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Wir suchten noch ein Ausflugsziel um den 7.7., da kam uns der sympathische Bericht über diesen Familienbetrieb mit zwei jungen ambitionierten Köchen sehr gelegen. Die beiden Köche sind Brüder und haben sich aufgeteilt. Marc Lambrich als Küchenchef, Florian Lambrich als Geschäftsführer. Als ebenfalls gelernter Koch springt er wohl bei größeren Events ein. Die beiden Brüder haben den elterlichen Betrieb übernommen.
Online reserviert, Bestätigung per eMail, alles unkompliziert.
Schönes Wetter hatten wir auch gebucht und so trafen wir mittwochs nachmittags ein. Die Rezeption in dem kleinen Familienbetrieb nicht besetzt, das ist vollkommen ok. Eine Minute später begrüßte uns eine der beiden Chefinnen: Frau Tamara Lambrich. Wobei wir uns eine Begrüßung anders vorstellen. Handy am Ohr betrat sie den Raum, kein Blick zu uns. Warum nicht ein kurzer Wink oder Kopfnicken zum Zeichen den Gast wahr zu nehmen? Nun denn, mit knappen Gruß der Zimmerschlüssel gereicht und die Frühstückszeiten benannt. Ein herzliches Willkommen stellen wir uns anders vor.
Zwei Abende hintereinander zu beschreiben finde ich immer schwierig. Vorweg: Der zweite Abend war die Steigerung.
Für den ersten Abend hatten wir einen Tisch im Restaurant reserviert. Zum Glück gibt es eine L-förmige Terrasse, bei der großen Hitze war es draußen angenehmer als innen. Ein Tisch war nicht für uns bestimmt, so hatten wir die freie Wahl. Genauso am nächsten Abend.
Service + Sauberkeit:
Am ersten Abend begrüßte uns Herr El Sayed, gebürtiger Ägypter, mit bewundernswertem Deutsch trotz weniger Jahre wohnhaft in Deutschland. Auch am nächsten Abend war er maßgeblich unser Ansprechpartner.
Er konnte punkten durch Freundlichkeit, Aufmerksamkeit, Wissen (auch sehr in Bezug auf die Weine). Bei ihm und auch drei weiteren Mitarbeitern haben wir uns wohl gefühlt.
Das Restaurant ist schlicht, modern und sauber eingerichtet.
Tolles Wetter, also wählten wir einen Frischluftplatz. Tischdecke, Windlicht, angewelkte Blumendeko (die nach Überbleibsel der vielleicht vergangenen Samstagshochzeit aussah).
Das Besteck im Korb, wie im Brauhaus zur Selbstbedienung, ebenso Papierservietten in einfachster Ausführung.
Da waren wir schon sehr erstaunt. Noch mehr über das Brotkörbchen, abgedeckt mit Stoffserviette. Bei der heiß-gewittrigen Luft war das Brot gar keine Verlockung mehr und blieb von uns unangetastet. Schade.
Für den zweiten Abend hatten wir nicht reserviert. Es war aber kein Problem auf der Terrasse einen Platz zu finden. Da alle Tische noch mit Frühstückskrümeln versehen waren, entschieden wir uns für unseren Tisch vom morgendlichen Frühstück. Denn hier waren uns die Krümel persönlich bekannt. Herr El Sayed erneuerte netterweise die Tischdecke. So viel zum Thema „unrund“, an den Tischdecken wird irgendwie gegeizt. Am zweiten Abend gab es nachträglich Stoffservietten und Brot wurde frisch am Tisch serviert und war dadurch richtig fein. Also besser nicht reservieren?
Ansonsten alles sehr sauber und gepflegt. Toiletten im Untergeschoss.
Speisen und Getränke:
Mineralwasser, Fachinger medium, 0,75 l zu € 4,90
Aperitif: Winzersekt (Weingut Stassen, Oberheimbach) brut € 5,00 – sehr fein! Also an beiden Abenden. Und noch einer extra!
Erster Abend: Riesling Blauschiefer, Weingut Stassen, 0,75 l - € 22,00. Dieser überzeugte uns sehr.
Auf das angedörrte Brot auf dem Tisch folgte der Küchengruß.
Eine gut gekühlte Quiche mit Lauch und überwiegendem Speckgeschmack. Leider für uns kein gelungener Auftakt.
Frisch aus dem Kühlschrank war überwiegend penetranter Speckgeschmack spürbar, wirklich unharmonisch. Die Masse fest, das geht besser.
Zum Essen wählte ich das „Classic Menü“ – 5 Gänge - € 53,00, ohne Weinbegleitung.
Das Thunfischcarpaccio wurde ergänzt mit einem Stück Thunfischsashimi. Der Thunfisch von sehr guter
Qualität.
Das Süppchen überzeugte mit intensivem Tomatenaroma, sehr fein.
Das Fleisch perfekt rosa und zart! Tolle Sauce. Krapfen haben mich noch nie so richtig überzeugt, diese auch nicht. Aber das liegt nicht an der Küche, sondern an meinem persönlichen Geschmack. Das Gemüse noch schön mit Biss, die Erbsen frisch (keine Tiefkühlware).
Abschließend sehr feine süße Versuchungen:
Crème brûléevon der Tonkabohne, zweierlei luftige Schokomousse, Apfelsäckchen, Kokoseis.
Ein absolut überzeugendes und gut abgestimmtes Menü.
Mein Mann wählte aus der Karte:
Vorspeise: Carpaccio vom Gelbflossen Thunfisch mit Parmesan, Avocadound Limette - € 13,50
Zwischengang: Jakobsmuschel und Riesengarnele an grünem Apfel und Chorizo - € 13,50
Hauptgang: Fisch des Tages: Saiblingsfilet, Rosmarinkartoffeln, Zucchinigemüse - € 19,80.
Zweiter Abend:
Auch am zweiten Abend blieben wir dem örtlichen Weingut (und kauften dort noch unsere heimische Weinprobe ein) treu:
Weissburgunder, trocken, Weingut Stassen, 0,75 l - € 17,00.
Ein feiner mediterraner Küchengruß im Weckglas: Kichererbsensalat mit Oliven und Seranoschinken.
Vorspeisen:
Für mich der Sommersalat - Rieslingdressing – Beeren – Wachtelei – gehobelter Bergkäse - € 8,90
Für meinen Mann, weil es am Vorabend so gut war:
Jakobsmuscheln und Riesengarnele an grünem Spargel und Ananas-Chutney - € 12,50.
Dieses Mal, zum gleichen Preis, sogar 2 gerne genommene Jakobsmuscheln!
Als Hauptgang für uns beide die Tagesempfehlung:
Tagliatelle mit frischen Pfifferlingen - € 12,50.
Die Pasta mit einer guten Portion Pfifferlingen in leichtem Rahm versehen, mit Paprikastreifen ergänzt. Sehr fein!
Mein Dessert:
Variation von hausgemachten Sorbets an marinierten Früchten - € 5,70.
Absolut top: Sorbet vom grünen Apfel – Kokosmilch (mein Favorit) – Waldfrucht. In der Etagere, dazwischen die frischen Früchtchen!
Mein Mann wählte die Crème brûléevon der Tonkabohne mit Erdbeer-Sorbet und Holunderblüten- Mousse - € 5,70.
Alle Speisen waren rundum von sehr guter Qualität und handwerklich nahezu einwandfrei. Der grüne Spargel war am zweiten Abend deutlich besser (mit Biss) gebraten.
Die Verabschiedung durch die Auszubildende war sehr herzlich. Ich glaube nicht, dass es nur am Zahlen lag.
Vermisst haben wir hier die von uns (vielleicht falsch) erwartete Präsenz der Familie Lambrich. Das Frühstück war gut, aber es war vom Service niemand erreichbar.
Warum war bei schönstem Wetter der Frühstückstisch nur innen reserviert? Wir deckten selbst um auf die Terrasse, auch am zweiten Tag. Wie auch die anderen Gäste. Wo ist das Problem? Einfach mal den Gast fragen, der Winter ist noch lang genug.
Meine Bewertung – insbesondere Service – bezieht sich nur auf unsere beiden Abendessen.
Fazit: Zum Essen gerne wieder - aber da schläft wohl auch die Konkurrenz am Rhein nicht.
Der angegebene Preis bezieht sich auf die Abendessen der Abende 5. + 6.7.17.