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Nachdem das Restaurant Mylos Anfang des Jahres in Reutlingen neu eröffnet wurde, war es quasi meine Pflicht, hier einen Erstbesuch abzustatten.
In der sogenannten „Kaiserpassage“ am östlichen Rand der Reutlinger Innenstadt übernahm Familie Chasiotis die Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants Furisto, das seit März 2012 geschlossen ist.
Das rustikale in Holz gehaltene Ambiente wurde eins zu eins übernommen, und so kommt tatsächlich so etwas wie griechische Gemütlichkeit auf, auch wenn Authentizität nicht wirklich gegeben ist. Geschätzte 100 Plätze stehen den Gästen zur Verfügung, die sich um die Theke und Bar im Zentrum des Gastbereichs anordnen.
Wir wählten den Samstag Abend, reservierten nicht, weil wir schon vermuteten, dass der Zustrom zu einem weiteren griechischen Restaurant nicht all zu groß sein würde. Zu nahe sind die innerstädtischen Konkurrenten „Rebstöckle“ und „Dionysos“. Und so war es dann auch: Etwa 30 Personen waren außer uns zugegen, und so hatte es auch das Personal nicht schwer, sich umfassend um die Gäste zu kümmern. Der Chef des Hauses begrüßte uns mit Handschlag, bot uns einen netten Zweiertisch nahe der Theke an und ließ uns umgehend zwei Ouzo zur Begrüßung zukommen. Den ganzen Abend über war der Service sehr zuvorkommend und freundlich, aber vielleicht nicht ganz so herzlich, wie man es von Griechen gewöhnt ist.
Die Speisekarte ist recht umfangreich und bietet außer den üblichen griechischen Gerichte auch eine ganze Seite Lammgerichte und diverse Vorspeisen, die sich schon mal sehr gut lesen.
Wir bestellte als Vorspeise das Trio Cremes mit Auberginencreme, Taramas und Schafskäsecreme für 4,90 sowie zum einen die geschmorte Lammhaxe und Auberginenhälfte, gefüllt mit Tomaten, frischen Kräutern und Schafskäse, dazu Kartoffeln und gemischter Salat für 13,50 und zum anderen den Mylos-Teller mit Lammkotelett, Souflaki, Gyros, Bifteki, dazu Tsatsiki und statt dem angebotenen Reis gebackene Kartoffeln für 15,00.
Die Vorspeise war richtig lecker, die Cremes sehr lecker gewürzt, die Lammhaxe mundete auch sehr gut, nur die einzelnen Fleischzutaten der Mylosplatte waren für meinen Geschmack zu stark gesalzen, und damit kamen die verschiedenen Geschmacksrichtungen leider nicht mehr so zur Geltung. An den Beilagen gab es nichts auszusetzen. Bemerkenswert: die Mylosplatte war so groß portioniert, dass ich keine Chance hatte, alles essenstechnisch zu bewältigen , und so verblieb ein großer Rest auf dem Teller. Große Esser würden im Mylos wohl auch mal satt werden, ohne sich durch die Speisekarte arbeiten zu müssen.
Als Getränk gabs zum einen ein Glas Naousa und zum anderen natürlich den recht guten Retsina. Zwei Griechische Kaffee aufs Haus rundeten den dann doch noch recht guten Eindruck des Restaurants ab.
Mit knapp 50 Euro für diesen Abend kann sich das Preis-Leistungs-Verhältnis sehen lassen. Vor allem der Wein ist mit 3,50 für das Glas 0,2l deutlich billiger als in vergleichbaren Gaststätten.
Bezüglich Sauberkeit gab es nichts zu beanstanden, was natürlich bei einer Neueröffnung Grundvoraussetzung sein sollte. Wir werden wohl in einem halben Jahr wieder vorbei schauen und gespannt sein, ob die Qualität bis dahin stabil bleibt.
Übrigens führt Familie Chasiotis auch ein Mylos-Restaurant in Sindelfingen mit identischer Speisekarte.