericht ein kleines Kunstwerk. Alles hat eben seinen Preis. Das PLV ist für mich absolut okay.
Hier macht das Essen Spaß. Wir kommen wieder.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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