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Das Lokal liegt in direkter Nähe zur Breuninger-Sportabteilung (abtörnend) und zweier Telekommunikations-Shops, nach deren Besuch man hundertprozentig erschöpft und ermattet ist. Mir zieht es kurz vor Mittag auch schon die Füsse weg, so dass ich erstmalig dem blitzeblanken MIYO-Kosmos so richtig ansichtig werde. Die gesamte Location schimmert und schillert appetitlich, aromatisch, verführerisch. Liegt vermutlich am geschickten Beleuchtungskonzept. Sushi macht wohl das Hauptgeschäft des Lokals aus, so dass man gleich im Eingangsbereich einem eifrigen, engagierten Koch beim Werkeln und Rollen zusehen kann. Das Angebot weist aber auch andere japanische und chinesische und sonstwie asiatische Spezialitäten auf: Gerichte aus dem Wok, vietnamesische Speisen, Fingerfood wie Frühlingsrollen oder panierte Garnelen. Auf einer Schiefertafel gleich ganz vorne werben aktuelle Angebote zum Beispiel für Tagesgerichte (im Moment: gebratenen Reis mit vielfältig wählbaren Zutaten) oder asiatische Salatvariationen (die allerdings meist mit frischem Koriander versetzt sind, was nicht jedermanns Sache ist).
Ich wähle spontan eine grosse, aromatische Nudelsuppe (14,00 Euro), auf der verführerisch die Fettaugen schwimmen und sich die Nudeln kräuseln, dazwischen jede Menge Gemüse und hauchdünne, zarte, mit Schweinefleisch gefüllte Dim Sums. Alles sehr, sehr umami. Wider Erwarten lassen sich sämtliche Bestandteile einwandfrei mit Stäbchen aufgabeln, den Rest schlürfe ich asiatisch korrekt in tiefen Zügen ein. Schmeckt vorzüglich und verleiht sofort neue Kraft und Wohlbefinden (deswegen wohl auch der Beiname „Soulfood“). Sollte allerdings auch gegeben sein bei diesem doch stolzen Preis für eine Suppe (oder sollte man eher nach deutschen Massstäben „Eintopf“ dazu sagen?).
Einziges Manko des Lokals: von den wenigen bequemen Hochstühlen direkt an der Theke abgesehen, sitzt man hier relativ unkommod auf hölzernen Hockern ohne Lehne an niedrigen Tischen. Erinnert ein bisschen an eine kantinenhafte Mensa einfachster Machart. Vermutlich sollte man sich hier auch nicht allzu lange aufhalten. Im hinteren Bereich des Lokals hat man auf jeden Fall seine Ruhe und kann beliebig chillen. Zusätzlich zur üblichen Laufkundschaft scheinen hier auch regelmässig Mitarbeiter der umliegenden Shops zur Mittagspause einzukehren. So beobachte ich eine junge Frau, die einfach per Fingerzeig „Wie immer“ ordert. Sehr hübsch anzuschauen sind die kunterbunten hausgemachten Limonaden, die mit viel Früchten und Kräutern in kleinen Karaffen serviert werden und so nette Bezeichnungen wie „Lychee Snow Volcano“ oder „Sexy Berry“ tragen. Ist mir trotzdem alles ein wenig zu fremd und ich bleibe sicherheitshalber bei der untertags üblichen Cola light. Natürlich gäbe es auch noch Alkoholisches – Bier, Sake, Wein, Champagner, sogar Aperol Spritz und Hugo ….
Wen jetzt ein bekanntes Bedürfnis drängt, der mag auf der Toilette im Breuninger-Kundencenter auf der obersten Etage um Einlass bitten. Oder die regelmässig gepflegte, öffentliche Toilettenanlage zwei Etagen tiefer aufsuchen (der weite Weg dorthin kann allerdings etwas dauern). Dieser nicht ganz optimale Umstand wird zumindest von den kostenlosen Parkplätzen rundherum wieder etwas abgemildert.