Zurück zu Marina Seerestaurant
GastroGuide-User: AndiHa
AndiHa hat Marina Seerestaurant in 82347 Bernried bewertet.
vor 8 Jahren
"Klasse Lage und eine eigentlich gute Küche"
Verifiziert

Geschrieben am 05.06.2016 | Aktualisiert am 05.06.2016
Besucht am 27.05.2016 Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
So waren wir dann also angekommen in Bernried am Starnberger See.
3h Fahrt und ein schwaches aber sättigendes Mittagessen unterwegs hinter uns enterten wir unser Zimmer in dem Resort zu der auch das Seerestaurant gehört. Schöne geräumige und großzügige Zimmer mit Blick auf den See gibt es in der Anlage. Hatte gut gefallen.
 
Im Rahmen der Halbpension gab es auch jeweils ein Abendessen welches wir im zugehörigen Strandrestaurant Marina einzunehmen gedachten.
Unsere Tochter, kurzfristig dann doch mitgekommen wurde nur für ÜF angemeldet und nicht halbpensioniert.
 
Die Halbpension kostete bei unserem gewählten Arrangement 10€ Aufpreis (normal 30€) und so hatten wir dann recht preisgünstig die Möglichkeit auch am anderen Abend ggf. auszuweichen. Für Töchterchen hatten wir Halbpension dann gar nicht beantragt, das, naja, hätte ggf. schwierig werde können. Nicht mit der HP sondern mit Tochter, denn wer weiß nach was ihr der Sinn steht….
 
Gegen 18 Uhr machten wir uns dann auf das Strandrestaurant zu entern. In dem recht großen Komplex fand zeitgleich im EG eine Hochzeit statt und wir standen etwas unschlüssig im Eingangsbereich herum. Ein Kellner wies uns dann den Weg in’s Restaurant im 1.OG. Im Souterrain auf einer anschließenden Terrasse war zeitgleich ein großer Grill am Laufen. Es war also nicht gleich ersichtlich wo es für uns hingehen sollte. Da würde wohl der eine oder andere Hinweis sicherlich hilfreich sein. Aber wir hatten ja das Personal das uns half.
 
Eine breite großzügige Treppe führte nach oben, einen Aufzug hatte ich nicht wahrgenommen. Ober wiederum beim nächsten freundlichen Kellner unser Anliegen vorgetragen und wir durften uns aussuchen ob wir drinnen oder auf dem großzügigen Balkon unsere Plätze einnehmen wollten.
Es wurde bei dem guten Wetter natürlich der Balkon. Dort waren alle Tische schon komplett eingedeckt und jeweils mit Salz- und Pfeffermühle, Olivenöl und einem Rosmarin im Topf bestückt. Die voll gepolsterten roten Stühle waren sehr bequem und man benötigte kein besonders ausgeprägtes Sitzfleisch um hier länger zu verweilen. Zudem die Aussicht natürlich auch fabelhaft war. Direkt am See eben.{
 
Und der nächste Kellner kam und nahm sich uns nun für den Rest des Abends an. Laut Beleg Herr Steiger, ein freundlicher und umgänglicher Mensch, brachte sogleich auch das Kärtchen mit dem HP-Menu und drei Karten mit den Getränken. Eine davon, für meine Tochter, beinhaltete auch eine Speisekarte.
Als nicht besonders vinophiler Mensch und sich zudem in Bayern befindend konnte ich der Getränkekarte nicht viel entlocken. Allgemein Grundnahrungsmittel in diesem Landstrich orderte ich unbesehen ein Weißbier (3,80).
Meine beiden Herzdamen entschieden sich für ein Annanasschorle 0,4l (3,80) und eine große Flasche stilles Mineralwasser 0,7l (5,50).
 
Nach passender Zeit war Herr Steiger wieder zugegen und meine Tochter konnte ihr Wiener Schnitzel mit Spargel neuen Kartoffeln (25.-) platzieren.
Wir Alten harrten unseres Menü’s
 
 
Vitello Tonnato

Sardellen Rucola

 

 

Landuro Schweinerücken

Kohrabi, Shitake, Polenta

 

 

Operaschnitte

Beeren

 
 
Umgehend kamen auch zweierlei noch warme Brötchen an den Tisch.Olivenöl und Brötchen
Ok, jetzt ergab auch das Olivenöl Sinn. Ich weiß nicht, ob es so richtig gemacht wird, aber ich träufelte Olivenöl in ein kleines bereitgestelltes Tellerchen und gab nach einer ersten Probe noch aus der Pfeffermühle und der (Meer-) Salzmühle (Sel de Ibiza, keine Ahnung ob das was Besonderes ist) dazu. Die Brötchen, darin eingetunkt schmeckten ausgesprochen gut und würzig und machten Lust auf mehr.
 
Das Vitello Tonnato kam dann irgendwann an den Tisch.Vitello Tonnato Es machte einen ausgesprochen hübschen Eindruck mit seinem kleinen Salatbouquet obendrauf un dem toppenden Brotcrisp. Das Kalbfleisch angenehm im Geschmack und superzart. Punktuell waren Thunfischcremetupfer denen der Thunfisch aber irgendwie weggeschwommen sein muß. Klar, Thunfisch, am Starnberger See. Kurzum, die Creme war recht fade und nichtssagend. Dafür hatte der Salat eine sehr angenehme und aromatische Vinaigrette gesehen die ihn zu einem richtig Guten machte. Die im Falter erwähnten Sardellen habe ich nicht heraus geschmeckt. Das getoastete dünne Scheibchen Brot obendrauf hingegen war wiederum schön würzig.
 
Das Wiener Schnitzel meiner Tochter kam mit einem Extrakännchen geklärter Butter (sie wählte dies anstatt der Hollandaise) und sah ebenfalls gut aus.Wiener Schnitzel mit Spargel und neuen Kartoffeln Das Schnitzel wie ein Wiener sein muß und der Spargel in perfektem Gargrad. Das war alles was ich darüber erfuhr.
 
Dann kamen die SchweinerückenLanduro Schweinerücken mit Shiitakepilzen, Polenta und Kohlrabi und da muß ich mich outen. Ich kenne keinen Schweinerücken oder eine entsprechende Art dem Schwein den namensgebenden Rücken mitsamt einer Art Fettkern aus selbigen heraus zu schnitzen. Es erinnerte von der Art her eher einem recht mageren Schweinehals (-Nacken). Aber es war sehr zart und als Bratenaufschnitt dargereicht hatte es auch einen guten Geschmack und war sehr saftig. Die sehr dunkle Soße dazu war extrem intensiv und super lecker.
Der nächste Punkt: Shiitakepilze. Die sehen in Japan irgendwie anders aus als am Starnberger See. Zumindest Einige. Die machten teils eher auf Pfifferlinge, optisch wie auch geschmacklich. Aber vielleicht hat die starke Soße das Geschmacksempfinden dahingehend auch beeinflusst.
Die Polenta war jetzt ganz gut aber wir werden wohl keine Freunde mehr. Meiner Frau hat sie jedenfalls geschmeckt.
Die untergejubeltenlegten Kohlrabi, in Würfelform, wurden von der Küche so lange veredelt, daß sie ihren eigentlich recht markanten Geschmack weitgehend verloren hatten. So waren sie für mich durchaus essbar, kann ich ihnen ansonsten meist nicht viel abgewinnen. Roh ja, aber gekocht?
 
Der Nachtisch war optisch wiederum ein richtiges Highlight.Operaschnitte Verschiedene Beeren, ein Löffel Eis und zwei Törtchen auf einem Strich Himbeercreme machten schon was her. Und, entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, habe ich einen süßen Nachtisch in interessanter Vielfalt zu mir genommen. Ich bitte um Entschuldigung wegen der schwachen Detailtreue hierbei, ich esse doch kaum Süßes. Meine Frau war jedenfalls hin und weg davon.
 
Die Tochter durfte sich auch einen Nachtisch aussuchen und als der Kellner ein paar Optionen offerierte erhellten sich ihre Gesichtszüge bei Nennung von Schoko Crème brûlée (8.-) doch schlagartig. Schön knackig an der Oberfläche versank meine Tochter anschließend darin und war ein glückliches Kind und wir zufriedene Eltern.
 
Irgendwann hätte ich noch gerne ein Weißbier und meine Frau ein Spezi (3,80) gehabt. Leere Gläser wurden aber mitnichten gesehen. So mussten wir einen Kellner aktiv bremsen um auf unser Anliegen aufmerksam zu machen. Ein ärgerlicher  Wermutstropfen beim ansonsten guten Service.
Und wie ich erst jetzt bemerke: Der Begrüßungsprosecco ist auch flach gefallen.
 
 
Fazit:
Das Anwesen und die Lage haben uns gut gefallen. Toiletten waren sehr sauber und auf jedem Stockwerk zu finden. Das Preisgefüge mag der Lage angemessen sein ich empfand es aber schon als sehr ambitioniert. Und, daß hier leere Gläser mehrfach übersehen werden finde ich seltsam und unpassend
Das Essen kann was. Es hat schon gut geschmeckt und wir waren auch satt. Bei Manchem weiß ich nicht ob ich das noch mal haben muß. Das Vitello war zwar qualitativ hochwertig, wie alles hier, aber irgendwie war sie auch etwas fade.
Grundsätzlich ist mir irgendwie etwas mehr nach Handfesterem. Meist. Das ist aber meins und soll dem Haus nicht zum Nachteil gewertet werden. Das gibt es ja auch, siehe Schnitzel, aber im Menü war es ein Probieren von Allem und nicht Alles hat mir zugesagt. Ob die Alternativen im Menü als da waren: Saibling mit lauwarmem Gemüsesalat und Thymianschaum (Schäumchen war der Grund des Abwählens) oder frischer Spargel mit neuen Kartoffeln (Spargel ist nur in der Cremesuppe meins) wirklich eine solche gewesen wären kann ich im Nachhinein natürlich nicht sagen. Für manchen Leser sicherlich.
 
 
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


Jens und 20 andere finden diese Bewertung hilfreich.

Shaneymac und 19 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.