SC-Treff
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Linsenbergweg 6, 73660 Urbach
Catering Biergarten Gaststätte
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GastroGuide-User: AndiHa
AndiHa hat SC-Treff in 73660 Urbach bewertet.
vor 6 Jahren
"Schlemmerblock-Tours Teil 5; Irgendwie weder Fisch noch Fleisch"
Verifiziert

Geschrieben am 05.03.2019 | Aktualisiert am 23.03.2019
Besucht am 16.02.2019 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 29 EUR
Ich bekam einen Werbebrief vom Schlemmerblock (SB). Und, warum auch immer, ich habe ihn sogar geöffnet und angeschaut. Mit Gutscheincode und blabla. Das Internet angeworfen ergab einen Preis von 24€ mit Gutschein. Hmmm, das las sich doch ganz anders. Ein klein wenig herumprobiert und plötzlich waren wir bei 75€ für deren 6 Schlemmerblöcke. Inkl. Versand. Jau, ein paar Weihnachtsgeschenke braucht der Mensch doch auch und so schlugen wir zu.
Der Vorteil für uns war der günstige Einzelpreis, der (manchmal auch durchaus  zweifelhafte) Vorteil für den Leser sind die Ergüsse die aus SB-Besuchen meinerseits resultieren. ;-)
 
Der Schlemmerblock führte uns diesmal nach Urbach in das dortige Vereinsheim des SC. Gut, daß das passend schon gleich SC-Treff heißt. ;-)
Vereinsheim heißt genügend Parkplätze und Vereinsheim heißt meist auch ebenerdig. So auch hier. Alles sozusagen barrierefrei einschließlich des Sanitärbereiches.
Ist der Eingangsbereich, seinerseits freundlich und großzügig gestaltet, den genommen kommt man über einen weiteren Durchgang in den großen, lichtdurchfluteten Gastraum. Nun am Samstagspätnachmittag im Februar war damit natürlich nicht mehr weit her. Dafür bollerte ein schöner Kaminofen in einer Ecke. Das gefiel uns sogar besser als etwaige Hitzestaus durch die Sonne.
Von einem freundlichen Kellner, nun er war der einzige des sich unserer annahm und ansonsten nicht durch die Kleidung als solcher erkennbar, wurden wir entsprechend begrüßt und uns ein Tisch zur Wahl gelassen.
Bis dato waren wir die einzigen Gäste und zuvor schon war ich kurz rein gegangen um abzuklären ob überhaupt offen war.
Ich mag es nicht besonders in einem für uns neuen Haus der einzige oder erste Gast zu sein. In Schlemmerblockhäusern kann das auch mal zu einem frühen G-Punkt führen. Aber es war/ist ein Vereinsheim und der Verein wird schon auf einen entsprechenden Pächter acht geben. So hofften wir und blieben.
Ein runder Tisch unmittelbar neben dem Kaminofen sprach uns spontan an. Im Gegensatz zu den anderen Tischen war er nicht besonders eingedeckt. Zumindest befand sich auf ihm, wie auf den anderen Tischen, ein Gimmick, welches wir in letzter Zeit schon ein paar mal gesehen hatten. Eine LED-Teekerze mit Farbwechsel. Juhuu. Darauf haben wir schon lange gewartet. Ok, besser als ein voller Aschenbecher allemal.
 
Die Karten kamen alsbald an den Tisch und wir wurden, auf unseren Wunsch, auch gleich unsere Getränkewünsche los.
Jene kamen auch recht schnell an den Tisch. Bedienerich hatte sonst ja auch nix großartiges zu tun.
Die Karten, von der Aufmachung allzu bekannt, beinhalteten was ein Vereinsheimgrieche eben bieten muß. Standardgriechisch mit ein paar wenigen Fischspeisen und eben ein paar deutsche Klassiker der fleischlastigen aber einfachen Art (Schnitzel, Rostpraten, Wurstsalat, Kässpätzle) und natürlich Gyros vom Drehspieß.
 
Wir fragten bei der Order der (Vor-) Speisen natürlich nach Pita und dies wurde uns positiv beschieden. Es gäbe auch Knoblauchbrot und wir baten um Knoblauchwürze auf der Pita. Dazu Zaziki und gegrillte Pepperoni.
Meist, wenn es das überbackene Gyros in Metaxasoße gibt greife ich zu. Habe ich da doch schon saumäßig leckere Teile gegessen. Natürlich auch Tiefschläge und manchmal, wenn ich ein schlechtes Gefühl habe belasse ich es beim Gyros „natur“. Hier nicht.
Meine liebe Frau findet in der griechakischen Karte irgendwie immer einen Teller der ihr zusagt.
Epidavros-Teller. Ob Athen-Platte, Athos-Teller, Zeus-Dingens oder Hengstenberger Schneckenschwanzklopfer (ach, nee, das war ein saurer Wein). Namen sind austauschbar der Belag auf dem Teller ähnelt sich irgendwie immer.
 
Nach angenehmer Zeit, ähm, füllte sich der Laden dann doch ein wenig und wir waren beruhigter. Nach ebensolcher Zeit kamen dann unsere Vorspeisen an den Tisch.
Bedienserich hatte extra Knoblauch angeboten und so kam es auch. Allerdings auf einem knusprigen Weisbrot (2.-).
Dennoch war das durchaus so lecker, daß wir auf eine Reklamation (wir wollten Pita) verzichteten. Es wurde uns wie selbstverständlich angeboten die Pita nachzureichen aber wir waren ja zufrieden. Die gegrillten Pepperoni (4,80),
  ebenfalls mit ordentlich Knobi versehen, fanden sehr schnell Gefallen und ebenso schnell den Weg in unsere Mägen. Weniger prickelnd kam das Zaziki (3,20) an.
Außergewöhnlich zurückhaltend gewürzt war es zwar angenehm sahnig aber sonst herzlich schwachbrüstig auf dem Teller und am Gaumen.
 
Die Beilagensalate zu den Hauptspeisen konnten wir uns übrigens an einem Salatbuffet selbst zusammen stellen.

Immer besser als die gängige Variante in solchen Häusern die man sonst bekommt. Ordentlich an Qualität passten auch noch ein ganzer Schlag reifer Oliven auf das Tellerchen. Die Dressings waren, naja, ganz nett.
 
Überwiegend positiv gestimmt harrten wir der Hauptspeisen.
 
Und als wir so vor uns hin harrten kamen sie dann auch.
 
Der Epidavros-Teller (13,20) meiner Herzdame war schon mal recht voll geladen.

Das darauf enthaltene Suzukakia war etwas belanglos aber nicht trocken. Die Hähnchenbrust klasse gegrillt und noch angenehm saftig und zart. Das Gyros war von der Konsistenz her ohne Fehl (knusprige und saftig-weiche Teile in angemessenem Verhältnis und nicht zu ausladender Größe) aber sehr geschlechtsneutral gewürzt. Wurde dafür der Begriff „divers“ erfunden? Die Kartoffelchips (wohl frittiert) hätten auch noch mehr Würze vertragen. Ebenfalls irgendwie belanglos. Der Reis meiner Frau hatte so herzlich gar nicht gepasst. Geschmacklich ging er noch aber von der Konsistenz her machte er einen eher basmatiartigen Eindruck und enttäuschte eher das Erwartete.
 
Zu meinem überbackenen Gyros (12.20, ging auf den SB) kamen auch noch Pommes.

Diese habe ich anstatt der Kartoffelchips geordert. Ja sie schmeckten ganz anständig und schön kartoffelig. Außen knusprig und innen sehr weich. Gut so.
Das überbackene Gyros war aber schon beim Anblick etwas bemitleidenswert.
Und beim Probieren wurde es leider nicht besser. Konsistenz des Gyros absolut perfekt. Aber die Pseudometaxasoße war so dünn und nichtssagend, daß von ihr auch kein Geschmack auf das sowieso schon geschmacksneutrale Gyros abfärben konnte.
 
Irgendwie ein enttäuschendes Gericht. Echt schade drum. Das Potenzial wäre da gewesen.
 
Bei der Order der Rechnung gab es auch noch einen Ouzo.
Dieser war absolut in Ordnung. Ob die Antwort des Kellners bei der Nachfrage nach der Zufriedenheit in Ordnung war mag jeder selbst entscheiden.
Wir sagten ihm, daß wir die Würze am Gyros und auch sonst bei einigen Produkten doch stark vermissten und uns diesbezüglich eine etwas mutigere Herangehensweise gewünscht hätten. Seine Erwähnung, daß das so meist gewollt wäre, sei mal dahin gestellt.
Wir wünschen ihm darum noch viel Spaß mit der Anwesenheit im Schlemmerblock. Sollte er dereinst darauf keine Lust mehr haben sollte er vielleicht auf die wenigen Gäste hören die nicht nur auf Nimmerwiedersehen verschwinden sondern auch was sagen bzw. leise Kritik platzieren.
Potenzial hätte das Haus.
 
Vielleicht kommen wir aber doch noch einmal. Denn der Terrassenbereich resp. „Biergarten“ sah schon sehr einladend aus. Mal sehen was die Zukunft bringt.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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