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Heute früh bin auch ich am Eis Liebchen gestrandet und habe meine einstündige Wartezeit auf meinen ICE mit zwei sehr leckeren Kaffeeportionen versüsst. Im Aussenbereich locken einig bequeme Lounge-Möbel, sowie mehrere halbhohe Holzbänke und -tische und natürlich ganz viel Sonnenschirme. Der Innenbereich ist winzig, aber sehr liebevoll und mit einem Hang zum netten Detail möbliert und ausgestattet. Raumhohe Glaswände sorgen rundum für viel Licht. Am Tresen liegen hinter einer Vitrine frische, individuell belegte Focaccias und Brötchen aus. Sieht alles sehr appetitlich und absolut lecker aus. Zum Lesen liegt viel Prospektmaterial aus, auch Zeitschriften und Bücher (ob die zum Tausch oder Kauf aufgestapelt sind, erschliesst sich mir allerdings nicht). Halsbrecherisch ist allerdings die steile Treppe zu den Toiletten im Obergeschoss. Hier muss man fast schwindelfrei sein. Dafür überzeugen die Toiletten mit grosser Sauberkeit und Adrettheit und netten Accessoires. Sehr kundenorientiert – vor allem, wenn man überlegt, dass hier in Bahnhofsnähe wohl sehr viel Laufkundschaft unterwegs ist.
Ich muss zugeben, dass ich die Speisekarte nicht weiter studiert habe, weil mir sofort der Sinn nach Kaffee stand. Und zwar ausschliesslich. Den schlichten Kaffee (neben diversen Kaffeespezialitäten) bekommt man nur in einer Größe – doch in formschönem, gut handlichem weißem Porzellan. Sehr sympathisch, dass die Milch dazu nicht in den üblichen Portionspackungen serviert wird, sondern in einem schönen kleinen Kännchen. Auch hier sieht man wieder den dekorativen Gedanken und den Hang zur Individualtität. Dazu gibt es zwei kleine Amarettini-Kekse.
Ich wurde von einer aufmerksamen, gut gelaunten, sehr bemühten jungen Servicekraft bedient. Als am späten Vormittag deutlich mehr Kundschaft aufkam, half auch die adrette Chefin kurz beim Servieren mit. Wir haben uns von beiden gut und freundlich aufgenommen gefühlt. Allerdings wurde ich zufällig Zeuge einer hässlichen Auseinandersetzung zwischen Chefin und Service. Das war mir sehr peinlich. Und ich hoffe sehr, dass diese Szene nur einem kurzen stressigen Moment geschuldet war.
Wer also am Bahnhof Wilhelmshöhe seine Wartezeit angenehm überbrücken möchte, dem sei dieses Lokal – zumindest in den Sommermonaten – wärmstens empfohlen. Auf den Toiletten kann man sich in sehr freundlich gestalteter Umgebung frisch machen. Das kulinarische Angebot sieht um Welten besser und frischer aus als die 0815-Teile der Standardgastronomie rundherum. Kleiner Wermutstropfen: auch hier wird nicht selbstverständlich eine ausgedruckte Quittung beim Bezahlen angeboten. Auch im Nachhinein kann keine mehr ausgestellt werden. Mir wurde zwar angeboten, die Details noch einmal auf dem Display des mobilen Endgerätes anschauen zu können – doch das ist natürlich keine Hilfe, wenn man tatsächlich einen Papierbeleg benötigt, z.B. für eine Dienstreiseabrechnung oder ähnlichem. Aber diesen Hang zum Digitalen beobachte ich schon seit längerem.