Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 451 Bewertungen 602443x gelesen 13702x "Hilfreich" 12981x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 04.06.2023 2023-06-04| Aktualisiert am
04.06.2023
Besucht am 13.05.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Senden liegt südlich von Münster, kennt man vielleicht über entsprechende Abfahrten von der A1 oder der A43. Senden ist so nah dran an Münster, dass man es noch ohne schlechtes Gewissen zum Speckgürtel der Universitätsstadt zählen kann. In Senden gibt es jetzt nicht soviel interessantes, dass der Rest des Münsterlandes nicht auch zu bieten hätte. Aber im letzten Jahr vernahmen kulinarisch interessierte Menschen sehr positive Berichte zu einem Restaurant auf dem Direkt-Vermarkter Hof Grothues-Potthof. Dort gibt es nicht nur Hofladen, Bäckerei, Konditorei und angeschlossenes Café, sondern auch ein Hotel mit zwei Restaurants, dem bodenständigen Hasenpfeffer sowie dem, nach allem was ich vernommen hatte, ambitionierteren Hasenklee.
Hört der Carsten solche Berichte aus seinem Sektor, dann geht er dem natürlich nach. Ich las Berichte zu dem Betrieb und schaute mir die Homepage an. Das alles machte einen sehr gepflegten und qualitativ hochwertigen Eindruck. Die Karten der beiden Restaurants lassen sich auf der HP einsehen. Relativ schnell war dann auch der Beschluss gefasst, eine der kulinarischen Radtouren von Frau und Herr Carsten1972 wird das Hasenklee zum Ziel haben. 2022 wurde leider aus diesem Vorhaben nichts mehr, aber zu Beginn des nächsten Jahres machte ich Nägel mit Köpfen und buchte Tisch und Zimmer für den Abend des 13. Mai sowie die Nacht auf den 14. Mai.
So machten wir uns an besagtem Wochenende wieder einmal per Rad auf den Weg zu einem uns unbekannten Restaurant. Senden liegt in bequemer Entfernung für eine Tagesradtour. Über Münster waren es ca. 70 Kilometer auf schönen Münsterländer "Pättkes" nach Senden. Den Ort kannten wir gar nicht, noch nie waren wir dort gewesen. Der Hof Groethues-Potthof liegt etwas außerhalb gar nicht weit vom Dortmund Ems Kanal entfernt. Gegen 17 Uhr bogen wir auf den Hof ein und nach dem passieren von Café, Bäckerei und Hofladen gelangt man an eine Brücke.
Passiert man diese, blickt auf den Innenhof von einem imposanten Hotelneubau, erst vor ein paar Jahren als Ergänzung zum Direktvertrieb auf dem Hof vor der Brücke erstellt wurde.
Das macht was her, dachte ich mir beim umkurven der Gebäude Flügel, um zum Haupteigang auf der anderen Seite zu gelangen. Unkompliziert checkten wir ein und richteten uns im ansehnlichen Zimmer ein. Es blieb noch etwas Zeit zum frisch machen, bevor es hinunter an unseren Tisch ging. Das Hasenklee ist in einem separaten Raum untergebracht, man bekommt dort vom reichlichen Trubel im Hasenpfeffer nichts mit.
Modernes, durch helle Eichenholztöne bestimmtes Ambiente empfing uns und eine Servicekraft geleitete uns an unseren Tisch.
Auf der Homepage stellt man sich folgendermaßen vor: Restaurant "Hasenklee" - gehoben ohne abzuheben......Das Restaurant "Hasenklee" bietet gehobene, saisonale Küche mit besonderem Fokus auf regionale Produkte. Ob Schwein aus Bio-zertifiziert Zucht vom Hof Spliethofe in Senden, Rind der Rasse Welsh Black von der Welsh Black Farm Dülmen in Nose to Tail Verarbeitung oder Gemüse und Beerenfrüchte aus eigenem Anbau, hier kann man das Münsterland schmecken. Unser Hasenklee mit seinen 41 Plätzen bietet eine wohlige Atmosphäre, aufmerksamen Service, eine ausgezeichnete Küche und exzellenten Wein, auch außerhalb unserer mehrfach prämierten Weinkarte. Unter Leitung von Daniel Wobbe (Küchenchef) und Marcel Tekaat (Gastgeber und Sommelier IHK) möchten wir Sie mit unserem Team um Daniel Soucek verwöhnen und überraschen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Wir waren gespannt, welche Taten diesen Worten folgen würden. Herr Soucek begrüßte uns freundlich und nach dem Platz nehmen wurde nach einem Aperitif gefragt. Mit den Karten für Speis und Trank kam der dann recht zügig zu uns.
Nun galt es die Karten zu studieren, es gibt es ein Menü mit und ein Menü ohne Fisch und Fleisch. Recht schnell stand fest, Frau wollte das vegetarische Menü und ich konnte mich für das Menü mit (vor allen Dingen) Fisch und Fleisch erwärmen. Die Weinkarte ließ hohe Ansprüche erahnen und eine Auswahl fiel schwer. Frau orderte sich für das ganze Menü eine Flasche Sekt des Hauses Boessneck (Resolut Brut Nature), und ich einen Riesling von der Nahe, vom Weingut Hermannsberg, Steinberg großes Gewächs 2015. Diese beiden Flaschen würden uns sicher gut durchs Menü begleiten.
Dann wollen wir mal zu dem kommen, was Koch Daniel Wobbe uns serviert hat. Wie gesagt, für meine Frau das vegetarische Menü, für mich das mit Fisch und Fleisch. Interessant war der Fakt, dass die Gerichte bis auf die Hauptkomponenten recht identisch waren und wir deswegen gut vergleichen konnten, welche Zubereitung uns besser gefallen würde. Der Hofgruß war für beide gleich, man hatte vorher sicher gestellt, dass meiner Frau das so recht war. Unter den Namen Westfälische Häppchen gab es ein paar Amuse Gueules.
und
Hier wurden die Produkte des Hofes in den Mittelpunkt gestellt, ergänzt um Meeresfrüchte und Gewürze. Ich weiß nicht mehr genau, was wir bekommen haben, aber alle Küchengrüße zeichneten sich durch harmonisch zusammengestellte Aromen aus. Das war ein guter Start ins Menü.
Es folgte Brot aus unserer Bäckerei, damit ging es in die eigentlichen Gänge des Menüs.
Gang eins: Spargel vom Hof mit Jakobsmuschel und Kaviar
versus Spargelsalat mit fermentiertem Spargelsud und Kräutern
Gang zwei: Rotbarbe mit Schnittlauch und Quark
versus eingelegter Fenchel mit Schnittlauch und Quark
Gang drei: Thunfisch Bluefin Toro mit Rhabarber, legierter Kalbsvelouté und Kaper
versus gebackener Kohlrabi, mit Rhabarber und Kerbel
Gang Paar vier: Kaninchen mit Creme von gegrilltem grünen Spargel und Senf Creme vom gegrilltem grünen Spargel mit Chicorée und Senf
Ich will nicht jeden Gang einzeln bewerten, aber der Vergleich zwischen Omnivor und Herbivor Menü ist schon interessant. Herr Wobbe hat schon Ambitionen in Richtung fine dining! Das hatte bisher viel Freude bereitet, insbesondere bei den engagierten Nahbesprechungen der Gänge mit allen drei Herren! Die Erfrischung vor den Hauptgängen für beide gleich.
Für mich wäre es weiter gegangen mit Reh aus heimischer Jagd, jungem Rotkohl und Zwiebelgewächsen, aber ich hatte den Gang zu Gunsten des mich mehr interessierenden Kaninchenganges gestrichen. Ich merke immer mehr, dass mir gerade in ausgedehnteren Menüfolgen maximal ein Fleischgang völlig reicht! Frau bekam das vegetarische Pendant serviert, Praline vom jungen Rotkohl mit Kartoffelbaumkuchen und Zwiebelgewächsen.
Bei der nächsten Paarung legte meine Frau eine Pause ein, so waren wir wieder Pari bei den Gängen. Es gab für mich exklusiv Camembert mit Möhre und Kopfsalat.
Als Dessert für uns Beide Erdbeere vom Hof mit Brioche und Macadamia
Süßer Abschluss aus der Hofkonditorei war ein Eis, ich erinnere nicht mehr was es war.
Sowie zum abschließenden Espresso noch Trüffel ebenso aus der Hofeigenen Konditorei.
Dann waren wir durch mit einem sehr überzeugenden Menü! Was die Küche unter Herrn Wobbe uns geboten hatte war schon sehr ambitioniert. Alle Gerichte zeichneten sich durch wohlüberlegte Aromen in sehr feiner Abstimmung aus. Einige Dinge waren schon außergewöhnlich bei den Zutaten. Großes Lob an das Küchenteam um Herrn Wobbe, wir haben einen genussreichen Abend verbracht.
Auch der Service unter Herrn Tekaat und Herrn Soucek bereitete durchgehend Freude! Es entwickelten sich spannende Diskussionen um Aspekte der einzelnen Gänge, bis hin zu dem Punkt, das man mich ganz vorsichtig fragte, ob ich ein Kollege aus der Gastronomie sei. Das konnte ich mit gutem Gewissen und der Auskunft , dass ich nur ein Genussmensch sei, beantworten!
Kann ich also zum Fazit kommen, feines Landhotel mit anspruchsvoller Gastronomie auf zwei Ebenen, Landhausküche und Fine Dining. Sollte das Team vom Hasenklee so ambitioniert weiter wirken, dann kann ich mir gut vorstellen das der Guide und der Gault auch noch mal nach dem "rechten" schauen werden. Warum nicht ein weiterer Stern im Münsterland? Mich würde es freuen..........
Senden liegt südlich von Münster, kennt man vielleicht über entsprechende Abfahrten von der A1 oder der A43. Senden ist so nah dran an Münster, dass man es noch ohne schlechtes Gewissen zum Speckgürtel der Universitätsstadt zählen kann. In Senden gibt es jetzt nicht soviel interessantes, dass der Rest des Münsterlandes nicht auch zu bieten hätte. Aber im letzten Jahr vernahmen kulinarisch interessierte Menschen sehr positive Berichte zu einem Restaurant auf dem Direkt-Vermarkter Hof Grothues-Potthof. Dort gibt es nicht nur Hofladen,... mehr lesen
Restaurant "Hasenklee" im Hotel Hof Groethues-Potthof
Restaurant "Hasenklee" im Hotel Hof Groethues-Potthof€-€€€Restaurant02597 6964241Hof Grothues-Potthoff 4-6, 48308 Senden
4.0 stars -
"Küche mit Ambitionen" Carsten1972Senden liegt südlich von Münster, kennt man vielleicht über entsprechende Abfahrten von der A1 oder der A43. Senden ist so nah dran an Münster, dass man es noch ohne schlechtes Gewissen zum Speckgürtel der Universitätsstadt zählen kann. In Senden gibt es jetzt nicht soviel interessantes, dass der Rest des Münsterlandes nicht auch zu bieten hätte. Aber im letzten Jahr vernahmen kulinarisch interessierte Menschen sehr positive Berichte zu einem Restaurant auf dem Direkt-Vermarkter Hof Grothues-Potthof. Dort gibt es nicht nur Hofladen,
Geschrieben am 25.05.2023 2023-05-25| Aktualisiert am
25.05.2023
Samstag, der 13.5.23, Frau und Herr Carsten1972 waren zu ihrer ersten kulinarischen Radtour 2023 gestartet. Das Ziel für den Abend lag in Senden (Bericht folgt). Fährt man mit dem Rad ins südliche Münsterland, führen fast alle Radwege über Münster. Wir lagen gut in der Zeit und hatten Lust auf einen Stop over in Münster. So steuerten wie so häufig für eine Einkehr das Weinlager der Butterhandlung Holstein an, ein kleiner Imbiss und ein guter Wein, danach stand uns der Sinn. Leider fand sich dort für uns kein Platz, eine Verkostung war angesagt und alle Plätze belegt. So stellten wir uns angesichts unseres Plans die Frage, wohin statt dessen? Vielleicht Maison Morel? Da fiel mir eine weitere Vinothek ein, die in Münster gerade schwer angesagt ist. Das smells like, am Theater gelegen. Der Weg war nicht weit mit dem Rad.
Da standen wir dann rechts vom Theater vor dem großen schwarzen Tor, geöffnet und mit vielen Gästen auf dem Hof dahinter. Der Chef stand vor dem Grill und brutzelte die "bring your own steaks". Weitere Info zu all dem auf der HP. Wir fragten nach einem Platz für uns und eine junge Dame wies uns ein Fass mit zwei Hockern zu.
Wir machten es uns bequem, der Blick ging wieder Richtung Tor und Straße. An der Tür ein Tapas Angebot als Alternative zum selbst mitgebrachten Grillgut. Hungrig waren wir nicht, aber durstig. Und wir hatten Lust auf was prickelndes, Frau hatte den Wunsch geäußert nach einem Winzersekt oder Cremant. Also ging ich mal in die Vinothk und fragte die junge Dame nach einem eventuellen Angebot. Sie holte einen Kollegen hinzu und ich fragte diesen nach einer gekühlten Flasche Winzersekt oder Cremant von der Loire oder aus dem Burgund. Seine Antwort war: Klar, wir haben einen Spätburgunder Rosé, der sollte passen und ist auch gekühlt. Der war also geordert, dazu noch Baguette mit Aioli und Oliven, dass würde uns glücklich machen.
Das kam dann an den Tisch. Okay? Prickeln würde das nicht, geöffnet war auch schon! Oh Mann, Vinothek und keine Ahnung was ein Cremant ist...oh je! Aber die junge Deern tat mir leid, wir nahmen den Roséwein ab, passte ja auch gut zum eigentlichen Vorhaben. Leicht und fruchtig präsentierte sich der.
Die Snacks kamen dann auch an den Tisch, hier passte es dann besser. Das schmeckte alles und war frisch.
War trotz des Wein faux pas eine schöne Einkehr, wir hatten ein angenehme Stunde dort. Das Publikum ist schon recht bling bling und Münsterländer Landadel, aber von irgend jemanden muss man ja leben. Das Konzept einer lockeren Weinbar mit kleinem Speiseangebot und recht guter Weinauswahl bis hin zu renommierten VDP Weingütern gefällt mir. Nächstes Mal such ich die Flasche selber aus und verlasse mich nicht auf den "Sommelier".....übrigens kocht Tobi Sudhoff regelmäßig mit seinem pop up Restaurant dort ein mehrgängiges Menü, dass wird definitiv noch ein Ziel für uns. Wir kommen noch mal wieder!
Samstag, der 13.5.23, Frau und Herr Carsten1972 waren zu ihrer ersten kulinarischen Radtour 2023 gestartet. Das Ziel für den Abend lag in Senden (Bericht folgt). Fährt man mit dem Rad ins südliche Münsterland, führen fast alle Radwege über Münster. Wir lagen gut in der Zeit und hatten Lust auf einen Stop over in Münster. So steuerten wie so häufig für eine Einkehr das Weinlager der Butterhandlung Holstein an, ein kleiner Imbiss und ein guter Wein, danach stand uns der Sinn.... mehr lesen
3.5 stars -
"Sehr cool, sehr hip......sehr versteckt!" Carsten1972Samstag, der 13.5.23, Frau und Herr Carsten1972 waren zu ihrer ersten kulinarischen Radtour 2023 gestartet. Das Ziel für den Abend lag in Senden (Bericht folgt). Fährt man mit dem Rad ins südliche Münsterland, führen fast alle Radwege über Münster. Wir lagen gut in der Zeit und hatten Lust auf einen Stop over in Münster. So steuerten wie so häufig für eine Einkehr das Weinlager der Butterhandlung Holstein an, ein kleiner Imbiss und ein guter Wein, danach stand uns der Sinn.
Geschrieben am 19.04.2023 2023-04-19| Aktualisiert am
20.04.2023
Besucht am 07.04.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Ich koche gerne! Ob gut oder schlecht, mögen die beurteilen, die das essen, was ich fabriziere. Und ich denke, Menschen, die gerne kochen, gehen auch gerne gut essen. Da ist die Neugier, Zubereitungen serviert zu bekommen, die man nicht kennt. Da ist die Freude am bekocht und bedient werden. Weil man ja weiß, wieviel Arbeit in einem guten Gericht stecken kann. Und wenn man erst mal selber beginnt, mit möglichst hohem Anspruch zu kochen, dann möchte man auf keinen Fall in einem Restaurant unter diesem Niveau speisen. Ich denke, vielen Bekannten und Freunden hier in GG spreche ich aus der Seele.
Dann beginnt man seine Reise als Gast der Gastronomie und sucht nach den Küchen, die handwerklich kochen, oder spezielle Länder und Geschmackswelten authentisch repräsentieren. Man landet dabei nicht zwangsläufig im Bereich des „fine dining“. Vielen Menschen ist das zu hoch im Preis, vielen auch zu formell und zu unbekannt. Ich aber schon, mein persönliches Erweckungserlebnis in Sachen „fine dining“ war das bei meinem ersten Besuch gerade eröffnete Restaurant „Keilings“ in Bad Bentheim, im Frühjahr 2010 muss das gewesen sein. Schon damals ärgerte ich mich über Convinience Produkte und Köche, die ihr Handwerk nicht beherrschten. So standen dann eines Tages meine Frau und ich vor der Tür des Keilings (wie so häufig im Verlauf einer Radtour) und fragten uns, was das für ein Restaurant sein mag. Frau Duesmann in edler schwarzer Kleidung, sehr anspruchsvolles Ambiente. Unsicher, ob wir uns dort wohl fühlen würden, traten wir ein. Lange Rede, kurzer Sinn, Lars Keiling hatte noch keinen Stern und zu der Zeit ein 6 Gang Menü im Angebot. Wir lernten ausgiebige Amuse Gueule kennen, ein auf einander abgestimmtes Menü, das sich steigern von Gang zu Gang, ein Sternewürdiger Service (es wurden ja zwei Sterne zum Schluss) von Frau Duesmann und all die kleinen Dinge, die aus einer Abfolge von Gerichten eine „fine dining“ Speisenfolge machten. Dieser Abend war unser Erweckungserlebnis in Sachen „fine dining“! Wir waren hin und weg und lange Zeit war das Keilings unser einziges und absolutes Highlight in Sachen Restaurants. Mit der Zeit sahen wir uns mehr und mehr um in diesem Bereich und besuchten weitere besternte Restaurants. Aber das blieb immer im Bereich von maximal zwei Sternen.
Natürlich warfen wir immer wieder einen Blick in die sehr exquisite Kategorie von einem knappen Dutzend (in Deutschland) Restaurants, die sich mit drei Sternen schmücken dürfen. Aber ich hatte immer Hemmungen, dort einmal einzukehren. Da war der finanzielle Aufwand, zu den aktuellen Preisen bedeutet ein Besuch in einem Dreisterner eine Folgerechnung, die knapp unter oder sogar über 1000 EUR pro Paar liegt. Da habe ich dann einfach Bedenken, auch wenn ich das Privileg habe, nicht jeden Euro umdrehen zu müssen. Ich kenne viele Menschen, die niemals so viel Geld für ein Abendessen ausgeben können. Und dann war damit verbunden auch immer der Gedanke, ist das jetzt noch mal so viel besser als die Küche, die wir zum Beispiel im Keilings (jetzt Friedrich), in der alten Schule von Daniel Schmidthaler oder im Coeur d’artichaut von Frederic Morel genießen durften, bzw. dürfen? Und wenn sie es ist, bin ich eigentlich in der Lage das zu bemerken und entsprechend zu würdigen und damit auch genießen zu können? So blieb es dabei, immer mal wieder auf diese Restaurants zu schauen, häufig über die Berichte eines lieben Freundes in Hannover (www.tischnotizen.de), aber reserviert habe ich, haben wir dort niemals.
Nun aber stand am Karfreitag des Jahres 2023 mein erster Besuch in einem Dreisterne Restaurant an. Im Dezember hatte ich mit meiner Familie und ein paar mir sehr wichtigen Menschen meinen fünfzigsten Geburtstag gefeiert und wie zu befürchten kümmerte sich keiner dieser Menschen um den Hinweis, dass ich keine Geschenke haben wollte. Meine Frau überraschte mich mit einem Gutschein für einen Abend im Victors fine dining in Perl an der Mosel. Kulinarisch ticken wir zum Glück auf der gleichen Frequenz und Amplitude! Immer wieder in den letzten Jahren hatten wir uns gesagt, sollte es einmal zu einem Dreisterner gehen, dann kann es nur die Küche von Christian Bau sein. Nicht unerheblich dazu beigetragen haben die Berichte von Freunden, die seine Küche schon genießen durften und ausführlich darüber berichtet hatten! Für uns war klar, der Bau würde es sein, wenn es denn mal geschehen sollte in Sachen Dreisterne Abend. Folglich wurde ich zwar überrumpelt durch den Inhalt dieses wunderbaren Geschenks, aber nicht vom Ziel des ersten Essens in einem Dreisterne-Restaurant. Die Vorfreude steigerte sich von Tag zu Tag vom Dezember bis Anfang April.
Dann standen wir an dem besagten Abend um kurz vor 19 Uhr vor der verschlossenen Tür des Restaurants und versuchten vergeblich, die zu öffnen. Zu! Und keine Klingel. Was hat das denn zu bedeuten? Aber unsere Versuche eine Klingel zu finden, hatte eine Dame aus dem Serviceteam bemerkt und öffnete uns die Tür zu den Heiligen Hallen von Christian Bau. Einlass erst ab 19 Uhr, so wurde uns zu verstehen gegeben. Okay, unser Taxi war etwas schneller gewesen als erwartet. Na ja, die Dame bat uns dann in einer Art Lounge vor dem eigentlichen Gastraum Platz zu nehmen.
Da saßen wir, und etliche Gäste die nach uns kamen standen vor der immer noch geschlossenen Tür zum Gastraum. Da war ich doch ein wenig verwundert. Zumal sich die Tür zum Gastraum erst nach 19 Uhr öffnete und gefühlt alle Gäste des Abends schon im Flur warteten. Das passte nicht ganz zum erwarteten Niveau des Abends. Aber irgendwann war drinnen das Briefing beendet und man bat uns einzutreten. Das Serviceteam geleitete uns zu unserem Tisch rechts den Gastraum hinunter bis ans Ende am Kamin.
Das war ein sehr schöner Platz, Wand im Rücken, Blick über die gegenüberliegenden Tische zu den Fenstern. Auch ein Vorteil war, dass wir vom „Verkehr“ des Service durch den Gastraum nichts mitbekamen an unserem Tisch. Das war sehr kommod und wir fühlten uns sofort wohl. Die Frage nach einem Aperitif endete in der Bestellung von zwei Gläsern des Haus-Champagners. Während wir dann auf unseren Abend anstießen, kam das erste Amuse Gueule an unseren Tisch.
Vorweg, es ist unmöglich ohne Notizen auch nur einen Bruchteil der Informationen im Kopf zu behalten, die einem beim Servieren oder auf Nachfrage vom extrem gut über die Speisen aufgeklärten Service mitgeteilt werden. Und so will ich mich bei der Beschreibung meines / unseres Menüs einfach von meinen Emotionen beim jeweiligen Gang leiten lassen, das ist dann eh Aussagekräftiger als jedes kleinste Detail. Oben hatte ich meine Befürchtung geäußert, dass ich vielleicht die unbestrittene Kochkunst von Herrn Bau nicht erschmecken würde. Pustekuchen! Ich roch die kalte Suppe auf dem Foto schon beim Servieren! Der Gang stand unter dem Thema Karotte, Joghurt, Curry. Das bezog sich eher auf das vordere Gericht, der eigentliche Knaller war eine derartig intensiv schmeckende kalte Suppe nach Art einer Gazpacho, nur eben aus Karotte, bei deren Genuss es mir den Atem verschlug! Wow, das der erhoffte Start, Gerichte, die kulinarische Erfahrungen nach oben verschieben! Wir beide waren hin und weg, wenn das so weiter gehen würde, dann würden wir keine Minute und keinen Euro des Besuchs bedauern!
Entenleber, Mirin, Pare Seaweed, Pickels war ein Gang, der völlig anders daher kam der erste Gruß! So eine Art liegender Maki wurde serviert, ein dickes Aroma von Entenleberpastete darin, darüber leicht süßliche und saure Komponenten, die zum dicken Umani der Pastete ein Gegengewicht stellten. Gut, aber bei weitem nicht so atemberaubend wie Gruß eins.
Kimbap, Sesam, Kimchi, Avocado war Thema von Gruß Nummer drei. Wieder so ein filigranes, feinmechanisch angerichtetes Pinzettenhandwerk! Kimbap, so wurden wir belehrt, war eine koreanische Variation von Maki, Reis eingerollt in Tang, darüber scharf-süßliche Aromen. Angenehmer Haps! Und wir waren noch nicht fertig mit dem Amuse Reigen.
Lachsbauch, Katsuobushi, Myoga. Katsuobushi sind die die Flocken von getrocknetem Thunfisch, die finden Verwendung in der Dashi-Brühe, das wusste ich. Myoga, wurde ich aufgeklärt, war ein japanischer Rettich. Zusammen gefasst kam ein derartiges Anrichtekunstwerk an den Tisch, dass man sich nicht traute, dass einfach profan in den Mund zu stecken. Sehr überlegter Gruß, der fette Lachsbauch kann ja vom Mundgefühl schon schwierig sein, aber das wurde aufgelöst von all dem, was drüber drapiert war! Sehr gut, das blieb ebenso lange im Mund wie die Suppe zu Beginn.
Japanische Waffel, Sardine, Yuzu-Koshu war der Abschluss von insgesamt 5 Amuse Gueule Kunstwerken, die jeder für sich eigenständig waren, und trotzdem über eine Klammer verfügten. Die Klammer waren immer ausgeglichene Aromen, nie dominierte eine Geschmacksrichtung. Auch hier bildeten Säure, Süße, Crunch, Salzigkeit eine ausgeglichene Einheit. Wären diese 5 Gänge größer gewesen, ich hätte schon an diesem Punkt ein für mich außergewöhnliches Menü genießen dürfen! Aber im Menü waren wir noch gar nicht. Jetzt erst kamen die Karten, und auch die Getränke wurden erwählt. Unsere Auswahl endete in insgesamt 10 Gängen, die den Küchengrüßen noch folgen sollten.
Königskrabbe aus Norwegen, Erbsen, Verveine, Mentaiko
Toro, Shoyu, Wasabi, Kaviar
Crunch zum Toro
Japanisches Meer, Kampachi, Meeresfrüchte, Strandkräuter. Diese drei Gänge waren ein Start ins Menü, der direkt für mich maßgeschneidert erschien. Fisch und Meeresfrüchte auf einem Qualitätsniveau, das einen gedanklich auf die Knie fallen ließ. Ich gebe selber recht viel Geld aus auf unserem heimatlichen Wochenmarkt für Fisch und Meeresfrüchte und bin froh, dass es dort ein entsprechendes Angebot gibt. Aber nun zeigte Christian Bau auf, was es bedeutet, wenn man bei diesen Produkten einfach nur das Beste vom Besten akzeptiert. Ich war sprachlos, und das kommt nicht häufig vor. Hätte Herr Bau mir die Hauptzutaten dieser drei Gänge roh auf den Teller gelegt, wäre ich schon auf die Knie gefallen vor Genuss. Aber Christian Bau kombinierte diese exzellente Qualität mit den Aromen und Zubereitungen der japanischen Küche. Und ich wurde belehrt, was es bedeutet, in diesen Sphären zu kochen. Immer wieder sahen meine Frau und ich uns bei diesen drei Gängen an und waren sprachlos angesichts dieser Gerichte. Unfassbar gut war das!
Erst jetzt servierte der Service Brot und Butter, interessanter Zeitpunkt. Ich hatte das bis dahin gar nicht vermisst und war in Gedanken noch so bei den schon genossenen Gängen, dass ich das gar nicht richtig bemerkte. Der Vollständigkeit halber, zwei Sorten gutes Brot, Butter mit, glaube ich, Piment d’espelette und Sojasauce abgeschmeckt. Der nächste Gang war vegetarisch und sollte wohl eine kulinarische Erholungs- und Abkühlpause darstellen.
Grüner Spargel „Pertius“ aus der Provence, mein erster Spargel 2023 wurde mir serviert. Dazu Yuzu und Sumak, der fand sich als Staub auf dem Teller. Aber Erholung vom Reigen der außergewöhnlichen Aromen wurde uns nicht gegönnt, denn der Service drapierte zwischen die beiden Stangen eine Sauce Hollandaise, die uns wieder ungläubig staunen ließ.
Die Sauce Hollandaise war mit Miso abgeschmeckt und der pure Wahnsinn. Die war so unglaublich intensiv, da durfte nichts in der Schüssel bleiben, die löffelten wir einfach leer. Ich habe in meinem Leben noch nie und vermutlich werde ich auch nie wieder eine so intensiv gute Buttersauce erleben, ich bin mir da völlig sicher. Wir waren mitten im Menü, und ich schwelgte in den Aromen, die ich genießen durfte. Das nächste Highlight wurde serviert.
Langoustine aus Guilvenec, Palmherz, XO, Thai Aromen. Guilvenec ist ein Fischereihafen im Finisterre, nahe bei Quimper. Ich war dort schon öfters während unserer Urlaube im Finisterre im Verkaufsladen der Fischereigenossenschaft und habe mich ausgiebig mit Fisch und Meeresfrüchten eingedeckt. Sind wir in der Bretagne, dann sind immer ein paar Abende fürs Kochen im Ferienhaus vorgesehen, denn diese Vielfalt und Qualität an Meeresgetier bekommen wir zu Hause im Münsterland einfach nicht. Und somit schwelgte ich beim Genuss des tadellosen Kaisergranat in Erinnerungen an die Bretagne, so sehr, dass ich gar nicht mehr viel zu den Zutaten sagen kann…sorry, aber Teller wurde mit Brot leer gewischt, so gut war die Sauce!
Es war immer noch nicht Schluss mit der Meeresgetier-Schlemmerei! Finaler Fischgang in diesem Menü war ein Steinbutt aus der Normandie oder der Bretagne, dass ließ die Karte offen. Dazu verkündete diese als Zutaten Unagi (Aal), Razor Clams (Messermuschel aus dem Pazifik) und Sake. Feine, ungewöhnliche Zutaten zum edlen Plattfisch! Aber auch hier war die Sauce wieder der absolute Hammer! Was für eine Beurre Blanc! Wieder großartig! Sollte Christian Bau mal ein Menü nur aus Saucen aufbauen, ich bin dabei! Diese Sauce hob ein Gericht aus edelsten Zutaten und feinster Zubereitung (man beachte die Artischocke auf dem Teller) wieder aus dem Menü heraus. Nun ging es an den vermeintlichen Höhepunkt des Menüs, es war kurz vor Ostern.
Also Lamm (vom Hofgut Polting), dazu Feves (französische Bohnen), Morcheln und Ricottagnocchi. Augenweide Anrichte! Die vier kombinierten Zutaten konnten gar nicht anders als harmonieren, wieder zusammen gefügt durch eine Sauce, die so lang ein reduziert war, dass sie an der Zunge klebte in ihrer ganzen Intensivität! Und trotzdem litt dieser Gang darunter, dass ich anfing zu ermüden. All die vorherigen wunderbaren Meeresgänge hatten ihren Preis, ich war schon sehr gesättigt, und ein bisschen traurig, dass ich dadurch diesen eigentlichen tollen Gang nicht mehr wirklich würdigen konnte. Darunter litten dann auch die Desserts.
Mojito – Minze, Rum, Limette
Valrhona Grand Cru „banana split“ neu interpretiert als Dessert.
Gerade das Pre-Dessert mit seiner erfrischenden Minze und der Säure war ein kluger Gang, sogar bei mir erwachten die kulinarischen Lebensgeister neu. Das konnte ich noch genießen, leider muss ich bekennen, den Schokoladen Gang in allen seinen Aspekten aß ich nur noch aus Pflichtgefühl gegenüber dem Küchenteam. Ich war einfach am Ende meiner physischen und intellektuellen Aufnahmefähigkeit. Es ging nicht mehr, und trotzdem kamen noch petit fous an den Tisch.
Chocolats & Sweets genannt, Frau streikte, ich machte Cherry Picking bei den Macarons…….zu viel, viel zu viel rief mein Gewissen. Es ging nichts mehr, weiterhin angebotene Trüffel zum sehr willkommenen Espresso lehnten wir beide ab!
Die Weinkarte lässt keine Wünsche offen, vom 35 EUR Mosel Riesling (Flaschenpreis) bis hin zur mehrere Tausend Euro Flasche Burgund Monopol Lage von DRC bot sie für jeden Anspruch eine Option. Wir blieben unseren Vorlieben treu. Zu Beginn ein sehr ordentlicher Riesling (Bockstein 2017) von Nik Weis, wir waren schließlich an der Mosel, und danach die uns immer lieber werdenden weißen Weine von der Rhone, diesmal ein Saint Peray vom Weingut Alain Voge (auch 2017). Wir waren sehr zufrieden über unsere Wahl, die wir mit Hilfe von Frau Mann treffsicher in der Karte aufspürten.
Und wenn wir schon bei Frau Mann sind, dann gleich ein paar Worte zum Serviceteam. Neben Frau Mann, die an unserem Besuchsabend durch einen Tisch von Stammgästen sehr beschäftigt war, betreute uns Restaurantleiter Felix Kress aufs allerfeinste. War ich zu Beginn des Abends doch etwas irritiert, dass man eine Warteschlange vor der geschlossenen Tür entstehen ließ (das wäre bei Frau Duesmann niemals passiert, da bin ich mir sicher, ein Aperitif Angebot hätte da schon viel Ungemütlichkeit aus der Situation genommen), so fühlten wir uns von Frau Mann und Herrn Kress sowie deren Team aufs Feinste betreut. Dieses sich fallen lassen können in einen gleichzeitig unaufdringlichen und dabei stets präsenten Service ist für mich einer der wichtigsten Punkte von „fine dining“.
Dann war er um, unser ersten Menü-Abend in einem Drei-Sterne-Restaurant. Nach etwas mehr als 5 Stunden (gefühlt viel länger) verließen wir das Victor’s fine dining Restaurant von Christian Bau und seinem Team angefüllt mit vielen neuen und faszinierenden Sinneseindrücken. Und ebenso prall gefüllten Bäuchen. Noch tagelang beschäftigte mich der Abend und erst mit einigem Abstand begann ich diesen Bericht zu erstellen. Ich bereue trotz des finanziellen Aufwands (ein dreistelliger Betrag reicht nicht aus) keine Sekunde dieses Abends! Das war etwas sehr Besonderes und für mich steht ganz klar fest, dass muss etwas sehr Besonderes bleiben, bis zum entsprechenden Geburtstag meiner Frau werde ich nicht wieder in ein Dreisterne-Restaurant gehen. Wenn der dann ansteht, muss ich schauen, wohin es geht. Vielleicht wird ja auch dann noch berichtet.
Lieber Herr Bau, liebes Team vom Victor’s sie haben mir einen wunderbaren Abend bereitet! Herzlichen Dank dafür!
PS beim Verlassen des Gastraums lernten wir Jan Hartwig kennen, der sich in der Lounge die petit fous des Menüs servieren ließ (die wir vor so gar nicht mehr einschätzen konnten in unserem Menü).
Ich koche gerne! Ob gut oder schlecht, mögen die beurteilen, die das essen, was ich fabriziere. Und ich denke, Menschen, die gerne kochen, gehen auch gerne gut essen. Da ist die Neugier, Zubereitungen serviert zu bekommen, die man nicht kennt. Da ist die Freude am bekocht und bedient werden. Weil man ja weiß, wieviel Arbeit in einem guten Gericht stecken kann. Und wenn man erst mal selber beginnt, mit möglichst hohem Anspruch zu kochen, dann möchte man auf keinen Fall... mehr lesen
Victor’s Fine Dining by Christian Bau
Victor’s Fine Dining by Christian Bau€-€€€Restaurant, Sternerestaurant, Sternehotel0686679118Schloßstr. 27-29, 66706 Perl
5.0 stars -
"Grenzen verschieben! Nach oben!" Carsten1972Ich koche gerne! Ob gut oder schlecht, mögen die beurteilen, die das essen, was ich fabriziere. Und ich denke, Menschen, die gerne kochen, gehen auch gerne gut essen. Da ist die Neugier, Zubereitungen serviert zu bekommen, die man nicht kennt. Da ist die Freude am bekocht und bedient werden. Weil man ja weiß, wieviel Arbeit in einem guten Gericht stecken kann. Und wenn man erst mal selber beginnt, mit möglichst hohem Anspruch zu kochen, dann möchte man auf keinen Fall
Geschrieben am 05.04.2023 2023-04-05| Aktualisiert am
05.04.2023
Frederic Morel hat ihn! Den zweiten Stern! Keine Überraschung, ich war nur gespannt, ob der in meinem Sektor zuerst in OS bei Lars Keiling im Friedrich an die Wand geschraubt wird, oder eben in Münster im Coeur d'artichaut! Nun also hat das Team des Coeur d'artichaut die Nase vorn! Ich freue mich sehr (schon jetzt auf das Silvestermenü) und hoffentlich noch einen lauen Sommer-Abend im wunderschönen Innnenhof in Münster City!
Frederic Morel hat ihn! Den zweiten Stern! Keine Überraschung, ich war nur gespannt, ob der in meinem Sektor zuerst in OS bei Lars Keiling im Friedrich an die Wand geschraubt wird, oder eben in Münster im Coeur d'artichaut! Nun also hat das Team des Coeur d'artichaut die Nase vorn! Ich freue mich sehr (schon jetzt auf das Silvestermenü) und hoffentlich noch einen lauen Sommer-Abend im wunderschönen Innnenhof in Münster City!
Coeur D‘Artichaut - Restaurant
Coeur D‘Artichaut - Restaurant€-€€€Sternerestaurant025139582823Alter Fischmarkt 11 a, 48143 Münster
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"Sterneregen über Münster (finaler) Part 3" Carsten1972Frederic Morel hat ihn! Den zweiten Stern! Keine Überraschung, ich war nur gespannt, ob der in meinem Sektor zuerst in OS bei Lars Keiling im Friedrich an die Wand geschraubt wird, oder eben in Münster im Coeur d'artichaut! Nun also hat das Team des Coeur d'artichaut die Nase vorn! Ich freue mich sehr (schon jetzt auf das Silvestermenü) und hoffentlich noch einen lauen Sommer-Abend im wunderschönen Innnenhof in Münster City!
Geschrieben am 05.04.2023 2023-04-05| Aktualisiert am
05.04.2023
Laurin Kux stand für mich ganz oben auf der Erwartungsliste für den Stern! Nach seinem Wechsel ins Kreuzviertel war der zu erwartende Stern nur eine Frage der Zeit. Jetzt darf er ihn wieder an die neue Haustür schrauben und Carsten möchte unbedingt noch dieses Jahr wieder seine wunderbare Kulinarik genießen!
Laurin Kux stand für mich ganz oben auf der Erwartungsliste für den Stern! Nach seinem Wechsel ins Kreuzviertel war der zu erwartende Stern nur eine Frage der Zeit. Jetzt darf er ihn wieder an die neue Haustür schrauben und Carsten möchte unbedingt noch dieses Jahr wieder seine wunderbare Kulinarik genießen!
BOK | Brust oder Keule
BOK | Brust oder Keule€-€€€Restaurant, Sternerestaurant02519179656Melchersstraße 32, 48149 Münster
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"Sterneregen über Münster Part 2" Carsten1972Laurin Kux stand für mich ganz oben auf der Erwartungsliste für den Stern! Nach seinem Wechsel ins Kreuzviertel war der zu erwartende Stern nur eine Frage der Zeit. Jetzt darf er ihn wieder an die neue Haustür schrauben und Carsten möchte unbedingt noch dieses Jahr wieder seine wunderbare Kulinarik genießen!
Tja, wer hätte es gedacht! Immer ganz dicht dran an Münsters kulinarischer Spitze, aber nie mit weiter führenden Ehren belohnt! Nun haben Karl Nikolas Spitzner und sein Team den Macaron für ihre Kulinarik erhalten. Sehr klassische französische Spitzenküche in Münster! Geht immer und der Stern ist verdient.
Tja, wer hätte es gedacht! Immer ganz dicht dran an Münsters kulinarischer Spitze, aber nie mit weiter führenden Ehren belohnt! Nun haben Karl Nikolas Spitzner und sein Team den Macaron für ihre Kulinarik erhalten. Sehr klassische französische Spitzenküche in Münster! Geht immer und der Stern ist verdient.
Spitzner im Oerschen Hof
Spitzner im Oerschen Hof€-€€€Restaurant, Sternerestaurant025141441550Königsstraße 42, 48143 Münster
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"Sterneregen in Münster Part 1" Carsten1972Tja, wer hätte es gedacht! Immer ganz dicht dran an Münsters kulinarischer Spitze, aber nie mit weiter führenden Ehren belohnt! Nun haben Karl Nikolas Spitzner und sein Team den Macaron für ihre Kulinarik erhalten. Sehr klassische französische Spitzenküche in Münster! Geht immer und der Stern ist verdient.
Ein Stern mehr in Osnabrück, nach dem Friedrich und dem Kesselhaus wird auch das IKO einen Macaron an seine Haustür schrauben dürfen. Das ist schon eine Überraschung! Ich war bei meinen Besuchen immer sehr angetan von der Küche Tom Elstermeyer und seinem Team, aber die unkonventionelle Art, mit der sie das Restaurant führen, machte mich skeptisch in Hinsicht auf einen Stern. So kann man sich irren! Herzlichen Glückwunsch!
Ein Stern mehr in Osnabrück, nach dem Friedrich und dem Kesselhaus wird auch das IKO einen Macaron an seine Haustür schrauben dürfen. Das ist schon eine Überraschung! Ich war bei meinen Besuchen immer sehr angetan von der Küche Tom Elstermeyer und seinem Team, aber die unkonventionelle Art, mit der sie das Restaurant führen, machte mich skeptisch in Hinsicht auf einen Stern. So kann man sich irren! Herzlichen Glückwunsch!
IKO Restaurant
IKO Restaurant€-€€€Restaurant054144018030Stadtweg 38a, 49086 Osnabrück
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"Es tut sich was im MS/OS Land!" Carsten1972Ein Stern mehr in Osnabrück, nach dem Friedrich und dem Kesselhaus wird auch das IKO einen Macaron an seine Haustür schrauben dürfen. Das ist schon eine Überraschung! Ich war bei meinen Besuchen immer sehr angetan von der Küche Tom Elstermeyer und seinem Team, aber die unkonventionelle Art, mit der sie das Restaurant führen, machte mich skeptisch in Hinsicht auf einen Stern. So kann man sich irren! Herzlichen Glückwunsch!
Geschrieben am 01.04.2023 2023-04-01| Aktualisiert am
01.04.2023
Besucht am 21.03.2023Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 50 EUR
Termin bei einem großen Gasnetzbetreiber ansässig in Leipzig, vorher ein länger als gedacht dauernder Termin bei einem Gasnetzbetreiber (nicht so groß) in Hannover (alle wollen Wasserstoffeignung jetzt und sofort!). Konsequenz, ich fand kein Hotel mehr im Umland Leipzig, und in die City mit dem Auto hatte ich wenig Lust zu fahren. Netzwerk ist alles, ein Branchenkollege kommt aus Staßfurt und er empfahl mir die Villa Westerberge in Aschersleben. Das liegt nahe an der A36 und A14 und man ist unter einer Stunde am Schkeuditzer Kreuz. Gebongt, angerufen, gebucht und meine liebe virtuelle Beifahrerin leitete mich von Hannover nach Aschersleben.
Wobei Aschersleben eine sehr weit interpretierte Hotel-Adresse ist, es ging nämlich durch die Bördestadt wieder hinaus auf in die endlose Äcker Landschaft und dann von der Bundesstraße auf eine Art Wirtschafts(Feld)weg. Hätte kein Schild an der Bundestraße gestanden, ohne meinen zuschaltbaren Vierradantrieb wäre ich nicht abgebogen. Dann ging es über einen Bahndamm auf eine Villa mit Park zu.
Da hat mal jemand sein Unternehmergeld angelegt, dachte ich bei mir, und daraus wurde dann ein Hotel mit Restaurant. Parken muss man 200 Meter weg vom Portal mit der schweren Tür zur Eingangshalle. Dann steht man in der großbürgerlichen Pracht und wird erinnert an Besuche in der Villa Hügel in Essen. Okay, nicht ganz so groß wie die Krupp'sche Residenz. Aber auch in diesem Haus unzählige Zimmer, es ist gar nicht so einfach, sich zurecht zu finden. Spätere Fragen bestätigten meine Vermutung, eine ehemalige Fabrikantenvilla war die Villa Westenberge, mit der DDR typischen Vergangenheit von solchen Häusern. Der Boden knarzt in den ansehnlichen Zimmern, und das Restaurant besteht aus mehreren Salons. Für Abendessen ging es in den grünen Salon.
Die Karte lässt sich auf der HP einsehen. Leicht gehoben bürgerliche Küche wird angeboten, sehr viel mehr Anspruch wird aber in dieser Gegend wahrscheinlich nicht umsetzbar sein. Aber auch eine gute bürgerliche Küche kann ja Freude bereiten. Erst einmal ein Pils aus Dresden-Radeberg, zum Durstlöschen.
Die Karte wurde gereicht, ich ging in mich zur Speisenwahl. Mit dem Bier ein Korb mit einer sehr intensiven Kräuterbutter und den recycelten Schrippen des Frühstücks.
Deckel runter, Butter aufs Bot.
Bin ich mal in den neuen Bundesländern unterwegs und gibt es die typische "DDR-Nationalsuppe/Eintopf" mit ihrem saurem Touch, dann bestelle ich mir die gerne.
Leider wieder vergessen zu fragen und gegebenenfalls die Sahne(Sauerrahm)haube (Berg) abzubestellen. Aber darunter die mir sehr mundende Grundsäure dieser Soljanka nach Rezept des Hauses mit Zitrone, Sauerkraut und Sauerrahmhaube. Ich mag Beete, ich mag Sauerkraut, ich mag Säure in Gerichten. Auch mal nicht filigran wie bei Laurin Kux oder Lars Keiling, sondern mit dem Hammer wie in dieser Suppe. Leckerer Start, der mir sehr gefiel, dazu passte das Pils perfekt. Zum Hauptgang ein Weißwein von der Saale, also nicht so weit weg. Riesling trocken, Lage Gröster Steinberg, Weingut Thürkind.
Dieser angenehme Riesling begleitete mein Hauptgericht. Schweinerückensteak Villa Westerberge Deluxe „au four“, sous vide gegartes Schweinerückensteak mit Kalbsragout und Käse überbacken, Bohnenbündchen, Pommes frites und Salatbouquet.
Endlose Beschreibung in der Karte, die eigentlich alles erklärt. Sous vide reizte mich, und dass in Verbindung mit einem weiteren Klassiker der DDR Küche, Ragout fin! Das fand sich auch bei den Vorspeisen, so musste ich mich da nicht entscheiden. Sattmacherteller, deftig, groß, dicke Aromen, der tapfere Weißwein tat, was er konnte um ein bisschen Gegengewicht mit seiner fruchtigen Säure zu schaffen. Auch dieses Gericht konnte gefallen, aber nur, weil ich entsprechend Hunger hatte. Danach ging nix mehr, nur noch ein Espresso.
Zwei Herren im Service waren stets sehr freundlich zur Stelle, dem Ambiente angemessen immer in Handschuhen beim eindecken und servieren. Chapeau, sieht man nicht mehr häufig! Ich habe mich wohl gefühlt im grünen Salon über den Abend. Auch gefallen konnte das Frühstück am nächsten Morgen. Alles in allem ein angenehmer Aufenthalt.
Fazit meiner ersten Übernachtung in der Villa Westerberge: Sehr angenehmes und ruhiges Hotel, etwas zu abgelegen für Aschersleben Besucher, aber ein grundgutes Angebot gleich das aus. Ich komme gerne wieder, wenn es nötig sein sollte.
Termin bei einem großen Gasnetzbetreiber ansässig in Leipzig, vorher ein länger als gedacht dauernder Termin bei einem Gasnetzbetreiber (nicht so groß) in Hannover (alle wollen Wasserstoffeignung jetzt und sofort!). Konsequenz, ich fand kein Hotel mehr im Umland Leipzig, und in die City mit dem Auto hatte ich wenig Lust zu fahren. Netzwerk ist alles, ein Branchenkollege kommt aus Staßfurt und er empfahl mir die Villa Westerberge in Aschersleben. Das liegt nahe an der A36 und A14 und man ist unter... mehr lesen
Hotel & Restaurant Villa Westerberge
Hotel & Restaurant Villa Westerberge€-€€€Restaurant, Hotel03473 945252An den Westerbergen 1, 06449 Aschersleben
3.5 stars -
"Somewhere in the middle of nowhere" Carsten1972Termin bei einem großen Gasnetzbetreiber ansässig in Leipzig, vorher ein länger als gedacht dauernder Termin bei einem Gasnetzbetreiber (nicht so groß) in Hannover (alle wollen Wasserstoffeignung jetzt und sofort!). Konsequenz, ich fand kein Hotel mehr im Umland Leipzig, und in die City mit dem Auto hatte ich wenig Lust zu fahren. Netzwerk ist alles, ein Branchenkollege kommt aus Staßfurt und er empfahl mir die Villa Westerberge in Aschersleben. Das liegt nahe an der A36 und A14 und man ist unter
Geschrieben am 28.03.2023 2023-03-28| Aktualisiert am
28.03.2023
Besucht am 11.03.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Was findet man im Überfluss in Sachen Länder-Gastronomie in jeder deutschen Stadt? Italienische Restaurants! So auch in Rheine. Wenn man denn wollte, könnte man in einem von mehr als einem Dutzend Etablissements, die sich der "Küche" Italiens widmen, einkehren. Hat man rudimentäre Anforderungen an die Qualität dieser Küche, dann fallen schon mal alle Pizzerien weg, deren Inhaber nicht mal in der Lage sind, Pizzateig und Tomaten-Sugo für die Pizza selber herzustellen und die ihre Speisekarte um Gyros, Kebab, indische Küche (gibt es hier in Rheine wirklich!) und ähnliches ergänzen. Zack, ist die Hälfte des Angebotes schon mal weg!
Widmet man der anderen Hälfte einen strengeren Blick, dann fällt für mich persönlich auch hier eine weitere Hälfte weg, wenn ich Pizzen serviert bekomme, die aus runden Pfännchen stammen, oder deren Pasta völlig verkocht ist (mit dem Argument, der Kunde wollte es allgemein so......aha!). Bleibt also dann nicht mehr soviel über, für mich war italienische Küche, die mir gefällt, bisher repräsentiert durch das Locoselli in Steinfurt, die Farmacia in Rheine, sowie durch das Echtzeit (zwar kein italienisches Restaurant, aber eine italienische Köchin, und darauf kommt es an!). An diesem Status hat sich lange Zeit nichts geändert, ich hatte auch nicht den Drang für mich neue italienische Restaurants zu testen.
Nun aber wurde mir quasi eines aufgedrängt, durch meine Frau! Sie war mit Freundinnen dort und über ein Gericht aus der Küche derartig ins Schwärmen geraten, dass sie einen für uns Beide freien Samstagabend mit einer Reservierung in der Pizzeria Panini füllte. Ich wurde vor vollendete Tatsachen gestellt, dafür aber eingeladen. Da komme ich dann auch gerne mit.......
Am 11. März waren wir also abends pünktlich um 19 Uhr an der Osnabrücker Straße 65, direkt gegenüber der größten Kirche von Rheine. Und natürlich mit dem Fahrrad, einmal quer durch Rheine ist mit zwei Rädern schneller erledigt als mit vier. Drinnen hinter den großen Fenstern zu Straße recht einfach gehaltenes Ambiente in Richtung Trattoria. Einfache Stühle an den Tischen, keine Tischdecken, schlicht gehaltenes Dekor ansonsten. Aber es ist gemütlich. Wir wurden freundlich in Empfang genommen und unsere Reservierung war fix zugeordnet.
Die Karten kamen an den Tisch, auf der festen Karte die üblichen Verdächtigen aus dem Pizza und Pasta Rezeptregal, Antipasti, Suppen, Salate, Carne und Pesce und Dolci nicht zu vergessen. Dazu eine Tageskarte mit weiteren Gerichten. Wir orderten eine Flasche Wasser, und eine Flasche Wein.
Der stellte ich als okay heraus, nicht mehr, aber für den Preis von 24 EUR war das annehmbar. Schade, dass ausgerechnet italienische Restaurants in unserer Gegend sich bis auf wenige Ausnahmen große Mühe geben, die faszinierenden Weine ihrer Heimat auch in höheren Qualitäten nicht anzubieten. Na ja, was soll man machen, zur Not weiche ich dann auf ein Bier aus.
Vorweg für uns Beide zusammen eine Antipasti Auswahl zum teilen. Fast ausschließlich Gemüse, größtenteils gegrillt oder mariniert, war das für uns Beide einvernehmlich ein guter Start in den Abend und unser Essen im Panini. So eine Antipasti Auswahl habe ich leider schon mit erheblich gemindertem Genuss präsentiert bekommen. Diese hier konnte wirklich gefallen.
Die Platte zum teilen hatte ihren Grund in einem Zwischengang, den wir bestellt hatten. Aus der Tageskarte stand eine Suppe zur Bestellung. Eine Kürbis-Orangensuppe mit Croutons hatte uns verleitet, sie zu ordern. Gut abgeschmeckt, feine Fruchtsäure durch die Orange (oder ihren Saft) sowie eine herbe Note durch Zesten setzten die Suppe von der normalen Kürbissuppe ab. Das passte wieder gut, ich war erfreut über die bisherigen Speisen. Filetto de branzino con salza al limone risotto klingt natürlich tausendmal besser als Wolfsbarsch-Filet an Zitronen-Weißwein-Sauce mit Risotto. Frau war jedenfalls glücklich mit ihrer Wahl und hob den Daumen. Ich habe nicht probieren können, denn ich widmete mich dem Grund unseres Besuchs und ihrer Einladung. Ich sollte ja unbedingt das hier probieren:
Die Tageskarte beschrieb es als Ossobuco in bianco, con pure di patate, Ossobuco an Weißweinsud mit Pinienkernen, Karotten und Sellerie auf Kartoffel-Parmesan-Püree. Und dieses Gericht, so wie es vor mir stand, war ein Nachweis für die Tatsache, dass die italienische Küche vor allen Dingen aus der perfekten Zubereitung einfacher Zutaten ihren Genuss zieht! Nehme Kalbsknochen, gute Qualität (das Mark alleine ließ mich mit der Zunge schnalzen), schmore sie lange in einem Sud aus Wein und Gemüse, schneide das gleich so fein, dass du die Sauce direkt aus dem Schmortopf auf den Teller servieren kannst und ergänze das mit einem Butterlastigen Püree! Einfach und genial gut! Zum Finger- und Tellerabschlecken gutes Gericht! Ich habe schon sehr sehr lange kein so gutes Ossobuco mehr gegessen! Ich war ein sehr glücklicher Mensch an diesem Tag! Meine Frau kennt mich halt, ein paar Jahre sind wir ja schon verheiratet!
Ein guter Espresso zum Abschluss, Dessert ging nicht mehr nach den beiden Hauptgerichten. Dann waren wir durch mit unserem Abendessen in der Pizzeria Panini. Und ich muss gestehen, ich hätte vorher nicht gedacht, dass ich einen derart guten Klassiker der italienischen Küche serviert bekommen würde! Chapeau, ich komme wieder! Der über den Abend freundliche und aufmerksame Service vervollständigte diesen guten Eindruck noch!
Was findet man im Überfluss in Sachen Länder-Gastronomie in jeder deutschen Stadt? Italienische Restaurants! So auch in Rheine. Wenn man denn wollte, könnte man in einem von mehr als einem Dutzend Etablissements, die sich der "Küche" Italiens widmen, einkehren. Hat man rudimentäre Anforderungen an die Qualität dieser Küche, dann fallen schon mal alle Pizzerien weg, deren Inhaber nicht mal in der Lage sind, Pizzateig und Tomaten-Sugo für die Pizza selber herzustellen und die ihre Speisekarte um Gyros, Kebab, indische Küche... mehr lesen
Trattoria Panini
Trattoria Panini€-€€€Restaurant, Trattoria, Pizzeria05971981198Osnabrücker Straße 65, 48429 Rheine
4.0 stars -
"Wie bei der Nonna......" Carsten1972Was findet man im Überfluss in Sachen Länder-Gastronomie in jeder deutschen Stadt? Italienische Restaurants! So auch in Rheine. Wenn man denn wollte, könnte man in einem von mehr als einem Dutzend Etablissements, die sich der "Küche" Italiens widmen, einkehren. Hat man rudimentäre Anforderungen an die Qualität dieser Küche, dann fallen schon mal alle Pizzerien weg, deren Inhaber nicht mal in der Lage sind, Pizzateig und Tomaten-Sugo für die Pizza selber herzustellen und die ihre Speisekarte um Gyros, Kebab, indische Küche
Geschrieben am 20.03.2023 2023-03-20| Aktualisiert am
20.03.2023
Eigentlich braucht es keine weiteren Berichte über die Küche von Antonio Locoselli, aber immer wieder wird man aufs Neue überrascht von der Kulinarik, die Antonio Locoselli in der Mühle am Steinfurter Schloss etabliert hat.
Spontan waren wir eingekehrt, der erste schöne Frühlingstag ließ meine Frau und mich auf das Rad steigen und nach dem wir uns im Kreislehrgarten geärgert hatten, keine Flasche Wein eingepackt zu haben (ein sehr schöner Platz für ein Glas s Wein und ein Picknick), beschlossen wir den Wein im Locoselli zu trinken. Und etwas Hunger hatten wir auch....
Der Wein war dann ein Südtiroler Sauvignon Blanc, sehr ordentlich, und ein guter Begleiter zu diesen Gerichten. Jakobsmuscheln / Wirsing / Mortadella / Kartoffelkruste / Birne.
Birne als Molekularküche in Perle und Schaum und als Gegengewicht zur angebratenen Mortadella. Perfekte Jakobmuscheln mit crunchiger Kruste oben drauf, Stampf darunter. Oktopus / Erbsen / Zitronen Mayo / Tropea Zwiebel
Schlicht großartig! Zwei Tage bei 58 Grad sous vide gegarter Oktopus, Erbsencreme mit Gin und Tonicwasser, auch hier Niedrigtemperatur gegart. Crunch durch Parmesan Chips! Säure durch die Mayo, besser geht nicht! Orechiette / Enten Ragout / geröstete Zwiebeln / Erdnuss Butter Beurre blanc.
Wilde Kombi! Die Ente 72 Stunden sous vide gegart, danach geräuchert, sehr intensiv! Eingefangen durch die äußerst ungewöhnliche Beurre blanc! Crunch durch die Zwiebeln, was süßes im Schaum! Kurrhahn / Kichererbsen / Zwiebel Waffel / Basilikum.
Wohlfühlteller, perfekt gebratener Fisch, schlotziges Püree aus Kichererbsen, kein Tahini drin. Recht scharfe Sauce auf Tomatenbasis. Schaum süß und nach Basilikum schmeckend. Bleibt ein kreatives Dessert zum Abschluss. Tiramisu / Schoko / Kaffee.
Augenweide zum Abschluss mit kräftigen Kaffee, Schokolade (dunkel) und Masala Noten, dabei Aperol Perlen! Es bleibt dabei, das Locoselli bietet die mit Abstand kreativste Küche im Kreis Steinfurt, für mehr kulinarischen Spaß muss man nach MS oder OS!
Besuch am 19.03.23 Nachmittag
Eigentlich braucht es keine weiteren Berichte über die Küche von Antonio Locoselli, aber immer wieder wird man aufs Neue überrascht von der Kulinarik, die Antonio Locoselli in der Mühle am Steinfurter Schloss etabliert hat.
Spontan waren wir eingekehrt, der erste schöne Frühlingstag ließ meine Frau und mich auf das Rad steigen und nach dem wir uns im Kreislehrgarten geärgert hatten, keine Flasche Wein eingepackt zu haben (ein sehr schöner Platz für ein Glas s Wein und ein Picknick), beschlossen wir den... mehr lesen
4.5 stars -
"Immer wieder wunderbar kreative Küche!" Carsten1972Eigentlich braucht es keine weiteren Berichte über die Küche von Antonio Locoselli, aber immer wieder wird man aufs Neue überrascht von der Kulinarik, die Antonio Locoselli in der Mühle am Steinfurter Schloss etabliert hat.
Spontan waren wir eingekehrt, der erste schöne Frühlingstag ließ meine Frau und mich auf das Rad steigen und nach dem wir uns im Kreislehrgarten geärgert hatten, keine Flasche Wein eingepackt zu haben (ein sehr schöner Platz für ein Glas s Wein und ein Picknick), beschlossen wir den
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Hört der Carsten solche Berichte aus seinem Sektor, dann geht er dem natürlich nach. Ich las Berichte zu dem Betrieb und schaute mir die Homepage an. Das alles machte einen sehr gepflegten und qualitativ hochwertigen Eindruck. Die Karten der beiden Restaurants lassen sich auf der HP einsehen. Relativ schnell war dann auch der Beschluss gefasst, eine der kulinarischen Radtouren von Frau und Herr Carsten1972 wird das Hasenklee zum Ziel haben. 2022 wurde leider aus diesem Vorhaben nichts mehr, aber zu Beginn des nächsten Jahres machte ich Nägel mit Köpfen und buchte Tisch und Zimmer für den Abend des 13. Mai sowie die Nacht auf den 14. Mai.
So machten wir uns an besagtem Wochenende wieder einmal per Rad auf den Weg zu einem uns unbekannten Restaurant. Senden liegt in bequemer Entfernung für eine Tagesradtour. Über Münster waren es ca. 70 Kilometer auf schönen Münsterländer "Pättkes" nach Senden. Den Ort kannten wir gar nicht, noch nie waren wir dort gewesen. Der Hof Groethues-Potthof liegt etwas außerhalb gar nicht weit vom Dortmund Ems Kanal entfernt. Gegen 17 Uhr bogen wir auf den Hof ein und nach dem passieren von Café, Bäckerei und Hofladen gelangt man an eine Brücke.
Passiert man diese, blickt auf den Innenhof von einem imposanten Hotelneubau, erst vor ein paar Jahren als Ergänzung zum Direktvertrieb auf dem Hof vor der Brücke erstellt wurde.
Das macht was her, dachte ich mir beim umkurven der Gebäude Flügel, um zum Haupteigang auf der anderen Seite zu gelangen. Unkompliziert checkten wir ein und richteten uns im ansehnlichen Zimmer ein. Es blieb noch etwas Zeit zum frisch machen, bevor es hinunter an unseren Tisch ging. Das Hasenklee ist in einem separaten Raum untergebracht, man bekommt dort vom reichlichen Trubel im Hasenpfeffer nichts mit.
Modernes, durch helle Eichenholztöne bestimmtes Ambiente empfing uns und eine Servicekraft geleitete uns an unseren Tisch.
Auf der Homepage stellt man sich folgendermaßen vor: Restaurant "Hasenklee" - gehoben ohne abzuheben......Das Restaurant "Hasenklee" bietet gehobene, saisonale Küche mit besonderem Fokus auf regionale Produkte. Ob Schwein aus Bio-zertifiziert Zucht vom Hof Spliethofe in Senden, Rind der Rasse Welsh Black von der Welsh Black Farm Dülmen in Nose to Tail Verarbeitung oder Gemüse und Beerenfrüchte aus eigenem Anbau, hier kann man das Münsterland schmecken. Unser Hasenklee mit seinen 41 Plätzen bietet eine wohlige Atmosphäre, aufmerksamen Service, eine ausgezeichnete Küche und exzellenten Wein, auch außerhalb unserer mehrfach prämierten Weinkarte. Unter Leitung von Daniel Wobbe (Küchenchef) und Marcel Tekaat (Gastgeber und Sommelier IHK) möchten wir Sie mit unserem Team um Daniel Soucek verwöhnen und überraschen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Wir waren gespannt, welche Taten diesen Worten folgen würden. Herr Soucek begrüßte uns freundlich und nach dem Platz nehmen wurde nach einem Aperitif gefragt. Mit den Karten für Speis und Trank kam der dann recht zügig zu uns.
Nun galt es die Karten zu studieren, es gibt es ein Menü mit und ein Menü ohne Fisch und Fleisch. Recht schnell stand fest, Frau wollte das vegetarische Menü und ich konnte mich für das Menü mit (vor allen Dingen) Fisch und Fleisch erwärmen. Die Weinkarte ließ hohe Ansprüche erahnen und eine Auswahl fiel schwer. Frau orderte sich für das ganze Menü eine Flasche Sekt des Hauses Boessneck (Resolut Brut Nature), und ich einen Riesling von der Nahe, vom Weingut Hermannsberg, Steinberg großes Gewächs 2015. Diese beiden Flaschen würden uns sicher gut durchs Menü begleiten.
Dann wollen wir mal zu dem kommen, was Koch Daniel Wobbe uns serviert hat. Wie gesagt, für meine Frau das vegetarische Menü, für mich das mit Fisch und Fleisch. Interessant war der Fakt, dass die Gerichte bis auf die Hauptkomponenten recht identisch waren und wir deswegen gut vergleichen konnten, welche Zubereitung uns besser gefallen würde. Der Hofgruß war für beide gleich, man hatte vorher sicher gestellt, dass meiner Frau das so recht war. Unter den Namen Westfälische Häppchen gab es ein paar Amuse Gueules.
und
Hier wurden die Produkte des Hofes in den Mittelpunkt gestellt, ergänzt um Meeresfrüchte und Gewürze. Ich weiß nicht mehr genau, was wir bekommen haben, aber alle Küchengrüße zeichneten sich durch harmonisch zusammengestellte Aromen aus. Das war ein guter Start ins Menü.
Es folgte Brot aus unserer Bäckerei, damit ging es in die eigentlichen Gänge des Menüs.
Gang eins:
Spargel vom Hof mit Jakobsmuschel und Kaviar
versus Spargelsalat mit fermentiertem Spargelsud und Kräutern
Gang zwei:
Rotbarbe mit Schnittlauch und Quark
versus eingelegter Fenchel mit Schnittlauch und Quark
Gang drei:
Thunfisch Bluefin Toro mit Rhabarber, legierter Kalbsvelouté und Kaper
versus gebackener Kohlrabi, mit Rhabarber und Kerbel
Gang Paar vier:
Kaninchen mit Creme von gegrilltem grünen Spargel und Senf
Creme vom gegrilltem grünen Spargel mit Chicorée und Senf
Ich will nicht jeden Gang einzeln bewerten, aber der Vergleich zwischen Omnivor und Herbivor Menü ist schon interessant. Herr Wobbe hat schon Ambitionen in Richtung fine dining! Das hatte bisher viel Freude bereitet, insbesondere bei den engagierten Nahbesprechungen der Gänge mit allen drei Herren! Die Erfrischung vor den Hauptgängen für beide gleich.
Für mich wäre es weiter gegangen mit Reh aus heimischer Jagd, jungem Rotkohl und Zwiebelgewächsen, aber ich hatte den Gang zu Gunsten des mich mehr interessierenden Kaninchenganges gestrichen. Ich merke immer mehr, dass mir gerade in ausgedehnteren Menüfolgen maximal ein Fleischgang völlig reicht! Frau bekam das vegetarische Pendant serviert, Praline vom jungen Rotkohl mit Kartoffelbaumkuchen und Zwiebelgewächsen.
Bei der nächsten Paarung legte meine Frau eine Pause ein, so waren wir wieder Pari bei den Gängen. Es gab für mich exklusiv Camembert mit Möhre und Kopfsalat.
Als Dessert für uns Beide Erdbeere vom Hof mit Brioche und Macadamia
Süßer Abschluss aus der Hofkonditorei war ein Eis, ich erinnere nicht mehr was es war.
Sowie zum abschließenden Espresso noch Trüffel ebenso aus der Hofeigenen Konditorei.
Dann waren wir durch mit einem sehr überzeugenden Menü! Was die Küche unter Herrn Wobbe uns geboten hatte war schon sehr ambitioniert. Alle Gerichte zeichneten sich durch wohlüberlegte Aromen in sehr feiner Abstimmung aus. Einige Dinge waren schon außergewöhnlich bei den Zutaten. Großes Lob an das Küchenteam um Herrn Wobbe, wir haben einen genussreichen Abend verbracht.
Auch der Service unter Herrn Tekaat und Herrn Soucek bereitete durchgehend Freude! Es entwickelten sich spannende Diskussionen um Aspekte der einzelnen Gänge, bis hin zu dem Punkt, das man mich ganz vorsichtig fragte, ob ich ein Kollege aus der Gastronomie sei. Das konnte ich mit gutem Gewissen und der Auskunft , dass ich nur ein Genussmensch sei, beantworten!
Kann ich also zum Fazit kommen, feines Landhotel mit anspruchsvoller Gastronomie auf zwei Ebenen, Landhausküche und Fine Dining. Sollte das Team vom Hasenklee so ambitioniert weiter wirken, dann kann ich mir gut vorstellen das der Guide und der Gault auch noch mal nach dem "rechten" schauen werden. Warum nicht ein weiterer Stern im Münsterland? Mich würde es freuen..........