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Namentlich angelehnt an den Jakobsweg (Camino de Santiago) war ich gespannt, ob die orientalisch-deutsche Betreiber-Kooperation auch geschmacklich eine kleine Pilgerreise wert ist.
Die Einrichtung integriert den sehr historischen Charakter des Gebäudes fabelhaft. Zwei Gasträume schließen sich zur linken Seite an den Begrüßungsraum an, welcher komplett von der Theke eingenommen wird.
Eine dunkle Holzdecke mit malerischer Verzierung sorgen ebenso wie die restliche Einrichtung für ein wahrhaft mittelalterliches Ambiente. Bei der Bestuhlung mit schönen Sesseln wurde aber natürlich nicht auf modernen Sitzkomfort verzichtet.
In einem ummauerten Nebenhof der historischen Häuserreihe gibt es auch einige Plätze im Freien.
Während meines Besuches führten gerade ein Herr und eine Frau das Café. Sie agierten freundlich, entspannt und zeigten gleich zu Beginn dadurch ihre Gastfreundlichkeit, dass sie mir mein Wunschgericht zubereiteten, obwohl dieses nicht zum tagesaktuellen Angebot gehörte.
Die gebotene Speisenauswahl reicht von verschiedenen Frühstücksvarianten über kleine Mittagsgerichte bis zu Süßspeisen zum Kaffee oder Tee.
Dabei zeigt sich erneut die eingangs erwähnte Kollaboration aus Orient und Okzident. So gibt es auf der einen Seite spanische Tortilla, aber auf der anderen Seite auch Falafel. Neben einem syrischen Frühstück wird auch das zum Jakobsweg passende spanische Pendant angeboten.
Mich zog es dabei kulinarisch eher auf die Okzident-Seite, denn aus den Mittagsgerichten hatte ich mir im Vorhinein beim neugierigen Betrachten der Speisen in Aushang bereits die Teigtaschen mit Bio-Rinderhackfüllung in einer Joghurtsoße ausgesucht, zu der zudem eine spanische Tortilla gereicht wird. Wie bereits oben erwähnt, durfte ich danke der Spontanität der Gastgeber in den Genuss dieses Gerichts kommen.
Die Aufmachung in einer Joghurtsauce fand ich dabei sehr erfreulich, grenzte sie das Gericht doch klar von italienischen Ravioli etc. ab. Es waren halt richtige Taschen, die einen wesentlich dickeren Teig vorwiesen, der aber gut gegart war. Die Rinderhackfüllung war gröber und gab dem Gericht dadurch zusätzlichen Biss. Auch geschmacklich kam die Füllung, wenn auch nicht kräftig, durch. Dem stellte die mit etwas Öl verfeinerte, geschmeidige Joghurtsauce eine willkommene Cremigkeit entgegen. Wenn man an diesem Teilgericht etwas kritisieren kann, so hätte ich mir noch mehr Würze/Aromen bei der Joghurtsauce versprochen. Etwas Minze gab zwar spürbare Frische, die Garnierung mit Paprika war aber leider eben nur eine solche und hatte für mich keinen geschmacklichen Mehrwert.
Durch die gewollt (von der Hausherrin auf Nachfrage bestätigt) kalte Joghurtsauce wurden auch die Teigtaschen natürlich schnell kalt und somit zumindest das letzte Exemplar etwas zäh.
Auch die Tortilla hätte ich mir noch etwas wärmer gewünscht, schien sie damit doch nicht ganz frisch zubereitet gewesen zu sein. Geschmacklich gab es bei ihr aber mit passendem Einsatz von Zwiebeln, Pfeffer und Kräutern ebenso wenig zu meckern wie bei der saftigen Konsistenz.
Insgesamt trifft ein „in Ordnung“ das gesamte Gericht also für mich am besten, wobei das Verhältnis zum Preis von 7,6€ aber durchaus als gut einzuschätzen ist.
Alles in allem konnte das „Café Camino“ bei mir also einen positiv gestimmten
Ersteindruck hinterlassen. Vor allem das Ambiente und die Gastfreundlichkeit verdienen lobende Worte. Auch wenn die gewählte Speise nicht vollends überzeugen konnte, kann ich mir eine erneute Einkehr aber trotzdem gut vorstellen.