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GastroGuide-User: PetraIO
PetraIO hat Storcke Stütz in 56841 Traben-Trarbach bewertet.
vor 7 Jahren
"Der zweite Besuch, unsere Erwartungen wurden nicht erfüllt."
Verifiziert

Geschrieben am 20.01.2018 | Aktualisiert am 19.08.2018
Besucht am 30.12.2017 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 60 EUR
Unser erster Besuch des Restaurants war spontan am 31.10.15. Danach gab es widersprüchliche Informationen zum Haus. Es sei geschlossen (daher existiert mein erster Beitrag auch nicht mehr), es soll verkauft werden. Aktuell gibt es keine eigene Homepage des Storcke Stütz, nur eine Facebookseite.  Auch hier noch der Hinweis „Kellerschänke Storcke-Stütz ab 2017 neu zu verpachten.“

Es interessierte uns, wie der aktuelle Stand ist. Vor ein paar Wochen sahen wir bereits, dass das Restaurant in Betrieb ist.
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Nach dem Ausflug durch die Gewölbe des Wein-Nachts-Marktes kehrten wir hier also gleich um 18.00 Uhr ein. Eine sehr junge Frau und ein sehr junger Herr begrüßten uns freundlich.

Der junge Mann begleitete uns zu einem nicht reservierten Tisch im ehemaligen Weinkeller. Am Nebentisch saßen wir vor zwei Jahren.

Einen Betreiberwechsel hat es wohl tatsächlich gegeben. Viel hat sich nicht verändert in dem rund 600 Jahre alten Gebäude.  Die Tische sind nicht zu eng angeordnet, an den Wandseiten mit Eckbänken.
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Die Polsterbezüge der Stühle und Bänke wurden nicht erneuert, wäre aber mal eine Idee. Ebenso das Holz des Mobiliars aufzuarbeiten. Trotzdem ist es gemütlich, sauber und gepflegt. Die Dekoration ist wesentlich schlichter, die historischen Fotografien an den Wänden sind nicht mehr da.

Toiletten treppauf sauber und gepflegt. Für Gehbehinderte ist das Restaurant dadurch aber nicht geeignet.
Trotz der Größe und später vielen Gäste ist der Geräuschpegel sehr angenehm. Der Hauptraum ist mit Teppichfliesen ausgelegt, vielleicht helfen diese.

Die Speisekarte wurde gereicht und die Getränke aufgenommen.
Wir bestellten eine Flasche Trarbacher Felsenquelle Mineralwasser, 0,75 l - € 4,50. Und  2 trockene Riesling, 0,2 l - € 3,80, vom Weingut Storck. Die Getränke wurden umgehend und gut gekühlt serviert.

Die Speisekarte hat sich fast nicht verändert. Sie bietet eine schöne Auswahl, ich würde sie als moselländisch-mediterran bezeichnen. Gut sortiert und nicht überladen.

Sehr hungrig waren wir nicht. Daher teilten wir uns als Vorspeise In Riesling gebeizter Lachs mit Dill-Senfsauce, dazu hausgemachtes Rösti und buntes Salatbouquet mit fruchtigem Himbeerdressing - € 13,50. Wir erinnerten uns, dieses Gericht in ähnlicher Form (damals mit geräuchertem Lachs und Quarkdip)  vor zwei  Jahren bestellt zu haben. Die Kartoffelrösti waren uns noch in sehr positiver Erinnerung.

Als Hauptspeise interessierte uns:  Auf der Haut gebratenes Zanderfilet, angerichtet auf moselländischem Gräwes (Kartoffel-Sauerkraut-Stampf) mit knusprigen Zwiebelringen - € 17,50. Wir fragten den jungen Mann, ob Gräwes mit Speck sei.  Der sei jedem gegönnt, wir mögen ihn halt gar nicht, da der Eigengeschmack des Gerichtes dadurch unter geht. Er und sein erfahrener Kollege verneinten sofort. Also war dies unsere Wahl.

Serviert wurde nach angenehmer Wartezeit und Abstand zwischen Vor- und Hauptspeise.

Die Vorspeise wurde schön angerichtet serviert. Dazu ein leerer Teiler . Ging auch nicht anders, denn wo es vor 2 Jahren noch 2 kleine Rösti gab, gab es jetzt nur noch 1 kleines Rösti.
gebeizter Lachs, hausgemachtes Rösti und buntes Salatbouquet
Dieses  goldgelb und knusprig gebraten. Der gebeizte Lachs sehr angenehm und frisch im Geschmack.  Der Lachs war auf dem Rösti angerichtet, dadurch kühlte es leider schnell ab. Ein Dipp mit roten marinierten Zwiebeln passte gut dazu (war aber nicht die angekündigte Dill-Senfsauce).

Am Salatbouquet gab es einige welke Blätter zu bemängeln, das Dressing sehr fein. Obenauf knuspriges Blätterteiggebäck.

Aber wie es so ist, wenn man Restaurantbeiträge schreibt:  Zu Hause stellt man fest, dass die nahezu identische Speise vor zwei Jahren wesentlich großzügiger bemessen war und preislich  mit nur € 6,80 abgerechnet wurde! Preis verdoppelt, Portion halbiert.

Unser Zander wurde auf dem Gräwes angerichtet serviert. 3 Scheiben  Zanderfilet, schön saftig und gut gebraten. Obenauf gebräunte (und nicht knusprige) Zwiebeln. 

Im Gräwes rötliche Stückchen. Mich beschlich ein Verdacht, ich hoffte noch auf rote Zwiebeln… die sich als Speckstücke entpuppten. Gut, dass wir extra vorher gefragt hatten! Die beiden Serviceherren waren mit neu eingetroffenen Gästen beschäftigt, also sortierten wir den Speck so gut es ging aus der rustikalen Gräwesmasse. Aber der Speckgeschmack war halt drin. Ich will gar nicht abstreiten, dass Speck in diesem moselländischen „Arme-Leute-Gericht“ seine Berechtigung hat. Aber früher gab es dann halt nur Gräwes und weder Fisch noch Fleisch dazu.

Der ältere Servicemitarbeiter räumte die Teller ab, sah den aussortierten Speck und entschuldigte sich sofort. Wir brauchten ihn gar nicht auf die falsche Aussage hinzuweisen. Das war schon mal sehr positiv und er verabschiedete sich mit der Bemerkung „das machen wir sofort wieder gut“.

Kurz darauf erhielt jeder von uns ein Bällchen Vanilleeis mit Waffel.

Eine freundliche Reaktion des Hauses. Oft genug werden Beanstandungen ignoriert.
Vanilleeis "Wiedergutmachung"

Kurz darauf zahlten wir und wurden freundlich verabschiedet.

Fazit:  Unser erster Besuch vor zwei Jahren gefiel uns deutlich besser.
 In der Speisekarte 2015 wurde Zander mit Gräwes übrigens mit Speckwürfelchen beschrieben und kostete €  13.50.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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