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GastroGuide-User: PetraIO
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vor 3 Jahren
"Fortsetzung: LUMI-Azubi-Abholmenü die 2te"
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Geschrieben am 28.02.2021 | Aktualisiert am 01.03.2021
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Besucht am 20.02.2021 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 78 EUR
 
Wie bereits im vorherigen Beitrag erwähnt, wird das angebotene Azubimenü zum Wochenende in der Regel fertig und sofort verzehrfähig zur Abholung angeboten.

Bei meinem letzten Telefonat mit Küchenchef Daniel Schöfisch ergab sich während unserer Plauderei, dass auf Wunsch das 4-Gänge-Menü auch so wie zum Valentinstag vorbereitet werden kann: Kalt und zum Vollenden zu Hause. Die meisten Kunden, so Herr Schöfisch, wollten zu Hause nicht mehr „Hand anlegen“.

Hern Schöfischs Angebot nahm ich gerne an, denn das 4gängige Folgemenü zu € 39,00 / Person las sich wieder sehr gut:

Vorspeise:
Wildkräutersalat mit Taschenkrebs, Tomaten und Fenchel, dazu Avocadocréme und Papadam

Zwischengang:
Perlhuhncrémesuppe mit Trüffelravioli

Hauptgang:
Sauerbraten mit gebratenem Wirsing, Preiselbeeren und Karfoffeltaler

Dessert:
Schokomoussetörtchen mit Knusperboden, Karamellcréme, Kaffeebaiser, eingelegte Pflaumenspalten und Schoko-Aerobisquit

Ich bestellte per mail, eine freundliche Bestätigung kam prompt.

Zur vereinbarten Zeit waren wir dann samstags am Bostalsee und nahmen unser Carepaket in Empfang.
Da es dieses Mal keine Beschreibung zur Zubereitung zu Hause gab (war ja regulär so nicht vorgesehen) kam extra ein freundlicher angehender Koch um mir mündlich noch ein paar Tipps zu geben.

Wieder verbanden wir die Abholung wieder mit einem Spaziergang.
Die Seezeitlodge von der Seeseite fotografiert
Am Valentinstag noch bei eisigen Temperaturen, eine Woche später war mir die Jacke schon zu warm.

Zu Hause nahm ich die Speisen unter die Lupe. Das sah alles wieder sehr fein aus.
Unser Lockdownmenü@home
Es lag sicherlich an den Frühlingstemperaturen und dem Sonnenschein. Salat mag ich ja sehr gerne und die Portion war mir etwas zu knapp bemessen.
Salat und Dressing zur Vorspeise
Ich drehte eine lohnenswerte Gartenrunde und konnte den Wildkräutersalat mit wildem Feldsalat, Löwenzahn, Schnittlauch, Pimpernelle und Vogelmiere ergänzen.

Die Vorspeise war schnell angerichtet, es galt nur den Salat mit der cremigen Vinaigrette zu mischen, Krebstatar mittig auf dem Teller platzieren. Salat mit Tomaten, Fenchel und der Avocadocréme gesellten sich dazu. Die Papadam hätte ich fast vergessen.
Wildkäutersalat mit Taschenkrebs
Eine tolle Vorspeise! Das Taschenkrebstatar cremig und dezent gewürzt. So kam das leicht süßliche Aroma des zarten Krebsfleisches an den Geschmackspapillen an.

Die Salatvinaigrette passte geschmacklich hervorragend, die zarten Fenchelscheiben waren leicht mariniert, die Avocadocréme recht puristisch gehalten und das war gut so. Und dann die Papadam! Wenige Besuche und indischen Restaurants überzeugten uns noch nicht. Sie sollten sich vielleicht das LUMI-Papadam-Rezept besorgen! Das schmeckte so, wie ich es mir beim Inder immer wünschte: Frisch, knusprig, würzig!

Die Suppe musste nur noch erwärmt werden. Da dieses Mal pro Portion nur 1 Ravioli enthalten war, gab es dieses Mal kein Dampfbad sondern klassisches Garziehen im Topf. Vor dem Servieren schäumte ich die Suppe kurz auf.
Perlhuhncrémesuppe mit Trüffelravioli
Die sahnige Verführung mit feinem Geflügelaroma, süffig und ungemein lecker. Natürlich auch durch die Einlage des (abgetauchten) Trüffelravioli. Der Pastateig noch al dente, eine feine Füllung und mit gutem Trüffelaroma.

Sauerbraten und die Soße waren getrennt vakuumiert. Der Sauerbraten schien mir optisch noch nicht lange genug geschmort zu haben. Ich entschloss mich, ihn in der Soße zu erwärmen. Baden kann nicht schaden. Die Wirsingstreifen waren schnell in ein wenig Butter angebraten und gewürzt. Abgelöscht wurde mit dem im Paket enthaltenen weißen Portwein.

Die Kartoffeltaler wurden ebenfalls kurz goldgelb angebraten.

Zum Hauptgang noch ein Klecks Preiselbeeren – fertig!
Sauerbraten, Wirsing, Kartoffeltaler
Auch schön, wenn man mal was besser kann! Der Sauerbraten und die Soße waren gut. Das Fleisch allerdings recht fest und nicht durchgängig zart und mürbe. Die Soße passend, aber ich mag sie gerne etwas „gehaltvoller“.
Im Vergleich mit Andreas Stübers (Rheinhotel in Bacharach) Sauerbraten wenige Tage vorher war Stüber der klare Gewinner.

Der Wirsing war eine angenehme Abwechslung zum Rotkohlklassiker. Und der weiße Portwein zum Wirsing war wirklich ein nachahmenswerter Knaller. Toll auch die Kartoffeltaler. Die würde ich gerne genauso nachkochen wollen, aber die Zubereitung konnte ich nicht recht entschlüsseln.

Ein guter Hauptgang, Sauerbraten kann man ja noch üben.

Das Dessert war auch schnell auf den Teller gebracht. Da war alles dran, was ein gutes Dessert braucht: Süße, Säure, Creme, Knusper.
Schokomoussetörtchen, Karamellcréme, Kaffeebaiser, Pflaumenspalten
Schokolade umhüllte knackig das zarte Schokomousse auf dem Knusperboden. Baiser mag ich sehr gerne. Hier in der Variante mit Kaffe eine deutliche Geschmackssteigerung zum gewöhnlichen Baiser.
Die Karamellcréme überraschte  zusätzlich feinem Nussaroma.
Mit leichter Säure gefielen die eingelegten Pflaumenspalten zum Dessert sehr gut.
Und das Schoko-Aerobisquit? Wirklich luftig hat es sich seinen Namen verdient.

Wieder ein „Rundum-Sorglos-Genuss-Paket“ der LUMI-Nachwuchstalente.

Mir kam der Gedanke, dass die LUMI-Azubis vielleicht aktuell focussierter und konzentrierter die Praxis erlernen können. Denn im Restaurant warten keine drängelnden Gäste und man kann konzentriert an einem Menü mit Vorbestellungen arbeiten. Ich konnte übrigens bei den angebotenen Menüs bisher keine Wiederholungen feststellen – immer neu, immer anders.

Egal wie: Daumen hoch. Die wöchentlichen Angebote habe ich im Blick.
Aber ein „richtiger“ LUMI-Besuch würde uns besser gefallen! Den Mitarbeitern der Seezeitlodge sicherlich auch.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
keine Wertung
Essen
Ambiente
keine Wertung
Preis/Leistung


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